Leitlinien für die Betreuung
Sich bei der Betreuung Hilfe holen
Wie beziehen wir andere mit ein, wenn wir bei der Betreuung Hilfe benötigen? Wir nutzen Auswertungsgespräche und die Ratsversammlung am ersten Sonntag im Monat.
Seit Kathy aufgrund von Multipler Sklerose an den Rollstuhl gefesselt ist, braucht sie jeden Abend Hilfe, um aus dem Rollstuhl ins Bett zu kommen. Solche Hilfe kann ein Mitglied allein nicht geben. Also beriet man im Ältestenkollegium darüber und beschloss, einen Plan aufzustellen, damit ihr jeden Abend jemand hilft.1
Wenn wir diejenigen, die uns anvertraut sind, kennenlernen und erkennen, was sie brauchen, stellen wir womöglich fest, dass wir Hilfe benötigen, um ihren Bedürfnissen nachzukommen. Die Auswertungsgespräche und die Ratsversammlungen am ersten Sonntag im Monat bieten sich dazu an, dass wir besprechen, wie wir andere sinnvoll einbeziehen können.
Auswertungsgespräche
Diese einmal im Quartal stattfindenden Gespräche zwischen betreuenden Schwestern und der FHV-Leitung oder betreuenden Brüdern und der Ältestenkollegiumspräsidentschaft sind der einzige formelle Bericht, den wir zu denjenigen, die wir betreuen, erstatten. Ein Auswertungsgespräch bietet mindestens einmal im Quartal Gelegenheit, 1.) sich über die Stärken, Bedürfnisse und Herausforderungen der zugewiesenen Familien und einzelnen Mitglieder zu beraten, 2.) festzustellen, bei welchen Bedürfnissen das Kollegium, die FHV oder der Gemeinderat helfen können, und 3.) von den Führungsbeamten zu lernen und angespornt zu werden.
Der Ältestenkollegiumspräsident und die FHV-Leiterin informieren den Bischof über dringende Belange und erhalten von ihm Rat und Weisung.
Näheres zu Auswertungsgesprächen finden Sie auf ministering.lds.org.
Wie man sinnvolle Auswertungsgespräche führt
Präsident Russell M. Nelson hat gesagt, dass die Betreuung richtungsweisend für die Kirche sein wird. Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel bekräftigte dies: „Die Verwirklichung seiner Vision könnte … davon abhängen, wie gut die betreuenden Brüder und Schwestern im Auswertungsgespräch angeleitet und einbezogen werden.“2
Vier Tipps für betreuende Brüder und Schwestern:
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Gehen Sie zu dem Gespräch, um sich Rat einzuholen. Seien Sie bereit, zu lernen.
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Bereiten Sie sich darauf vor, in dem Gespräch über die Bedürfnisse zu sprechen, bei denen Sie Hilfe benötigen.
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Heben Sie auch die Stärken und Fähigkeiten des Betreffenden hervor, nicht nur die Bedürfnisse.
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Bitten Sie bei Bedarf die Präsidentschaft oder Leitung auch zwischen den vierteljährlich stattfindenden Gesprächen um Rat.
Fünf Tipps für Führungsbeamte:
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Die Gespräche müssen nicht lang sein. Räumen Sie jedoch ausreichend Zeit ein, damit Sie sich an einem Ort unterhalten können, wo ein sinnvolles Gespräch stattfinden kann.
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Nutzen Sie die Gelegenheit, dem betreuenden Bruder oder der betreuenden Schwester geistlich zu dienen.
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Stellen Sie keine Fragen, die den Eindruck erwecken, dass Sie einfach nur Besuche zählen oder abhaken, ob jemand kontaktiert wurde (wie etwa „Haben Sie die Betreuung erledigt?“). Stellen Sie stattdessen Fragen, die gewünschte Verhaltensweisen fördern (zum Beispiel „Welche Eingebungen haben Sie empfangen, als Sie für die Familie gebetet haben? Was ist geschehen, als Sie entsprechend gehandelt haben?“).
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Hören Sie aufmerksam zu und machen Sie sich Notizen.
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Beraten Sie sich miteinander. Betreuungspaare haben ein Anrecht auf Offenbarung in Hinblick auf diejenigen, für die sie eingeteilt sind.
Fragen und Antworten zu Auswertungsgesprächen
Was ist ein Auswertungsgespräch?
Bei einem Auswertungsgespräch tauschen sich betreuende Brüder mit einem Mitglied der Ältestenkollegiumspräsidentschaft oder betreuende Schwestern mit einem Mitglied der FHV-Leitung aus. Das Gespräch findet in einem Rahmen statt, in dem sie sich um Inspiration vom Heiligen Geist bemühen und diese empfangen können. Dadurch können betreuende Brüder und Schwestern inspiriert werden, auf die Weise des Erretters über andere zu wachen und sie wie er zu lieben, zu unterweisen und zu trösten.
Muss man sich für diese einmal im Quartal stattfindenden Gespräche persönlich treffen?
Für gewöhnlich hält man es so, aber man kann das Gespräch auch telefonisch oder übers Internet führen, wenn ein Treffen schwierig wäre. Normalerweise nehmen möglichst beide Betreuungspartner an dem Gespräch teil.
Wozu dient ein Auswertungsgespräch?
Auswertungsgespräche sind eine Möglichkeit für betreuende Brüder und Schwestern, die gegenwärtige Situation zu besprechen, zu planen und dafür zu sorgen, dass diejenigen, die sie betreuen, die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Es ist eine Chance, über die Hilfen zu sprechen, die das Kollegium und die FHV bereitstellen können.
Wie gehe ich mit vertraulichen Informationen um?
Vertrauliche Informationen geben betreuende Brüder und Schwestern nur an den Ältestenkollegiumspräsidenten, die FHV-Leiterin oder direkt an den Bischof weiter. Vertrauliche Informationen dürfen nicht in der Ratsversammlung am ersten Sonntag besprochen werden.
Die Ratsversammlung am ersten Sonntag
Neben den Auswertungsgesprächen bietet auch die Ratsversammlung am ersten Sonntag Gelegenheit, andere bei der Betreuung einzubeziehen. In den Versammlungen der FHV und des Ältestenkollegiums können die Anwesenden vom Heiligen Geist und von anderen Anwesenden Inspiration empfangen.
Der Zweck einer Ratsversammlung besteht darin:
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sich über örtliche Aufgaben, Möglichkeiten und Herausforderungen zu beraten
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aus den Einblicken und Erfahrungen der anderen Teilnehmer zu lernen
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zu planen, wie man den Eingebungen, die man vom Geist bekommt, nachkommen kann3
Bei den Ratsversammlungen tauscht man sich nicht nur aus – die Versammlungen führen dazu, dass wir als Einzelne und als Gruppe vom Geist inspiriert handeln. Die Mitglieder können infolge dieser Versammlungen den Wunsch verspüren, das Werk des Herrn zu vollbringen.
Ein Aufruf zum Handeln
„Wir beten heute dafür“, erklärte Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel, „dass jeder Mann und jede Frau – und auch unsere älteren Jungen Männer und Jungen Damen – [den] tiefen Wunsch [verspüren], sich aufrichtig gemeint um andere zu kümmern, angetrieben allein von der reinen Christusliebe.“4