2023
Ein Blick auf Russell M. Nelsons Wirken als Präsident der Kirche in den vergangenen fünf Jahren
Mai 2023


Nachrichten der Kirche

Ein Blick auf Russell M. Nelsons Wirken als Präsident der Kirche in den vergangenen fünf Jahren

In seiner ersten öffentlichen Ansprache als 17. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vor fünf Jahren lenkte Präsident Russell M. Nelson die Aufmerksamkeit ganz auf Jesus Christus und gab einen Ausblick auf die Zukunft.

„Der Herr hat schon immer seine Propheten angeleitet und inspiriert und wird dies stets weiterhin tun“, erklärte er. „Der Herr steht am Ruder. Wir, die wir dazu ordiniert worden sind, überall in der Welt für seinen heiligen Namen Zeugnis abzulegen, sind weiterhin bestrebt, seinen Willen zu erkennen und zu befolgen.“ („Gemeinsam voran“, Liahona, April 2018, Seite 6.)

Offenbarung als Wegweiser für die Kirche

Präsident Nelson hat auf Weisung des Herrn gehandelt, als er in 35 Länder reiste, die Organisation der Kirche anpasste, technische Hilfsmittel einsetzte, um das Evangelium zu verbreiten, die Kirche durch eine Pandemie führte, historisch bedeutsame Aufforderungen aussprach und Brücken des Verstehens baute.

Während seiner Amtszeit als Präsident der Kirche sprach Präsident Nelson zu Hunderttausenden Mitgliedern der Kirche und wandte sich an Könige, Präsidenten und Premierminister. Er hat Opfer von Verbrechen und trauernde Menschen getröstet. Er vertiefte seine Beziehungen zu führenden Vertretern der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP, der US-Landesverband für die Förderung Farbiger) und erhielt die Einladung, auf dem NAACP-Kongress 2019 in Detroit zu sprechen.

Aufgrund von Offenbarung und mit voller Unterstützung der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel hat er auch mehrere Änderungen an Richtlinien der Kirche vorgenommen.

Unter seiner inspirierten Führung ersetzten die Führer der Kirche das Heim- und Besuchslehren durch die Betreuungsarbeit. Er passte den Ablauf der Sonntagsversammlungen an das schwerpunktmäßig zuhause stattfindende, von der Kirche unterstützte Evangeliumsstudium an. Und er forderte die Mitglieder auf, den vollständigen und richtigen Namen der Kirche zu verwenden. Die Kirche hat eine Richtlinie aufgestellt, die es standesamtlich verheirateten Ehepaaren gestattet, im Tempel gesiegelt zu werden, sobald sie sich dafür bereitgemacht haben. Die Zehntenerklärung wurde im englischsprachigen Raum umbenannt in „tithing declaration“. Frauen wurde es ermöglicht, nun auch als Zeugen für Siegelungen im Tempel zu fungieren, und Frauen, Jugendliche und Kinder, die würdige Mitglieder der Kirche sind, können bei Taufen als Zeugen dienen.

Bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2018 betonte Präsident Nelson: „Etwas hat mir der Geist immer wieder zu verstehen gegeben, seit ich meine neue Berufung als Präsident der Kirche innehabe, nämlich wie bereitwillig der Herr seine Absicht und seinen Willen offenbart.“ („Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Liahona, Mai 2018, Seite 94.)

2020 feierte die Kirche den zweihundertsten Jahrestag von Joseph Smiths erster Vision – doch nicht mit einer großen Party. Vielmehr forderten die Führer der Kirche die Mitglieder in aller Welt dazu auf zu lernen, wie man die Stimme des Herrn besser und öfter hört. In einer Ansprache bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020 legte Präsident Nelson eine historisch bedeutsame Proklamation vor: „Die Wiederherstellung der Fülle des Evangeliums Jesu Christi: Zum 200. Jahrestag: Eine Proklamation an die Welt.“ (Siehe „Ihn höre!“, Liahona, Mai 2020, Seite 91f.)

Führung der Kirche während der COVID-19-Pandemie

Mit der Erfahrung eines bedeutenden Pioniers in der Herzchirurgie, vor allem aber als Prophet des Herrn und Führer einer weltweiten Religion führte Präsident Nelson die Kirche durch die Coronapandemie, die 2020 begann.

Die Reaktion von Latter-day Saint Charities auf die Pandemie war die bisher umfangreichste Hilfsaktion in der Geschichte der Kirche – die Hilfsorganisation wurde in über 150 Ländern tätig.

In einem Interview mit den Church News vom Mai 2020 sagte Präsident Nelson: „Auch durch düstere Wolken des Kummers kann man einen Silberstreif am Horizont erkennen.“ (Siehe Sarah Jane Weaver, „Video: President Nelson Talks about the ‚Painful‘ Decision to Close Temples amid COVID-19“, Church News, 27. Juli 2020, thechurchnews.com.) Der Silberstreif in den Wolken der Pandemie sei, dass man Mittel und Wege gefunden habe, mit den Mitglieder der Kirche Kontakt zu halten, ohne ein Flugzeug benutzen zu müssen. Mithilfe moderner Technik wandte sich Präsident Nelson an die Mitglieder in Venezuela und Europa sowie in Kalifornien, Kanada und Oklahoma. Er sprach auch zu jungen Erwachsenen in aller Welt.

Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie im März 2020 verließ Präsident Nelson im August 2022 Utah, um den renovierten Washington-D.C.-Tempel erneut weihen zu können.

Verleihung des Gandhi-King-Mandela-Friedenspreises

Das Morehouse College, ein historisches afroamerikanisches College in Georgia, gab bekannt, dass es seinen ersten Gandhi-King-Mandela-Friedenspreis Präsident Nelson verleihen werde. Die Hochschule ehrte den 98-jährigen Propheten am 13. April 2023 im Rahmen der interreligiösen und interkonfessionellen Versammlung „Worldhouse“ in der Martin Luther King Jr. International Chapel in Atlanta mit dieser zum ersten Mal verliehenen Auszeichnung.

Der Preis ist nach Mahatma Gandhi, Martin Luther King Jr. und Nelson Mandela benannt. Er wird an Personen vergeben, die sich ohne Gewalt für Frieden und positiven sozialen Wandel einsetzen und ihre weltweite Führungsrolle nutzen, um Frieden, Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt und Pluralismus zu fördern, so die Schule.

Präsident Nelson nahm den Preis über eine Videoübertragung entgegen. Auch der Tabernacle Choir at Temple Square trat virtuell auf.

In den fünf Jahren seines bisherigen Wirkens hat der Prophet immer wieder dazu aufgefordert, jeden Menschen zu lieben und zu achten. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2018 anlässlich des 40. Jahrestages der Offenbarung von 1978, die würdigen Mitgliedern aller Ethnien die Segnungen des Priestertums zugänglich machte, forderte er die Heiligen der Letzten Tage dazu auf, „Brücken der Zusammenarbeit zu bauen statt trennender Mauern“ („Building Bridges“, New Era, August 2018, Seite 6).