Missionsberufungen
Ratgeber für Missionare: Pornografie überwinden


Ratgeber für Missionare

Pornografie thematisieren

Inhalt

Wenn Sie den Drang verspüren, sich Pornografie anzuschauen, sie aber aus Ihrem Leben verbannen wollen, bietet diese Anleitung Hilfe. Sie ergänzt die Grundsätze in dem Abschnitt „Die Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien befolgen“ in Kapitel 2 der Anleitung Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitung zur Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi (2023, Seite 23ff.) und hilft Ihnen, sie anzuwenden. Befassen Sie sich mit diesem Abschnitt sowie mit den Edify-Lektionen zu Vorsichtsmaßnahmen, damit Sie aus diesem Ratgeber den größtmöglichen Nutzen ziehen können.

Liebe verspüren

Gottes Liebe zu Ihnen

Sie sind ein Kind eines liebevollen Vaters im Himmel. Weil er Sie liebt, hat er einen Erretter ausersehen, nämlich Jesus Christus, Sie zu führen, zu unterweisen und Ihnen bei Schwierigkeiten zu helfen. Präsident Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Für wie spät Sie es auch halten, wie viele Chancen Sie Ihrer Meinung nach bereits vertan haben, wie viele Fehler Sie auch schon begangen zu haben glauben, welche Talente Sie auch zu vermissen glauben und wie weit weg von zu Hause, Ihren Lieben und Gott Sie zu sein vermeinen – ich bezeuge, dass Sie nicht so weit weg sind, dass die Liebe Gottes Sie nicht mehr erreichen könnte. Es ist gar nicht möglich, dass ein Mensch so tief sinkt, dass die Lichtstrahlen des unbegrenzten Sühnopfers Christi ihn nicht zu erreichen vermögen.“ („Die Arbeiter im Weinberg“, Liahona, Mai 2012, Seite 31ff.)

In Christus gibt es Hoffnung

Ganz gleich, wie Ihre Lebensreise gerade verläuft: Der Herr bietet Ihnen immer Hoffnung und Heilung an sowie einen Weg zu Sicherheit und Frieden. Sie können sich ihm jederzeit zuwenden, und er hilft Ihnen, auf den Weg zurückzukehren oder auf dem Weg zu bleiben. „Sie müssen Ihre Probleme nicht allein überwinden. Stützen Sie sich auf die Kraft, die Ihnen durch das Sühnopfer des Erretters und die Bündnisse, die Sie mit ihm geschlossen haben, zukommt. Der Herr kennt Ihre Herausforderungen und wird Ihnen bei diesem großen Werk zur Seite stehen.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.)

Vergessen Sie nicht: Niemand ist vollkommen, auch nicht Missionare. Von niemandem wird erwartet, in diesem Leben die Vollkommenheit zu erreichen. Zwar wird uns einiges an Mühe abverlangt, aber errettet und vollkommen gemacht werden wir nur durch Jesus Christus (siehe 2 Nephi 2:8, 2 Nephi 10:24, Mosia 3:17, Moroni 10:32,33). Den Weg zur Vollkommenheit geht man sein Leben lang. Bemühen Sie sich mit der Hilfe des Erretters, sich zu verbessern, und seien Sie dabei mit sich selbst und mit anderen geduldig.

Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Es gibt keinen Grad der Vollkommenheit, den Sie erreichen müssen, um die Gnade Gottes zu verdienen. … Gott wartete nicht darauf, einen vollkommenen Menschen zu finden, um sein Evangelium wiederherzustellen. Sonst würde er nämlich immer noch warten.“ („Kommen Sie und gehören Sie dazu“, Liahona, Mai 2020, Seite 105f.) Wenn Sie sich aufrichtig bemühen, umzukehren, sind Sie zum Werk des Herrn berufen, selbst wenn Sie auch mal stolpern.

Da wir alle unvollkommen sind, sündigen wir auch alle. Dies führt manchmal zu Scham. Scham wiederum kann dazu führen, dass wir unsere Sünden verbergen, und uns davon abhalten, uns darum zu bemühen, Fortschritt zu machen und unsere Sünden zu überwinden. Scham vermittelt das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein, weil man etwas Schlechtes getan hat. Sie ist eines der wirksamsten Mittel des Widersachers. Wenn Sie sich jemals wertlos fühlen oder meinen, sich niemals ändern zu können, seien Sie sich bewusst, dass diese Gefühle nicht von Gott stammen.

Auf dem Weg zur Vollkommenheit

Viele Menschen sind von Pornografie betroffen. Auf einem Seminar für neue Missionspräsidenten hat Präsident Russell M. Nelson erklärt: „Unsere jungen Leute kommen mit Pornografie in Berührung, ob sie nun wollen oder nicht. Helaman schrieb einst, alle seine jungen Krieger seien in der Schlacht verwundet worden, viele sogar schwer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind viele, wenn nicht gar die meisten Ihrer Missionare – wie die jungen Krieger – durch den Einfluss dieser süchtig machenden, zerstörerischen Seuche in gewissem Maße verwundet worden oder werden es noch.“ („To Change Minds and Hearts“, Ansprache vor ausgewählten Missionsführern, 17. Februar 2015, Seite 6, Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City.)

Wenn Sie mit Pornografie schon in Berührung gekommen sind, sollen Sie wissen, dass Sie sie wie jedes andere Hindernis überwinden können, wenn Sie Ihre Last auf den Herrn werfen und die nötigen Schritte unternehmen, schlechte Angewohnheiten durch neue zu ersetzen. „Wenn Sie einen Fehler machen, zum Beispiel digitale Medien auf unangebrachte Weise nutzen, kehren Sie augenblicklich um und versuchen Sie weiterhin, nach dem Gesetz des Herrn zu leben. Auch das zeichnet einen Jünger Christi aus.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.)

Dazulernen

Selbsteinschätzung

Unter Pornografie ist alles zu verstehen, was den menschlichen Körper oder sexuelle Handlungen in einer Weise darstellt oder beschreibt, die sexuelle Gefühle wecken soll. Wenn Sie feststellen können, wie intensiv Ihr Pornografiekonsum ist, können Sie erkennen, wie Sie vorgehen sollten, um davon abzulassen. Möglicherweise sitzt das Problem auch gar nicht so tief und ist nicht so extrem wie befürchtet. Das wiederum weckt die Hoffnung, dass eine Änderung Ihres Verhaltens und die Umkehr im Bereich des Möglichen sind. (Siehe Dallin H. Oaks, „Befreiung aus den Fängen der Pornografie“, Liahona, Oktober 2015, Seite 50–55.)

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft beschreibt die nachstehenden vier Stufen von Pornografiekonsum. Mithilfe dieser Beschreibungen können Sie selbst abwägen, wie ausgeprägt Ihr Pornografiekonsum ist:

  • Versehentlicher Kontakt. Sie sind unabsichtlich mit Pornografie in Berührung gekommen. Auch wenn Sie nicht absichtlich Pornografie konsumiert haben, kann sich das negativ auf Sie auswirken. Legen Sie sich eine Strategie zurecht, wie Sie reagieren und damit umgehen, wenn Sie unabsichtlich mit Pornografie in Berührung kommen.

  • Gelegentlicher Konsum. Sie sehen sich Pornografie absichtlich, aber unregelmäßig an. Vielleicht kehren Sie schon davon um, begehen aber dennoch manchmal Fehltritte. Beispielsweise kommen Sie vielleicht Tage, Wochen, sogar Monate ohne aus. Sie möchten ganz und gar damit aufhören, fühlen sich manchmal aber stark dazu hingezogen.

  • Intensiver Konsum. Sie sehen sich Pornografie absichtlich und gewohnheitsmäßig an. Sie sind gestresst, wenn Sie keinen Zugriff auf Pornografie haben, sind aber nicht davon abhängig. Dennoch fühlen Sie sich gedrängt, mehr und stärkere Anreize zu suchen.

  • Zwanghafter Konsum (Sucht). Sie sehen sich Pornografie zwanghaft an, oft mehrfach am Tag und auch über längere Zeiträume. Sie haben eine Abhängigkeit entwickelt, und Pornografie bestimmt möglicherweise Ihre Gedanken und Gefühle. Vielleicht wird Ihr tägliches Leben dadurch stark beeinträchtigt. Sie sind insgesamt und in Ihrer Fähigkeit, zu dienen und Beziehungen zu anderen zu haben, sehr beeinträchtigt. Der Drang ist nahezu allgegenwärtig.

Pornografie zu konsumieren, kann zwar süchtig machen, doch die meisten Missionare, die mit Pornografie zu kämpfen haben, sollte man nicht als „Süchtige“ betrachten oder bezeichnen. Dies fälschlicherweise zu tun, kann Schuldgefühle hervorrufen und es dem Betreffenden erschweren, vom Pornografiekonsum abzulassen. Richten Sie den Blick auf Ihre göttliche Identität als Kind Gottes und auf seine Liebe zu Ihnen. Machen Sie weder Ihr Selbstbild noch Ihre Definition von Ihrem Wert von Schwierigkeiten abhängig, die Sie gerade durchmachen.

Schließen Sie die Selbstbeurteilung in den Edify-Lektionen zu Vorsichtsmaßnahmen ab, damit Sie Ihren Pornografiekonsum besser abwägen können. Ein professioneller Therapeut kann außerdem beurteilen, ob Ihr Konsum bereits als Suchtverhalten einzustufen ist.

Weshalb spüre ich den Drang, mir Pornografie anzuschauen?

Dass Sie sich Pornografie anschauen, kann unterschiedlichste Gründe haben. Manche Leute konsumieren Pornografie, um mit schwierigen Gefühlen oder Situationen fertigzuwerden. Mit Pornografie kann man sie vorübergehend ignorieren oder betäuben und verschafft sich sofortige Linderung. Allerdings ist man danach normalerweise betrübt, schämt sich oder erlebt ein anderes Stimmungstief. Regelmäßiger Konsum kann dazu führen, dass sich der Körper und die Gedanken darauf einstellen, bei jeder schwierigen Gefühlslage Pornografie zu konsumieren.

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Bis zu einem gewissen Grad ist der von König Benjamin beschriebene natürliche Mensch (siehe Mosia 3:19) in jedem von uns lebendig und wohlauf. Der natürliche Mensch ist nicht umkehrwillig, er ist fleischlich und sinnlich (siehe Mosia 16:5; Alma 42:10; Mose 5:13), ausschweifend und zügellos, hochmütig und selbstsüchtig. …

Worin unsere Prüfung im Erdenleben im Grunde besteht, lässt sich also mit dieser Frage zusammenfassen: Werde ich den Neigungen des natürlichen Menschen erliegen oder werde ich den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgeben, den natürlichen Menschen ablegen und durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger werden (siehe Mosia 3:19)? Darin besteht die Prüfung. Jedes Verlangen, jeder Wunsch, jede Neigung und jede Regung des natürlichen Menschen kann durch das Sühnopfer Jesu Christi überwunden werden. Wir sind hier auf der Erde, um göttliche Eigenschaften zu entwickeln und alle Leidenschaften des Fleisches zu zügeln.“ („Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 42f.)

Warum ist es wichtig, dass ich Pornografiekonsum vermeide?

Der Herr hat erklärt, welche geistige Gefahr mit Pornografiekonsum einhergeht: „Und wer eine Frau ansieht, dass es ihn nach ihr gelüstet, der wird den Glauben verleugnen und wird den Geist nicht haben.“ (Lehre und Bündnisse 42:23.) Pornografie beleidigt nicht nur den Geist. Präsident Nelson hat uns ins Gedächtnis gerufen, dass sie außerdem süchtig macht, und er hat uns dringlich ans Herz gelegt, „alles [zu] vermeiden …, was Sie Ihrer Entscheidungsfreiheit beraubt. … Pornografie … beleidigt Gott. Warum? Weil Ihre Besessenheit Ihr Gott wird. Sie suchen darin Trost, anstatt bei ihm Trost zu suchen. Sollte Ihnen eine Sucht zu schaffen machen, bemühen Sie sich um die geistige und fachmännische Unterstützung, die Sie brauchen. Bitte lassen Sie nicht zu, dass eine Besessenheit Sie Ihrer Freiheit beraubt, Gottes fabelhaftem Plan zu folgen.“ („Denken Sie celestial!“, Liahona, November 2023, Seite 118.)

Pornografiekonsum kann Ihnen und Ihren derzeitigen und künftigen Beziehungen schaden, auch Ihrer Beziehung zum Herrn. Wenn Sie umkehren, kann der Heilige Geist vermehrt bei Ihnen sein, und Sie können dem Herrn auf effektivere Weise dienen. In seinem Werk braucht der Herr Ihre besten Bemühungen, und er wird Ihnen zum Erfolg verhelfen.

Werde ich nach Hause geschickt, wenn ich Pornografie angeschaut habe?

Wenn man auf Mission Pornografie anschaut, wird man nicht automatisch dafür nach Hause geschickt. Tatsächlich können die meisten Missionare weiterhin tätig sein, wenn sie daran arbeiten, ihre Schwierigkeiten zu überwinden, und sich in jeder Situation um Inspiration bemühen. Auf Mission können Sie sich gute Gewohnheiten aneignen – darunter einen guten Umgang mit digitalen Medien –, die Ihnen auch noch lange nach Ihrer Mission ein Segen sein können.

Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit

„Das Schöne am Evangelium ist, dass uns vergeben werden kann, wenn wir umkehren.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.) Umkehr ist etwas Schönes. Wir erforschen, inwieweit unsere Gedanken und unser Verhalten an dem Plan ausgerichtet sind, den der Vater für uns hat, und dann passen wir unsere Gedanken und unser Verhalten so an, dass sie seinem Willen besser entsprechen. Befassen Sie sich mit der Ansprache „Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit“ von Bruder Bradley R. Wilcox (Liahona, November 2021, Seite 61f., 67). Denken Sie über diese Punkte nach:

  • Würdigkeit heißt, ehrlich zu sein und zu versuchen, sich zu verbessern. Sie wird nicht dadurch bestimmt, dass man willkürlich festlegt, bis wann oder wie lange man enthaltsam ist.

  • Geben Sie bei Rückschlägen nicht auf. Nutzen Sie sie vielmehr als Trittsteine, um Ihre Schwierigkeiten besser zu verstehen und sich weiterhin zu verbessern. Ein Rückschlag bedeutet nicht, dass Sie wieder am Nullpunkt sind.

  • Veränderung bedeutet, dass man Gnade um Gnade Fortschritt macht (siehe Lehre und Bündnisse 93:11-14). Auch wenn Sie letztlich das Ziel haben, von Pornografiekonsum rein zu sein, müssen Sie verstehen, dass Sie dies nicht im Handumdrehen erreichen. Dazu bedarf es kontinuierlicher, konsequenter Anstrengung.

  • Setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele. Bauen Sie auf Erfolgen auf und konzentrieren Sie sich nicht auf Rückschläge.

Denken Sie nach und stellen Sie sich diese Fragen: Bin ich mit mir selbst, mit dem Herrn und mit anderen ehrlich? Bin ich bemüht, mich zu verbessern? Wie nutze ich etwaige Rückschläge, um voranzukommen? Was verstehe ich unter dem Wesen der Umkehr? Verbinde ich mit Umkehr Hoffnung?

Handeln

Nachsichtig und ehrlich mit sich selbst sein

Wenn Sie Pornografie konsumieren, um mit negativen Gefühlen fertigzuwerden, sollte Ihr Ziel darin bestehen, diese Gewohnheit durch gesündere Gewohnheiten zu ersetzen. Gestehen Sie sich Ihre Gefühle zunächst zu. Seien Sie nachsichtig mit sich selbst, denn es ist ganz normal, sich Linderung verschaffen zu wollen. Seien Sie dann ehrlich zu sich selbst und überlegen Sie, inwiefern Ihre derzeitigen Versuche, sich sofortige Linderung zu verschaffen, auf lange Sicht alles noch schlimmer machen.

Täglich Umkehr üben

Umkehr ist etwas Schönes und Positives und durch das Sühnopfer Jesu Christi möglich. Üben Sie täglich Umkehr. Dies erfordert Zeit und Ausdauer. Die Umkehr ist keine einmalige Sache. Sie erstreckt sich über das ganze Leben. Auch wenn Sie es schaffen, von Pornografie loszukommen, verspüren Sie möglicherweise immer noch die Versuchung und das Verlangen. Das bedeutet aber nicht, dass all Ihr Fasten, Ihre Gebete, Ihre Segnungen und Ihre geistigen Bemühungen wirkungslos gewesen sind. Wenn Sie täglich Umkehr üben, stellen Sie allmählich Fortschritt fest. Mit diesem Fortschritt wachsen auch Ihr Glaube, Ihr Selbstvertrauen sowie Ihre Liebe zu sich selbst und zu anderen.

Einen Handlungsplan aufstellen und in die Tat umsetzen

Im Rahmen der Edify-Lektionen zu Vorsichtsmaßnahmen werden Sie dazu angeleitet, einen persönlichen Handlungsplan für den Umgang mit digitalen Medien zu erstellen und regelmäßig zu überprüfen. Berücksichtigen Sie dabei Folgendes:

  • Beten Sie um Führung.

  • „Achten Sie auf Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und Ihr Verhalten. Erkennen Sie, was Sie dazu verleitet, digitale Medien auf unangebrachte Weise zu verwenden.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.) Ermitteln Sie körperliche und seelische Zustände, die den Wunsch, sich Pornografie anzusehen, auslösen, etwa Hunger, Erschöpfung, Wut, Heimweh, Stress, Angstzustände, Entmutigung und so weiter. Seien Sie bei so etwas ganz besonders wachsam. Erstellen Sie eine Liste mit Möglichkeiten, mit diesen Gefühlen auf gesunde Weise umzugehen.

  • „Nahezu alle Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Internet und der Pornografie entstehen, wenn man sich absondert. Benutzen Sie die Geräte nur, wenn Sie und Ihr Mitarbeiter den Bildschirm des anderen sehen können. Haben Sie Mut und übernehmen Sie Verantwortung füreinander.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.)

  • Legen Sie Ihr Gerät mit dem Bildschirm nach unten ab, wenn Ihr Mitarbeiter das Zimmer verlässt, bis er zurückkommt.

  • Stellen Sie das Gerät abends zu einer festgelegten Zeit ab, und schalten Sie es erst zu einer festgelegten Zeit am Morgen wieder an.

  • Nehmen Sie Ihr Gerät zu einer Tageszeit, zu der Sie erfahrungsgemäß anfällig sind, nicht heraus und verwenden Sie es nicht.

  • Nehmen Sie das Gerät nicht mit ins Badezimmer.

  • Besprechen Sie mit dem Missionspräsidenten, inwieweit Sie Zugriff auf Ihr Smartphone haben sollten, und überlegen Sie sich, wie Sie darauf hinarbeiten können, mehr Zugriffsrechte zu erhalten.

  • Stehen Sie auf und bewegen Sie sich. Treiben Sie Sport, machen Sie mit Ihrem Mitarbeiter einen Spaziergang und so weiter.

  • Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson – etwa Ihrem Mitarbeiter, Ihrem Vater oder Ihrer Mutter, einem Missionsführer oder einem Therapeuten oder Berater – und bitten Sie um Hilfe. (Falls Sie Pornografie intensiv und zwanghaft konsumieren, setzen Sie sich mit dieser Person täglich in Verbindung und berichten von Ihrem derzeitigen Zustand.) „Es sollte keinem Missionar unangenehm sein müssen, bei Bedarf um Hilfe zu bitten. … [Der Herr] hat Ihnen Mitarbeiter und Missionsführer an die Seite gestellt, um Sie zu schützen und zu unterstützen.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.)

Hilfe erhalten: Soll ich mit dem Missionspräsidenten sprechen?

Pornografiekonsum wächst im Verborgenen. Ehrlichkeit anderen gegenüber gibt uns zusätzlich Kraft, mit Pornografie aufzuhören. Wenn Sie den Missionspräsidenten um Hilfe bitten, kann das ein wesentlicher Bestandteil der Umkehr sein und zeugt das von Glauben und Demut. Vielleicht haben Sie Angst oder schämen sich, aber er hat Sie lieb und ist berufen worden, um Ihnen zu helfen. Beten Sie um den Mut, mit Ihrem Missionspräsidenten zu sprechen und ehrlich mit ihm zu sein. Er unterstützt Sie und gibt Ihnen Strategien und Hilfsmittel an die Hand, die Ihr Selbstvertrauen stärken und Ihnen helfen, Ihren Pornografiekonsum zu überwinden.

In manchen Fällen schlägt der Missionspräsident vor, dass Sie mit einem Therapeuten oder Berater sprechen. So haben Sie Zugriff auf nützliche Hilfsmittel. Wenn Sie zu einem Therapeuten gehen, bedeutet das nicht, dass Sie nicht gut genug sind oder dass Sie ein extrem großes Problem ist. Wir alle brauchen manchmal Hilfe, und zu einem Therapeuten zu gehen, ist kein Grund, sich zu schämen. Ein Therapeut oder Berater begleitet Sie auf diesem Weg und behandelt die Angelegenheit streng vertraulich.

Bitten Sie also den Missionspräsidenten und andere um Hilfe dabei, mit dem Pornografiekonsum aufzuhören, aber denken Sie auch daran, sich dem Vater im Himmel und Jesus Christus zuzuwenden. Ihr Missionspräsident kann Ihnen Hilfsmittel an die Hand geben, die Sie für Ihr geistiges Wachstum brauchen könnten, aber er kann nicht die Rolle ersetzen, die der Vater im Himmel und der Erretter dabei spielen, Ihnen zu helfen, Änderungen vornehmen. Verlassen Sie sich auch weiterhin auf sie und stärken Sie Ihre Beziehung zu ihnen.

Auf wiederkehrende Muster achten

Achten Sie auf wiederkehrende Muster, wenn Sie den Drang verspüren, Pornografie anzuschauen. Wie fühlen Sie sich dann? Welche Form von intensiven Gefühlen, Stress oder Schmerz empfinden Sie dann? Oft gibt es Trigger, die den Drang auslösen, sich Pornografie anzuschauen. Diese Trigger können Zeiten sein, in denen man unter Stress steht, Einsamkeit oder andere belastende Situationen. Wenn Sie die Fähigkeit entwickeln, diese Gefühle zu benennen, haben sie auch weniger Macht über Sie.

Schreiben Sie Ihre Erfahrungen und etwaige Erkenntnisse auf. Bewahren Sie diese Tagebucheinträge an einem sicheren Ort auf. Besprechen Sie Ihre Erkenntnisse gegebenenfalls mit Ihrem Missionspräsidenten und mit Ihrem Mitarbeiter. Wenn Sie Ihre Gefühle besser verstehen, können Sie einen Plan aufstellen, wie Sie mit diesen Gefühlen auf gesündere Weise umgehen können.

Sich seiner Gefühle bewusst sein

Wenden Sie sich dem Vater im Himmel und Jesus Christus zu, um geistige Kraft und Macht zu erlangen; ferner gelingt es Ihnen, von Pornografiekonsum abzulassen, wenn Sie ihn durch neue Angewohnheiten ersetzen. Stützen Sie sich auf den Erretter. Er hilft Ihnen, mit schwierigen Gefühlen zurechtzukommen. Dies ist ein Vorgang, bei dem Sie Ihre Gedanken, Empfindungen und Verhaltensweisen ändern. Wenden Sie sich dem Vater im Himmel im Gebet zu. So verspüren Sie seine Liebe, und Sie können ihn bitten, Sie bei Ihren Bemühungen zu unterstützen.

Lernen Sie bei Ihren Bemühungen, mit dem Pornografiekonsum aufzuhören, dass es in Ordnung ist, starke Gefühle zu haben, ohne sich sofortige Linderung verschaffen zu müssen. So können Sie im Laufe der Zeit den Drang, sich Pornografie anzuschauen, vom eigentlichen Konsum trennen. Dann erkennen Sie, dass es Ihnen auch ohne Pornografie gut geht, weil Sie die Angst überwinden, sich Ihrer Gefühle bewusst zu sein.

Den Zugriff einschränken

Ihr Gerät verfügt über verschiedene Zugriffsebenen, was hilfreich dabei sein kann, sich gute Angewohnheiten im Umgang mit digitalen Medien anzueignen. Wenn Sie ein Problem mit Pornografiekonsum haben, sprechen Sie mit Ihrem Missionspräsidenten. Er kann mit Ihnen abstimmen, ob es für Sie besser wäre, die Zugriffsrechte auf Ihrem Gerät einzuschränken. Wenn Sie bessere Angewohnheiten entwickeln, können die Zugriffsrechte Ihrem Bedarf angepasst werden.

Zur Wiederholung

Nutzen Sie die folgenden Anregungen, um mit dem Pornografiekonsum aufzuhören:

  • Bleiben Sie wachsam, bleiben Sie dem Geist durch gute Angewohnheiten nahe und üben Sie täglich Umkehr. Denken Sie daran, dass der Vater im Himmel Sie liebt und Ihre Bitten erhört. Er schützt Sie, führt Sie und unterstützt Sie auch dann, wenn Sie sich seiner Liebe und Hilfe unwürdig fühlen. Er ist immer für Sie da.

  • Lesen Sie regelmäßig den Abschnitt „Die Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien befolgen“ in Kapitel 2 der Anleitung Verkündet mein Evangelium!. Befassen Sie sich damit allein, aber auch mit Ihrem Mitarbeiter, mit Ihrem Distrikt und mit Ihrer Zone. Wenn Sie die Richtlinien befolgen, sind Sie geschützt und Sie entwickeln gute Gewohnheiten im Umgang mit digitalen Medien, die Sie sich auch nach Mission beibehalten.

  • Gehen Sie regelmäßig die Edify-Lektionen zu Vorsichtsmaßnahmen durch. So machen Sie weiterhin Fortschritt.

  • Haben Sie immer einen Handlungsplan parat. Eine Sportmannschaft bereitet sich auf Situationen vor, zu denen es in einem Spiel kommen könnte; genauso wichtig ist es für Sie, einen Handlungsplan parat zu haben, wenn Sie unabsichtlich mit Pornografie in Berührung kommen oder den Drang verspüren, Pornografie anzuschauen. Aktualisieren Sie den Handlungsplan regelmäßig.

  • Besprechen Sie mit dem Missionspräsidenten, welche der vier Zugriffsebenen für Ihr Smartphone für Sie am besten geeignet ist. Sie könnten beispielsweise darum bitten, dass Ihr Zugriff eine Zeitlang stärker eingeschränkt wird. Arbeiten Sie dann mit dem Missionspräsidenten zusammen und stellen Sie einen Plan auf, wie Sie nach und nach mehr Zugriffsrechte erhalten können.

  • Gehen Sie Ihre Entwicklungsreise so an, dass Sie dazulernen und Erfolg haben, indem Sie Ihre Schwierigkeiten nutzen, um dem Erretter näherzukommen und so zu werden, wie er Sie haben möchte. „Lernen Sie dazu, kehren Sie um und verbessern Sie sich. Nutzen Sie Ihre Erfahrungen, um weiter dazuzulernen und sich zu verbessern.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 24.)

Zusatzmaterial

Im Abschnitt „Hilfe fürs Leben“ in der App Archiv Kirchenliteratur (oder online unter ChurchofJesusChrist.org/study/life-help/pornography) finden Sie weiteres Material zum Thema Pornografie. Nützliche Anregungen finden Sie außerdem in der Anleitung Hilfen für mich (2019, ChurchofJesusChrist.org). Diese Kapitel aus der Anleitung können besonders hilfreich sein: