2020
„Auf unbequeme Weise wahr“
März 2020


„Auf unbequeme Weise wahr“

people in front of Smith family farm

Illustration von Cheryl Chalmers

In der Mission an den historischen Stätten in New York und Pennsylvania hat man die Gelegenheit, das Evangelium Jesu Christi auf einzigartige Weise zu verkünden. Wir gehen genauso wie andere Missionare auf Leute zu, erzählen ihnen vom Evangelium und taufen sie, aber wir haben auch die schöne Aufgabe, anderen von den heiligen Ereignissen zu erzählen, die an diesen Orten geschehen sind.

Wir sind auf der Farm der Familie Smith tätig, in der Druckerei, wo das Buch Mormon gedruckt wurde, im Besucherzentrum am Hügel Cumorah und auf der Farm von Peter und Mary Whitmer. Wir führen Besucher durch diese heiligen Stätten und erzählen ihnen von den Ereignissen rund um die Wiederherstellung.

Eines Tages führten meine Mitarbeiterin und ich eine junge Familie aus Irland über die Farm der Familie Smith. Sie hatten sich erst zwei Jahre zuvor bekehrt.

Als wir in der rekonstruierten Blockhütte standen, in der Joseph Smith 1820 mit seiner Familie lebte, erzählten meine Mitarbeiterin und ich von den wichtigen Ereignissen in Josephs Kindheit, die dazu geführt hatten, dass er in den Wald ging, um im Gebet herauszufinden, welcher Kirche er sich anschließen solle. Wir berichteten auch davon, dass der Vater im Himmel und Jesus Christus Joseph erschienen und sein Gebet erhörten. Dann fragten wir sie, was sie verspürt hatten, als sie zum ersten Mal von Joseph Smith und dessen erster Vision gehört hatten.

Ich erwartete, dass sie das Gleiche sagen würden, was die meisten sagten: dass sie ein Brennen im Herzen gespürt hatten oder dass sie gewusst hatten, dass es wahr sein muss, weil sie den Geist so stark spüren konnten. Sie sagten jedoch, dass ihr Gefühl ihnen gesagt hatte, dass es „auf unbequeme Weise wahr“ war. Darauf wussten wir nicht gleich etwas zu sagen. Wir baten sie, zu erklären, was sie damit meinten.

Sie erzählten uns, dass es ihnen gut ging, als sie vom Evangelium hörten, und der Gedanke, dass sie etwas an ihrem schönen Leben ändern sollten, war unbequem. Doch als sie durch den Heiligen Geist ein Zeugnis erhielten, dass es wahr war, wussten sie, dass sie ihr Leben ändern mussten.

Ihr aufschlussreiches und aufrichtiges Zeugnis beeindruckte uns. Da sie tatsächlich ein Zeugnis von Joseph Smith und dem wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi hatten, waren sie bereit gewesen, unbequeme Änderungen vorzunehmen und sich der Kirche anzuschließen. Das taten sie, weil sie wussten, dass diese Änderungen für ihre Familie das Beste waren.

Ich war unwahrscheinlich gern auf Mission. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass die historischen Stätten, an denen ich gearbeitet habe, alle heilig sind. Alles, wovon wir sagen, dass es sich dort zugetragen hat, ist tatsächlich geschehen. Es ist ein Wunder.