Frage und Antwort
Wie kann ich meine Freunde bitten, nichts Gemeines oder Unangemessenes über andere zu sagen?
Tratsch, unfreundliche Worte, obszöne Ausdrücke – so etwas hast du sicherlich auch schon auf dem Schulhof gehört. Vielleicht reden sogar deine Freunde so und du fühlst dich unwohl, weißt aber nicht, wie du reagieren sollst. Du kannst allerdings ein Vorbild sein und dadurch etwas bewirken.
Natürlich ist es ein blödes Gefühl, anderen die Stirn bieten zu müssen, aber vergiss nicht, dass „lästerliche, vulgäre oder grobe Reden und Gesten sowie unsittliche Witze … den Herrn und andere Menschen [beleidigen]“1. Und selbst wenn man unfreundliche Worte nur im Spaß sagt, können sie immer noch wehtun.
Wenn sich deine Freunde unangemessen oder gemein über andere äußern, kannst du sie freundlich bitten, sich anders auszudrücken. Wenn sie damit nicht aufhören, verabschiede dich freundlich oder wechsele das Thema.2 Erkläre, dass du daran glaubst, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist und dementsprechend Respekt verdient. Sei stets ein Freund, der für andere da ist, und kein Feind, der andere kritisiert und niedermacht. So bist du deinen Freunden ein großes Vorbild und motivierst sie, dir nachzueifern.
In der Broschüre Für eine starke Jugend lesen wir: „Eine saubere und intelligente Ausdrucksweise zeugt von einem gesunden, wachen Verstand.“3 Wenn deine Worte deine Glaubensansichten widerspiegeln, ist der Heilige Geist in einer solch schwierigen Situation bei dir und führt dich.
Sei dir jedenfalls bewusst: Ein wahrer Freund respektiert, dass du keine schlechten Wörter verwenden, sondern eine erbauliche Ausdrucksweise gebrauchen und die guten Eigenschaften anderer hervorheben willst.
Hilf deinen Freunden und umgekehrt
Meine Freunde und ich hatten alle ein Silikonarmband, und wenn einer von uns schlecht über jemand anderen gesprochen hat, haben wir kurz an seinem Armband gezogen und es zurückschnellen lassen. Das hat uns immer daran erinnert, positiv zu denken und Positives zu sagen.
Caroline J., 18, Utah
Bitte Gott um Hilfe
Wenn du betest, erlangst du Kraft von Gott und weißt, wie du dich anderen gegenüber äußern kannst. Bitte den Herrn zunächst, dass er dich erkennen lässt, was du zu deinen Freunden sagen sollst. Bitte ihn auch, dass er deine Freunde erkennen lässt, dass man jeden als geliebtes Kind des himmlischen Vaters betrachten sollte. Hebe hervor, dass man in jedem das Beste sehen und nicht schlecht über ihn sprechen sollte.
Victória Kércia M., 19, Piauí, Brasilien
Unterschiede sind gut
Meine Freunde müssen begreifen, dass wir alle voneinander profitieren, eben weil wir unterschiedliche Stärken haben. Auch wenn wir alle unvollkommen sind, müssen wir einander lieb haben und daran glauben, dass uns das Sühnopfer Christi die Kraft gibt, uns zu ändern.
Esther M., 19, Mbujimayi, Demokratische Republik Kongo
Sei direkt
Sag deinen Freunden doch einfach auf nette Weise: „Hör bitte auf damit. Ich mag das nicht.“ oder „Bitte hör auf, so zu reden. Das ist gemein!“ Immerhin lautet eines der beiden wichtigsten Gebote: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22:39.)
Clayton P., 14, Arizona
Ändere ihren Blickwinkel
Sag ihnen doch einfach, dass sie sich nicht richtig verhalten und dass sie andere glücklich machen sollten, nicht traurig. Du kannst sie sogar fragen, wie sie sich wohl fühlen würden, wenn sich jemand so unfreundlich über sie äußern würde. Hilf ihnen, das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Wenn du anderen hilfst, sich zu verbessern, verspürst du den Geist häufiger, und der Herr segnet dich, weil du das Richtige getan hast.
Darren O., 15, Utah
Sei mutig
Genau wie Ester, Joseph Smith, Josef aus Ägypten und andere aus den heiligen Schriften kannst du mutig sein und deine Freunde davon abhalten, sich unpassend über andere zu äußern. Ich habe selbst schon Ähnliches wie du erlebt. Ich hatte den Mut, mit meinen Freunden liebevoll und verständnisvoll darüber zu reden. Letztlich haben sie akzeptiert und begriffen, wie wichtig es ist, dass man eine reine, würdige Ausdrucksweise gebraucht. In einer solchen Situation hilft es, wenn du in den heiligen Schriften liest und betest, aber auch besonders, wenn du fastest. Bitte den Vater im Himmel voller Glauben, dass er dir den Mut gibt, mit deinen Freunden zu sprechen und ihr Herz zu berühren.
Paola H., 17, San Salvador, El Salvador
Sei ein Vorbild
Am besten bist du ein Vorbild. Ergreif die Initiative und sprich positiv über denjenigen, über den man redet. Du wirst staunen, wie schnell sich so ein Gespräch ändern kann.
Elder Eads, 24, Korea-Mission Seoul Süd
Sprich die Nachteile an
Erkläre deinen Freunden, dass sie positive Erlebnisse und Gespräche mit anderen versäumen. Mache ihnen bewusst, dass Schimpfwörter nicht gut sind, weil sie eine Barriere zu anderen Leuten schaffen und außerdem den Verstand beschmutzen. Außerdem wird man von guten Leuten gemieden, wenn man eine schlechte Ausdrucksweise hat.
Elisa Ferreira S., 16, Minas Gerais, Brasilien
Worte besitzen Macht
„Worte besitzen eine überraschend große Macht. Sie können aufbauen oder zerstören. Wir können uns wahrscheinlich alle an Worte erinnern, die uns mutlos gemacht haben, aber auch an liebevolle Worte, die unserem Geist Flügel verliehen haben. Wenn wir uns entscheiden, über andere und zu anderen nur Positives zu sagen, bauen wir unsere Mitmenschen auf und helfen anderen, ebenfalls dem Weg des Erretters zu folgen.“
Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, „Ich trage das Licht des Evangeliums in mein Zuhause“, Liahona, November 2016, Seite 7
Eine neue Frage
„Schon seit langem überkommen mich immer wieder die gleichen Versuchungen. Es ist frustrierend. Wie kann ich sie nur hinter mir lassen?“
Schick uns bis zum 15. März 2018 deine Antwort zu und, falls gewünscht, ein Foto in hoher Auflösung, und zwar online unter liahona.lds.org (klicke auf „Material einreichen“).
Wir behalten uns vor, Antworten zu kürzen oder klarer zu formulieren.