2015
Was ich wissen musste
September 2015


Was ich wissen musste

Michael Hendricks, Wyoming

Nach meinem ersten Studienjahr an der Uni begann ich mit einem Projekt, um die Bibel besser zu verstehen. Ich beschloss, mich mit den Lehren einiger religiöser Gruppen zu befassen, die – wie ich gehört hatte – keine Christen waren, um sie dann mit den Lehren der Bibel zu vergleichen.

Zu Anfang des nächsten Semesters nahm ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage unter die Lupe. Bei einem meiner Kurse musste ich mit einem Partner im Labor zusammenarbeiten. Deswegen betete ich dafür, jemanden zu finden, mit dem ich das würde lernen können, was ich wissen musste.

Ich suchte mir einen Labortisch. Schon bald kam ein Student, der fragte, ob ich schon einen Laborpartner hätte. Er stellte sich vor, sein Name war Lincoln. Ich konnte mich nicht erinnern, ihn im Jahr zuvor gesehen zu haben, darum fragte ich ihn, ob er an meine Uni gewechselt hätte.

Er antwortete: „Eigentlich bin ich gerade von einer Mission für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zurückgekommen.“

Ich erzählte Lincoln, dass ich mich gerade mit seiner Kirche beschäftigte und ein paar Fragen hätte. Freudig erklärte er sich bereit, sie mir zu beantworten.

In den folgenden drei Monaten stellte ich ihm Fragen zum Buch Mormon, zum Tempel, zu neuzeitlichen Propheten und neuzeitlicher Offenbarung. Obwohl ich in dieser Zeit eine Menge dazulernte, dachte ich immer noch, Mormonen seien keine Christen.

An einem Wochenende verlor unsere Uni ein wichtiges Spiel. Einige Lehrer im Labor regten sich über diese Niederlage sehr auf. Dabei missbrauchten sie mehrfach den Namen des Herrn. Lincoln ging zu ihnen und bat sie darum, nicht in dieser Art und Weise über Jesus Christus zu sprechen.

„Stört dich das wirklich?“, fragten sie ihn mit einigem Zweifel.

„Ja“, antwortete Lincoln. „Jesus Christus ist mein bester Freund.“

In diesem Moment wandelte sich meine Recherche über die Kirche von einer intellektuellen Betrachtung zu einer Glaubensfrage. Wenn diese Religion Menschen wie ihn hervorbrachte, war sie in allem, worauf es ankommt, tatsächlich christlich.

Als Lincoln und ich an diesem Abend das Labor verließen, fragte ich ihn, ob ich einmal mit ihm die Kirche besuchen könne. Nach dem Kirchenbesuch bat ich ihn um ein Buch Mormon und fragte, ob ich mich mit den Missionaren verabreden könne.

Zwei Jahre lang beschäftigte ich mich eingehend mit der Kirche und verbrachte Zeit mit den Mitgliedern. Ich beobachtete, dass es sich um aufrichtige, beständige Männer und Frauen handelte, die ernsthaft bestrebt waren, Jünger des Meisters zu sein. Bei zahlreichen Gelegenheiten hat mir der Heilige Geist bestätigt, dass Jesus Christus – dem ich immer nach besten Kräften gedient hatte – wirklich seine Kirche in unserer Zeit wiederhergestellt hat. Die Wiederherstellung wurde von Propheten und Aposteln beaufsichtigt und unmittelbar von Christus geleitet.

Ich ließ mich taufen. Nun freue ich mich schon seit vielen Jahren über die Segnungen des wiederhergestellten Evangeliums und seiner Lehren. Ich danke dem Vater im Himmel, dass er mein Gebet erhört und mir einen Laborpartner geschickt hat, der mir half, das zu lernen, was ich wissen musste.