Lernen Maximale Dauer: 45 Minuten

Heute zu besprechen:

2 Die Familie gegen Notlagen absichern

Wegweiser für finanzielle Treuhandschaft

Überprüfung des Budgets und der Ausgaben

Lesen Sie:Sehen Sie Ihr Budget durch und aktualisieren Sie es. Was funktioniert gut? In welchen Bereichen, falls überhaupt, müssen Sie Anpassungen vornehmen? Können Sie in manchen Bereichen weniger ausgeben, um schneller eine Rücklage anzusparen, schuldenfrei zu werden oder für die Zukunft vorzusorgen? Diese Woche besteht eine Ihrer Verpflichtungen darin, im Familienrat die folgende Aufgabe zu besprechen.

Aufgabe (5 Minuten)

Betrachten Sie jeden der nachstehenden Bereiche und antworten Sie ehrlich.

Mein Umgang mit Geld	Ich gebe zu wenig aus	Ich bin mit meinen Ausgaben zufrieden	Ich gebe zu viel aus
Auswärts essen	□	□	□
Lebensmittel	□	□	□
Zwischenmahlzeiten und Getränke	□	□	□
Unterhaltung	□	□	□
Miete oder Hypothek	□	□	□
Nebenkosten	□	□	□
Kleidung	□	□	□
Haushaltsgegenstände	□	□	□
Fahrtkosten	□	□	□
Versicherungen	□	□	□
Mobiltelefon	□	□	□

Zum Nachdenken:Was machen Sie, wenn Sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten? Welche finanziellen Notlagen haben Sie in der Vergangenheit schon erlebt?

Lesen Sie:Im Alten Testament warnte Josef den Pharao im Voraus, dass sieben üppige Jahre kommen würden, gefolgt von sieben Jahren der Hungersnot. Sofort bestellte der Pharao Bevollmächtigte, die in den guten Jahren zusätzlich etwas beiseitelegen sollten, damit man auf die schlechten Jahre vorbereitet war (siehe Genesis 41:1-37). Zwar haben wir nicht immer eine klare Prophezeiung, wann die guten und die schlechten Zeiten kommen. Aber die heutigen Propheten haben uns aufgefordert, uns auf schwere Zeiten vorzubereiten, insbesondere wenn es für uns gut läuft.

In diesem Kapitel lernen wir, was zu tun ist, wenn wir mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind, und wie man sich auf eine Notlage vorbereitet, bevor Sie eintritt.

Besprechen Sie:Welche unterschiedlichen finanziellen Notlagen können sich ereignen? Schreiben Sie unten die Antworten der Gruppe auf.

Es gibt immer eine Möglichkeit

Als mein Mann und ich uns erstmals damit befassten, wie man eine Rücklage anspart, hätten wir nicht gedacht, dass wir tatsächlich genug Geld auftreiben könnten. Wir beteten um Führung und erhielten die Antwort, dass wir eines unserer Autos verkaufen sollten. Jetzt fährt mein Mann mit dem Bus zur Arbeit, und wir haben eine vollständige Rücklage.

1. Mit finanziellen Notlagen umgehen lernen

Lesen Sie:Im Falle finanzieller Schwierigkeiten sollte man über einen Aktionsplan verfügen – vergleichbar einem Flucht- und Rettungsplan –, der leicht umzusetzen ist. Im Hinblick auf den Umgang mit Prüfungen hat Elder Marvin J. Ashton gefragt: „Können Sie sich ruhig hinsetzen, die Fakten durchgehen und die möglichen Vorgehensweisen auflisten? Können Sie die Ursachen ergründen und Abhilfe schaffen? Durch stilles Nachdenken kann man Probleme schneller lösen als durch hektische Kraftanstrengung.“ („Give with Wisdom That They May Receive with Dignity“, Ensign, November 1981, Seite 88.) Im Voraus festzulegen, wie Sie finanziellen Schwierigkeiten begegnen, ermöglicht Ihnen, emotional und finanziell vorbereitet zu sein, wenn schwere Zeiten kommen, und kann dazu beitragen, zukünftige Krisen abzuwenden. Man muss zweierlei tun, um finanzielle Schwierigkeiten zu bewältigen: die Umstände bewerten und erforderliche Maßnahmen ergreifen.

Besprechen Sie:Warum ist es wichtig, jetzt zu entscheiden, wie man etwaige finanzielle Schwierigkeiten bewältigen will? Wie hat der Heilige Geist Ihnen in der Vergangenheit geholfen, Schwierigkeiten zu meistern?

Die Umstände bewerten

Lesen Sie:Sie können folgende Fragen stellen, um mögliche finanzielle Schwierigkeiten zu bewerten:

• Zahlen Sie treu den Zehnten und die Opfergaben? Leben Sie Ihr Leben so, dass Sie der Segnungen Gottes würdig sind?

• Welche Vorsorgemaßnahmen für Notlagen haben Sie bereits ergriffen, die Ihnen auch bei Ihren derzeitigen Schwierigkeiten helfen? Haben Sie einen Lebensmittel- und Wasservorrat? Eine Rücklage? Sind Sie angemessen versichert?

• In welchen Bereichen reichen Ihre Vorbereitungen im Ernstfall nicht aus?

• Welche Ihrer Versicherungsverträge decken eventuell einen Teil des Problems oder sogar das ganze ab?

• Wie lange lässt sich Ihre Rücklage maximal ausdehnen?

• Gibt es in Ihrem Budget und Ihrem Schuldentilgungsplan bei Bedarf Spielraum für vorübergehende Anpassungen?

Besprechen Sie:Warum ist es wichtig, die Umstände gründlich zu bewerten, bevor man Maßnahmen ergreift?

Maßnahmen ergreifen

Lesen Sie:Je nach Art und Schwere der finanziellen Schwierigkeiten gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie vielleicht ergreifen können, um Ihre finanziellen Probleme zu überwinden. Obwohl diese Maßnahmen nicht in jeder Situation sinnvoll sind, sollten Ihnen die folgenden Schritte doch einen Eindruck davon vermitteln, was man im Falle finanzieller Schwierigkeiten unternehmen kann.

Die Versicherungsgesellschaft anrufen

Lesen Sie:Finanzielle Schwierigkeiten könnten unter anderem durch einen Krankheitsfall, einen Autounfall, Reparaturen am Haus oder den Verlust der Arbeitsstelle auftreten. Bevor Sie in Panik geraten oder andere Maßnahmen ergreifen, rufen Sie in solchen Fällen Ihren Versicherungsanbieter an, um zu erfahren, was abgedeckt ist. Dort nach der Deckung zu fragen, bedeutet nicht, dass Sie die Versicherung in Anspruch nehmen. Wenn der entsprechende Vorfall abgedeckt ist, sind Sie in der Lage, ungefähr abzuschätzen, wie hoch Ihre eigenen Kosten sein werden.

Besprechen Sie:Welche finanziellen Notlagen sind einen Anruf bei Ihrer Versicherungsgesellschaft wert?

Die Rücklage verwenden

Lesen Sie:Der Zweck Ihrer Rücklage besteht darin, dass Sie finanzielle Notlagen leichter bewältigen können. Es ist in Ordnung, sie in einer Notlage zu verwenden. Sie können Ihre Rücklage für alles verwenden, was Sie benötigen – vom Lebensunterhalt bis zum Eigenanteil bei der Inanspruchnahme einer Versicherung. Seien Sie weise und verwenden Sie sie für das Richtige zur richtigen Zeit. Stocken Sie Ihre Rücklage so schnell wie möglich wieder auf, wenn Sie Geld daraus verwenden müssen.

Geld zuerst für die wichtigsten Ausgaben und Rechnungen verwenden

Lesen Sie:Prüfen Sie Ihre Ausgaben und Rechnungen genau und legen Sie fest, um welche Sie sich sofort kümmern müssen und welche ohne hohe Gebühren kurzzeitig zurückgestellt werden könnten. Es kann erforderlich sein, die Rechnungssteller anzurufen, um zu erfahren, ob sie Gnadenfristen bei Härtefällen, zinslose Ratenzahlungspläne oder Fristverlängerungen anbieten. Lassen Sie bei der Entscheidung, um welche Ausgaben Sie sich zuerst kümmern, Weisheit walten, und recherchieren Sie davor, inwieweit es sich nachteilig auswirkt, wenn Sie die anderen Rechnungen erst später bezahlen. Vielleicht müssen Sie, wenn möglich, vorübergehend nicht notwendige Ausgaben reduzieren. Konzentrieren Sie sich auf Lebensmittel, Nebenkosten und notwendige Beförderungskosten, bevor Sie Geld für andere Ausgaben verwenden.

Besprechen Sie:Warum ist es am wichtigsten, Geld zuerst für die oben aufgeführten Ausgaben zu verwenden?

Die Gläubiger anrufen

Lesen Sie:Im Extremfall kann es sinnvoll sein, wenn Sie Ihre Gläubiger anrufen und ihnen Ihre aktuelle Situation erklären. Abhängig von der jeweiligen Notlage können Sie sie bitten:

• die Zahlungen vorübergehend zu stunden oder den zu zahlenden Betrag vorübergehend zu verringern

• den Kredit zu verlängern oder dessen Konditionen dauerhaft zu ändern

In Extremfällen bleibt Ihnen womöglich nichts anderes übrig. Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass zusätzliche Gebühren anfallen können und der Kredit auf lange Sicht teurer werden kann, wenn Zahlungen gestundet oder die Vertragskonditionen geändert werden.

Anderweitige Hilfe ausfindig machen

Lesen Sie:Es ist unsere Aufgabe, für uns und unsere Familie zu sorgen. Es kann jedoch Zeiten geben, in denen wir uns vorübergehend auf andere stützen müssen. Hüten Sie sich davor, längerfristig unterstützungsbedürftig zu werden, wenn Sie sich um anderweitige Hilfe bemühen. Derlei Abhängigkeit hemmt Ihren geistigen und zeitlichen Fortschritt. Wie wir in Kapitel 2 gelesen haben, hat Präsident Spencer W. Kimball darauf hingewiesen, dass es eine bestimmte Reihenfolge gibt, an wen wir uns wenden können, wenn finanzielle Unterstützung notwendig ist. Es sind vier Stufen:

1. Ich selbst: Zunächst soll man selbst alles tun, was man kann, um für die eigene Familie zu sorgen und unmittelbare Gefahr zu vermindern.

2. Die Familie: Wenn man die Kosten für den grundlegenden finanziellen Bedarf nach allem, was man tun kann, nicht selbst begleichen kann, sollte man bei Bedarf bei den nächsten Verwandten oder im erweiterten Familienkreis um vorübergehende finanzielle Unterstützung bitten, sei es für Wohnkosten, Lebensmittel oder sonstige Bedürfnisse.

3. Die Kirche: Nachdem man selbst alles getan hat, was man kann, und im Angehörigenkreis um Unterstützung gebeten hat, muss man unter Umständen mit dem zuständigen Führungsbeamten (Bischof, Zweigpräsident oder FHV-Leiterin) zusammenkommen, um weitere Möglichkeiten auszuloten. Bedenken Sie jedoch, dass die Führungsbeamten vernünftigerweise angewiesen sind, bei Bedarf beim Lebensnotwendigen zu helfen, aber nicht den Lebensstil zu finanzieren.

4. Der Staat: Unter Umständen stehen Ihnen seitens Kommune oder Staat verschiedene Unterstützungsprogramme zur Verfügung, die Hilfe in Form von Finanz- oder Berufsberatung, Wohngeld, Zuschüsse für Mütter und Neugeborene und so weiter anbieten. Bedenken Sie, dass solche Programme auf eine befristete Unterstützung angelegt sind. Setzen Sie nicht langfristig auf sie.

Besprechen Sie:Warum sollten wir unsere Angehörigen um Hilfe bitten, bevor wir uns an die Kirche oder den Staat wenden? Welche Arten von Unterstützung im Falle finanzieller Notlagen gibt es in Ihrer Region?

Aufgabe (10 Minuten)

Schritt 1: Beantworten Sie – jeder für sich – die nachstehenden Fragen. Überlegen Sie, was Sie unternehmen würden, um die finanzielle Notlage zu bewältigen.

Wie lange könnte ich aktuell von meinem Ersparten leben, wenn ich meine Einkommensquelle verlieren würde? (Wie viele Tage, Wochen oder Monate?)

Welche meiner Gläubiger müsste ich dann anrufen und ihnen meine Umstände erklären?

Auf welche Angehörigen oder Freunde könnte ich bauen, wenn ich Hilfe bräuchte?

Schritt 2: Tun Sie sich mit Ihrem Aufgabenpartner zusammen (oder, falls anwesend, mit Ihrem Ehepartner) und besprechen Sie Ihre Antworten. Besprechen Sie Möglichkeiten, wie Sie sich jetzt besser auf kommende schwierige Zeiten vorbereiten können. Halten Sie Ihre Gedanken dazu fest und planen Sie, wie Sie sie in die Tat umsetzen.

2. Weitergehende Vorkehrungen für den Notfall treffen

Lesen Sie:Sie sollten eine Rücklage für einen Monat haben oder daran arbeiten, sie anzusparen. Ihre Vorkehrungen sollten damit aber nicht aufhören! Arbeiten Sie daran, frei von Konsumschulden zu werden, und sparen Sie dann eine Rücklage für drei bis sechs Monate an und schützen Sie Ihr Einkommen durch eine entsprechende Versicherung.

Eine Rücklage für drei bis sechs Monate ansparen

Lesen Sie:Nachdem Sie alle Konsumschulden abgezahlt haben, besteht der nächste Schritt darin, Ihre Rücklage für einen Monate zu einer Rücklage für drei bis sechs Monate auszubauen. Denken Sie daran, das Geld für die Rücklage an einem sicheren Ort aufzubewahren, auf den Sie gebührenfrei zugreifen können. Sparen Sie diese Rücklage so schnell an, wie Sie können, damit Sie besser auf etwaige finanzielle Notlagen vorbereitet sind. Diese Woche besteht eine Ihrer Verpflichtungen darin, Ihre Rücklage auszuwerten und weiterhin Ihre Konsumschulden abzuzahlen.

Das Einkommen angemessen versichern

Hinweis: Diese Angaben sind möglicherweise nicht in jedem Land zutreffend.

Lesen Sie:Einer Ihrer wichtigsten Vermögenswerte ist Ihr Einkommen. Informieren Sie sich über seriöse Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungen und bemühen Sie sich darum, so schnell wie möglich angemessenen Versicherungsschutz zu erhalten.

Im Familienrat besprechen, wie man sich für finanzielle Notlagen vorbereiten will

Lesen Sie:Diese Woche besteht eine Ihrer Verpflichtungen darin, Ihre Antworten unter „Überprüfung des Budgets und der Ausgaben“ (siehe Seite 147) und Ihre Vorkehrungen für etwaige finanzielle Notlagen zu besprechen. Sprechen Sie über Notfallsituationen, die in Ihrer Familie eintreten könnten, wie Sie sich darauf vorbereiten können, welche Versicherungen Sie vielleicht abschließen müssen, um sich zu schützen, und darüber, welche Rechnungssteller und Gläubiger Sie anrufen wollen, wenn es erforderlich sein sollte. Sie können das nachstehende „Muster für ein Gespräch im Familienrat“ verwenden. Wenn Sie nicht verheiratet sind, denken Sie daran, dass Sie auch mit einem Mitbewohner, Freund, Angehörigen oder Mentor einen Familienrat abhalten können.

Muster für ein Gespräch im Familienrat

Denken Sie daran, mit einem Gebet anzufangen und zu schließen, um den Heiligen Geist einzuladen.

Teil 1: Auswerten

• Wie kommen Sie mit Ihrem Budget zurecht? (Gehen Sie auf Seite 147 die Antworten bei der „Überprüfung des Budgets und der Ausgaben“ durch.)

• Wie kommen Sie mit Ihrer Rücklage für einen Monat voran?

• Leben Sie rechtschaffen genug, um im Falle einer Notsituation einen Anspruch auf Gottes Hilfe zu haben? Was können Sie verbessern?

Teil 2: Planen

• Welche finanziellen Notlagen könnten in Ihrer Familie eintreten?

• Wie viel benötigen Sie für eine Rücklage für drei bis sechs Monate? Was können Sie konkret tun, um darauf zu sparen?

• Was ist es wert, dass Sie Ihre Rücklage dafür verwenden, und was nicht?

• Was können Sie noch tun, um auf solche Notlagen vorbereitet zu sein?

• Welche Versicherungen müssen Sie abschließen, um Ihr Einkommen, Ihre Gesundheit und Ihr Eigentum zu schützen?

• Was können Sie tun, um Ihr Budget zu verbessern oder anzupassen?