Sabbat

„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ (Exodus 20:8)

Wie sieht der Sabbat bei Ihnen normalerweise aus? Wenn Sie sich bemühen, den Sabbat auf die Weise des Herrn zu ehren, werden Sie den Sabbat allmählich als Wonne betrachten (siehe Jesaja 58:13,14). Gemeinsam mit anderen in der Kirche Gott zu verehren, vom Abendmahl zu nehmen und den Tag zuhause heiligzuhalten, bringt geistige Kraft in Ihr Leben und bringt Sie Gott näher. Dass wir Gott lieben und dass wir ihm gehorchen und unsere Bündnisse halten möchten, zeigen wir unter anderem dadurch, dass wir an einem Tag in der Woche von Arbeit und Freizeitaktivitäten ausruhen. Präsident M. Russell Ballard hat erklärt: „Die Kraft des Sabbats besteht darin, in der Kirche und zuhause Wonne, Freude und Wärme zu empfinden, weil wir den Geist des Herrn verspüren, ohne irgendwie abgelenkt zu sein.“¹

Was ist der Sabbat?

Der Sabbat ist ein heiliger Tag, den Gott eingerichtet hat, damit wir von unserer täglichen Arbeit ruhen und ihn verehren. Nach der Erschaffung der Welt segnete Gott den siebten Tag und heiligte ihn (siehe Genesis 2:2,3). Er gebot dem Volk Israel: „Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ (Exodus 20:8.) Nach der Auferstehung Jesu Christi begannen seine Jünger, den Sabbat am Sonntag heiligzuhalten, dem ersten Tag ihrer Woche (siehe Markus 16:2; Apostelgeschichte 20:7; 1 Korinther 16:1,2). In den Letzten Tagen erneuerte Gott sein Gebot, den Sabbat heiligzuhalten (siehe Lehre und Bündnisse 59:9-13; 68:29).

Themenübersicht: Sabbat

Verwandte Anleitungen zum Evangeliumsstudium: Gottvater verehren; Abendmahl; Fasten; Nach dem Evangelium Jesu Christi leben

Abschnitt 1

Die Sabbatheiligung ist ein Zeichen Ihrer Hingabe an Gott

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Wie hält man den Sabbat heilig? Als ich noch sehr viel jünger war, beschäftigte ich mich mit Listen, die andere Leute darüber zusammengestellt hatten, was man am Sabbat tun oder nicht tun sollte. Erst später erfuhr ich aus den heiligen Schriften, dass mein Verhalten am Sabbat und meine Einstellung zum Sabbat ein Zeichen zwischen mir und meinem Vater im Himmel darstellen [siehe Exodus 31:13]. Als ich das erkannt hatte, war ich nicht mehr auf Listen von Geboten und Verboten angewiesen. Wenn ich überlegte, ob eine bestimmte Tätigkeit am Sabbat angebracht war, fragte ich mich einfach: ‚Welches Zeichen möchte ich Gott geben?‘ Diese Frage verschaffte mir völlige Klarheit, was meine Entscheidungen am Sabbat betraf.“² Welches Zeichen geben Sie Gott durch Ihre Sabbatheiligung?

Zum Nachdenken

Sehen Sie sich das Video „Upon My Holy Day – Rest and Renewal“ (1:26) von Elder Jeffrey R. Holland an. Elder Holland fordert uns auf, den Sabbat anders zu gestalten als die übrigen Wochentage. Was ist Ihr Eindruck, wie man den Sabbat achten und heilighalten soll?

Gemeinsame Lernübung

Lesen Sie in dem Artikel „Mustergültig und erstklassig: Seien Sie tempelwürdig – in guten wie in schlechten Zeiten“ gemeinsam den Bericht von Elder Quentin L. Cook, wie er an einem jüdischen Schabbat, also einem Sabbat, teilgenommen hat.³ Die Teilnehmer sollen diese Fragen besprechen: Inwiefern war es Elder Cooks Freunden ein Segen, den Sabbat heiligzuhalten? Inwiefern war der Sabbat für sie „eine Wonne“?

Mehr dazu

Exodus 20:8; 31:13,16,17; Mosia 13:16-19; Mose 3:1-3
„The Sabbath Is for You“ (Video), ChurchofJesusChrist.org
„Der Sabbat ist eine Wonne“ (Video), Archiv Kirchenliteratur
Henry B. Eyring, „Immer an ihn denken“, Liahona, Februar 2018, Seite 4f.
David A. Bednar, „Kostbare und überaus große Verheißungen“, Liahona, November 2017, Seite 90–93
M. Russell Ballard, „Das wahre, reine und einfache Evangelium Jesu Christi“, Liahona, Mai 2019, Seite 28–31

Abschnitt 2

Jesus Christus hielt den Sabbat

Zur Zeit des Neuen Testaments hatte man in der jüdischen Kultur eigenmächtig Vorschriften und Traditionen eingeführt, was man am Sabbat tun durfte und was nicht.⁴ Jesus wurde von den religiösen Führern seiner Zeit oft dafür kritisiert, wie er und seine Jünger den Sabbat begingen. Jesus sagte: „Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht“ und er, Jesus selbst, sei „Herr auch über den Sabbat“ (Markus 2:27,28). Um des Tages zu gedenken, an dem der Herr auferstanden ist, begingen die Jünger Jesu Christi den Sabbat am ersten Tag der Woche (siehe Markus 16:2; Apostelgeschichte 20:7; 1 Korinther 16:1,2).

Ein wichtiges Element unserer Sabbatheiligung ist, dass wir zum Gedächtnis an das Sühnopfer, den Tod und die Auferstehung Christi vom Abendmahl nehmen. Wenn wir vom Abendmahl nehmen, schließen wir einen Bund, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, seine Gebote zu halten und immer an ihn zu denken. Gott wiederum verheißt uns, dass der Heilige Geist immer mit uns sein kann. Den Geist zu haben bedeutet, dass wir geheiligt werden und Vergebung für unsere Sünden erlangen. Es bedeutet auch, dass wir den Heiligen Geist als ständigen Begleiter haben. Der Sabbat ist eine Gelegenheit, über die Segnungen nachzudenken, die Sie als Nachfolger Jesu Christi empfangen haben.

Zum Nachdenken

Lesen Sie die folgenden Berichte darüber, wie der Erretter den Sabbat heilighielt: Johannes 5:2-15; Lukas 13:11-17; 14:1-6. Welchen Segen brachte der Dienst des Erretters den Menschen, die in diesen Berichten erwähnt werden? In einer weiteren Schriftstelle sagte Jesus: „Darum ist es am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun.“ (Matthäus 12:12.) Was bedeutet es wohl, am Sabbat „Gutes zu tun“?

Wie können Sie dem Beispiel Jesu folgen und am Sabbat anderen dienen?

Gemeinsame Lernübung

Sehen Sie sich gemeinsam das Video „Gratitude on the Sabbath Day“ (3:39) an. Sprechen Sie darüber, wie wir am Sabbat unsere Wertschätzung und Dankbarkeit für Jesus Christus zeigen können. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Sabbatheiligung und der Dankbarkeit für die Segnungen Gottes?

Mehr dazu

James E. Talmage, Jesus the Christ, Seite 203–216
Dallin H. Oaks, „Die Abendmahlsversammlung und das Abendmahl“, Liahona, November 2008, Seite 17–20
David A. Bednar, „Kostbare und überaus große Verheißungen“, Liahona, November 2017, Seite 90–93

Abschnitt 3

Wenn wir den Sabbat heilighalten, bleiben wir „von der Welt unbefleckt“

Der Herr hat gesagt: „Und damit du dich selbst noch mehr von der Welt unbefleckt halten mögest, sollst du an meinem heiligen Tag ins Haus des Betens gehen und deine heiligen Handlungen darbringen.“ (Lehre und Bündnisse 59:9.) Zu unserer Gottesverehrung am Sabbat gehört nicht nur, dass wir vom Abendmahl nehmen; wir beten auch, singen Kirchenlieder, geben und empfangen Priestertumssegen, geben Zeugnis, studieren in den heiligen Schriften und dienen unseren Mitmenschen.

Zum Nachdenken

Die Teilnahme an der Abendmahlsversammlung ist eine gute Gelegenheit, sein Leben auf Jesus Christus auszurichten und an geistiger Kraft zuzunehmen. Wenn wir geistig stark sind, sind wir besser darauf vorbereitet, Versuchungen aus dem Weg zu gehen und sie zu überwinden. Inwiefern haben die Sabbatheiligung und die Teilnahme an der Abendmahlsversammlung Ihnen schon geholfen, „von der Welt unbefleckt“ zu sein?
Lesen Sie die Botschaft des Herrn über den Sabbat in Lehre und Bündnisse 59:9-15. Über diese Schriftstelle sagt Präsident M. Russell Ballard: „Bitte beachten Sie einige Schlüsselwörter in dieser Offenbarung: Freude, Sichfreuen, Danksagung, fröhliches Herz, frohes Herz und fröhliches Angesicht. Für mich klingt das, als solle uns die Sabbatheiligung ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“⁵ Wann haben Sie am Sabbat solche Gefühle schon einmal erlebt? Wie können Sie Ihre Gottesverehrung am Sabbat zu einem freudigen Erlebnis machen?

Gemeinsame Lernübung

Schauen Sie sich das Video „Is There a Place for Me?“ (3:59) an. Besprechen Sie, wie wichtig es ist, anderen zu helfen, sich zu ihrer Gemeinde in der Kirche zugehörig zu fühlen. Wie können Ihre Bemühungen darum, dass andere sich zugehörig fühlen, bei Ihnen selbst das Gefühl der Gottesverehrung am Sabbat verstärken?

Mehr dazu

Jesaja 58:13,14
Russell M. Nelson, „Der Sabbat ist eine Wonne“, Liahona, Mai 2015, Seite 129–132
Dallin H. Oaks, „Die Abendmahlsversammlung und das Abendmahl“, Liahona, November 2008, Seite 17–20