PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Lorenzo Snow empfängt eine Offenbarung über den Zehnten


Lektion 45

Lorenzo Snow empfängt eine Offenbarung über den Zehnten

Ziel

Die Kinder in dem Wunsch bestärken, den vollen Zehnten zu zahlen.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt die in der Lektion geschilderten geschichtlichen Ereignisse sowie Maleachi 3:8–12 und Lehre und Bündnisse 64:23; 119:4. Befassen Sie sich dann mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die geschicht- lichen Ereignisse vermitteln wollen. (Siehe „Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI–VII, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften und die geschichtlichen Ereignisse vermitteln“, Seite VII–IX.)

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Grundbegriffe des Evangeliums (31110 150), Kapitel 32.

  3. Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten Sie verwenden wollen, um die Kinder in den Unterricht einzubeziehen, damit sie das Unterrichtsziel erreichen.

  4. Fertigen Sie für jedes Kind den Umriß eines Geschenkes aus buntem Papier an (siehe Abbildung). Oder zeichnen Sie vor dem Unterricht ein paar verpackte Geschenke an die Tafel.

    Bild
    gift
  5. Sie brauchen:

    1. Die Bibel und Lehre und Bündnisse für jedes Kind.

    2. Einen Bleistift für jedes Kind.

    3. Bild 5-58, „Lorenzo Snow“.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Geben Sie jedem Kind den Umriß eines Geschenks (oder verweisen Sie auf die Geschenke, die Sie an die Tafel gezeichnet haben). Bitten Sie die Kinder, sich vorzustellen, in jedem Geschenk wäre eine Segnung vom himmlischen Vater.

• Was für Segnungen könnten wir in den Geschenken finden?

Geben Sie jedem Kind einen Bleistift. Die Kinder sollen auf ihr Geschenk eine Segnung schreiben, die der himmlische Vater uns gegeben hat. Dann sagen sie, was sie aufgeschrieben haben, und hängen ihre Geschenke an die Tafel oder legen sie auf den Tisch oder Boden. (Wenn Sie die Geschenke an die Tafel gezeichnet haben, sollen die Kinder einige Segnungen nennen, die Sie dann jeweils auf ein Geschenk an der Tafel schreiben.)

• Was müssen wir tun, um die Segnungen des himmlischen Vaters zu empfangen?

Pflichten Sie den Antworten der Kinder bei, und erklären Sie dann, daß etwas, was wir tun müssen, in Maleachi 3:10 genannt wird. Lassen Sie ein Kind den ersten Teil des Satzes vorlesen (bis Vorratshaus), während die anderen Kinder in ihrer Bibel mitlesen. Erklären Sie den Kindern, daß sie in dieser Lektion mehr über den Zehnten und über die Segnungen erfahren werden, die wir erhalten, wenn wir den vollen Zehnten zahlen.

Geschichtliche Ereignisse

Erzählen Sie den Kindern anhand der folgenden Schilderung der geschichtlichen Ereignisse von der Besiedlung Utahs unter der Leitung von Brigham Young. Erzählen Sie den Kindern auch, wie die Mitglieder in St. George während einer schlimmen Dürre gesegnet wurden, weil sie den Zehnten zahlten, und erklären Sie ihnen, wie die Zehntengelder es der Kirche ermöglichen, das Werk des Herrn voranzubringen. Weisen Sie darauf hin, wie die Mitglieder der Kirche persönlich und insgesamt gesegnet werden, wenn sie den vollen Zehnten zahlen.

Neue Siedlungen werden gegründet

In den ersten zehn Jahren, die die Heiligen in Utah lebten, gründete Brigham Young etwa einhundert Kolonien (neue Siedlungen) im ganzen Gebiet des heutigen Utah. Tausende von Mitgliedern der Kirche trafen jedes Jahr ein, und sie alle brauchten einen Ort, wo sie leben konnten. Präsident Young sandte Leute von Salt Lake City aus nach Norden, Süden, Osten und Westen, um Orte zu finden und zu besiedeln, wo es genügend Wasser, fruchtbaren Boden und andere notwendige Voraussetzungen gab und wo die Siedler vor den Angriffen feindlicher Indianer sicher waren.

Brigham Young wählte kluge und fähige Männer als Führer der Kolonien aus. Bischöfe, präsidierende Älteste und Pfahlpräsidenten beaufsichtigten sowohl den Bau der Städte als auch die Entwicklung der Gemeinden und Zweige. Wenn eine neue Kolonie gegründet werden sollte, erfuhren die Familien, die berufen wurden, die Kolonie aufzurichten, oft erst dann von ihrer Berufung, wenn Präsident Young ihre Namen auf der General- konferenz verlas. Manchmal wählte Präsident Young auch Führer für eine Kolonie aus, und die Führer suchten dann weitere Familien, die bereit waren, mit ihnen in die neue Kolonie zu ziehen. Wenn die Mitglieder der Kirche aus dem Osten in Utah ankamen, wurden sie gewöhnlich angewiesen, in einer der neuen Siedlungen zu leben. Welchem Ort sie zugewiesen wurden, hing meist von ihren Fertigkeiten ab. Jede Siedlung brauchte verschiedene Arbeiter wie Farmer, Zimmerleute, Ziegelbrenner, Metzger, Bäcker und Schullehrer.

Nicht alle freuten sich darüber, daß sie in die neuen Kolonien ziehen sollten, aber gewöhnlich waren die Heiligen gehorsam und folgten den Anweisungen des Propheten. Einmal waren alle Siedler in Nephi, Utah, zusammengekommen, um Präsident Young und andere Führer der Kirche in ihrer Stadt mit Musikkapellen, Fahnen und einem Weg aus Tannenreisig und Blumen willkommen zu heißen. Die Mädchen waren alle in weiß gekleidet, um dem Propheten zu begegnen. Eines der Mädchen war die fünfzehnjährige Elizabeth Claridge.

Nachdem Präsident Young und die anderen Führer bei einem der Siedler ein gutes Essen zu sich genommen hatten, hielten sie am Nachmittag für alle Heiligen in Nephi eine Versammlung ab. Gegen Ende der Versammlung las Präsident Young die Namen einiger Männer vor, die berufen wurden, mit ihrer Familie weiter südlich zu ziehen und eine Gegend, die „The Muddy“ genannt wurde, zu besiedeln. Die Leute wußten nicht, wer berufen wurde, bis Präsident Young die Namen vorlas. Samuel Claridge, Elizabeths Vater, gehörte zu den Männern, die berufen wurden. Als Elizabeth den Namen ihres Vaters hörte, begann sie zu weinen, weil sie nicht fortziehen wollte. Der Vater des Mädchens, das neben Elizabeth saß, wurde ebenfalls berufen, und das Mädchen sagte zu Elizabeth: „Warum regst du dich so auf? Mein Vater ist auch berufen worden, aber ich weine nicht, weil ich weiß, daß er sowieso nicht gehen wird.“ „Das ist eben der Unterschied“, antwortete Elizabeth. „Mein Vater ist berufen worden, und ich weiß, daß er GEHEN WIRD und nichts ihn davon abhalten kann. Wenn er zu etwas berufen wird, dann tut er es auch; und so traurig ich auch bin, ich würde mich schämen, wenn er nicht gehen würde.“ Auch wenn es Elizabeth schwerfiel, ihr Zuhause und ihre Freunde zu verlassen, wußte sie doch, daß ihre Familie gesegnet werden würde, wenn ihr Vater dem Herrn gehorchte und die Berufung, eine neue Siedlung aufzubauen, annahm. (Siehe S. George Ellsworth, Samuel Claridge: Pionieering the Outposts of Zion, Seite 80f.)

Die Heiligen bauen Zehntenhäuser

Präsident Young wollte, daß die Heiligen in den Siedlungen selbst für ihre Bedürfnisse sorgen konnten, deshalb wies er sie an, in jeder Siedlung Zehntenhäuser, also Vorratshäuser des Bischofs, zu bauen. Die Heiligen brauchten Vorratshäuser, um den Zehnten aufzubewahren, denn damals wurde der Zehnte größtenteils in Naturalien gezahlt.

Das bedeutet, daß die Leute kein Geld zahlten, sondern den Zehnten mit den Gütern, die sie herstellten, zahlten. Beispielsweise brachte ein Farmer für je zehn Eier, die seine Hühner legten, ein Ei als Zehnten in das Vorratshaus. Andere brachten Nahrungsmittel, die sie angebaut hatten, Tiere, die sie gezüchtet hatten, und Waren, die sie zu Hause hergestellt hatten, in die Zehntenhäuser. Viele zahlten den Zehnten auch mit ihrer Arbeitskraft, indem sie einen von zehn Tagen an verschiedenen Kirchenprojekten arbeiteten, anstatt ihre eigene Arbeit zu tun. Etwa ein Drittel des Zehnten, der in jedem Gemeinwesen gesammelt wurde, wurde verwendet, um die Heiligen in dem Gemeinwesen mit allem Notwendigen auszustatten, und der Rest wurde an das Zehntenamt der Kirche in Salt Lake City gesandt, damit er dort für den allgemeinen Bedarf der Kirche verwendet wurde.

Einmal ging Mary Fielding Smith, die Witwe von Hyrum Smith, zum Zehntenamt in Salt Lake City, um mit einer Ladung der besten Kartoffeln, die sie angebaut hatte, den Zehnten zu zahlen. Ein Sekretär im Zehntenamt schalt sie: „Witwe Smith, es ist eine Schande, daß Sie den Zehnten zahlen sollen.“ Mary erwiderte: „William, Sie müssen sich schämen. Wollen Sie mir eine Segnung verwehren? Wenn ich nicht den Zehnten zahle, dann muß der Herr mir seine Segnungen vorenthalten. Ich zahle den Zehnten nicht nur, weil es ein Gesetz Gottes ist, sondern weil ich erwarte, dafür gesegnet zu werden. Wenn ich dieses und die übrigen Gesetze halte, wird es mir zum Segen gereichen, und ich kann für meine Familie sorgen.“

Joseph F. Smith, Marys Sohn, berichtete, daß es Mary wohlerging, weil sie Gottes Gebote befolgte. Sie hatten immer genug zu essen, und sie bekamen ein festes Zeugnis. Joseph F. erzählte: „Als William Thompson meiner Mutter sagte, sie solle keinen Zehnten zahlen, hielt ich ihn für einen der großartigsten Menschen der Welt. … Ich mußte mich selbst abrackern und den Boden umgraben. Ich mußte mithelfen, den Boden zu pflügen, Kartoffeln zu pflanzen, Kartoffeln zu hacken, Kartoffeln auszugraben und so weiter, und dann einen großen Wagenkasten mit den besten Kartoffeln volladen, die wir hatten, die schlechten auslesen und die Ladung zum Zehntenamt bringen.

In meiner kindlichen Art dachte ich, das sei viel verlangt, [vor allem] wenn ich sah, wie andere Jungen meines Alters … spielten, ritten und sich amüsierten und in ihrem ganzen Leben kaum einen Finger rühren mußten. … Aber als ich etwas reifer wude, war ich bekehrt und stellte fest, daß meine Mutter recht hatte und daß William Thompson unrecht hatte. … [Den Zehnten zu zahlen] ist eine Segnung, an der ich Freude habe, und ich kann mir nicht vorstellen, daß mir irgend jemand diese Freude nehmen kann.“ (Gospel Doctrine, Seite 228–230.)

Lorenzo Snows Offenbarung über den Zehnten

Mit den Jahren gediehen die Siedlungen in Utah weiterhin. Die Telegrafie wurde erfunden, so daß die Menschen leichter über große Entfernungen miteinander kommunizieren konnten. Die Eisenbahn wurde quer durch die Vereinigten Staaten gebaut, so daß das Reisen leichter wurde und die Einwohner von Utah auch Vorräte aus weiter entwickelten Gebieten erhalten konnten. Die Kirche hatte Schwierigkeiten mit den USBehörden und mit den Indianern in Utah, aber alle Probleme wurden schließlich gelöst. Präsident John Taylor wurde Präsident der Kirche, als Brigham Young starb. Ihm folgte Präsident Wilford Woodruff, dessen Nachfolger Präsident Lorenzo Snow war (zeigen Sie das Bild von Lorenzo Snow).

Als Lorenzo Snow der fünfte Präsident der Kirche wurde, war die Kirche tief verschuldet. Es hatte die Kirche viel gekostet, die Schwierigkeiten mit dem Staat auszuräumen, und es war nicht mehr genügend Geld da, um alles zu bezahlen, was die Kirche brauchte. Präsident Snow betete inständig, um herauszufinden, wie er dieses schwerwiegende Problem lösen sollte. Er erhielt nicht sofort eine Antwort auf sein Beten, aber er fühlte sich gedrängt, St. George und andere Orte im südlichen Utah zu besuchen. Er wußte nicht, warum er nach Süd-Utah fahren sollte, aber er wußte, er mußte den Eingebungen des Heiligen Geistes gehorchen. Gemeinsam mit anderen Führern der Kirche reiste er mit Zug und Pferdekutsche nach St. George.

In Süd-Utah hatte es seit Monaten nicht mehr geregnet. Auf der Reise nach Süden bemerkte Präsident Snow die trockene Erde und die dürstenden Pflanzen und Tiere. Die Menschen in Süd-Utah wußten nicht, wie sie ohne Regen Getreide anbauen sollten, um genügend Nahrung zum Überleben zu haben.

Am 17. Mai 1899 sprach Präsident Snow auf einer Konferenz in St. George. Während seiner Ansprache hielt er plötzlich inne. Es herrschte völlige Stille, da alle darauf warteten, daß er etwas sagte. Als er wieder zu reden begann, sprach er mit fester Stimme, und die Anwesenden wußten, daß er unter der Inspiration des Herrn sprach: Er sagte: „Das Wort des Herrn lautet: Die Zeit ist jetzt gekommen, da jeder Heilige der Letzten Tage … den Willen des Herrn erfüllen und seinen Zehnten voll zahlen soll. Das ist das Wort des Herrn an Sie, und es ist das Wort des Herrn an jede Siedlung im Land Zion.“ (Zitiert in: Le Roi C. Snow, „The Lord’s Way Out of Bondage“, Seite 439.)

Präsident Snow erklärte den Heiligen, der Herr sei ungehalten über sie, weil sie den Zehnten nicht gezahlt hatten. Er verhieß den Menschen, es werde regnen und sie könnten Getreide aussäen und eine gute Ernte haben, wenn sie den Zehnten zahlten.

Nach seiner Ansprache in St. George wollte Präsident Snow der ganzen Kirche mitteilen, was ihm offenbart worden war. Auf dem Rückweg nach Salt Lake City hielt er in vielen Siedlungen an, um den Menschen das Gesetz des Zehnten zu verkünden, und als er nach Salt Lake City zurückgekehrt war, berief er im Tempel eine wichtige Versammlung ein, um mit den Priestertumsführern über den Zehnten zu sprechen. In einer Ansprache sagte er: „Selbst die Ärmsten der Armen können den Zehnten zahlen; der Herr erwartet es von uns. … Jeder soll den Zehnten zahlen. … Das Gesetz muß befolgt werden. … Dann werden wir unsere Schulden bezahlen. … Möge Gott Sie segnen.“ (Zitiert in: Carter E. Grant, The Kingdom of God Restored, Seite 546.) Überall nahmen die Heiligen an, was Präsident Snow sagte, und begannen, den Zehnten zu zahlen.

Präsident Snow wartete gespannt darauf, was ihm über das Wetter in Süd-Utah berichtet wurde. Ein Monat verging, zwei Monate vergingen, aber der Regen blieb aus. Die Menschen in St. George zahlten nicht nur den vollen Zehnten, sondern brachten dem Herrn noch mehr Opfergaben dar. Der Prophet betete inständiger darum, daß der Herr die Menschen segnen möge. Er hatte ihnen Regen verheißen, wenn sie den Zehnten zahlten. Schließlich, am 2. August 1899, erhielt er ein Telegramm, auf dem stand: „Regen in St. George.“ Die Heiligen wurden gesegnet und konnten im Herbst ihre Ernte einbringen.

Im Jahr nach Präsident Snows Offenbarung gaben die Heiligen doppelt so viel Zehnten wie in den zwei vorangegangenen Jahren. So wurden nicht nur die Heiligen in St. George mit Regen gesegnet, sondern die Kirche konnte innerhalb von acht Jahren alle Schulden bezahlen. Seitdem hat die Kirche immer genügend Geld, um das Werk des Herrn auszuführen, weil die treuen Mitglieder der Kirche den Zehnten zahlen.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder selbst neue Erkenntnisse gewinnen.

• Wie erfuhren die Mitglieder der Kirche davon, wenn sie berufen worden waren, neue Kolonien in Utah zu besiedeln? Wie zeigten sie ihren Glauben, indem sie diese neuen Kolonien besiedelten?

• Warum zahlte Mary Fielding Smith den Zehnten, obwohl sie nicht viel Geld und Besitz hatte? Lassen Sie die Kinder erzählen, wie sie oder ihre Familie schon gesegnet worden sind, weil sie den Zehnten zahlen.

• Warum reiste Präsident Snow nach St. George? (Der Heilige Geist gab ihm ein, dorthin zu fahren.) Wie wurde Präsident Snow gesegnet, weil er den Eingebungen des Heiligen Geistes folgte? Wie werden wir gesegnet, wenn wir den Eingebungen des Heiligen Geistes folgen?

• Worüber machte sich Präsident Snow Sorgen, als er nach St. George reiste? (Die Schulden der Kirche.) Worüber machten sich die Mitglieder in St. George Sorgen? (Die Dürre.) Wie konnten die Heiligen laut dem Wort des Herrn beide Probleme lösen?

• Warum zahlen wir den Zehnten? Was tun wir, wenn wir den Zehnten nicht voll zahlen? (Maleachi 3:8.) Warum ist der Zehnte das Geld des Herrn? Erinnern Sie die Kinder daran, daß alles auf der Erde von Jesus Christus unter der Anleitung des himmlischen Vaters erschaffen wurde. Alles, was wir hier verdienen und was die Erde hervorbringt, ist ein Geschenk von ihnen.

• Was verheißt der Herr denen, die den Zehnten voll zahlen? (Maleachi 3:10–12; LuB 64:23.) Was ist der volle Zehnte? (LuB 119:4; siehe den 1. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Erklären Sie, daß den Zehnten voll zahlen bedeutet, daß wir dem Herrn ein Zehntel unseres Ertrags oder unseres Einkommens zahlen.

• Wie wurden die Heiligen in St. George dafür gesegnet, daß sie den Zehnten zahlten? Wie lange mußten sie warten, bis es regnete? Wie bewiesen die Heiligen Glauben, während sie auf den Regen warteten?

• Wie wurde die Kirche gesegnet, als die Mitglieder begannen, den Zehnten voll zu zahlen? Wie wird die Kirche auch heute weiterhin gesegnet, weil die Mitglieder den Zehnten zahlen? Wie werden die Zehntengelder verwendet? (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Erinnern Sie die Kinder daran, daß der volle Zehnte ein Zehntel unseres Ertrages oder Einkommens ist. Schreiben Sie mehrere Geldbeträge an die Tafel, und zeigen Sie den Kindern, wie man davon ein Zehntel berechnet. Geben Sie jedem Kind ein Blatt Papier und einen Bleistift, und lassen Sie die Kinder ausrechnen, wieviel Zehnten sie von verschiedenen Geldbeträgen zahlen müßten (für jüngere Kinder können Sie Gegenstände, wie etwa Münzen oder Obst, mitbringen, und sie damit ausrechnen lassen, wieviel Zehnten sie davon zahlen müßten). Betonen Sie, wie wichtig es ist, daß man ganze zehn Prozent des Einkommens als Zehnten zahlt. Wenn man weniger zahlt, ist man dem Herrn gegenüber nicht ehrlich.

    Sie können jedem Kind das Formular „Zehnter und Spenden“ geben und ihnen zeigen, wie man es richtig ausfüllt.

  2. Vermitteln Sie den Kindern, daß die Segnungen, die wir erhalten, wenn wir den Zehnten zahlen, nicht immer finanzieller Art sind: schreiben Sie die folgenden Segnungen jeweils auf einen Zettel und legen Sie sie in einen Behälter (Sie können die Zettel wie zu Beginn des Unterrichts als Umriß eines Geschenks zurechtschneiden):

    • Das Evangelium Jesu Christi verstehen.

    • Ein starkes Zeugnis.

    • Sich dem himmlischen Vater nahe fühlen.

    • Die Kraft haben, nach dem Evangelium zu leben.

    • Unserer Familie ein Vorbild sein.

    • Frieden und Freude.

    • Anderen selbstlos dienen können.

    • Ewiges Leben.

    • Genügend Geld für das, was wir brauchen.

    Lesen Sie das folgende Zitat von Elder Melvin J. Ballard, der Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel war, vor, oder lassen Sie ein Kind es vorlesen:

    „Der Herr hat verheißen, daß für den Mann und die Frau, die den Zehnten ehrlich zahlen, gesorgt ist, aber er hat nicht verheißen, sie reich zu machen, was materielle Dinge angeht. Die größten Segnungen des Herrn sind geistiger, nicht materieller Natur.“ (Zitiert in: The Teachings of Ezra Taft Benson, Salt Lake City, 1988, Seite 472f.)

    Dann darf ein Kind nach dem anderen einen Zettel ziehen und die Aussage vorlesen. Besprechen Sie mit den Kindern, wie wertvoll jede dieser Segnungen ist und wie das Zahlen des Zehnten dazu beiträgt, daß wir diese Segnungen erlangen.

  3. Geben Sie jedem Kind einen Zettel mit einer der folgenden Aussagen dazu, wie die Zehntengelder verwendet werden (erklären Sie die Aussagen gegebenenfalls):

    • Für den Bau von Gemeindehäusern, Tempeln und anderen Kirchengebäuden.

    • Um Aktivitäten im Pfahl und der Gemeinde sowie Schulungsmaterial zu finanzieren.

    • Für Strom, Heizung und den Unterhalt des Gemeindehauses.

    • Um Reisekosten und Material für Missionare zu finanzieren.

    • Um Reisekosten und andere Ausgaben der Generalautoritäten zu finanzieren.

    • Für Computer, die für die Tempelarbeit und die Genealogie verwendet werden.

    • Für die Herausgabe der Zeitschriften der Kirche.

    • Für Satellitenübertragungen.

    • Für die Übersetzung und Veröffentlichung der heiligen Schriften.

    Lassen Sie ein Kind etwas an die Tafel zeichnen, was die Verwendung der Zehntengelder, die auf seinem Zettel beschrieben ist, darstellt. Die anderen Kinder versu- chen zu erraten, was die Zeichnung darstellt. Fahren Sie fort, bis jedes Kind an der Reihe war.

  4. Lesen Sie das folgende Zitat von Heber J. Grant, dem siebten Präsidenten der Kirche, vor, und besprechen Sie es: „Der Zehnte ist ein Gesetz Gottes, und das Zahlen des Zehnten bringt dem Heiligen der Letzten Tage, der es tut, Frieden und Freude. Zufriedenheit erfüllt das Herz des Menschen, der mit dem Herrn völlig ehrlich ist. …

    Ich kann über den Zehnten sprechen, weil ich seit der Zeit, als ich als kleiner Junge Geld verdient habe, den Zehnten gezahlt habe. Ich war ehrlich zum Herrn, und ich bin bereit, mein Leben lang zuallererst dem Herrn gegenüber ehrlich zu sein.“ (Gospel Standards, Hg. G. Homer Durham, Salt Lake City, 1941, Seite 60, 63.)

    Erklären Sie den Kindern, daß wir am Ende jedes Jahres die Möglichkeit haben, zu erklären, daß wir dem Herrn gegenüber in finanzieller Hinsicht völlig ehrlich waren. Das wird die Zehntenerklärung genannt. Wir kommen mit dem Bischof (oder dem Zweigpräsidenten) zusammen und sagen ihm, ob wir den Zehnten voll zahlen oder nicht.

    Lassen Sie die Kinder im Rollenspiel ein solches Gespräch zur Zehntenerklärung darstellen, wobei ein Kind der Bischof ist und die übrigen Kinder eine Familie darstellen, die den Zehnten voll zahlt. Der „Bischof“ fragt jedes Mitglied der Familie, ob es den Zehnten voll zahlt, und jedes Mitglied der Familie antwortet.

  5. Erzählen Sie die folgende Geschichte mit eigenen Worten:

    „Als [1929] Weihnachten vor der Tür stand, waren viele Menschen arbeitslos.

    Unsere Familie hatte Glück. … Mein Mann hatte noch Arbeit.

    Aber eine Woche vor Weihnachten wurde er völlig überraschend entlassen. Als er seinen letzten Lohn mit nach Hause brachte, nämlich dreiundsechzig Dollar, war unser erster Gedanke: ,Wofür sollen wir das Geld ausgeben?‘

    Wir hatten viel Obst und Gemüse eingekocht, und wir hatten eine Kuh und Hühner, so daß wir Milch, Butter und Eier hatten. Wir hatten einen reichlichen Vorrat an Lebensmitteln, so daß wir uns vornahmen, mit einem Teil des Geldes unseren drei kleinen Kindern, die sechs, vier und ein Jahr alt waren, Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

    Dann kündigte der Bischof an, daß er am kommenden Wochenende die Gespräche zur Zehntenerklärung abhalten wollte. Wir hatten jeden Monat etwas Zehnten gezahlt, aber nicht den vollen Zehnten. Wir hatten immer gehofft, unsere finanzielle Lage würde sich verbessern, so daß wir alles nachzahlen konnten.

    Nachdem wir uns ein Weilchen mit unseren Haushaltsbüchern befaßt hatten, stellten wir fest, daß wir dem Bischof exakt sechzig Dollar schuldeten, wenn wir am Ende des Jahres zu denen gehören wollten, die den Zehnten voll zahlten. Noch nie waren sechzig Dollar soviel Geld gewesen! Wir lernten eine der wichtigsten Lektionen im Leben: ,Sei an jedem Zahltag ehrlich zum Herrn.‘ …

    Wir beschlossen, zum Haus des Bischofs zu gehen und ihm die sechzig Dollar zu bringen, ehe wir versucht waren, etwas davon auszugeben. …

    Wir hatten noch drei Dollar für Weihnachtseinkäufe übrig. Am nächsten Tag kauften wir eine kleine Dose schwarze Farbe und eine Dose rote Farbe. … Mein Mann und ich arbeiteten viele Stunden, wenn die Kinder im Bett waren, um aus Holzresten Holzspielzeug anzufertigen und anzumalen. Ich nähte ausgestopfte Tiere und machte aus Stoffresten eine Puppe. …

    Dann genossen wir die Weihnachtszeit, obwohl wir kein Geld hatten.

    Mitte Januar erhielt mein Mann einen Telefonanruf. Ihm wurde eine Arbeitsstelle angeboten, bei der er hundertfünfzig Dollar im Monat verdienen konnte. Das war für uns ein Vermögen! Von da an war mein Mann bis zu dem Tag, an dem er starb, nie wieder arbeitslos, und es ging uns geistig und finanziell wohl.

    In Maleachi 3:10 heißt es: ,Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus, damit in meinem Haus Nahrung vorhanden ist. Ja, stellt mich auf die Probe damit, spricht der Herr der Heere, und wartet, ob ich euch dann nicht die Schleusen des Himmels öffne und Segen im Übermaß auf euch herabschütte.‘

    Wir nahmen die Herausforderung an, und die Segnungen blieben nicht aus.“ (Jennie N. Ernstrom, „Tithing Came before Presents“, Ensign, Dezember 1988, Seite 41.)

  6. Zeigen Sie einen Abschnitt aus dem Film Des Himmels Fenster (32 Minuten; Multi- video 1 [56104 150]). Wenn Sie die Genehmigung der PV-Leiterin eingeholt haben, kann der Film auch im Miteinander allen Kindern dieser Altersgruppe gezeigt werden (Sie können den Film auch in 2 Teile zu je 16 Minuten unterteilen).

  7. Lernen Sie mit den Kindern Maleachi 3:10 auswendig.

  8. Singen Sie mit den Kindern „Den Zehnten zahlen möchte ich“ (Sing mit mir, B-47) oder „Ich zahle den Zehnten“ (Sing mit mir, B-44), oder sagen Sie gemeinsam den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Bezeugen Sie den Kindern, daß sie sowohl geistig als auch zeitlich gesegnet werden, wenn sie das Gesetz des Zehnten befolgen. Sie können auch erzählen, wie Sie einmal gesegnet worden sind, weil Sie den Zehnten gezahlt haben.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Maleachi 3:8-12 zu lesen.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.

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