Lektion 88: Lehre und Bündnisse 76

Lehre und Bündnisse 76:71-112

Tapfer im Zeugnis von Jesus

Nachdem Joseph Smith und Sidney Rigdon mehrere Visionen gesehen hatten, darunter Visionen von der Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes, vom Fall Luzifers und vom celestialen Reich, sahen sie diejenigen, die das terrestriale und das telestiale Reich ererben werden. Was die Menschen im terrestrialen Reich kennzeichnete, war, dass sie in ihrem Zeugnis von Jesus nicht tapfer gewesen waren. Diese Lektion kann den Schülern helfen, in ihrem Zeugnis von Jesus Christus tapferer zu werden.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Ein Zeugnis von Jesus Christus

Sie könnten Ein Zeugnis von Jesus Christus an die Tafel schreiben. Fragen Sie die Schüler, was es ihrer Meinung nach bedeutet, ein Zeugnis vom Erretter zu haben. Erklären Sie bei Bedarf, dass ein Zeugnis eine Gewissheit in Herz und Sinn ist, dass etwas wahr ist, weil der Heilige Geist es uns bezeugt hat (siehe Lehre und Bündnisse 8:2). Besprechen Sie dann die folgende Frage:

Fragen stellen, die zur Selbstreflexion anregen. Weitere Anleitung hierzu finden Sie im Abschnitt „Für die Lernenden Rahmenbedingungen und Gelegenheiten schaffen, vom Heiligen Geist unterwiesen zu werden“ (unter „Durch den Geist lehren“) in der Schulung Methoden und Fertigkeiten für das Unterrichten. Sie könnten diese Fertigkeit üben, indem Sie Selbsteinschätzungen für die Schüler zu einer bestimmten Lehre, Wahrheit oder einem Grundsatz zusammenstellen.

• Wie kann sich ein Zeugnis vom Erretter auf dein Leben auswirken – jetzt und auch in Ewigkeit?

Bitten Sie die Schüler, über ihr eigenes Zeugnis von Jesus Christus nachzudenken und auch darüber, welche Auswirkungen es auf ihr Handeln hat. Sie könnten sie auch bitten, darüber nachzudenken, was sie sich im Hinblick auf ihr Zeugnis wünschen.

Fordern Sie die Schüler auf, bei ihrem Studium auf Lehren zu achten, die ihnen verdeutlichen, wie wichtig es ist, ein Zeugnis von Jesus Christus zu haben und entsprechend dieser Erkenntnis zu leben.

Eine Vision von den Reichen der Herrlichkeit

Sie könnten die Schüler zusammenfassen lassen, was sie bisher über die in Lehre und Bündnisse 76 aufgezeichnete Vision gelernt haben. Erklären Sie dann Folgendes.

Du erinnerst dich vielleicht, dass in Lehre und Bündnisse 76 eine wichtige Vision beschrieben wird, die der Herr Joseph Smith und Sidney Rigdon offenbart hat. In dieser Vision erfuhren Joseph und Sidney auch etwas über die Merkmale der Menschen, die nach der Auferstehung in den verschiedenen Reichen der Herrlichkeit leben werden.

Erklären Sie gegebenenfalls, dass sich die Schüler in dieser Lektion nicht mit allen Versen befassen werden, in denen die Reiche der Herrlichkeit beschrieben werden. Die celestiale Herrlichkeit wird in Vers 50-70 und Vers 92-96 beschrieben, die terrestriale Herrlichkeit in Vers 71-80 und die telestiale Herrlichkeit in Vers 81-90 und Vers 98-112. Vielleicht möchten Sie anregen, dass die Schüler diese Verse in ihren heiligen Schriften markieren oder beschriften, damit sie sich bei ihrem eigenen Studium eingehender damit beschäftigen können.

Lies die folgenden Schriftstellen und achte auf Unterschiede im Zeugnis der Menschen in den einzelnen Reichen der Herrlichkeit:

• Lehre und Bündnisse 76:51,52 (celestial)

• Lehre und Bündnisse 76:75,79 (terrestrial)

• Lehre und Bündnisse 76:82,101-103 (telestial)

Bitten Sie die Schüler anschließend, die folgenden Fragen alle gemeinsam oder in Kleingruppen zu besprechen:

• Welche Unterschiede zwischen den Zeugnissen sind dir aufgefallen?

• Was sagt das darüber aus, welche Art Zeugnis man braucht, um das celestiale Reich zu ererben?

Helfen Sie den Schülern, eine Wahrheit wie diese herauszuarbeiten: Wenn wir im Zeugnis von Jesus Christus tapfer sind, können wir das celestiale Reich Gottes erlangen.

Tapfer in unserem Zeugnis von Jesus Christus

• Was bedeutet es deiner Meinung nach, im Zeugnis von Jesus Christus tapfer zu sein?

Im Rahmen des Unterrichtsgesprächs zu der vorherigen Frage könnten Sie die Schüler bitten, sich mit 2 Nephi 31:20,21 zu beschäftigen und auf Lehren zu achten, die ihr Verständnis erweitern. Die folgende Aussage kann ebenfalls hilfreich sein.

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, was es bedeutet, im Zeugnis von Jesus tapfer zu sein:

Aus dem 76. Abschnitt des Buches Lehre und Bündnisse geht klar hervor: Im Zeugnis von Jesus tapfer zu sein ist der einfache, grundlegende Test, der diejenigen, die die Segnungen des celestialen Reiches ererben, von denen im geringeren terrestrialen Reich trennt [Lehre und Bündnisse 76:79]. Um tapfer zu sein, müssen wir den Blick fest auf die Macht Jesu Christi und seines Sühnopfers richten, die den Tod überwindet und die uns – durch unsere Umkehr – von Sünde reinwäscht, und wir müssen der Lehre Christi folgen [siehe 2 Nephi 31:17-21]. Außerdem brauchen wir das Licht und die Erkenntnis, die wir aus dem Leben und den Lehren des Erretters gewinnen, damit wir auf den Weg geführt werden, der durch Bündnisse, einschließlich der heiligen Handlungen des Tempels, vorgezeichnet ist. Wir müssen beständig in Christus sein, uns an seinem Wort weiden und bis ans Ende ausharren [2 Nephi 31:20,21]. (Quentin L. Cook, „Tapfer im Zeugnis von Jesus“, Liahona, November 2016, Seite 43)

• Was kann es dir oder anderen erschweren, im Zeugnis von Jesus Christus tapfer zu bleiben?

• Was hilft dir dabei, im Zeugnis vom Erretter tapfer zu sein?

Im Rahmen des Unterrichtsgesprächs zu der vorherigen Frage könnten Sie die Schüler bitten, Schriftstellen herauszusuchen und zu nennen, die sie motivieren, in ihrem Zeugnis von Jesus Christus tapfer zu sein. Ein Vorschlag dafür wäre Helaman 5:12.

Stelle einen Plan auf

Denk einen Moment darüber nach, was du tun kannst, um in deinem Zeugnis von Jesus Christus tapferer zu sein. Vervollständige die folgenden drei Aussagen in deinem Studientagebuch.

1. Ich kann heute in meinem Zeugnis von Jesus tapfer sein, indem ich …

2. Ich kann in den nächsten Monaten in meinem Zeugnis von Jesus tapfer sein, indem ich …

3. Ich kann anderen helfen, in ihrem Zeugnis von Jesus tapfer zu bleiben, indem ich …

Einige Schüler könnten eine oder mehrere ihrer Antworten vorlesen. Bitten Sie abschließend einen Schüler, Zeugnis für Jesus Christus zu geben, oder geben Sie selbst Zeugnis.

Zusatzmaterial

Welchen Einfluss hatten die Lehren aus Lehre und Bündnisse 76 auf die damaligen Mitglieder der Kirche?

Präsident Wilford Woodruff (1807–1898) hat über seine Eindrücke von dieser Offenbarung gesprochen:

Mir war seit meiner Kindheit beigebracht worden, dass es einen Himmel und eine Hölle gäbe und dass es für alle Schlechten eine Strafe und für alle Rechtschaffenen eine Herrlichkeit geben würde. …

Als ich die Vision las, erleuchtete sie mir den Verstand und erfüllte mich mit großer Freude. Für mich war der Gott, der dem Menschen diesen Grundsatz offenbarte, weise, gerecht und treu und besaß sowohl die besten Eigenschaften als auch Vernunft und Erkenntnis. Ich spürte, dass er sowohl Liebe und Barmherzigkeit als auch Gerechtigkeit und Urteilskraft in sich vereinte, und ich liebte den Herrn mehr als je zuvor im Leben. (Wilford Woodruff, „Remarks“, Deseret News, 27. Mai 1857, Seite 91)

Lehre und Bündnisse 76:72-74. Was bedeutet es, dass diejenigen, „die ohne Gesetz gestorben sind“, das terrestriale Reich ererben?

Lehre und Bündnisse 76:72-74 zufolge sind einige derer im terrestrialen Reich beispielsweise Menschen, die „ohne Gesetz gestorben sind“ und „das Zeugnis von Jesus im Fleische nicht empfangen haben“, sondern erst in der Geisterwelt. Man muss jedoch wissen, dass auch einige Menschen, denen das Evangelium in der Geisterwelt verkündet wird, das celestiale Reich ererben werden. Der Herr offenbarte durch den Propheten Joseph Smith: „Alle, die gestorben sind, ohne von diesem Evangelium zu wissen, die es aber angenommen hätten, wenn sie hätten verweilen dürfen, werden Erben des celestialen Reiches Gottes sein.“ (Lehre und Bündnisse 137:7.)

Lehre und Bündnisse 76:79. Wie kann ich in meinem Zeugnis von Jesus tapfer sein?

Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat erklärt:

Die im Zeugnis für Jesus tapfer sind[,] verteidigen mutig Wahrheit und Rechtschaffenheit. Es sind dies Mitglieder der Kirche, die ihre Berufung in der Kirche groß machen (siehe Lehre und Bündnisse 84:33), den Zehnten und die Opfergaben zahlen, sittlich rein leben, ihre kirchlichen Führer in Wort und Tat unterstützen, den Sabbat heilighalten und alle Gebote Gottes befolgen. (Ezra Taft Benson, „Valiant in the Testimony of Jesus“, Ensign, Mai 1982, Seite 63)

Wie kann sich mein Zeugnis von Jesus Christus auf mein Leben auswirken?

Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über das Zeugnis gesagt:

Ein Zeugnis gibt einem die richtige Perspektive, Motivation und eine feste Grundlage für ein Leben, das Sinn und Zweck hat und in dem man sich weiterentwickelt. Es ist ein steter Quell der Zuversicht, ein aufrichtiger und treuer Begleiter in guten wie in schlechten Zeiten. Ein Zeugnis gibt uns Grund, zu hoffen und froh zu sein. Es hilft uns, eine optimistische Einstellung zu entwickeln und glücklich zu sein, und gestattet uns, uns an den Wundern der Schöpfung zu erfreuen. Ein Zeugnis regt uns an, jederzeit und unter allen Umständen das Rechte zu wählen. Es regt uns an, uns Gott zu nähern, sodass er sich auch uns nähern kann (siehe Jakobus 4:8).

Unser persönliches Zeugnis ist auch ein Schutzschild, und wie eine eiserne Stange leitet es uns sicher durch Finsternis und Verwirrung. (Dieter F. Uchtdorf, „Die Macht des persönlichen Zeugnisses“, Liahona, November 2006, Seite 39)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Lehre und Bündnisse 76:40-43. Eine frohe Nachricht für alle

Die Schüler könnten zur Vorbereitung auf ihr Studium von Vers 40-43 Fragen wie die folgenden besprechen:

• Welche guten Nachrichten hast du in letzter Zeit erhalten?

• Was sind einige Beispiele für die besten Nachrichten, die die Welt jemals erhalten hat?

Bitten Sie die Schüler, in Lehre und Bündnisse 76:40-43 auf die frohe Nachricht vom Himmel zu achten. Weisen Sie darauf hin, dass das Wort Evangelium in Vers 40 „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“ bedeutet.

• Welche guten Nachrichten entdeckst du in diesen Versen?

Um zu verdeutlichen, was es bedeutet, dass Jesus Christus „alle Werke seiner Hände errettet“ (Lehre und Bündnisse 76:43), erklären Sie, dass diejenigen, die das celestiale Reich ererben, die Segnungen der Erhöhung oder des ewigen Lebens mit dem Vater im Himmel empfangen werden. Aber der Erretter ist barmherzig und bietet auch denen, die die Voraussetzungen für das celestiale Reich nicht erfüllen, verschiedene Segnungen der Errettung in anderen Reichen der Herrlichkeit an.

Sie könnten das Video „Errettung und Erhöhung“ von Minute 2:55 bis 6:05 zeigen, um zu zeigen, auf welche Weise der Erlöser die Kinder des himmlischen Vaters errettet.

Lehre und Bündnisse 76:75. „Durch die Hinterlist von Menschen verblendet“

Um die Symbolik in Vers 75 zu verdeutlichen, könnten Sie einen Freiwilligen bitten, eine Augenbinde anzulegen. Bitten Sie dann einen anderen Schüler, dem Schüler mit der Augenbinde Anweisungen für einfache Aufgaben zu geben: Er soll beispielsweise ein einfaches Bild zeichnen oder einen Gegenstand irgendwo im Klassenraum ablegen. Nach ausreichend Zeit soll der erste Schüler die Augenbinde abnehmen und beschreiben, wie ihm dabei zumute war.

Die Schüler könnten dann Lehre und Bündnisse 76:75 lesen und darauf achten, wie die Menschen beschrieben werden, die das terrestriale Reich ererben werden. Fragen Sie die Schüler, was es wohl bedeutet, geistig blind zu sein und in welcher Weise geistige Blindheit sie einschränken kann. Bitten Sie die Schüler dann, einige Beispiele dafür zu nennen, was heute bei Jugendlichen zu geistiger Blindheit führen könnte.

Lehre und Bündnisse 76:111. „In den Wohnungen, die bereitet worden sind“

Nachdem sich die Schüler mit den drei Graden der Herrlichkeit beschäftigt haben, könnten Sie ihnen helfen, das Gelernte mit den Lehren des Erretters im Neuen Testament in Verbindung zu bringen. Bitten Sie dazu einen Schüler, Johannes 14:2 vorzulesen. Fragen Sie die Schüler, was die Worte des Erretters wohl bedeuten. Regen Sie an, dass die Schüler einen Querverweis zwischen Johannes 14:2 und Lehre und Bündnisse 76:111 anlegen und auf Ähnlichkeiten zwischen den beiden Schriftstellen achten.