Lektion 149: Lehre und Bündnisse 135 und 136

Lehre und Bündnisse 136: Der Zug nach Westen

Bündnisse und die Reise ins Salzseetal

Im Februar 1846 verließ die erste Gruppe von Heiligen der Letzten Tage Nauvoo und machte sich auf den Weg in den unbekannten Westen. In Winter Quarters in Nebraska empfing Präsident Brigham Young das Wort und den Willen des Herrn, festgehalten in Lehre und Bündnisse 136. In dieser Offenbarung verhieß der Erretter den Heiligen, sie zu segnen, wenn sie auf ihrer Reise gen Westen treu ihre Bündnisse hielten. Diese Lektion kann den Schülern nahebringen, dass der Vater im Himmel sie segnet, wenn sie sich bemühen, ihren Bund, seine Gebote zu befolgen, zu halten.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Eine lange und schwierige Reise

Zeigen Sie zu Beginn ein Bild von einem Planwagen und eine Karte vom Weg der Pioniere. Die Schüler sollen sich vorstellen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie eine Reise wie die Heiligen damals bewältigen müssten. Sie könnten den folgenden Absatz lesen oder zusammenfassen, damit die Schüler besser verstehen, was die Heiligen damals opferten, um dem Gebot des Herrn zu gehorchen und sich auf den Weg in den Westen zu machen.

Zwischen 1846 und 1868 reisten über 60.000 Heilige der Letzten Tage mit Planwagen oder Handkarren von Nauvoo ins Salzseetal. Die Familien packten nur das ein, was in einen Planwagen oder Handkarren passte. Alles andere blieb zurück. In den Wagen gab es nur Platz für Kranke oder Verletzte. Der Großteil der Familie musste die 1.900 Kilometer von Nauvoo ins Salzseetal zu Fuß zurücklegen.

Sie können auch eine Karte zeigen und einen Ort markieren, der 1.900 Kilometer von Ihrem Unterrichtsort entfernt liegt.

• Welche Sorgen hättest du dir vielleicht wegen dieser Reise gemacht?

• Wie könnte der Erretter dir helfen, eine solche Reise zu ertragen? Wie kannst du auf deiner Reise im Glauben an ihn handeln?

Sie könnten die Schüler fragen, inwiefern sich unsere persönliche Reise durchs Leben mit dem Pionierzug der Heiligen in den Westen vergleichen lässt. Ergänzen Sie die Antworten der Schüler mit dieser Aussage von Präsident M. Russell Ballard:

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Obwohl es angebracht und wichtig ist, dass wir uns an den historischen Zug der Mormonenpioniere im 19. Jahrhundert erinnern, dürfen wir doch nicht vergessen, dass „die Reise durchs Leben“ für jeden von uns weitergeht und wir beweisen müssen, dass auch wir „jeden Schritt im Glauben“ gehen. …

Die Reise zurück zu unserem Vater im Himmel ist die wichtigste Reise unseres Lebens und setzt sich jeden Tag, jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr fort, wenn wir unseren Glauben an ihn und seinen geliebten Sohn Jesus Christus vertiefen. …

Bleiben Sie auf dem Weg des Evangeliums, indem Sie „jeden Schritt im Glauben“ tun. Auf diese Weise können Sie sicher in die Gegenwart des himmlischen Vaters und des Herrn Jesus Christus zurückkehren. (M. Russell Ballard, „Die Reise geht weiter!“, Liahona, November 2017, Seite 105f.)

• Was findest du an Präsident Ballards Worten besonders wichtig?

Denk beim heutigen Studium darüber nach, wie dein Lebensweg verläuft. Wie kommst du dem Vater im Himmel und Jesus Christus näher? Wie hast du auf deiner Reise durchs Erdenleben ihre Hilfe erfahren? Denke gebeterfüllt darüber nach, welche Fortschritte du deiner Meinung nach machst und was dir vielleicht Schwierigkeiten bereitet.

Ermuntern Sie die Schüler, sich um Führung durch den Geist zu bemühen, damit sie erkennen, wie der Vater im Himmel und Jesus Christus sie jetzt schon segnen und wie sie ihnen auf ihrer Reise durchs Leben weiterhin beistehen können.

Das Wort und der Wille des Herrn

Sie können den folgenden Absatz lesen oder zusammenfassen, um den geschichtlichen Hintergrund zu Lehre und Bündnisse 136 zu vermitteln. Sie können die Schüler auch bitten, Winter Quarters auf der Karte zu finden.

Nach einer langen und schwierigen Reise durch Iowa suchten die Heiligen vorübergehend Zuflucht an einem Ort in Nebraska, den sie Winter Quarters nannten. Die Heiligen waren nicht darauf vorbereitet, dort den Winter zu verbringen – sie erlitten Hunger, Krankheit und den Tod, und ihre Kraft und Ausdauer wurden auf die Probe gestellt. Im Januar 1847 empfing Präsident Brigham Young in Winter Quarters Lehre und Bündnisse 136. In dieser Offenbarung wies der Erretter die Heiligen an, wie sie sich vorbereiten und ihre Weiterreise nach Westen angehen sollten.

Lies Lehre und Bündnisse 136:1-11 und achte darauf, was die Heiligen den Anweisungen des Herrn zufolge auf ihrer Reise nach Westen tun sollten.

• Was fällt dir bei diesen Versen besonders auf?

Hören Sie sich die Antworten der Schüler aufmerksam an. Stellen Sie gegebenenfalls diese Fragen: „Was hat der Erretter den Heiligen in Vers 2 und 4 über Bündnisse gesagt?“ „Wie sollten sich die Heiligen umeinander und um diejenigen kümmern, die nach ihnen kamen?“ „Welche Segnungen verhieß der Erretter laut Vers 11 den Heiligen, wenn sie Bündnisse eingingen und sie auf der gesamten Reise einhielten?“

Helfen Sie den Schülern, diese Wahrheit zu erkennen: Wenn wir unseren Bund halten, die Gebote des Herrn zu befolgen, segnet er uns in allem.

Lies Mosia 18:8-10 und Lehre und Bündnisse 20:77 und achte auf Ähnlichkeiten mit den Bündnissen, die wir bei der Taufe und beim Abendmahl eingehen.

Jeder Schritt im Glauben

Für den nächsten Teil der Lektion können Sie die Schüler in „Pionierabteilungen“ einteilen. Sie könnten aus Tischen oder Stühlen Kreise bilden, damit die Abteilungen die Verse und Fragen gemeinsam besprechen können. Jede Abteilung kann einen Anführer auswählen, der der gesamten Klasse berichtet, was seine Gruppe im Gespräch wichtig fand.

Lies Lehre und Bündnisse 136:19-29 und markiere die Gebote, die der Erretter den Heiligen für ihren Weg in den Westen gegeben hat. Wähle ein paar Gebote aus, die dir besonders auffallen.

• Warum waren die Gebote, die du ausgewählt hast, für die Pionierabteilungen wohl wichtig?

• Inwiefern kann es uns helfen, dieselben Gebote zu halten?

• Womit segnet der Herr uns, wenn wir heute diese Gebote halten?

Die Schüler können sich mit den folgenden Pioniergeschichten befassen und die nachstehenden Fragen in ihrer Abteilung oder mit der Klasse besprechen. Achten Sie darauf, dass die Schüler in den verschiedenen Abteilungen alle benötigten Anweisungen und Fragen haben und dass ihre Anführer wissen, dass sie oder ein anderes Mitglied ihrer Gruppe später gebeten werden, die wichtigsten Punkte aus dem Gespräch vorzustellen.

Gehorsam legten die Heiligen tausende Kilometer „an den Ort [zurück], wo der Herr einen Zionspfahl errichten“ wollte (Lehre und Bündnisse 136:10). Um den Schülern zu verdeutlichen, wie der Herr die Pioniere segnete, als sie sich bemühten, ihre Bündnisse zu halten und dem Herrn zu gehorchen, könnten Sie eine der folgenden Aufgaben durchführen:

• Bitten Sie die Schüler, eine Lieblingsgeschichte vom Zug der Pioniere ins Salzseetal auszuwählen, die sie ihrer Abteilung erzählen wollen.

• Geben Sie Ihnen Geschichten zur Auswahl, etwa aus dem Buch Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 2, Keine unheilige Hand, 1846–1893, Seite 68–110, oder aus den Artikeln „Pioneers“ oder „The Trek West“ (beide in englischer Sprache) auf ChurchofJesusChrist.org.

• Zeigen Sie gegebenenfalls das Video „Watched Over by God: Elizabeth Panting’s Journey to Zion“ (in englischer Sprache) von Minute 7:47 bis 11:16, das von einem Wunder auf dem Weg nach Westen handelt.

• Inwiefern zeigt diese Pioniergeschichte, dass der Herr uns segnet, wenn wir uns bemühen, seine Gebote zu halten?

• Was können Jugendliche von heute, die den Bund eingehen, Gottes Gebote zu halten, aus dieser Geschichte lernen?

Lektionen aus der Reise der Pioniere

Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, wie der Vater im Himmel sie auf ihrem Lebensweg schon gesegnet hat, weil sie seine Gebote gehalten haben. Fragen Sie, ob jemand von seinen Erfahrungen erzählen möchte. Auch Sie selbst könnten eigene Erfahrungen beisteuern.

Bitten Sie alle Schüler, aufzuschreiben, was sie heute dazugelernt haben, was sie einem Angehörigen oder Freund erzählen könnten. Die Schüler könnten auch darüber sprechen, wie die Geschichten der Pioniere uns motivieren können, unseren Bündnissen treu zu sein und die Gebote des Herrn zu halten, und wie der Herr uns bei unseren Bemühungen segnet. Ermuntern Sie sie, außerhalb des Unterrichts einem Familienmitglied oder Freund zu erzählen, was sie gelernt haben.

Zusatzmaterial

Inwiefern gleicht meine Reise durchs Leben dem Weg der Pioniere?

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

Meine Urgroßeltern und andere Pioniere aus der Anfangszeit der Kirche mussten viele Hindernisse überwinden, als sie mit Wagen, Handkarren und zu Fuß ins Salzseetal kamen. Auch wir werden auf unserer jeweiligen Reise durchs Leben auf Herausforderungen stoßen. Wir schieben keine Handkarren und fahren keine Planwagen über steile Berge und durch tiefe Schneeverwehungen, wir wollen jedoch genau wie sie die Versuchungen und Herausforderungen unserer Zeit geistig überwinden. Wir haben so manchen Weg zu gehen, wir haben Hügel – und manchmal auch Berge – zu erklimmen. Auch wenn die heutigen Prüfungen anders sind als die der damaligen Pioniere, sind sie für uns nicht weniger herausfordernd. (M. Russell Ballard, „Jesus Christus mit jedem Schritt im Glauben folgen“, Liahona, November 2022, Seite 35)

Erleben wir heute Wunder wie die Pioniere?

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu gesagt:

Gelegentlich werde ich von Mitgliedern der Kirche gefragt, warum wir heute keine mächtigen Wunder erleben wie die, die sich in der Anfangszeit der Wiederherstellung zugetragen haben. Meine Antwort lautet immer gleich: „Das tun wir!“ …

Die mächtigen Wundertaten in unserem Leben sind heute genau die gleichen, wie sie es immer für treue Jünger des Herrn Jesus Christus gewesen sind: heilige Bündnisse mit Gott schließen und würdig heilige Handlungen des Priestertums empfangen, das Feuer dieser heiligen Bündnisse, das an uns und in uns wirkt, und die Macht des Göttlichen in unserem Leben empfangen, wenn wir diese Bündnisse ehren und „nach allen Verordnungen des Herrn wandeln“. … Der Tag der Wundertaten hat nicht aufgehört. (David A. Bednar, „As Long as the World Shall Stand“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 19. Januar 2021, Seite 5, speeches.byu.edu)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Lehre und Bündnisse 136:8: Das Mormonenbataillon

Wenn es nützlich wäre, mit den Schülern über das Mormonenbataillon zu sprechen, können Sie sie bitten, Lehre und Bündnisse 136:8 zu lesen. Die Schüler könnten auch den Eintrag „Mormonenbataillon“ durchgehen (Themen im Zusammenhang mit der Geschichte der Kirche, ChurchofJesusChrist.org/study/history/topics).

Zeigen Sie gegebenenfalls auch eines dieser Videos:

• „Elder Christofferson Celebrates the 175th Anniversary of the Mormon Battalion“ (2:58; in englischer Sprache)

• „Faith-Filled Action“ (3:12; in englischer Sprache)

• „A Legacy More Precious Than Gold: Contributions of the Mormon Battalion (1998)“ (in englischer Sprache)

Lehre und Bündnisse 136:28,29: „Wenn du fröhlich bist … Wenn du bekümmert bist …“

Sie könnten den Schülern sagen, dass der Erretter die lange Reise ins Salzseetal für die Heiligen trotz der Schwierigkeiten zu einem freudigen Erlebnis machen wollte. Er wusste auch, dass es Zeiten des Kummers geben würde. Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 136:28,29 zu lesen. Fragen wie diese könnten ein Unterrichtsgespräch anregen:

• Wann habt ihr schon einmal durch Musik oder Tanz den Herrn gepriesen? Was hat das in euch bewirkt?

• Was meint ihr, warum der Erretter möchte, dass wir selbst in den schwierigsten Umständen Freude empfinden können?

• Was meint ihr, warum es wichtig ist, zu beten, wenn wir bekümmert sind? Wie kann das zu Freude führen?

Wie der Herr sie angewiesen hatte, tanzten und sangen die Heiligen abends oft nach einem langen Reisetag.

Sie könnten diese Aussage von Präsident Russell M. Nelson vorlesen:

Meine lieben Brüder und Schwestern, die Freude, die wir empfinden, hat wenig mit unseren Lebensumständen und vielmehr damit zu tun, worauf wir im Leben den Blick richten.

Wenn wir Gottes Plan der Erlösung und Jesus Christus und sein Evangelium in unserem Leben in den Mittelpunkt stellen, … können wir Freude verspüren – ganz gleich, was in unserem Leben geschieht oder nicht geschieht. Freude kommt von Christus und durch ihn. Er ist die Quelle aller Freude. (Russell M. Nelson, „Freude und geistiges Überleben“, Liahona, November 2016, Seite 82)

• Wie hat der Erretter Freude in dein Leben gebracht, selbst in Zeiten der Prüfung?

• Welche guten Möglichkeiten hast du gefunden, Freude zu empfinden, auch wenn du gerade eine Prüfung durchmachst?

Video-Optionen

Vom folgenden Zusatzmaterial könnte man auch das eine oder andere im Unterricht verwenden.

Um den Schülern verständlich zu machen, welche Kraft wir erhalten, wenn wir Bündnisse schließen, könnten Sie das Video „Inspiring Short: The Fire of Temple Covenants“ (3:39; in englischer Sprache) zeigen. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel spricht über die Macht, die mit den Tempelbündnissen verbunden ist, und bezieht sich auf Nauvoo und auch auf die Coronapandemie 2020.

Um zu betonen, wie wichtig es ist, für die Bedürftigen zu sorgen, könnten Sie das Video „Our Pioneer Legacy“ (1:17; in englischer Sprache) zeigen. In diesem Video erklärt Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft, wie wichtig es ist, für die Armen und Bedürftigen zu sorgen, wie es der Erretter in Lehre und Bündnisse 136:8 angewiesen hat.