Spitzensportler und das Evangelium
Vier Spitzensportler, die Mitglieder der Kirche sind, erzählen, wie ihnen das Evangelium nicht nur beim Sport, sondern auch allgemein im Leben hilft
Casey Patterson: Beachvolleyball
Ich habe diesen Satz aus einer Generalkonferenzansprache nie vergessen: „Harte Arbeit [verlangt], dass man ‚mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft‘ darangeht (Lehre und Bündnisse 4:2). Dies allein ist der Unterschied zwischen Durchschnitt und Vortrefflichkeit.“ (F. David Stanley, „Arbeit“, Frühjahrs-Generalkonferenz 1993.)
In meinem Sport konzentriere ich mich darauf, widerstandsfähig zu sein und eine positive Einstellung zu haben. Klar kann man sich an denen orientieren, die höher springen können oder besser spielen als man selbst, aber worauf es ankommt, ist, seine Einstellung im Griff zu haben. Man nimmt sein Schicksal am besten in die eigene Hand, indem man hart arbeitet. Es ist wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern sich nur an seinen eigenen Maßstäben zu messen.
Zu Casey:
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spielt seit fast 25 Jahren Volleyball
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hat drei jüngere Schwestern
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spielt für die USA
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Was nur wenige wissen: Seine Mutter hat ihm nicht erlaubt, einen Irokesenhaarschnitt zu tragen, bis er auf Mission gewesen war und geheiratet hatte.
Jason Smyth: Leichtathletik
Mit acht Jahren wurde bei mir eine Augenkrankheit festgestellt. Im Laufe der Jahre hat sich mein Sehvermögen auf weniger als 10 Prozent verringert. Ich wurde durch den Laufsport und meine Teilnahme an den Paralympischen Spielen jedoch reich gesegnet. Vor einigen Jahren musste ich wegen einer Verletzung operiert werden, und ich war nicht sicher, ob ich weiter an Wettkämpfen würde teilnehmen können. Doch der Vater im Himmel hat mich mit Heilung gesegnet und ich konnte weitermachen.
Ich weiß, dass der Vater im Himmel mich liebt und das Beste für mich möchte. Was auch immer mir geschieht, ich bin voller Frieden und Zuversicht, dass es das Beste für mich ist.
Zu Jason:
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ist seit 15 Jahren Läufer
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hat einen Bruder und drei Schwestern
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läuft für Irland
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Was nur wenige wissen: Als Spitzensportler sieht er sich in einer einzigartigen Position, das Evangelium zur Sprache zu bringen.
Mary Lake: Volleyball
Viele Mädchen erleben es während des Erwachsenwerdens, dass der Satan ihr Selbstwertgefühl angreift. In der Welt ist es wichtig, wie man aussieht, und gerade als Sportlerin wird man genau beobachtet. Als ich an der Brigham-Young-Universität Volleyball gespielt habe, hatte ich oft Angst. Viele Augen waren auf mich gerichtet, das hat mich verunsichert. Ich betete darum, meine durch Unsicherheit verursachten Selbstzweifel loswerden zu können. Ich erhielt nicht gleich eine Antwort, aber ich weiß, dass diese Gebete und die Zeit, in der ich mit dem Vater im Himmel in Verbindung stand, dazu beigetragen haben, die Zweifel zu überwinden.
Der Geist machte mir bewusst, dass ich jetzt ein anderer Mensch bin als vor vier Jahren. Rückblickend erkenne ich, dass mir der Vater im Himmel Erfahrungen und Eingebungen geschenkt hat, die mir zeigen, dass ich viel mehr wert bin, als ich gedacht hätte.
Ich bin mehr als meine Sportlerkarriere. Meine Mutter sagt, ich könnte alles aufgeben, wofür ich bekannt bin, und wäre doch immer noch ein wunderbarer Mensch und eine wunderbare Tochter. Meine Familie nimmt mich, wie ich bin, und liebt mich wegen meiner Eigenschaften, die nichts mit Sport zu tun haben. Dadurch kann ich meinen Sport mehr genießen, denn mein Selbstwertgefühl hängt nicht direkt davon ab, wie gut ich spiele. Volleyball wird mein Leben einige Jahre lang prägen, aber meine Persönlichkeit ist unendlich.
Oft sprechen jüngere Mädchen mit mir über Volleyball. Ich bekomme einen Eindruck davon, wer sie sind und was der Vater im Himmel für sie empfindet. Ich möchte, dass sie verstehen, dass sie keine Sportstipendiatin sein oder etwas Außergewöhnliches tun müssen, um wertvoll zu sein und geliebt zu werden. Am wichtigsten ist mir, dass sie den Vater im Himmel fragen, wie wertvoll sie für ihn sind, und dass sie erkennen, dass dieser Wert nicht von etwas abhängt, was sie tun.
Zu Mary:
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spielt seit ihrem 7. Lebensjahr Volleyball
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ist das jüngste von sechs Kindern – sie hat drei Schwestern und zwei Brüder
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spielt für die USA
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Was nur wenige wissen: Sie findet Rechnen toll und hat an der Brigham-Young-Universität Rechnungswesen studiert.
Jackson Payne: Turnen
Ich hatte eine echte Chance, mich für die Olympischen Spiele 2012 in London zu qualifizieren. Doch beim wichtigsten Wettkampf fiel ich vom Turngerät. Meine Chancen auf die Olympischen Spiele waren dahin. Ich war auf der anderen Seite der Welt und meine Träume waren zerschlagen.
Kurz nach dieser Niederlage beschloss ich, auf Mission zu gehen. Vielleicht hätte ich das nicht getan, wenn ich es zu den Olympischen Spielen geschafft hätte. Doch auf Mission erlebte ich dann ein Wunder nach dem anderen. Ich war für diese Gelegenheit sehr dankbar.
Das Evangelium hat mir geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, besonders wenn es schwierig war, meine Maßstäbe einzuhalten. Es macht mich zu dem, der ich bin, und bestimmt meine moralischen Werte.
Zu Jackson:
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turnt seit etwa 22 Jahren
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ist das fünfte von sechs Kindern – er hat drei ältere Brüder, eine ältere Schwester und eine jüngere Schwester
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turnt für Kanada
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Was nur wenige wissen: Er hat bei der Weihung des Edmonton-Alberta-Tempels in Kanada Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) die Hand geschüttelt.