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Lektion 150 – Pioniere in aller Welt: Anderen den Weg bereiten


„Lektion 150 – Pioniere in aller Welt: Anderen den Weg bereiten“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar, 2025

„Pioniere in aller Welt“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar

Lektion 150: Lehre und Bündnisse 135 und 136

Pioniere in aller Welt

Anderen den Weg bereiten

Pioniere schieben einen Handkarren

Von 1847 bis 1868 bewiesen tausende Pioniere großen Glauben an Jesus Christus, als sie sich mit Planwagen oder Handkarren auf den Weg machten, um sich mit den Heiligen im Salzseetal zu sammeln. Auch heute zeigen Pioniere in aller Welt großen Glauben, indem sie sich dort, wo sie leben, mit den Heiligen sammeln. Diese Lektion kann dazu beitragen, dass die Schüler den Wunsch verspüren, Pioniere zu sein und anderen den Weg dafür zu bereiten, dass sie Jesus Christus nachfolgen.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Pioniere

Hinweis: Es kann sinnvoll sein, nach Beispielen von Pionieren in Ihrem Pfahl, Ihrer Gemeinde oder Ihrem Land zu suchen. Bereiten Sie sich darauf vor, im Unterricht deren Geschichte zu erzählen. Vielleicht können Sie sogar jemanden einladen, den Unterricht zu besuchen und seine Geschichte selbst zu erzählen.

Mit der folgenden Aufgabe können Sie den Schülern verdeutlichen, was man unter einem Pionier versteht. Die Schüler können ihre Antworten der ganzen Klasse sagen oder sich in Kleingruppen austauschen. Sie können diese Aufgabe so anpassen, dass auch Pioniere erwähnt werden, deren Leben sich auf die Menschen in Ihrem Gebiet ausgewirkt hat.

Ordne die Personen ihren Errungenschaften zu.

Menschen

Leistungen

Menschen

1.) Johannes Gutenberg

Leistungen

A) Erste FHV-Präsidentin in Taiwan

Menschen

2.) Elizabeth Jackson

Leistungen

B) Erste Nobelpreisträgerin, ausgezeichnet für ihre Strahlenforschung

Menschen

3.) Chen Lin Shu-liang

Leistungen

C) Erfand die Druckerpresse

Menschen

4.) Edmund Hillary und Tenzing Norgay

Leistungen

D) Bestiegen als Erste den Gipfel des Mount Everest

Menschen

5.) Marie Curie

Leistungen

E) Reiste mit einem Handkarren ins Salzseetal

Wenn die Schüler mit dem Raten fertig sind, geben Sie die Auflösung: 1-C, 2-E, 3-A, 4-D, 5-B.

  • Was haben diese Personen gemeinsam?

    Machen Sie den Schülern klar, dass eine Gemeinsamkeit dieser Menschen darin besteht, dass sie Pioniere waren. Als Pionier bezeichnet man Menschen, die vorausgehen und anderen den Weg bereiten. Sie können auch gemeinsam das Video „Ich bin ein Pionier“ (1:16) auf ChurchofJesusChrist.org ansehen.

    2:3
  • Inwiefern haben die Leistungen dieser Pioniere den Weg für andere Menschen bereitet?

Das Beispiel Jesu Christi

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über Jesus Christus gesagt:

Präsident M. Russell Ballard

Unser Erretter Jesus Christus ist als Wegbereiter der allergrößte Pionier. Ja, er ist „der Weg“, durch den der Erlösungsplan verwirklicht wurde, damit wir umkehren und durch Glauben an ihn zum Vater im Himmel zurückkehren können. (M. Russell Ballard, „Jesus Christus mit jedem Schritt im Glauben folgen“, Liahona, November 2022, Seite 35)

Um den Schülern zu helfen, diese Aussage zu analysieren, können Sie sie Schriftstellen nennen lassen, die veranschaulichen, inwiefern Jesus Christus ein Pionier war. Wenn sie Hilfe benötigen, können Sie ihnen die folgenden oder andere Schriftstellen Ihrer Wahl vorschlagen.

Lies einige der folgenden Verse: Johannes 13:15; 14:2-6; 2 Nephi 31:5-12; Mosia 16:7. Achte darauf, inwiefern man Jesus Christus als Pionier ansehen kann.

  • Was hast du herausgefunden?

  • Welche Segnungen hast du schon erfahren, weil der Erretter dir einen Weg bereitet hat?

    Erklären Sie den Schülern, dass der Erretter auf vielerlei Weise ein Pionier ist, wie es nur er sein kann. Doch in mancherlei Weise können wir seinem Beispiel folgen und für andere ein Pioniere sein, indem wir so handeln, wie er an uns gehandelt hat (siehe Johannes 13:15). Bitten Sie die Schüler, folgende Überschrift in ihr Studientagebuch zu schreiben: „Wie der Erretter kann ich ein Pionier sein, indem ich anderen voller Glauben den Weg zeige, dem sie folgen sollen.“

    Sie können diese Fragen zeigen und die Schüler bitten, sie in ihrem Studientagebuch unter dieser Überschrift zu beantworten:

  • Hast du das Gefühl, dass du anderen ein Beispiel gibst, dem sie nacheifern können?

  • Was begeistert dich an der Vorstellung, ein Pionier zu sein? Was löst in dir eher Unbehagen aus?

  • Was meinst du, wie Jesus Christus dir helfen kann, für andere ein Pionier zu sein?

Bitte während dieser Lektion den Heiligen Geist, deinen Wunsch zu verstärken, ein christlicher Pionier zu sein, dem andere folgen können.

Handkarrenpioniere

Fragen Sie die Schüler, was sie noch über den Zug nach Westen und Lehre und Bündnisse 136 wissen. Vielleicht wollen Sie Lehre und Bündnisse 136:6,7 noch einmal durchgehen, um zu veranschaulichen, wie die ersten Heiligen, die in den Westen zogen, aufgefordert wurden, Pioniere zu sein.

Sie können ein Bild von einem Handkarren zeigen und die folgenden Informationen zusammenfassen.

Handkarren

Nachdem sich viele Abteilungen mit üblicherweise von Ochsen gezogenen Planwagen auf den Weg ins Salzseetal gemacht hatten, riet Brigham Young den Heiligen, Handkarren zu benutzen. Diese Handkarren wurden von den Pionieren selbst gezogen und waren somit günstiger und schneller. Nur zehn der über 350 Abteilungen waren mit einem Handkarren unterwegs. Die meisten Handkarrenabteilungen bestritten die Reise zwar ohne große Probleme, doch die Winterstürme im Jahr 1856 führten dazu, dass die Handkarrenabteilungen Willie und Martin auf dem Weg stecken blieben. Viele kamen durch Hunger und die extremen Temperaturen ums Leben. Mitglieder der Kirche in Utah brachten benötigte Hilfsgüter und halfen den Reisenden, ans Ziel zu gelangen. So retteten sie 1.200 Menschen das Leben (siehe Themen in Zusammenhang mit der Geschichte der Kirche, „Handkarrenabteilungen“, ChurchofJesusChrist.org/study/history/topics).

Sie können auch eine Geschichte oder ein Zeugnis von einem Handkarrenpionier schildern, zum Beispiel Folgendes. Bitten Sie die Schüler, darauf zu achten, wie sie das Beispiel der Pioniere auf ihr Leben übertragen können.

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat Folgendes über eine Schwester erzählt.

2:3
Elder Quentin L. Cook

Es bewegt mich, wenn ich den Bericht von Elizabeth Jackson lese, deren Mann Aaron gestorben war, nachdem sie zuvor als Letzte den Platte River mit der Handkarrenabteilung Martin überquert hatten. Sie schrieb:

„Ich möchte meine Gefühle jetzt, da ich unter solch fürchterlichen Umständen als Witwe mit drei Kindern dastehe, nicht beschreiben. … Ich glaube, dass … mir mein Leid um des Evangeliums willen zum Heil und Segen gereichen wird. …

Ich habe den Herrn angefleht, … ihn, der verheißen hat, der Witwe ein Ehemann und den Vaterlosen ein Vater zu sein. Ich habe ihn angefleht, und er kam mir zu Hilfe.“

Elizabeth erklärte, dass sie ihre Geschichte für diejenigen niederschrieb, die Ähnliches durchgemacht haben, in der Hoffnung, dass ihre Nachkommen bereit sein würden, für das Reich Gottes zu leiden und alles dafür zu opfern. (Quentin L. Cook, „Die Frauen in der Kirche sind einfach erstaunlich!“, Liahona, Mai 2011, Seite 18)

  • Welches Zeugnis hat Elizabeth für den Herrn abgelegt?

  • Was sollten andere, wie sie es sich erhoffte, aus ihrem Beispiel lernen?

Sie können die Schüler bitten, Schriftstellen zum Beherrschen der Lehre oder andere Schriftstellen herauszusuchen, die veranschaulichen, wie Elizabeth Kraft vom Erretter empfangen konnte. Beispiele dafür sind Matthäus 11:28-30, Alma 7:11-13 und Lehre und Bündnisse 6:36.

Fragen Sie, wie diese Schriftstellen unseren Wunsch, für andere ein Pionier zu sein, stärken können.

Beispiele für Pioniere

Weisen Sie darauf hin, dass die Mitglieder heute nicht mehr aufgerufen sind, sich im Salzseetal zu sammeln. Sie sind aber aufgefordert, Pioniere zu werden, indem sie sich dort, wo sie leben, in Zionspfählen sammeln und anderen den Weg dafür bereiten, Jesus Christus nachzufolgen. Das Beispiel von Pionieren in aller Welt kann uns helfen, Jesus Christus nachzufolgen und Pioniere zu sein, wo auch immer wir sind.

Icon „Arbeitsblatt“Teilen Sie den Schülern für die folgende Aufgabe das Arbeitsblatt „Pioniere in aller Welt“ aus. Die darin enthaltenen Geschichten stammen aus der Rubrik Global Histories (in englischer Sprache; siehe auch „Geschichte weltweit“ auf ChurchofJesusChrist.org).

Alternativ können Sie die Schüler auch bitten, auf FamilySearch.org Geschichten über ihre Vorfahren zu lesen oder über diejenigen nachzudenken, mit denen sie sich gegebenenfalls im Rahmen der Vorbereitungsaufgabe befasst haben. Unter Geschichte weltweit in der Rubrik „Geschichte der Kirche“ im Archiv Kirchenliteratur finden sie vielleicht auch Berichte über Pioniere in ihrem Land, die sie gerne lesen möchten.

Bearbeite die folgende Aufgabe und achte darauf, wie dir das Beispiel von Pionieren in aller Welt bei deinen Bemühungen, ein Pionier zu sein, helfen kann.

  1. Lies die Geschichte von einem oder mehreren Pionieren.

  2. Finde heraus, inwiefern die jeweilige Person ein Pionier war.

  3. Achte darauf, wie der Vater im Himmel und Jesus Christus diesem Menschen geholfen haben.

  4. Schreibe in dein Studientagebuch, inwiefern ihr christliches Beispiel dich motiviert, für andere ein Pionier zu sein.

Pioniere in aller Welt

Amerikanisch-Samoa

„Gott sagte: Ja“

Leva ‘aia Levao hatte mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2015 entstanden Geschwüre an ihren Augen. Die Geschwüre wurden geheilt, nachdem Missionare ihr einen Priestertumssegen gegeben hatten. Sie begannen, mit ihr das Buch Mormon zu lesen.

Einigen Leuten in der kleinen Inselortschaft gefiel es nicht, dass Levao eine neue Religion in Erwägung zog. Sie verspotteten ihre Bemühungen und verhöhnten sie. Dennoch blieb sie standhaft und ließ sich nach kurzer Zeit taufen. Bald darauf nahmen auch ihr Mann Tui und ihre drei Kinder den neuen Glauben an. Später wurde Lewao FHV-Präsidentin ihres Zweiges. Andere nannten sie wegen ihres beispielhaften Engagements das „Herz der Kirche in Olosega“.

Südkorea

„Mir wird nie mehr wirklich kalt sein“

Choi Dong Sull war ein presbyterianischer Geistlicher, der meinte, es sei seine Aufgabe, die Mitglieder seiner Gemeinde vor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu beschützen. Er fing jedoch an, sich mit den Missionaren zu treffen und Klarheit über Punkte der Lehre zu finden, die ihn beunruhigt hatten. Er wusste, dass seine neuen Überzeugungen eine berufliche Veränderung erforderten und seine Beziehung zu seinem Vater, der damals Vorsitzender der presbyterianischen Kirche in Korea war, gefährdete.

Dong Sull entschloss sich, sich im Fluss Han taufen zu lassen. „Ich wollte, dass meine Taufe der Taufe Jesu Christi so ähnlich wie möglich ist“, erklärte er. Am nebligen Morgen des 5. September 1981 war das Wasser des Flusses Han kalt, doch als er aus dem Wasser stieg, empfand Dong Sull eine innere Wärme. „Jetzt gehöre ich zur wahren Kirche Gottes“, sagte er. „Mir wird nie mehr wirklich kalt sein.“ Zwei Wochen später ließen sich auch seine Frau und seine zwei Söhne taufen – diesmal in einem gut beheizten Gemeindehaus. Dass er sich der Kirche anschloss, machte Dong Sull und seiner Familie das Leben nicht leicht, aber es ermöglichte neue Segnungen. „Die Verfolgung und das Leid … nach meiner Taufe kann ich kaum in Worte fassen“, so Dong Sull. „Wir haben viel verloren, [als wir uns der Kirche angeschlossen haben,] aber wir haben auch mehr gewonnen, als wir uns jemals erträumt hätten.“

Elfenbeinküste

„Türen zum Leben und zum Glück“

Lydie Zebo Bahie war das letzte Kind ihrer Familie, das noch zuhause lebte, als beide Eltern starben. Dieser Verlust führte bei ihr zu einer schweren Depression. Ihr Neffe, Faet Nadege, machte sie mit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt.

Als sie zum ersten Mal in die Kirche ging, wurde Lydie von den Schwestern der Frauenhilfsvereinigung und der Organisation der Jungen Damen herzlich aufgenommen. Während ihrer Depression hatte sie aufgehört zu lesen. Doch jetzt schaffte sie es, sich wieder zu konzentrieren, als sie im Buch Mormon las. Sie ließ sich am 18. November 1995 taufen.

Kurz nach ihrer Taufe erhielt sie die Gelegenheit, die Liebe, mit der sie aufgenommen worden war, durch ihren Dienst in Berufungen in der Frauenhilfsvereinigung und bei den Jungen Damen weiterzugeben. Sie war auch Zweigmissionarin und lud andere ein, die Gemeinschaft und den Frieden kennenzulernen, die sie erst vor kurzem selbst gefunden hatte. „All diese Berufungen haben mich gestärkt und haben mir geholfen, geistig und intellektuell Fortschritt zu machen“, erklärte Lydie.

Lydie wurde eine der ersten Missionarinnen, die in der Demokratische-Republik-Kongo-Mission Kinshasa tätig waren.

Wenn die Schüler fertig sind, könnten Sie sie in kleine Gruppen einteilen, in denen sie sich über das, was sie gelernt haben, austauschen können.

Bitten Sie die Schüler, aufzuschreiben, was von dem, was sie heute gelernt oder womit sie sich befasst haben, ihren Wunsch verstärkt, ein Pionier zu sein. Sie könnten auch aufschreiben, wie sie dem Beispiel des Erretters folgen und für andere ein Pionier sein wollen und warum.