Destinys göttliche Bestimmung
Die Verfasserin lebt in Frankreich.
Normalerweise war meine Freundin immer fröhlich. Gab es überhaupt etwas, was ihr zu schaffen machen konnte?
Ich komme aus Frankreich, aber meine Schwester und ich waren ein Jahr auf Schüleraustausch im Osten der Vereinigten Staaten. In dieser Zeit haben wir viele Leute kennengelernt. Am meisten hat mich jedoch ein Mädchen namens Destiny – was „Bestimmung“ bedeutet – beeindruckt. Sie wurde eine meiner besten Freundinnen. Wir unternahmen alles Mögliche miteinander – in der Schule, nach der Schule und mit meiner Schwester. Destiny war immer fröhlich. Das gefiel mir am meisten an ihr.
Doch eines Tages war sie ganz aufgewühlt. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich fragte sie, was los sei. Sie meinte, sie wolle nicht darüber sprechen. Da bemerkte ich einen Zettel in ihrer Hand. Ich nahm ihn und las ihn.
Jemand hatte unglaublich gemeine Sachen über sie geschrieben. In der anonymen Mitteilung hieß es, sie sei hässlich, niemand könne sie leiden, es gäbe keinen Grund für sie zu leben und sie solle sich einfach umbringen. Ich hätte nie gedacht, dass jemand wie sie derart angegangen werden könnte. Zu wissen, wie sehr sie darunter litt, machte mich zutiefst betroffen.
Von da an bemühte ich mich noch mehr, Destiny eine Freundin zu sein – nicht nur Zeit mit ihr zu verbringen, sondern auch immer für sie da zu sein und dabei vor allem aufrichtig zu sein. Ich erklärte ihr, dass sie eine Tochter Gottes ist und er sie mit einem göttlichen Wesen gesegnet hat, dass sie bewundernswert ist und Großes vollbringen kann.
Es ist nicht leicht, sich selbst zu lieben, wenn man von anderen schlecht behandelt und kritisiert wird. Während ich Destiny unterstützte, lernte ich, dass man anderen manchmal am besten dadurch hilft, dass man ihnen Liebe schenkt und ihnen hilft, zu erkennen, wer sie wirklich sind.
Als ich am Ende des Jahres nach Frankreich zurückkehren musste, sagte Destiny mir etwas, wofür ich immer dankbar sein werde. Sie sagte: „Emma, du hast mich gerettet. Bevor du kamst, wollte ich mir das Leben nehmen. Aber dann haben du und deine Schwester mir sehr geholfen, indem ihr einfach für mich da wart. Jetzt mag ich mich selbst und ich hab auch dich sehr gern.“
Es gibt viele Kinder, die in der Schule Mobbing erleben, die schikaniert oder ausgegrenzt werden. Sucht nach einer Möglichkeit, wie ihr euch um sie kümmern könnt. Sprecht mit ihnen, denkt an sie und seid nett zu ihnen. Es geht darum, das zu tun, was der Erretter tun würde, und manchmal kann schon ein einfaches „Hallo“ oder ein Lächeln alles verändern.