2020
Die Verheißung von Heilung und Siegelung
August 2020


Die Verheißung von Heilung und Siegelung

Wir waren dem Evangelium treu und suchten nach unseren Vorfahren. Dadurch wurden meine Mutter und ich in ungeahntem Maß gesegnet.

family standing in front of temple

Illustration von Stephanie Hock

Seit meiner Taufe interessiere ich mich für Familiengeschichte und Tempelarbeit. Ich wäre so gern für die Ewigkeit an meine Familie gesiegelt gewesen, aber ich glaubte nicht, dass das jemals geschehen würde, da viele meiner Angehörigen, auch mein Vater, alkoholabhängig waren.

Ich wuchs zwar in diesem Umfeld auf, doch dank des guten Rates meiner lieben Mutter entschied ich mich für ein anderes Leben. Sie ließ sich ein Jahr nach mir taufen.

Als ich 18 wurde, beschloss ich, auf Mission zu gehen. Ich wurde nach Arizona berufen. Das war eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben. Als ich nach Hause zurückkehrte, stellte ich fest, dass die Alkoholsucht meines Vaters vollkommen außer Kontrolle geraten war. Ich weiß noch, dass ich mich fragte, ob mein Missionsdienst irgendetwas wert gewesen sei, wenn es nun so schlimm um meine Familie stand.

Bei der Generalkonferenz im April 2018 hörte ich Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel sagen: „Wenn Sie … Ihre Familie entdecken, versammeln und verbinden …, werden [Sie] Heilung für das finden, was geheilt werden muss.“1

Meine Mutter fuhr fort zu beten, in den heiligen Schriften zu lesen und sich um Inspiration zu bemühen, wie sie meinem Vater helfen konnte. Schließlich konnte sie ihn davon überzeugen, sich Hilfe zu suchen. Er ging für neun Monate in eine Entzugsklinik. Wir durften ihn nur einmal im Monat besuchen. Es war nicht leicht, vor allem am Anfang. Doch meine Mutter und ich lebten Monat für Monat treu nach dem Evangelium und suchten nach unseren Vorfahren. Dabei empfingen wir Segnungen, wie wir sie uns nicht hätten träumen lassen.

Seitdem mein Vater von der Behandlung nach Hause kam, hat er keinen Alkohol mehr angerührt. Er kam mit den Missionaren zusammen, war jedoch noch nicht bereit, sich dem Evangelium zu verpflichten. Meine Mutter schlug vor, wir sollten zum Tempelgrundstück fahren, um den Geist dort in uns aufzunehmen.

Kurze Zeit darauf hatten die Missionare das Gefühl, sie sollten bei uns vorbeikommen und mit meinem Vater sprechen. Er sagte ihnen, dass er sich taufen lassen wolle. Am Abend erzählten mir meine Eltern diese wunderbare Neuigkeit.

Der Herr hat seine Verheißung erfüllt. Das, was geheilt werden musste, wurde geheilt. Mein Vater wurde von seiner Sucht geheilt und meine Zweifel wurden durch neuen Glauben geheilt. Unsere Familie bereitet sich nun darauf vor, gesiegelt zu werden.

Anmerkung

  1. Dale G. Renlund, „Familienforschung und Tempelarbeit: Siegelung und Heilung“, Liahona, Mai 2018, Seite 49