2015
Die heiligen Schriften haben mich verändert
September 2015


Die heiligen Schriften haben mich verändert

Die Verfasserin lebt in Metro Manila in den Philippinen.

Filipino young women in a class at church.

In den Philippinen gibt es wissenschaftliche Schulen für wissenschaftlich begabte Schüler. An diesen Schulen hat man mehr Fächer und mehr Unterrichtsstunden und widmet dem Lernen für die Schule mehr Zeit und Aufmerksamkeit.

Diese Umgebung war Gift für mich. Als ich in so eine Schule aufgenommen wurde, gab ich vieles auf. Ich hörte mit dem Instrumentalunterricht auf. Ich besuchte kaum noch die Aktivitäten in der Kirche, und gelegentlich besuchte ich auch sonntags nicht den Gottesdienst, weil Wettbewerbe zwischen den Schulen stattfanden. Nur selten nahm ich am Seminar teil, obwohl der Unterricht zweckmäßig am Wochenende angeboten wurde.

Eines Samstags erzählte uns unsere Seminarlehrerin, dass sie in ihrer Schulzeit sehr viel zu tun gehabt, es aber trotzdem geschafft hatte, ihre Aufträge für das Seminar zu erfüllen und die Seminarschriftstellen zu lernen. Sie forderte uns auf, es genauso zu machen.

Herausforderungen feuern mich an, also nahm ich diese an. Von da an nahm ich meine Schriftstellenkarten überallhin mit. Ich betete um Hilfe, es zusätzlich zu meinen Schulaufgaben zu schaffen. Ich nutzte jedes kleine Zeitfenster, das mir blieb. Ich lernte die Schriftstellen auf der Fahrt zur Schule. Ich chattete weniger und holte stattdessen die Karten aus meiner Tasche. Meine Freunde bemerkten es, und es wurde unser neuer Zeitvertreib in den Pausen, die Schriftstellenkarten zu mischen. Es machte ihnen Spaß, mich abzufragen. Manche brachten nach einiger Zeit ebenfalls ihre heiligen Schriften mit – auch diejenigen, die einer anderen Glaubensgemeinschaft angehörten. Sie erzählten von Aktivitäten in ihrer Kirche. Ich spürte, dass sich die Stimmung rundherum änderte, die Schule fiel mir leichter und ich wurde besser.

Meine drei jüngeren Schwestern folgten meinem Beispiel, und jetzt sind in meiner Familie in unseren Beziehungen untereinander die Segnungen des Schriftstudiums zu spüren. Man lernt nicht einfach nur irgendwelche Wörter auswendig; vielmehr hatte meine Seminarlehrerin erklärt, dass die heiligen Schriften in mir und in den Menschen in meiner Umgebung eine Veränderung bewirken. Ich weiß, dass meine Familie und meine Freunde in den Worten unseres liebevollen Erlösers immer Kraft, Führung und Frieden finden können, ganz gleich, welche Schwierigkeiten oder Prüfungen kommen mögen.