Für ein Zeugnis um die ganze Welt
Der Verfasser lebt in Utah.
Ich erzähle euch, wie ich mich der Kirche angeschlossen habe und meine Familie sich dem Evangelium wieder zugewandt hat.
Ich wurde in Spanien geboren und habe dort acht Jahre gelebt. Wir gingen nicht oft in die Kirche. Deswegen wurde ich mit acht nicht getauft, obwohl ich es wirklich wollte. Eines Tages habe ich meine Eltern gefragt, warum wir denn nicht mehr in die Kirche gingen und warum ich nicht getauft worden war.
Als ich ihnen erklärte, dass ich unbedingt getauft werden wollte, waren sie bewegt. Von da an gingen wir wieder in die Kirche. Das hat sich gut angefühlt. Meine Mutter war mir ein echt gutes Beispiel und hat mich inspiriert. Sie hatte ein starkes Zeugnis und las oft in den heiligen Schriften.
Später sind wir dorthin gezogen, woher mein Vater kommt – nach Venezuela. Dort haben wir zwei Jahre gelebt. Wegen der schlechten Wirtschaftslage hatten wir etliche Schwierigkeiten. Es gab aber auch Gutes. Ich mochte das Essen, und meine Familie dort hatte mich schon lange kennenlernen wollen. Alle waren sehr bescheidene Menschen. Wir gingen zusammen in die Kirche und spürten den Geist.
Obwohl wir in die Kirche gingen und ich den Geist spüren konnte, wusste ich doch, dass meiner Familie und mir etwas fehlte. Ich hatte das dringende Gefühl, dass wir als Familie für die Ewigkeit gesiegelt werden mussten. Eines Sonntagmorgens forderte der Bischof alle in der Gemeinde auf, das Buch Mormon bis zum Jahresende einmal ganz zu lesen. Mir war bewusst, dass dies meinen Eltern und mir helfen würde, wirklich vollständig nach dem Evangelium des Herrn zu leben. Als wir mit dem Buch Mormon anfingen, schenkte uns der Erretter nach und nach mehr Erkenntnis und Segnungen. Also machten wir weiter und lasen von nun an regelmäßig in den heiligen Schriften.
Bald darauf wurde ich getauft. Ich konnte den Einfluss des Geistes in meinem Leben erkennen, und meinen Eltern ging es genauso. Mein Zeugnis wurde immer stärker. Dann zogen wir nach Florida um. Genau wie bei unserem Wegzug von Spanien mussten wir uns auch jetzt wieder an vieles gewöhnen und Opfer bringen. Aber unser Zeugnis wurde noch stärker als vorher. Wir gingen jede Woche in die Kirche und lasen weiterhin in den heiligen Schriften.
Nachdem wir uns angestrengt, die Schriften eifrig studiert, gebetet und das Rechte gewählt hatten, wollten wir nun auch als Familie für die Ewigkeit gesiegelt werden. Zunächst führten wir ein Gespräch mit unserem Bischof. Dann dauerte es noch eine Weile, aber schließlich war der Tag endlich da! Wir freuten uns sehr darauf, in den Tempel zu gehen.
Meine Eltern verrichteten die Tempelarbeit erst für sich selbst. Während der Wartezeit konnte ich mich für Verstorbene taufen lassen. Mir kam es vor, als wäre ich noch einmal getauft worden. Ich war wirklich froh, dass ich den Menschen jenseits des Schleiers helfen konnte. Jetzt gehe ich mit meiner Familie jede Woche in den Tempel. Dort verrichte ich regelmäßig stellvertretend Taufen, weil ich bei diesem Werk gerne mithelfe. Ich bin so froh, dass ich im Tempel für die Ewigkeit an meine Eltern gesiegelt wurde und die Möglichkeit habe, für immer mit ihnen zusammen zu sein.