Matthäus 21:1-11; Johannes 12:27-36
Der triumphale Einzug des Erretters
Beim triumphalen Einzug des Erretters in Jerusalem pries und verehrte ihn das Volk mit Hosanna-Rufen (siehe Matthäus 21:9). Dann sprach Jesus zu den Menschen über seine Mission als ihr Erretter. Diese Lektion enthält einen Überblick über die letzte Woche im Erdenleben Jesu Christi, wodurch du mehr Achtung und Ehrfurcht für Jesus Christus und seine rettende Mission empfinden kannst.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Warum Errettung notwendig ist
Überlege, wann du dich schon mal in einer schwierigen Situation befunden hast und auf jemanden angewiesen warst, der dir hilft oder dich rettet.
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Weshalb warst du auf Hilfe oder Rettung angewiesen?
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Was wäre vielleicht geschehen, wenn du keine Hilfe erhalten hättest?
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Was hast du dadurch für denjenigen, der dir geholfen oder dich gerettet hat, empfunden?
Wir alle brauchen die errettende Macht Jesu Christi. Wir alle machen Fehler, die wir nicht wieder in Ordnung bringen können, erleiden Verluste, die wir nicht verwinden, erleben Schmerzen, Schikanen, Schicksalsschläge und Enttäuschungen und tragen Lasten, mit denen wir alleine nicht fertig werden.Denk darüber nach, wie sehr du Jesus Christus brauchst. Schreib in dein Studientagebuch, wofür du die errettende Macht Jesu Christi brauchst.
Achte im Unterricht auf Inspiration vom Heiligen Geist, um mehr darüber zu lernen, wie der Erretter Jesus Christus uns aus Fehlern, Entbehrungen, Schmerzen und ausweglosen Situationen retten kann.
Der triumphale Einzug Jesu Christi
Vor seinem letzten Einzug in Jerusalem bat Jesus seine Jünger, ihm ein Eselsfohlen zu bringen. Die Jünger legten ihre Kleider auf die Eselin und ihr Fohlen, und der Erretter setzte sich auf das Fohlen (siehe Matthäus 21:1-7 ; Johannes 12:14,15).
Lies Matthäus 21:8-11 und Johannes 12:12,13 . Achte darauf, wie die Menschen beim Einzug in Jerusalem auf Jesus Christus reagiert haben. Stell dir beim Lesen vor, du wärst selbst dabei gewesen.
Viele Menschen riefen „Hosanna“. Das ist ein Wort aus dem Hebräischen und „bedeutet ,Hilf doch, Herr‘ und wird zum Lobpreis und im Gebet benutzt“ (Schriftenführer, Stichwort „Hosanna“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org).
Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat sich dazu geäußert, was diese Reaktion der Menschen auf den Einzug Jesu in Jerusalem bedeutet hat:
Nur Königen und Eroberern wurde mit diesem Zeichen Respekt gezollt. … Inmitten der Lobeshymnen und Bitten um Errettung und Befreiung bedeckten die Jünger den Weg des Herrn mit Palmzweigen als Zeichen des triumphalen Sieges. Diese dramatische Begebenheit ist ein Sinnbild für die künftige „große Schar“, die „vor dem Thron und vor dem Lamm [steht], gekleidet in weiße Gewänder, und … Palmzweige in den Händen [trägt und] mit lauter Stimme [ruft]: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“. ( Offenbarung 7:9,10 .)
(Doctrinal New Testament Commentary, 1965, 1:578)
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Was hättest du wohl gesagt, gemacht und empfunden, wenn du beim triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem dabei gewesen wärst? Warum?
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Wann war dir schon mal danach zumute, Jesus Christus laut „Hosanna“ zuzurufen – also ihn zu preisen und aufrichtig deine tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen?
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Aus welchem Grund würdest du dem Erretter jetzt „Hosanna“ zurufen? Und in der Zukunft?
Besprechen Sie gegebenenfalls mit den Schülern, wann sie vielleicht schon einmal an einem Hosanna-Ruf teilgenommen haben – beispielsweise bei einer Tempelweihung.
Als Jesus auf einem jungen Esel in Jerusalem einritt, erkannten darin viele die öffentlich abgegebene Erklärung, dass er nicht nur der verheißene Messias, sondern auch der verheißene König Israels war. Viele sahen darin eine Erfüllung biblischer Prophezeiungen – etwa der in Sacharja 9:9 .
Viele dachten freilich, der Messias würde als großer militärischer Führer kommen und sie vor der Unterdrückung durch Rom erretten. Sie missverstanden demnach die Mission des Erretters.
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Jesus Christus wurde vom Vater im Himmel gesandt, um uns zu erretten. Wovon?
Sinn und Mission des Erretters
Nach dem triumphalen Einzug des Erretters wollten „einige Griechen“, die zum Paschafest nach Jerusalem gekommen waren, Jesus sehen (siehe Johannes 12:20,21). Als Jesus davon hörte, sprach er sein bevorstehendes Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung an. Er erklärte, dass diese letzten Ereignisse in Jerusalem und damit auch die bevorstehende Kreuzigung der eigentliche Grund dafür seien, weshalb er zur Erde gekommen war (siehe Johannes 12:23-33).
Lies Johannes 12:27,28,32,33 und achte darauf, was Jesus als Sinn und Zweck seines irdischen Wirkens angibt. (Beachte, dass die Stimme aus dem Himmel die Stimme des himmlischen Vaters ist, die zusichert, dass Jesus Christus das Sühnopfer vollbringen wird.)
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Was sagte Jesus über seinen Lebenszweck und seine Mission?
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Wie kann das Vertrauen des himmlischen Vaters in Jesus Christus dein Vertrauen in den Erretter stärken, dass er auch dich erretten kann und will?
Eine mögliche Zusammenfassung der Worte des Erretters aus Johannes 12:27,28,32,33 lautet: Jesus Christus vollbrachte sein Sühnopfer, damit er uns alle zu sich ziehen kann.
Genau für diese Wahrheit gibt der Erretter in 3 Nephi 27:13-15 Zeugnis. Lies diese Schriftstelle und achte darauf, inwiefern sie dein Verständnis von dieser Wahrheit erweitert. Du könntest dort einen Querverweis oder einen Link zu Johannes 12:32 anbringen.
Überblick über die Geschehnisse der letzten Lebenswoche des Erretters
Mehrere Ereignisse in der letzten Woche des irdischen Lebens des Erretters hatten für seine Mission und sein Ziel, uns zu erretten, indem er uns zu sich zieht, entscheidende Bedeutung.
Die folgende Übersicht kann dir diese Ereignisse veranschaulichen.
Schau dir die Übersicht an. Lies ein paar Schriftstellen, um dich mit den Ereignissen vertraut zu machen. Denk darüber nach, wie diese Ereignisse zur errettenden Mission Jesu Christi beigetragen haben und wie er dir durch seine Worte und Taten in jener Woche helfen und dich erretten kann.
Schreib in deinem Studientagebuch Fragen auf, die du zu diesen Ereignissen hast, und notiere dir, über welche Ereignisse du gerne mehr erfahren möchtest und warum.
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Welche Fragen hast du zu diesen Ereignissen?
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Worüber möchtest du mehr erfahren? Warum?
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Inwiefern kannst du, wenn du dich mit diesen Ereignissen befasst, wohl besser nachvollziehen, dass Jesus Christus uns erretten kann und möchte?
Kommentar und Hintergrundinformationen
Was bedeutete der triumphale Einzug für die Juden und was kann er für uns bedeuten?
Der triumphale Einzug des Erretters beim Paschafest in Jerusalem war die Erfüllung einer Prophezeiung aus Sacharja 9:9,10 und die in aller Öffentlichkeit abgegebene Erklärung, dass Jesus der verheißene Messias und der König Israels ist. In alter Zeit galt der Esel als Symbol des jüdischen Königshauses. Zur Zeit der Königsherrschaft im alten Israel führte die jüdische Bevölkerung ab der Krönung Königs Saul jedes Jahr ein Krönungsritual durch, bei dem ein König auf einem Esel in Jerusalem einritt. Der Reiter näherte sich Jerusalem von Osten und ritt zum Tempel. Dieses alljährliche Ritual ließ vorausahnen, dass eines Tages der Messias auf diese Weise zu seinem Volk kommen sollte. Daher zog Jesus damals, als gerade eine große Anzahl Juden in Jerusalem zusammengekommen war, um das Paschafest zu begehen, so in Jerusalem ein, dass durch seinen Einzug kundgetan wurde, dass er der Messias, der König Israels, ist. Dass Jesus auf einem Esel ritt, bewies auch, dass er als friedlicher und demütiger Retter kam, nicht als Eroberer auf einem Schlachtross (siehe Sacharja 9:9,10).
Beim Zweiten Kommen kehrt Jesus in großer Macht und Herrlichkeit auf die Erde zurück. Als Zeichen seiner Herrlichkeit wird er auf einem „weiße[n] Pferd“ ( Offenbarung 19:11-16) zur Erde kommen und nicht auf einem Esel wie damals in Jerusalem. Er wird dann auch als „Herr der Herren und der König der Könige“ ( Offenbarung 17:14 ; siehe auch Offenbarung 19:16) regieren.
Was können wir aus der Verwendung der Palmblätter beim triumphalen Einzug lernen?
Elder Gerrit W. Gong vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu gesagt:
Traditionell sind Palmen ein heiliges Symbol, mit dem man seine Freude am Herrn zum Ausdruck bringt, wie es auch beim triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem der Fall war, bei dem eine große Volksmenge Palmzweige nahm und hinauszog, um ihn zu empfangen [ Johannes 12:12,13 ; siehe auch Matthäus 21:8,9 ; Markus 11:8-10 ]. … Im Buch Offenbarung sind diejenigen, die Gott und das Lamm preisen, „in weiße Gewänder [gekleidet und tragen] Palmzweige in den Händen“ [ Offenbarung 7:9 ]. Neben „dem Gewand der Rechtschaffenheit“ und „der Krone der Herrlichkeit“ werden Palmen auch im Weihungsgebet für den Kirtland-Tempel erwähnt [siehe Lehre und Bündnisse 109:76 ].
(Gerrit W. Gong, „Hosanna und Halleluja: Der lebendige Jesus Christus – das Wesentliche an der Wiederherstellung und an Ostern“, Liahona, Mai 2020, Seite 53)