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Lektion 137 – Lehre und Bündnisse 127 und 128, Teil 1: Die Errettung der Toten


„Lektion 137 – Lehre und Bündnisse 127 und 128, Teil 1: Die Errettung der Toten“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar, 2025

„Lehre und Bündnisse 127 und 128, Teil 1“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar

Lektion 137: Lehre und Bündnisse 125 bis 128

Lehre und Bündnisse 127 und 128, Teil 1

Die Errettung der Toten

Taufbecken im Tempel

Im August 1840 verkündete Joseph Smith zum ersten Mal die Lehre der Taufe für Verstorbene. Die Mitglieder der Kirche empfanden große Freude, nun auch für ihre verstorbenen Angehörigen die errettenden heiligen Handlungen vollziehen zu können. Joseph Smith schrieb Briefe an die Heiligen, in denen er sie zur Taufe für die Verstorbenen unterwies. Diese Lektion kann den Schülern helfen, die Liebe des himmlischen Vaters zu verspüren, die sich durch die heiligen Handlungen des Tempels zeigt.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Ein Fallbeispiel

Anhand des folgenden Fallbeispiels können die Schüler darüber nachdenken, was ihnen die Lehre des Erretters von der Taufe für die Toten bedeutet. Im Rollenspiel können sie ihre Antworten auf Annas Frage durchspielen.

In einem Gespräch mit den Missionaren erfährt Anna von der Notwendigkeit, dem Beispiel des Erretters zu folgen und sich taufen zu lassen (siehe Matthäus 3:13-17; Johannes 3:5; 2 Nephi 31:4-11). Sie hat den aufrichtigen Wunsch, sich taufen zu lassen, macht sich aber auch Sorgen um ihre verstorbene Schwester. Anna fragt die Missionare: „Was ist mit meiner Schwester, die gestorben ist, bevor sie sich taufen lassen konnte?“

  • Denk an einzelne Elemente der Lehre des Erretters zur Taufe für die Toten. Von welchen Gedanken und Gefühlen würdest du Anna gerne erzählen?

Erinnern Sie die Schüler daran, dass Menschen aller Zeitalter – auch Mitglieder aus der Anfangszeit der Kirche – Fragen wie die von Anna gestellt haben. Durch den Propheten Joseph Smith offenbarte der Vater im Himmel, wie sein Plan alle erretten kann, die errettet werden wollen.

Der Plan des himmlischen Vaters

Der Herr offenbarte Joseph Smith nach und nach die Lehre von der Taufe für die Toten. Im August 1840 predigte Joseph Smith beim Trauergottesdienst für Seymour Brunson. Während der Predigt fiel sein Blick auf Jane Neyman, eine Witwe, deren Sohn gestorben war, bevor er getauft werden konnte. Joseph Smith verwies auf 1 Korinther 15:29 und erklärte, dass Gottes Plan es einem Lebenden ermöglicht, sich stellvertretend für einen Verstorbenen taufen zu lassen. Später ließ sich Jane für ihren Sohn Cyrus taufen. Dies war die erste Taufe für Verstorbene, die in dieser Evangeliumszeit durchgeführt wurde (siehe Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, Seite 485f.).

Der Herr offenbarte später, dass Taufen für Verstorbene im Tempel vollzogen werden sollen (siehe Lehre und Bündnisse 124:29-32). Ab November 1841 ließen sich die Heiligen im noch nicht fertiggestellten Nauvoo-Tempel für ihre Vorfahren taufen. Im September 1842 wies Joseph Smith die Heiligen an, über diese heiligen Handlungen und weitere wichtige Einzelheiten Aufzeichnungen zu führen. Diese Anweisungen stehen jetzt in Lehre und Bündnisse 127 und 128 (siehe Heilige, Band 1, Seite 550f.). Joseph Smith erklärte, dass ein Berichtführer Zeuge der heiligen Handlung sein und in einem allgemeinen Kirchenbuch genaue Aufzeichnungen führen solle. Er sagte außerdem, dass auch andere Zeugen dieser heiligen Handlung sein sollten (siehe Lehre und Bündnisse 128:2-4). Dann erklärte er, warum in dieser Sache besondere Sorgfalt geboten ist.

Bevor Sie Lehre und Bündnisse 128:5 lesen, erklären Sie gegebenenfalls, dass sich „vor der Grundlegung der Welt“ auf die Zeit bezieht, bevor die Erde erschaffen wurde, als im Himmel ein Rat stattfand (siehe Abraham 3:22-27).

Lies Lehre und Bündnisse 128:5 und achte darauf, was du im Plan des himmlischen Vaters über die Taufe für die Toten erfährst.

  • Was sagt uns dieser Vers über den Vater im Himmel und seinen Plan?

Helfen Sie den Schülern, diese Wahrheit zu erkennen: Der Vater im Himmel hat einen Weg zur Errettung derer bereitet, die sterben, ohne das Evangelium gekannt zu haben.

Schreiben Sie diese Wahrheit an die Tafel, um das Gespräch darüber zu unterstützen. Einige der folgenden Fragen könnten den Schülern helfen, diese Wahrheit zu verstehen. Vertiefen Sie das Unterrichtsgespräch, indem Sie die Schüler ermuntern, auf die Aussagen ihrer Mitschüler einzugehen.

  • Was erfährst du aus dieser Wahrheit über die Eigenschaften, den Charakter oder die Absicht des himmlischen Vaters?

  • Wie könnte sich diese Wahrheit auf dich und deine Familie auswirken?

Um den Schülern die Bedeutung dieser Wahrheit zu vermitteln, könnten Sie ihnen von einer eigenen Erfahrung erzählen. Oder Sie lesen die folgende Aussage vor und bitten die Schüler anschließend, sich dazu zu äußern.

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat Zeugnis für Jesus und die Erlösung der Verstorbenen abgelegt.

Elder D. Todd Christofferson

Unser Auftrag reicht so weit und so tief wie die Liebe Gottes und schließt all seine Kinder zu jeder Zeit und an jedem Ort ein. Durch unsere Arbeit für die Toten bezeugen wir, dass Jesus Christus der göttliche Erlöser der ganzen Menschheit ist. Seine Gnade und seine Verheißungen werden auch denen zuteil, die ihn im Leben nicht finden konnten. Durch ihn werden die Gefangenen in der Tat freigelassen. (D. Todd Christofferson, „Warum lassen wir uns für die Toten taufen?“, Liahona, März 2009, Seite 35)

Auf Erden und im Himmel aufgezeichnet

Taufbecken im Tempel

Sie könnten ein Bild vom Taufbereich des Tempels zeigen. Bitten Sie die Schüler, den Berichtführer und die Zeugen im Bild zu zeigen. Bitten Sie die Schüler dann, diese Aufgaben in Lehre und Bündnisse 128:3 zu suchen und zu markieren. Wenn Schüler schon einmal als Zeuge gedient haben, könnten sie von ihren Erfahrungen berichten.

Verweisen Sie gegebenenfalls auf das Fallbeispiel mit Anna, um die Schüler anzuregen, die relevanten Informationen in den folgenden Abschnitten zu erkennen.

Nach ihrer Taufe ging Anna in den Tempel und ließ sich für ihre verstorbene Schwester taufen. Sie fragt sich nun, woher sie wissen kann, dass die heilige Handlung auch wirklich im Himmel gültig ist.

Bevor die Schüler die folgenden Schriftstellen lesen, könnten Sie zum besseren Verständnis erklären, dass sich der Ausdruck „propria persona“ in Lehre und Bündnisse 128:8 auf Menschen bezieht, die sich für sich selbst taufen lassen, und dass sich die Formulierung „ihr eigener Beauftragter“ auf diejenigen bezieht, die sich für andere taufen lassen.

Lies Lehre und Bündnisse 127:5-7 und 128:6-8 und achte darauf, was du Anna sagen könntest, um ihre Frage zu beantworten.

  • Welche Wörter oder Formulierungen würdest du in deiner Antwort verwenden?

  • Was meinst du, warum es im Plan des himmlischen Vaters wichtig ist, einen Bericht über die heiligen Handlungen zu führen?

  • Wie kann sich dein Verständnis dieser Verse auf deine Erfahrungen im Tempel auswirken?

Erklären Sie, dass die heiligen Handlungen, die im Tempel vollzogen werden, aufgrund der Priestertumsschlüssel, die durch den Propheten Joseph Smith wiederhergestellt wurden, auf Erden und im Himmel bindend sind (siehe Lehre und Bündnisse 128:9-11).

Lasst euer Herz sich freuen und überaus froh sein

Dieser Abschnitt soll den Schülern nahebringen, wie umfassend und herrlich der Erlösungsplan des himmlischen Vaters ist. Sie könnten die Überschrift Plan des himmlischen Vaters an die Tafel schreiben und die Schüler bitten, darunter Wörter oder Formulierungen aufzulisten, die ihre Gedanken und Gefühle dazu zum Ausdruck bringen. Bitten Sie ein paar Schüler, zu erklären, warum sie so empfinden.

Die Schüler könnten auch an die Tafel schreiben, was sie verspürt haben, als sie an Taufen und Konfirmierungen im Tempel teilgenommen haben.

Auch beim Lesen der folgenden Schriftstelle und im Rahmen des Gesprächs über die zugehörigen Fragen, können die Schüler die Liste an der Tafel weiter ergänzen.

In seinem Brief brachte Joseph Smith auf poetische Weise seine Ansichten über die herrliche Lehre von der Erlösung der Toten zum Ausdruck. Lies Lehre und Bündnisse 128:22,23 und achte darauf, welche Gefühle hier ausgedrückt werden.

  • Welche Wörter oder Formulierungen aus diesen Versen spiegeln deine Gefühle wider, was den Plan des himmlischen Vaters für die Errettung seiner Kinder angeht?

  • Wann hast du bei der Tempelarbeit und Familienforschung schon einmal solche Gefühle verspürt?

  • Was könnte es wohl bedeuten, dass die Gefangenen freigelassen werden? (Siehe Vers 22.) Warum könnte dies ein Grund zu großer Freude sein?

Ermuntern Sie die Schüler, ihre eigenen Gefühle zur Lehre von der Erlösung der Toten zum Ausdruck zu bringen und dabei auf mögliche Eingebungen des Geistes zu achten. Sie könnten dazu auch eine Botschaft schreiben, zeichnen oder aufnehmen. Die Schüler könnten Wörter oder Formulierungen an der Tafel nutzen, um zu beschreiben, weshalb der Plan des himmlischen Vaters denen Hoffnung schenkt, die sterben, ohne das Evangelium gekannt zu haben. Sie könnten auch aufschreiben, welche Auswirkung der Plan der Erlösung auf ihre eigene Familie hat. Vielleicht möchten die Schüler auch von besonderen Erlebnissen bei der Tempelarbeit oder der Familienforschung berichten.

Geben Sie den Schülern genügend Zeit, bevor einige Freiwillige der Klasse ihre Botschaft vorlesen. Auch Sie selbst könnten über Ihre Gefühle und Gedanken zu diesem Thema sprechen.