2017
Zu dem Werk berufen
Juni 2017


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Zu dem Werk berufen

man in wheat field

Im Schweiße deines Angesichts, Gemälde von Gary Smith

Als Elder Heber C. Kimball (1801–1866) von dem Propheten Joseph Smith als Missionar nach England berufen wurde, um „die Tür zur Erlösung zu öffnen“, überkamen Elder Kimball Gefühle der Unzulänglichkeit.

„O Herr“, schrieb er, „ich bin ein Mann, der mit stammelnder Zunge spricht, und für ein solches Werk doch ungeeignet.“

Dennoch nahm Elder Kimball die Berufung an und fügte hinzu: „Diese Bedenken brachten mich jedoch nicht vom Pfad der Pflicht ab, sondern als ich den Willen meines himmlischen Vaters erkannte, da war ich entschlossen, keine Gefahren zu scheuen, im Vertrauen darauf, dass er mich mit seiner Allmacht stützen und mir alle Fähigkeiten geben würde, die ich brauchte.“1

Meine jungen Brüder und Schwestern, die Sie als Vollzeitmissionare berufen sind: Sie sind zu dem Werk berufen, weil Sie wie Elder Kimball „den Wunsch hab[en], Gott zu dienen“ (LuB 4:3), und weil Sie bereit und würdig sind.

Sie als ältere Ehepaare sind aus denselben Gründen zu dem Werk berufen. Sie bringen jedoch nicht nur den Wunsch zu dienen, sondern auch Weisheit mit, die Sie durch Zeiten des Opferns, der Liebe und der Erfahrung gewonnen haben. Der Vater im Himmel kann diese Weisheit nutzen, um das Herz seiner Söhne und Tochter anzurühren, die nach Wahrheit suchen. Sie haben mit Sicherheit gelernt, dass wir Gott nie wahrhaft lieben können, bis wir ihm dienen, indem wir anderen dienen.

Neben Ihrem Wunsch, als Missionar tätig zu sein, bringen Sie auch Glauben und Stärke, Mut und Zuversicht, Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Hingabe mit. Ein hingebungsvoller Missionar kann auf Mission Wunder bewirken.

Präsident John Taylor (1808–1887) hat die wichtigsten Fähigkeiten eines Missionars so zusammengefasst: „Wir wünschen uns solche Menschen als Verkündiger der Evangeliumsbotschaft, die an Gott glauben, die an ihre Religion glauben, die das Priestertum ehren, Menschen, … denen Gott vertraut. … Wir wünschen uns Menschen, die vom Heiligen Geist und von der Macht Gottes erfüllt sind[,] Menschen … voll Ehre, Redlichkeit, Tugend und Reinheit.“2

Der Herr hat gesagt:

„Denn siehe, das Feld ist schon weiß, zur Ernte bereit; und siehe, wer seine Sichel mit aller Macht einschlägt, der legt einen Vorrat an, sodass er nicht zugrunde geht, sondern seiner Seele die Errettung bringt; und Glaube, Hoffnung, Nächstenliebe und Liebe, das Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet, befähigen ihn für das Werk.“ (LuB 4:4,5.)

Sie wurden durch Inspiration berufen. Ich bezeuge: Wen Gott beruft, den befähigt er auch. Gott hilft Ihnen, wenn Sie gebeterfüllt im Weingarten des Herrn arbeiten.

Die wunderbare Verheißung, die der Herr den Missionaren in den Anfangstagen dieser Evangeliumszeit gegeben hat, gilt dann Ihnen: „Ich werde vor eurem Angesicht hergehen. Ich werde zu eurer rechten Hand sein und zu eurer linken, und mein Geist wird in eurem Herzen sein und meine Engel rings um euch, um euch zu stützen.“ (LuB 84:88.)

Bei Ihrer Arbeit schaffen Sie wertvolle Erinnerungen und bilden Freundschaften, die ewig andauern. Mir ist kein Betätigungsfeld bekannt, auf dem man Glück in reicherem Maße erntet als auf Mission.

Noch ein Wort an die Missionare, Missionarinnen und Ehepaare, die aus welchem Grund auch immer die ihnen bestimmte Zeit auf Mission nicht zur Gänze erfüllen können: Der Herr liebt Sie. Er schätzt Ihr Opfer. Er weiß, dass Sie enttäuscht sind. Seien Sie gewiss: Er hat noch immer eine Aufgabe für Sie. Lassen Sie sich vom Satan nicht das Gegenteil einreden. Lassen Sie sich nicht herunterziehen und entmutigen. Verzweifeln Sie nicht.

Wie ich kurz nach meiner Berufung zum Präsidenten der Kirche bei der Generalkonferenz erklärt habe: „Fürchten Sie sich nicht. Seien Sie guten Mutes. Die Zukunft ist so hoffnungsvoll wie Ihr Glaube.“3 Diese Verheißung trifft noch immer auf Sie zu. Verlieren Sie nicht den Glauben, denn der Herr glaubt noch immer an Sie. Halten Sie Ihre Bündnisse und gehen Sie voran.

Die Welt braucht das Evangelium Jesu Christi. Möge der Herr all seine Heiligen – ganz gleich, wo sie tätig sind – mit dem Herzen eines Missionars segnen.

Anmerkungen

  1. Heber C. Kimball, zitiert in Orson F. Whitney, Life of Heber C. Kimball, 3. Auflage, 1967, Seite 104

  2. Lehren der Präsidenten der Kirche: John Taylor, Seite 72f.

  3. Thomas S. Monson, „Seien Sie guten Mutes“, Liahona, Mai 2009, Seite 92