2018
Wie wir anderen vom Evangelium erzählt haben
Juli 2018


Wie wir anderen vom Evangelium erzählt haben

Als Neubekehrte wussten meine Frau und ich nicht viel darüber, wie man ein Missionar ist. Aber wir setzten uns das Ziel, 100 Leuten vom Evangelium zu erzählen.

Never and Everjoyce Chikunguwo

Never und Everjoyce Chikunguwo

Meine Frau Everjoyce und ich sind aus dem Städtchen Mutare an der Ostgrenze von Simbabwe. Bald nach unserer Taufe und Konfirmierung erfasste uns große Begeisterung fürdie Missionsarbeit. In LuB 33:7 lasen wir: „Das Feld ist schon weiß, zur Ernte bereit.“ Zwar wussten wir nicht viel darüber, wie man ein Missionar ist, aber uns war klar, dass wir unsere Sicheln einschlagen und mit all unserer Macht, ganzem Sinn und aller Kraft ernten mussten.

Wir waren Mitglieder des neu gegründeten Zweigs Dangamvura in einer der Townships von Mutare. Zu dieser Zeit, im Jahr 1991, hatte der Zweig 25 Mitglieder. Schon bald wurden wir als Zweigmissionare berufen. Wir lernten sehr viel von einem älteren Missionarsehepaar, das in unserem Gebiet tätig war. Es schlug uns unter anderem vor, dass wir uns Ziele setzen.

Wir wollten jedermann vom Evangelium erzählen und setzten uns daher das Ziel, innerhalb des ersten Jahres als Zweigmissionare 100 Menschen darauf anzusprechen. Vielleicht waren wir ja naiv, aber es schien uns realistisch. Wir vertrauten darauf, dass der Herr uns helfen würde.

Als wir bei den Versammlungen der Kirche Lieder sangen, entdeckten wir, dass wir ein verborgenes musikalisches Talent besaßen. Da wir unsere Talente nutzen wollten, sangen wir daraufhin für – und mit – Menschen, die sich für das Evangelium interessierten, wenn wir uns mit ihnen trafen. Der Geist begleitete uns, wenn wir Kirchenlieder sangen, und er berührte das Herz derer, mit denen wir sprachen. Das tat auch die Botschaft des wiederhergestellten Evangeliums. Wir ermunterten jeden, bei unserem Zweigchor mitzusingen, und viele folgten der Einladung, ob Mitglied oder nicht. Immer mehr Menschen erfuhren vom Evangelium, und viele ließen sich taufen.

choir singing

Illustration von Oriol Vidal

Während wir weiterhin Missionsarbeit machten, fasteten und beteten wir weiterhin für die Familien, die sich der Kirche angeschlossen hatten. Wir spürten, dass die Leute in der Gegend das rechtschaffene Beispiel dieser Familien bemerkten. Wir erhielten immer mehr Einladungen, Familien zu unterweisen, und waren sehr damit beschäftigt, potenzielle Mitglieder zu besuchen.

Wenn ein neugetauftes Ehepaar die Grundsätze des Evangeliums kennengelernt hatte und danach lebte, ergab sich daraus ein vertrauterer und liebevollerer Umgang miteinander. Eltern gelang es, Traditionen aufzugeben, die nicht mit der Kultur des Evangeliums vereinbar waren. Sie gaben Alkohol und Tabak auf. Sie brachten ihren Kindern richtige Grundsätze bei. Viele, die bis dahin von weltlichen Beschäftigungen über die Maßen vereinnahmt waren, konnten nun Berufungen in der Kirche annehmen. Sie wurden zu einem Segen für ihren Zweig und für ihre Mitmenschen. Die Hand des Herrn bewirkte eine mächtige Wandlung in ihrem Leben.

Obwohl es in dieser Zeit zu großen Verfolgungen in Mutare kam, wurde das Wachstum der Kirche dadurch nicht aufgehalten. Es schien, als würde mit dem zunehmenden Widerstand auch die Anzahl der Menschen steigen, die mehr über die Kirche erfahren wollten. Als beispielsweise Militärangehörige in Zivil kamen, um die Kirche auf Fehlverhalten zu untersuchen, waren sie vom Geist berührt. Viele ließen sich später taufen und wurden zum Priestertum ordiniert.

Mit der Hilfe des Herrn konnten wir schließlich viel mehr Menschen vom Evangelium erzählen, als wir ursprünglich vorgehabt hatten. Weil wir bereit waren, Möglichkeiten zu suchen, wie wir auf andere zugehen können, durften wir bei vielen unserer Mitbürger im ganzen Ort eine mächtige Wandlung im Leben beobachten.