Seminar
Johannes 7


Johannes 7

Man muss Gottes Willen tun, um seine Lehre zu erkennen

Jesus Christus lehrt im Tempel und wird von den Hohepriestern, Ältesten und Schriftgelehrten gefragt, woher seine Vollmacht stamme. Christus fragt sie darauf, ob die Taufe durch Johannes den Täufer vom Himmel oder von den Menschen stamme.

Zur Zeit des Laubhüttenfestes erklärte Jesus in Jerusalem den Menschen, wie jeder selbst herausfinden könne, dass seine Lehre von Gott stammt. In dieser Lektion erfährst du, wie du herausfinden kannst, dass die Lehren des himmlischen Vaters und seines Sohnes Jesus Christus wahr sind.

Schüler einbeziehen. Überlegen Sie, wie Sie alle Schüler in den Unterricht einbeziehen können. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass es unser Ziel ist, den Schülern zu helfen, „geistig unabhängig“ zu werden, während wir ihnen „helfen, durch Tun zu lernen“ („Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 23).

Vorbereitungsaufgabe: Fragen Sie die Schüler, wer oder was ihr derzeitiges Verständnis von Jesus Christus und ihren Glauben an ihn und seine Lehren am meisten beeinflusst hat. Sie sollen ihre Antwort auf ein Blatt Papier schreiben und es zum Unterricht mitbringen.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Unterschiedliche Glaubensansichten über Jesus Christus

  • Welche unterschiedlichen Glaubensansichten haben die Menschen über Jesus Christus?

  • Warum ist es für dich wichtig, die Wahrheit über Jesus Christus zu kennen, und zwar unabhängig davon, was andere denken?

Wenn die Schüler die Vorbereitungsaufgabe erledigt haben, können Sie sie vorlesen lassen, was sie aufgeschrieben haben.

Überlege kurz, was deine Glaubensansichten über Jesus Christus beeinflusst. Überlege, mithilfe welcher Quellen du am ehesten nach Wahrheit suchst, und überlege, wie sie deine Glaubensansichten beeinflussen. Denk beim Durcharbeiten dieses Materials darüber nach, was du tun kannst, um die Wahrheit über Jesus Christus und seine Lehren zu erkennen.

Da viele Menschen in Jerusalem Jesus töten wollten, nahm er am Laubhüttenfest nur im Verborgenen teil (siehe Johannes 7:1,10). Die Juden suchten nach Jesus, und im Laufe des Festes wurden unterschiedliche Meinungen über ihn ausgetauscht.

Zeigen Sie die Tabelle oder schreiben Sie sie an die Tafel. Sie können die Schriftstellen und die Fragen auch unter den Schülern aufteilen, damit Sie nicht zu viel Zeit auf diesen Teil der Lektion verwenden.

Johannes 7:12,40,41

Welche unterschiedlichen Ansichten hatten die Menschen darüber, wer Jesus war?

Johannes 7:31

Warum glaubten einige Menschen an Jesus?

Johannes 7:41,42,52

Warum redeten die Menschen darüber, woher Jesus kam?

Johannes 7:45,46

Was erstaunte die Gerichtsdiener, die Jesus festnehmen sollten?

Johannes 7:47

Was sagten die Pharisäer über die Menschen, die an Jesus glaubten?

  • Welche Gründe nannten die Menschen dafür, dass sie an Jesus Christus glaubten oder nicht glaubten?

  • Welche Meinungen über Jesus Christus und seine Lehren gibt es in der heutigen Zeit?

  • Wie können wir die Wahrheit über Jesus Christus und seine Lehren erkennen?

Die Wahrheit über Jesus Christus und seine Lehren erkennen

Während des Laubhüttenfestes ging Jesus in den Tempel und lehrte. Er erklärte den Menschen, dass sowohl seine Lehre als auch er selbst von Gott stammen (siehe Johannes 7:14,16-18,28,29).

Lies Johannes 7:17 und achte darauf, was Jesus darüber sagt, wie man herausfinden kann, dass seine Lehren wahr sind und dass er vom Vater im Himmel gesandt wurde.

Fragen Sie die Schüler, welche Grundsätze sie aus diesem Vers lernen können. Schreiben Sie die Aussagen der Schüler an die Tafel.

Ein Grundsatz, den wir diesem Vers entnehmen können, ist: Wenn wir den Willen des himmlischen Vater tun, können wir wissen, dass seine Lehre wahr ist.

Wir tun den Willen des himmlischen Vaters, wenn wir so leben, wie er es möchte. Der Erretter Jesus Christus lebte stets nach dem Willen des himmlischen Vaters und verkündete ihn.

  • Welche Beispiele kennst du, bei denen Jesus den Willen des Vaters getan hat?

  • Wieso ist es eher schwierig, nach einem Grundsatz zu leben, von dem man noch nicht erkannt hat, dass er wahr ist?

Bonnie L. Oscarson, ehemalige Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, gab folgenden Rat, wie man Wahrheit erkennen kann.

Offizielles Porträt von Bonnie Lee Green Oscarson, ehemalige Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, 2013

Manchmal versuchen wir es genau umgekehrt. Wir sagen uns beispielsweise: Ich will gerne nach dem Gesetz des Zehnten leben, aber zuerst muss ich wissen, ob es wahr ist. Vielleicht beten wir sogar darum, ein Zeugnis vom Gesetz des Zehnten zu erlangen, ohne je einen Spendenzettel ausgefüllt zu haben. So funktioniert das aber nicht. Der Herr erwartet von uns, dass wir unseren Glauben ausüben. Wir müssen konsequent einen vollen und ehrlichen Zehnten zahlen, damit wir ein Zeugnis vom Zehnten erlangen. Dieses Muster lässt sich auf alle Grundsätze des Evangeliums anlegen, ob es sich nun um das Gesetz der Keuschheit handelt, den Grundsatz Sittlichkeit, das Wort der Weisheit oder das Gesetz des Fastens.

(Bonnie L. Oscarson, „Bekehrt euch“, Liahona, November 2013, Seite 77)

  • Warum möchte Jesus Christus wohl, dass wir erkennen, dass seine Lehre vom Vater im Himmel kommt und dass sie wahr ist?

  • Wie kann uns diese Erkenntnis helfen, Jesus Christus besser kennenzulernen?

Vertiefen Sie mit den Schülern den Grundsatz aus Johannes 7:17. Dazu könnten Sie von Menschen erzählen, die ein Zeugnis von der Wahrheit erhielten, weil sie entsprechend handelten.

Den Grundsatz aus Johannes 7:17 können Sie auch anhand einiger Videos vermitteln, die am Ende dieser Lektion im Abschnitt „Zusätzliche Lernaktivität“ aufgeführt sind. Sie könnten die Schüler auch ermuntern, von eigenen Erfahrungen zu erzählen oder die folgende Aufgabe zu bearbeiten.

Wähle eine Lehre des Herrn aus, von der du ein stärkeres Zeugnis haben möchtest. Anregungen zu seinen Lehren findest du in aktuellen Generalkonferenzansprachen, die an die Jugendlichen gerichtet sind. Du kannst auch im Wegweiser für Entscheidungen Für eine starke Jugend (2022) oder in der Zeitschrift Für eine starke Jugend nach Anregungen suchen. Achte darauf, was der Heilige Geist dir dazu eingibt, welche der Lehren des Herrn dir zurzeit am meisten weiterhelfen würde.

Schreib die ausgewählte Lehre auf eine leere Seite in deinem Studientagebuch oder auf ein leeres Blatt Papier. Überlege dir nun, mit welchem Bild oder Gegenstand du diese Lehre darstellen könntest, und zeichne dies in die Mitte der Seite.

Du könntest beispielsweise dein Zeugnis davon stärken wollen, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist. Dann könntest du ein schlichtes Bild vom Buch Mormon zeichnen.

Denk darüber nach, was du tun musst, um ein Zeugnis von der ausgewählten Lehre zu erhalten. Überlege dazu, welche verschiedenen Schritte der Vater im Himmel von dir vielleicht erwartet. Schreib um dein Bild herum mindestens dreierlei auf, was du tun kannst.

Denk darüber nach, wie ein stärkeres Zeugnis von dieser Lehre deine Beziehung zum Vater im Himmel und zu Jesus Christus beeinflussen kann.

  • Was könnte dich davon abhalten, nach dieser Lehre zu leben? Wie kannst du diese Hindernisse überwinden?

  • Wieso sollte dir bewusst sein, dass es womöglich Zeit und Anstrengung erfordert, um herauszufinden, dass diese Lehre von Gott stammt?

Die Schüler könnten in kleinen Gruppen davon berichten, was sie aufgeschrieben oder gezeichnet haben und welche Lehre sie ausgesucht haben.

Du kannst auch jemandem aus der Familie von deinen Plänen erzählen, der dich darin unterstützt, nach der Lehre zu leben und zu erkennen, dass sie von Gott stammt.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Johannes 7:2. Was ist das Laubhüttenfest?

Das Laubhüttenfest (auch Sukkot genannt) begann und endete an einem Sabbat und dauerte acht Tage. Als Teil der Festlichkeiten wurden aus Ästen provisorische Hütten gebaut. Die Menschen blieben während des Festes in diesen Hütten, um sich daran zu erinnern, dass Gott sein Volk 40 Jahre lang gesegnet hatte, während es in der Wüste Sinai lebte.

Johannes 7:17. Warum ist es gut, durch Gehorsam nach Wahrheit zu streben?

Der Erretter sagte seinen Jüngern, dass alle, die beständig nach seinen Lehren leben, die Wahrheit erkennen werden und dass die Wahrheit sie befreien wird (siehe Johannes 8:31,32). Präsident Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, wieso wir uns bemühen sollen, selbst ein Zeugnis von der Wahrheit zu erlangen.

Offizielles Porträt von Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel, 2006. Er wurde am 3. Februar 2008 als Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft berufen.

Der eine oder andere mag sagen, dass diese Schritte zu schwierig seien oder sich die Mühe nicht lohne. Ich aber meine, dass ein persönliches Zeugnis vom Evangelium und von der Kirche das Wichtigste ist, was man in diesem Leben erlangen kann. Es wird einem nicht nur in diesem Leben ein Segen und eine Richtschnur sein, sondern sich auch unmittelbar, die ganze Ewigkeit hindurch auf das Leben auswirken.

(Dieter F. Uchtdorf, „Ein Zeugnis von Licht und Wahrheit erlangen“, Liahona, November 2014, Seite 22)

Johannes 7:39. Warum sagte Johannes, dass „der Geist … noch nicht gegeben“ war?

Johannes hat damit nur gemeint, „dass die Gabe des Heiligen Geistes nicht auf Erden war, denn die Macht des Heiligen Geistes war beim Wirken Johannes des Täufers und Jesu sehr wohl wirksam. Sonst hätte keiner ein Zeugnis von den Wahrheiten empfangen, die diese Männer verkündeten [siehe Matthäus 16:16,17; siehe auch 1 Korinther 12:3]“ (Bible Dictionary, Stichwort „Holy Ghost“).

Zusätzliche Lernaktivität

Videos mit Beispielen dafür, wie Gehorsam zu einem Zeugnis geführt hat

Die folgenden Videos zeigen Menschen, die nach dem Evangelium leben und durch ihren Glauben und ihren Gehorsam ein Zeugnis erlangt haben. Sie könnten eines dieser Videos oder beide zeigen, um die Schüler darin zu bestärken, im Glauben zu handeln und danach zu streben, selbst ein Zeugnis von den Lehren des himmlischen Vaters zu erlangen.

Video 1: Bonnie L. Oscarson, ehemalige Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, beschreibt, wie es in den 60er Jahren für sie als Jugendliche war. Dank ihres Gehorsams gegenüber dem Wort der Weisheit konnte der Heilige Geist ihr die Wahrheit von diesem Evangeliumsgrundsatz bestätigen. (Siehe Bonnie L. Oscarson, „Bekehrt euch“, Liahona, November 2013, Seite 77.)

11:33

Video 2: Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft erklärt, wie der Vater im Himmel ihm kundgetan hat, dass die Familie ewig fortbestehen kann, nachdem er sein Bestes gab, um Streit zu vermeiden und in seiner Familie Frieden zu stiften. (Siehe Henry B. Eyring, „Ein lebendiges Zeugnis“, Liahona, Mai 2011, Seite 127.)

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