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Lektion für Erwachsene: Schulungslektion für Eltern zum Thema digitale Medien


Lektion für Erwachsene: Schulungslektion für Eltern zum Thema digitale Medien

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Eine vierköpfige Familie

I. Einleitung

Als Eltern wollen wir das Beste für unsere Kinder, und dazu gehört auch, ihnen beizubringen, wie man sich sicher in der digitalen Welt zurechtfindet. In dieser Lektion besprechen wir, wie wir Kindern helfen können, digitale Medien verantwortungsbewusst zu nutzen, damit die Kinder nicht von ihnen beherrscht werden. Wir lernen praktische Methoden und Techniken kennen, die Kindern helfen können, digitale Medien bewusst und positiv zu nutzen.

II. Kosten und Nutzen der digitalen Medien

Nutzen

  • Die Kirche nutzt digitale Medien, um weltweit zu kommunizieren und das Evangelium zu verbreiten.

  • Mit den digitalen Medien haben wir Zugriff auf das gesammelte Wissen der Welt, und das mit Geräten, die in die Hosentasche passen.

Kosten

  • Der Preis: unsere Zeit und Aufmerksamkeit oder, schlimmer noch, verschenkte Gelegenheiten und verpasste Segnungen.

  • Wenn wir nicht aufpassen, können wir durch Sachen abgelenkt werden, die unsere Aufmerksamkeit nicht wert sind oder uns sogar von unseren Bündnissen und Werten wegführen.

Philipper 4:8

  • Im Übrigen, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!

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Eine Familie auf einem Smartphone

III. Die Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Medien

Forscher, Wissenschaftler und Designer haben Techniken entwickelt, mit denen man Menschen dazu bringt, länger aufmerksam und dabei ganz zufrieden zu sein. Das ist in der Lebensmittelindustrie ganz ähnlich. Unternehmen haben mithilfe der Wissenschaft Lebensmittel so weiterentwickelt, dass sie den „Glückspunkt“ oder eben jenen Zustand treffen, in dem Lebensmittel am besten schmecken. Da ist es wohl kaum unsere Schuld, wenn wir noch einen Happen haben wollen, oder?

Nun, eigentlich schon … und auch wieder nicht. Auch bei den digitalen Medien gibt es einen „Glückspunkt“: Gefühle und Botenstoffe im Körper werden so gesteuert, dass er getroffen wird und wir bei ihm verharren. Stimmt mit uns etwas nicht, wenn wir die Geräte nur schwer beiseitelegen können? Sind wir in geistiger Hinsicht schwach? Nein. Es ist völlig normal, dass man digitale Medien gerne nutzt, aber die Kontrolle über die Technik zu behalten, kann durchaus knifflig sein. Wir treten hier gegen die wissenschaftliche Forschung, die Biochemie unseres Gehirns und konkurrierende Industrien an, die unsere Aufmerksamkeit erobern wollen – und das ist kein fairer Kampf.

Erwachsene haben genauso mit digitalen Medien zu kämpfen wie Kinder. Das muss man wissen. Auch wir können in den Sog des „Glückspunkts“ der digitalen Medien hineingezogen werden und die Zeit aus den Augen verlieren – genau wie Jugendliche und Kinder.

Der „Glückspunkt“ der digitalen Medien

  • Die digitalen Medien sind ein Hilfsmittel, das uns Zugang zum gesammelten Wissen der Welt verschafft und zum Guten eingesetzt werden kann.

  • Je mehr Aufmerksamkeit wir den digitalen Medien widmen, desto größer ist der Gewinn für ihre Entwickler.

  • Forscher und Designer nutzen Techniken, um uns an die digitalen Medien zu binden und unsere Zufriedenheit zu nähren, ähnlich dem „Glückspunkt“ in der Lebensmittelindustrie.

  • Der Vater im Himmel und unser Erretter verstehen, vor welche Herausforderungen die digitale Welt uns stellt. Daher werden sie uns stärken.

2 Korinther 12:9

  • Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.

Dem „Glückspunkt“ ein Schnippchen schlagen

  • Seien Sie sich bewusst, dass digitale Medien ihren ganz eigenen „Glückspunkt“ haben, der direkten Einfluss auf unsere Emotionen und auf die Biochemie unseres Körper hat.

  • Es ist normal, Probleme mit digitalen Medien zu haben. Wir treten hier gegen die wissenschaftliche Forschung, die Biochemie unseres Gehirns und konkurrierende Industrien an, die unsere Aufmerksamkeit erobern wollen.

  • Wir können die digitalen Medien verantwortungsbewusst nutzen, indem wir uns zielgerichtete Fragen stellen, einen Plan aufstellen und bei Bedarf eine Pause einlegen.

  • Wenn wir darauf achten, welche Inhalte wir konsumieren, und bei uns zuhause gerätefreie Bereiche schaffen, können auch wir dem „Glückspunkt“ der digitalen Medien ein Schnippchen schlagen.

Matthäus 26:41

  • Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Als Eltern können wir unseren Kindern ein Beispiel geben, indem wir darauf achten, wie wir die digitalen Medien nutzen. Wenn wir erkennen, wo bei der Nutzung digitaler Medien Grenzen gesetzt werden müssen, und Maßnahmen ergreifen, um der Versuchung zu widerstehen, sie übermäßig zu nutzen oder zu missbrauchen, kann für uns und unsere Familie eine gesunde Beziehung zu den digitalen Medien entstehen. Denken Sie daran: Wir haben die Kontrolle über die digitalen Medien, sie haben keine Kontrolle über uns.

IV. Digitale Medien verantwortungsbewusst nutzen

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Drei Smartphones

A. Ein Ziel: Wir setzen die digitalen Medien gezielt zum Lernen und Gestalten ein.

Kolosser 3:23

  • Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen.

  • Stellen Sie sich Fragen wie: „Warum verwende ich mein Gerät gerade?“ und „Habe ich ein gutes Gefühl bei dem, was ich tue?“

Praktische Vorschläge zur zielgerichteten Nutzung wären zum Beispiel: Senden Sie eine positive Botschaft, hören Sie friedvolle Musik und gestalten Sie eigene Inhalte. Welche Möglichkeiten fallen Ihnen noch ein?

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Grünes Smartphone

B. Ein Plan: Wir planen voraus, um bessere Entscheidungen zu treffen.

Sprichwörter 16:3

  • Befiehl dem Herrn dein Tun an, so werden deine Pläne gelingen.

  • Stellen Sie sich Fragen wie: „Wie verwende ich mein Gerät?“ und „Welches Zeichen gebe ich Gott damit, wie ich meine Zeit nutze?“

Praktische Vorschläge hierzu sind: Setzen Sie sich selbst ein tägliches Limit für die Bildschirmzeit, kontaktieren Sie nur enge Familienmitglieder und Freunde und „folgen“ Sie auch nur ihnen, richten Sie zuhause gerätefreie Bereiche und eine Ladestation für die Familie ein, verwenden Sie einen Filter. Welche Strategien könnten Ihnen und Ihren Kindern noch helfen, bei der Nutzung digitaler Medien bessere Entscheidungen zu treffen?

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Orangefarbenes Smartphone

C. Eine Pause: Wir legen eine Pause ein, wenn wir sie brauchen.

Psalm 46:10

  • Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin.

  • Stellen Sie sich Fragen wie: „Meide ich Inhalte, von denen ich weiß, dass sie nicht richtig oder nicht zielführend sind?“ oder „Habe ich gespürt, dass der Geist mich verlassen hat?“

Praktische Vorschläge für eine Pause von digitalen Medien sind: das Gerät weglegen und sich davon entfernen, um Kraft beten und sich mit jemandem unterhalten. Wie können Sie als Familie bei Bedarf eine Pause von den digitalen Medien einlegen?

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Rotes Smartphone

V. Gruppengespräch

Wir haben einige praktische Methoden besprochen, wie man digitale Medien verantwortungsbewusst nutzt, und wollen nun ein Gespräch in der Gruppe beginnen. Ich würde gerne von Ihnen allen hören, welche Erfahrungen Sie mit digitalen Medien gemacht haben und wie Sie damit umgehen.

  1. Was sind die größten Herausforderungen beim Umgang mit digitalen Medien in Ihrem Zuhause?

  2. Welche Werte möchten Sie Ihren Kindern vermitteln, wenn es um den Umgang mit digitalen Medien geht?

  3. Wie wirken sich die digitalen Medien auf die Beziehungen und die Kommunikation innerhalb Ihrer Familie aus?

  4. Wie nutzen Sie als Familie digitale Medien? Inwiefern nutzt oder schadet dies der wertvollen Zeit, die Sie gemeinsam verbringen?

  5. Wie können Sie im Familienalltag die Nachteile der Nutzung digitaler Medien durch Vorteile aufwiegen?

  6. Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach digitale Medien bei der Ausbildung Ihres Kindes? Wie stellen Sie sicher, dass sie sie effektiv nutzen?

  7. Wie wirken sich digitale Medien auf die psychische Gesundheit Ihres Kindes aus? Welche Schritte unternehmen Sie, um negative Auswirkungen abzumildern?

  8. Welche Grenzen gelten bei Ihnen zuhause für die Nutzung digitaler Medien? Wie werden sie durchgesetzt?

  9. Wie können Sie Ihren Kindern zeigen, wie man mit den digitalen Medien angemessen umgeht, und ihnen ein Vorbild sein?

  10. Welche Hilfsmittel oder welche Unterstützung benötigen Sie, um die digitalen Medien bei sich zuhause effektiv nutzen zu können?

  11. Wie haben sich die digitalen Medien auf die Beziehung zu Ihren Kindern ausgewirkt?

  12. Welche potenziellen Risiken sind mit der Nutzung digitaler Medien in der Familie verbunden? Wie können Sie solche Risiken eindämmen?

  13. Welche Werte möchten Sie Ihren Kindern in Bezug auf den Umgang mit digitalen Medien vermitteln? Wie können Sie diese Werte selbst vorleben?

  14. Wie können Sie einen Plan zur Nutzung digitaler Medien in der Familie aufstellen, der flexibel genug ist, um Veränderungen und Herausforderungen gerecht zu werden, aber dennoch Struktur und Grenzen vorgibt?

  15. Wie können Sie digitale Medien als Werkzeug zur Lernförderung und Entwicklung Ihrer Kinder nutzen, und nicht nur zur Unterhaltung oder Ablenkung?

VI. Anregungen für den Unterricht über die Nutzung digitaler Medien in der Familie

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Bild mit Elektronik

Besprechen Sie zunächst, welche Rolle digitale Medien in unserem Leben spielen und wie sie sich auf unser Verhalten und unsere Gefühle auswirken können.

A. Erklären Sie, wie wichtig es ist, mit digitalen Medien verantwortungsbewusst umzugehen

Sprechen Sie darüber, inwiefern digitale Medien ein Werkzeug zum Guten sein können, aber auch zu einem Problem werden, wenn sie uns beherrschen. Erklären Sie, dass es wichtig ist, mit den digitalen Medien verantwortungsbewusst umzughen, damit sie uns nicht beherrschen.

B. Geben Sie praktische Anregungen zum verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien

Gehen Sie die Vorschläge zum verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien noch einmal durch, die in den Artikelnotizen aufgeführt sind (ein Ziel, ein Plan, eine Pause). Erläutern Sie, wie jeder Vorschlag dazu beitragen kann, mit den digitalen Medien verantwortungsbewusst umzugehen.

C. Überlegen Sie, wie man die Grundsätze zuhause anwenden kann

Besprechen Sie verschiedene Situationen, in denen digitale Medien ein Problem darstellen können, wie etwa wenn man zu viel Zeit in den sozialen Medien verbringt oder stundenlang Videospiele spielt.

Überlegen Sie gemeinsam, wie sich die Grundsätze des verantwortungsbewussten Umgangs mit digitalen Medien in solchen Situationen anwenden lassen – zum Beispiel, indem man sich tägliche Limits setzt, bestimmte Bereiche zu gerätefreien Zonen erklärt oder bei Bedarf Pausen einlegt.

D. Fördern Sie offene Kommunikation und Verantwortung

Erklären Sie, dass es wichtig ist, in der Familie offen über die Nutzung digitaler Medien zu sprechen und einander für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zur Rechenschaft zu ziehen.

Legen Sie Erwartungen und Richtlinien für die Nutzung der digitalen Medien in der Familie fest und ermuntern Sie einander, sie gemeinsam umzusetzen.

E. Fassen Sie nach und bieten Sie Unterstützung an

Sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Kindern darüber, wie gut ihnen der verantwortungsbewusste Umgang mit digitalen Medien gelingt. Ermuntern Sie sie, um Hilfe zu bitten, wenn sie sie brauchen, und bieten Sie entsprechende Unterstützung und Anleitung an.

F. Leben Sie den gesunden Umgang mit digitalen Medien vor

Erklären Sie, wie wichtig es ist, dass Eltern den gesunden Umgang mit digitalen Medien vorleben. Das bedeutet zum einen, sich bewusst zu machen, wie man selbst mit digitalen Medien umgeht, und zum anderen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Eltern können ihren Kindern zeigen, wie man Freude an digitalen Medien haben kann, ohne dass diese gleich ihr ganzes Leben bestimmen, und dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nutzung digitaler Medien und anderen wichtigen Aktivitäten und Beziehungen möglich ist.

G. Nutzen Sie die positive Bestärkung

Besprechen Sie, wie man durch positive Bestärkung gute Gewohnheiten und Verhaltensweisen etablieren und festigen kann. Wenn Kinder sich um einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien bemühen, muss man sie dafür auch loben und sie weiter anspornen.

H. Machen Sie eine Familiensache daraus

Ermuntern Sie die gesamte Familie dazu, zusammen an einer gesunden Beziehung zu digitalen Medien zu arbeiten. Der verantwortungsbewusste Umgang mit digitalen Medien ist keine Privatangelegenheit Einzelner, sondern eine Sache der Familie. Beispielsweise können Sie Familienregeln und Grenzen für die Nutzung digitaler Medien aufstellen, sich alternative Aktivitäten für die Familie überlegen und offen und ehrlich darüber sprechen, welche Herausforderungen und Erfolge ein verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Medien mit sich bringt.

I. Seien Sie geduldig und verständnisvoll

Planen Sie mit den anwesenden Eltern, wie sie Gewohnheiten und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien ändern können. Erklären Sie: Es wird Zeit und Mühe erfordern. Man muss geduldig und verständnisvoll sein, wenn Kinder sich Mühe geben, ihre digitalen Geräte verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie können Ihre Kinder auf ihrem Weg unterstützen und beraten und vor allem die kleinen Erfolge feiern, wenn sie beim Aufbau einer gesünderen Beziehung zu den digitalen Medien Fortschritte machen.

VII. Zum Abschluss

Die digitalen Medien sind ein wunderbares Werkzeug, aber sie können auch eine Last sein, wenn wir sie nicht zielgerichtet nutzen. Wenn wir die Verantwortung für unseren Umgang mit digitalen Medien übernehmen und unsere Kinder anleiten, dasselbe zu tun, können wir sicherstellen, dass die digitalen Medien in unserem Leben nicht die Kontrolle übernehmen. Denken Sie daran, digitale Medien gezielt zum Lernen und Gestalten einzusetzen, für bessere Entscheidungen vorauszuplanen und bei Bedarf eine Pause einzulegen. Denken Sie auch an die Schriftstellen, die uns anspornen, uns auf das zu besinnen, was wahrhaft, ehrlich, recht, lauter und liebenswert ist, was Tugend heißt und lobenswert ist. Auf diese Weise können wir Kindern helfen, digitale Medien sicher und positiv zu nutzen.

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