2018
Eine tiefere Beziehung zu Gott
February 2018


Eine tiefere Beziehung zu Gott

Als ich zwölf Jahre alt wurde, überlegte ich, wie ich mich im Evangelium mehr einbringen könnte.

Ich lebte damals in meiner Heimatstadt Tarent in Italien. Mein Bruder und ich hatten erst ein paar Jahre zuvor die Missionare kennengelernt und hatten uns der Kirche angeschlossen, und jetzt konnte ich es kaum noch erwarten, mehr zu tun. Ich verspürte den Wunsch, das Abendmahl auszuteilen. Ich weiß noch, wie ich jeden Sonntag auf dem Weg zur Kirche im Herzen darum betete, dass man mich beauftragte, das Abendmahl auszuteilen.

Eines Sonntagvormittags holte mich der Zweigpräsident in sein Büro. Er sagte: „Massimo, der Herr möchte, dass du das Priestertum empfängst und zum Diakon ordiniert wirst.“

Diese Worte – „der Herr möchte, dass du …“ – drangen mir tief ins Herz. Ich spürte, dass mich nicht irgendein Mensch um etwas bat, sondern dass tatsächlich der Herr selbst mir diese Aufgabe übertrug. Als mich der Zweigpräsident ansah, spürte ich, dass der Herr die Hand nach mir ausstreckte.

Nun, da ich jeden Sonntag das Abendmahl austeilte, bemerkte ich die Macht des Göttlichen in meinem Leben. Ich war mir meiner Verantwortung bewusst, ich konnte mich einbringen, und ich wusste, dass ich das Werk des Herrn verrichtete. Ich fühlte mich ihm näher, weil ich ihm diente.

Da ich die Hand des Herrn sowohl durch meine Führungsbeamten als auch in meinen Aufgaben verspürte, konnte ich eine tiefere persönliche Beziehung zu ihm entwickeln. Ich wollte mich ja im Evangelium mehr einbringen, und als ich das tat, spürte ich, dass Gott bei mir war. Eine solche Beziehung zum Herrn zu entwickeln ist mit das Wichtigste, was du in deiner Jugend tun kannst.

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Der Herr wirkt durch deine Führer in der Kirche

Bei dem Gespräch mit meinem Zweigpräsidenten empfing ich die tiefe geistige Eingebung, dass es der Herr war, der mir eine Aufgabe übertrug, nicht bloß der Zweigpräsident. Da ich erkannte, dass der Herr durch meinen Priestertumsführer wirkte, fühlte ich mich ihm näher; meine Beziehung zum Herrn wurde tiefer.

Wenn dir in deiner Jugend klar wird, dass du die Worte des himmlischen Vaters und die Worte Jesu Christi vernimmst, wenn man dir eine Berufung übertragen möchte oder du im Unterricht in der Kirche zuhörst, siehst du die Kirche aus einem neuen, geistigen Blickwinkel. Dann willst du im Werk des Herrn mitwirken. Dann bist du imstande, tiefgehende geistige Erfahrungen zu sammeln und fühlst dich dem Herrn jeden Sonntag näher.

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Der Herr wirkt durch die heiligen Handlungen des Evangeliums

Wir entwickeln ferner eine persönliche Beziehung zum Herrn, wenn uns bewusst wird, dass er bei den heiligen Handlungen des Evangeliums zugegen ist. Wenn wir uns an den heiligen Handlungen beteiligen – etwa am Abendmahl –, erkennen wir, dass „die Macht des Göttlichen kundgetan“ wird (LuB 84:29). Als ich das Abendmahl austeilte, verspürte ich sogar mit meinen zwölf, dreizehn Jahren schon, dass ich ein Werkzeug in Gottes Hand war. Ich spürte in diesen heiligen Handlungen die Gegenwart und die Macht Gottes, und ich erkannte die Macht des Göttlichen in meinem Leben. Ich konnte meine persönliche Beziehung zum Herrn vertiefen, weil ich dieses heilige Erlebnis jede Woche hatte und weil ich erkannte, dass der Herr bei dieser heiligen Handlung zugegen war.

Das ist nicht nur darauf beschränkt, dass man das Abendmahl austeilt. Wir verspüren die Macht des Göttlichen ebenfalls, wenn wir jeden Sonntag vom Abendmahl nehmen. Wenn wir vom Abendmahl nehmen, darf dies nicht leichtfertig, nur gelegentlich oder beiläufig geschehen. Wir sollen den Wunsch haben, vom Abendmahl zu nehmen, es bewusst tun und uns darauf vorbereiten. So können wir nämlich die Macht des Göttlichen in unserem Leben verspüren. Sehen wir im Abendmahl doch ein wirksames geistiges Hilfsmittel, mit dem wirunsere Beziehung zu Gott vertiefen und uns auf die Herausforderungen im täglichen Leben vorbereiten.

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Eine tiefe persönliche Beziehung

Entschließe dich jetzt, eine tiefe persönliche Beziehung zum Herrn zu entwickeln. Je näher du ihm stehst, desto leichter fällt es dir, ihm zu dienen.

Der Herr streckt jedem Einzelnen von uns die Hand entgegen. Wenn wir zur Kirche gehen, hören wir seine Worte. Wenn wir vom Abendmahl nehmen, erfüllen wir seine heiligen Verordnungen. Wir müssen in unseren Priestertumsführern und in den heiligen Handlungen die Gegenwart und die Macht Gottes erkennen, damit wir unsere persönliche Beziehung zu ihm vertiefen können.