Lektion 81: Lehre und Bündnisse 67 bis 70

Lehre und Bündnisse 68:25-31

Zuhause das Evangelium lehren und lernen

Wenn Kinder das Evangelium Jesu Christi kennenlernen, können sie sich den Herausforderungen und Versuchungen des Lebens mit Glauben an den Erretter stellen. Eltern verfügen über einzigartige Möglichkeiten, ihren Kindern zu helfen, das Evangelium zu lernen. Diese Lektion kann den Schülern näherbringen, was das Gebot des Herrn bedeutet, dass Eltern ihre Kinder zuhause im Evangelium unterweisen sollen.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Hilfe auf unserer Reise durchs Erdenleben

Weisen Sie darauf hin, dass wir ja die Erinnerung an unser vorirdisches Leben bei unserem Vater im Himmel verloren haben, als wir auf die Erde gekommen sind. Wir sind zudem in eine gefallene Welt gekommen, in der der Satan trügerischen und zerstörerischen Einfluss ausübt. All das macht es oft schwierig, treu gemäß dem Plan des himmlischen Vaters zu leben.

• Was hat uns der Vater im Himmel gegeben, damit wir mehr über ihn erfahren und uns bei all den Herausforderungen des Lebens zurechtfinden können?

  Sie könnten die Antworten der Schüler an die Tafel schreiben. Wenn die Schüler es nicht erwähnen, fügen Sie der Liste „Eltern oder Erziehungsberechtigte“ hinzu.

• Was von dieser Liste war für dich schon ein Segen?

• Was meinst du, warum Eltern oder andere Erziehungsberechtigte einen großen Einfluss darauf haben können, dass Kinder gut mit den Herausforderungen des Erdenlebens zurechtkommen?

Sie könnten den Schülern erzählen, dass sie sich heute mit einer Schriftstelle beschäftigen werden, in der beschrieben wird, welche Verantwortung Eltern bei haben, Kindern zu helfen, das Evangelium zu lernen. Seien Sie verständnisvoll angesichts der Tatsache, dass jeder Schüler aus einem anderen familiären Umfeld kommt und dass manche Schüler zuhause vielleicht keine guten Bedingungen vorfinden.

Die Umstände eines jeden Lernenden kennen. Weitere Anregungen dazu, wie man auf die Umstände der Schüler Rücksicht nimmt, finden Sie im Abschnitt „Die Lernenden so sehen, wie Gott sie sieht“ (unter „Den Schülern Liebe zeigen“) in der Schulung Methoden und Fertigkeiten für das Unterrichten. Üben Sie bei Bedarf die Fertigkeit „Innehalten, nachdenken und uns selbst Fragen stellen“.

Sie könnten Folgendes erklären:

Jede Familie ist anders. Manche Menschen, wie Nephi, werden Eltern geboren, die sie darin anleiten, dem Erretter nachzufolgen (siehe 1 Nephi 1:1). Einige, wie Präsident Russell M. Nelson oder Elder David A. Bednar und Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel, sind mit einem Elternteil oder Eltern aufgewachsen, die nicht der Kirche angehörten oder sich nicht aktiv am Kirchenleben beteiligten. Andere, wie Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft, haben schon früh einen Elternteil verloren. Einige Jugendliche wachsen nicht bei ihren Eltern auf, wie Mose (siehe Exodus 2:10) und Samuel (siehe 1 Samuel 1:24-28). Und manche, wie Abraham und Limhi, haben sogar einen Elternteil, der bewusst das Böse anstrebt (siehe Abraham 1:1-17,27; Mosia 7:9; 11:1-5).

Beschreibe deine eigene Familiensituation in deinem Studientagebuch. Denk darüber nach, was du aus den Erfahrungen mit deiner Familie lernst. Du könntest auch überlegen, was du bei dem Gedanken empfindest, selbst einmal Kinder zu haben, und wie du sie erziehen möchtest.

Wenn einige Schüler möchten, können sie gern Gedanken dazu äußern.

Fordern Sie die Schüler auf, heute darauf zu achten, wie sie das Gelernte nutzen können, um diejenigen zu unterstützen, die sich bemühen, ihnen das Evangelium nahezubringen, einschließlich Eltern und Erziehungsberechtigten. Sie könnten auch darüber nachdenken, wie sie das Gelernte in Zukunft selbst anwenden können.

Was sollen Eltern ihren Kindern laut dem Gebot des Herrn beibringen?

Als die Mitglieder sich in Ohio zu einer Konferenz versammelten, beten vier Männer durch den Propheten Joseph Smith um Führung vom Herrn. Der Herr gab diesen Männern Rat zu ihren Pflichten und gab dann auch ein paar allgemeine Ratschläge für alle Familien in Zion.

Sie könnten diesen unvollständigen Satz an die Tafel schreiben: Der Herr hat Eltern geboten, ihre Kinder, zu lehren, …. Die Schüler könnten dann den Satz mit Wörtern oder Formulierungen aus den folgenden Versen vervollständigen. Alternativ könnten die Schüler den Satz auch in ihr Studientagebuch übertragen und ihre Antworten dort festhalten.

Lies Lehre und Bündnisse 68:25-31. Was sagt der Herr hier darüber, was Eltern ihren Kindern beibringen sollen?

Wenn die Schüler ausreichend Zeit hatten, den Satz mit verschiedenen Grundsätzen zu vervollständigen, die Eltern lehren sollen, bitten Sie sie, die folgenden Fragen zu beantworten:

• Wenn das Evangelium nicht in der Familie gelehrt wird: Welche weiteren Möglichkeiten hat der Herr vorgesehen, dass jemand diese Grundsätze dennoch kennenlernt?

• Von wem hast du als Kind einen der Grundsätze aus diesen Versen gelernt? Hast du Erinnerungen daran, wie dir dieser Grundsatz beigebracht wurde? Wenn ja, woran erinnerst du dich?

• Welchen Einfluss hatten die in diesen Versen genannten Grundsätze auf dein Leben, oder welchen Einfluss könnten sie in Zukunft noch haben?

Die Schüler könnten darüber nachdenken, wie die Erziehung im Evangelium oder das, was sie aus diesen Versen gelernt haben, ihnen geholfen hat oder helfen kann, die Liebe des Herrn zu spüren, der sich wünscht, dass sie diese Grundsätze kennenlernen.

Lehre und Bündnisse 68:25-31 anwenden

Um darüber nachzudenken, wie Lehre und Bündnisse 68:25-31 Jugendlichen in verschiedenen Situationen helfen könnte, stellen Sie den Schülern einige Fallbeispiele vor. Sie könnten die unten aufgeführten Fallbeispiele und Fragen verwenden oder sich eigene überlegen, die für ihre Schüler von Nutzen sind. Die Schüler könnten sich alle gemeinsam, in Gruppen oder für sich allein mit den Fallbeispielen beschäftigen.

Aufgabe A

Ein Jugendlicher hat Eltern, die sich bemühen, ein gutes Vorbild zu sein und dem Erretter nachzufolgen. Er beschwert sich aber oft, wenn seine Eltern ihn zum Schriftstudium oder gemeinsamen Gebet rufen. Wenn sie versuchen, ihm Rat zu geben, beachtet er sie häufig nicht oder spielt etwas auf dem Handy.

• Was könnten die Lehren des Herrn in Lehre und Bündnisse 68:25-31 dazu beitragen, dass er versteht, wie der Herr die Bemühungen seiner Eltern sieht?

• Welche Schriftstellen könnten ihn motivieren, sich in solchen Situationen anders zu verhalten? (Einige Beispiele sind Epheser 6:1-3, Mosia 4:14,15 und das Beispiel des Erretters im Alter von 12 Jahren in Lukas 2:51,52.)

• Wie könnte er seine Eltern unterstützen? Wie würde sich das auf seine Familie auswirken?

Aufgabe B

Die Eltern einer Jugendlichen sind geschieden. Sie verbringt die Hälfte ihrer Zeit bei der Mutter und die andere Hälfte beim Vater. Ihre Mutter macht sich über die Kirche lustig und erwartet nicht, dass sich ihre Tochter an Evangeliumsgrundsätze hält, wenn sie bei ihr zuhause ist. Ihr Vater ermutigt sie, nach dem Evangelium zu leben, aktiv am Seminar und an Jugendaktivitäten teilzunehmen und zur Kirche zu gehen. Im Vergleich zum Leben bei ihrer Mutter kommt ihr das Leben bei ihrem Vater starr und einschränkend vor.

• Wie könnte Lehre und Bündnisse 68:25-31 dieser Jugendlichen Orientierung geben?

Lies Exodus 20:12.

• Wie kann diese Jugendliche beide Eltern ehren und dennoch dem Herrn nachfolgen?

• Welche anderen Vorstellungen, Lehren von Führern der Kirche oder Erfahrungen könnten ihr helfen?

Aufgabe C

Ein junger Mann hat eine sehr schwierige Jugend hinter sich und lebt nicht mehr bei seinen Eltern. Es tut ihm weh, über sie nachzudenken.

• Inwiefern könnte es diesem jungen Mann helfen, darüber nachzudenken, welche anderen Menschen der Herr gesandt hat, ihm die Grundsätze in Lehre und Bündnisse 68:25-31 zu vermitteln?

• Wie könnte Lehre und Bündnisse 68:25-31 diesem jungen Mann helfen, sich auf seine Zukunft vorzubereiten?

Wähle zum Abschluss dieser Aufgabe einen der Grundsätze aus Lehre und Bündnisse 68:25-31 aus, die Eltern ihren Kindern vermitteln sollen. Suche dann nach einer Schriftstelle, die dabei hilft, jemandem diesen Grundsatz nahezubringen. Erkläre auch, inwiefern dieser Grundsatz Jugendlichen heutzutage helfen kann.

Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben. Geben Sie ihnen vielleicht auch Gelegenheit, über ihre eigenen Erfahrungen, Fragen oder Bedenken zu sprechen, die sie dazu haben, das Evangelium zuhause zu lernen. Die Schüler könnten versuchen, auf die Fragen und Bedenken ihrer Mitschüler einzugehen, indem sie gottgegebene Quellen und ihre eigenen Erfahrungen heranziehen.

Vermitteln Sie den Schülern, dass der Herr darauf hofft, dass sie sich unabhängig von ihren familiären Umständen so gut sie können tiefgehend und dauerhaft zu ihm und seinem Evangelium bekehren. Bitten Sie die Schüler, sich um persönliche Offenbarung zu bemühen, um zu erkennen, wie sie das Gelernte anwenden können. Sie könnten zum Beispiel ihre Eltern bei deren Bemühen unterstützen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ihnen zu helfen, zu Jesus Christus zu kommen. Sie könnten dankbarer sein für Menschen, die der Herr dazu bestimmt hat, ihnen die heute besprochenen Grundsätze zu vermitteln. Oder sie könnten sich darauf vorbereiten, in der Zukunft ihre eigenen Kinder im Evangelium zu unterweisen.

Zusatzmaterial

Wie unterstützt die Kirche die Eltern bei ihrer Aufgabe, das Evangelium Jesu Christi zuhause zu lehren?

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:

Der neue, auf das Zuhause ausgerichtete und von der Kirche unterstützte ganzheitliche Lehrplan hat das Potenzial, die Kräfte der Familie zu entfesseln, wenn sich jede Familie gewissenhaft und sorgfältig daran hält und ihr Zuhause in einen Schutzraum für den Glauben verwandelt. Ich verheiße Ihnen: Wenn Sie eifrig daran arbeiten, Ihr Zuhause in ein Zentrum umzubauen, wo das Evangelium gelernt wird, dann wird der Sabbat für Sie mit der Zeit wahrhaftig zu einer Wonne. Ihre Kinder werden mit Freuden die Lehren des Erretters lernen und danach leben, und der Einfluss des Widersachers in Ihrem Leben und Ihrem Zuhause wird abnehmen. In Ihrer Familie wird es einschneidende Veränderungen geben, die Sie als Familie stärken. (Russell M. Nelson, „Wie wir beispielhafte Heilige der Letzten Tage werden“, Liahona, November 2018, Seite 113)

Wie viel Verantwortung haben Eltern, das Evangelium zu lehren, und wie viel Verantwortung haben die Kinder, das Evangelium zu lernen?

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat folgende Gedanken dazu geäußert:

Unser fester Entschluss, Wahrheit kennenzulernen und nach wahren Grundsätzen zu leben, wird in einer Welt, die „in Aufruhr“ [Lehre und Bündnisse 45:26] ist und zunehmend verworren und böse wird, immer bedeutsamer. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir einfach die Versammlungen besuchen, uns an den Programmen der Kirche beteiligen und daraus sämtliche geistige Erbauung und allen Schutz ziehen können, die uns in die Lage versetzen, „am Tag des Unheils [zu] widerstehen“ [Epheser 6:13].

„Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen.“ [„Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, ChurchofJesusChrist.org.] Inspirierte Führer der Kirche, Lehrkräfte und auch Aktivitäten unterstützen den Einzelnen und die Familie dabei, sich geistig weiterzuentwickeln. Wir alle brauchen zwar Hilfe, wenn wir auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg vorwärtsstreben, doch in letzter Konsequenz ruht die Verantwortung dafür, dass wir uns geistige Kraft und Durchhaltevermögen aneignen, auf jedem Einzelnen. …

Wenn alles, was Sie oder ich über Jesus Christus und sein wiederhergestelltes Evangelium wissen, allein auf dem fußt, was andere uns sagen oder beibringen, dann ist die Grundlage unseres Zeugnisses von ihm und seinem herrlichen Werk der Letzten Tage auf Sand gebaut. Wir können uns nicht allein auf das Licht und die Evangeliumserkenntnis anderer Menschen stützen oder dies von ihnen borgen – auch nicht von Menschen, die wir lieben und denen wir vertrauen. (David A. Bednar, „Bereit, alles zu erlangen, was nötig ist“, Liahona, Mai 2019, Seite 102f.)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Lehre und Bündnisse 68:27. „Kinder sollen, wenn sie acht Jahre alt sind, … getauft werden“

Wenn die Schüler sich fragen, warum Kinder im Alter von acht Jahren getauft werden, könnten sie auch Lehre und Bündnisse 20:71 und 29:47 lesen. Fragen Sie die Schüler, was sie in diesen Versen entdeckt haben. Sie könnten die Schüler bitten, die Formulierung in Lehre und Bündnisse 29:47 zu nennen, aus der hervorgeht, dass Verantwortlichkeit eher ein Vorgang als ein Ereignis ist. Sie könnten auch fragen, weshalb das Gebot des himmlischen Vaters, dass Eltern ihre Kinder bis zum Alter von acht Jahren auf die Taufe vorbereiten sollen, seine Liebe zu den Kindern zeigt.

Lehre und Bündnisse 68:30,31. „Müßiggänger unter ihnen“

Wenn es für Ihre Schüler hilfreich wäre, sich damit zu beschäftigen, warum wir Müßiggang vermeiden sollen, fragen Sie sie, welche Segnungen mit fleißiger Arbeit einhergehen. Die Schüler könnten Lehre und Bündnisse 68:30,31 lesen und herausarbeiten, welche negativen Folgen Müßiggang (oder Faulheit) haben kann. Fragen Sie die Schüler eventuell, was jemandem helfen könnte, seine Bequemlichkeit zu überwinden.

Vorbereitung darauf, eines Tages die eigenen Kinder im Evangelium zu unterweisen

Die in dieser Lektion besprochenen Verse sind zwar an die Eltern gerichtet, doch die Schüler können sie als zukünftige Eltern auch auf sich beziehen. Damit die Schüler sich mit diesem Gedanken auseinandersetzen, könnten Sie sie bitten, einen der Grundsätze auszuwählen, die Eltern ihren Kindern beibringen sollen. Bitten Sie sie dann, eine kurze Lektion über diesen Grundsatz auszuarbeiten, die sie eines Tages für ihre eigenen Kinder nutzen können.

Ratschläge an Kinder

Eine Möglichkeit, den Schülern das Gebot des Herrn an die Eltern, ihre Kinder zu unterweisen, näherzubringen, besteht darin, sie die Rolle der Kinder im Lernprozess betrachten zu lassen. Dazu könnten Sie die Schüler bitten, einen Vers zu verfassen, der nach Lehre und Bündnisse 68:28 stehen könnte und sich an Kinder richtet. Dabei sollen sie den Kindern Ratschläge dazu geben, wie sie zuhause das Evangelium lernen sollen.