Lektion 18
Die Beziehung zum Ehepartner pflegen
Einleitung
„Mann und Frau tragen die feierliche Verantwortung, einander … zu lieben und zu umsorgen.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) Wenn ein Ehepaar den Vater im Himmel und Jesus Christus in seine Partnerschaft einbezieht und in Einigkeit nach den Grundsätzen des Evangeliums Jesu Christi lebt, kann es letztendlich so glücklich werden, wie Gott es mit seinem Plan erreichen will.
Zusätzlicher Lesestoff
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Russell M. Nelson, „Pflegen Sie Ihre Ehe!“, Liahona, Mai 2006, Seite 36ff.
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David A. Bednar, „Die Ehe ist in Gottes ewigem Plan von entscheidender Bedeutung“, Liahona, Juni 2006, Seite 50–55
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L. Whitney Clayton, „Eine gute Ehe führen: zusehen und lernen“, Liahona, Mai 2013, Seite 83ff.
Anregungen für den Unterricht
Matthäus 19:3-8; Epheser 5:25,28-31; Lehre und Bündnisse 25:5,13-15; 42:22
Eine glückliche Ehe aufbauen
Bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:
„Die Ehe bietet größere Möglichkeiten, glücklich zu werden, als jede andere menschliche Beziehung. Trotzdem erreichen einige Ehepaare nicht das, was möglich wäre. Sie lassen es zu, dass die Romantik einrostet, sie betrachten einander als selbstverständlich und lassen zu, dass andere Interessen und Vernachlässigung den Blick darauf verschleiern, was ihre Ehe eigentlich sein könnte. Ihre Ehe könnte glücklicher sein, wenn sie sorgfältiger gepflegt würde.“ („Pflegen Sie Ihre Ehe!“, Liahona, Mai 2006, Seite 36.)
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Welche Einstellung und welche Gewohnheiten können dazu führen, dass eine Ehe „einrostet“?
Erklären Sie: Wenn ein Paar zulässt, dass seine Ehe einrostet, führt das manchmal zur Scheidung. Weisen Sie darauf hin, dass zu Lebzeiten des Heilands einige Pharisäer meinten, Scheidung sei selbst aus banalen Gründen zulässig. Sie wollten Jesus eine Falle stellen und fragten ihn daher nach seiner Meinung zur Scheidung. Ein Teilnehmer soll Matthäus 19:3-8 vorlesen. Die anderen sollen darauf achten, inwiefern sich die Einstellung des Heilands zur Ehe von der der Pharisäer unterschied. Erklären Sie gegebenenfalls, dass ein Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde übergeben musste, bevor er sich von ihr trennte.
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Welche Wortwahl in Vers 3 zeigt die Einstellung der Pharisäer zur Ehe auf? (Dass es zulässig sei, seine Frau „aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe [zu] entlassen“.)
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Was sagt Jesus in Vers 8, was dieser Denkweise entgegensteht und bekräftigt, dass die Ehe heilig ist? (Seit den Tagen Adams und Evas hat Gott es so vorgesehen, dass die Ehe ewig andauern soll. Sie können diese Lehre auch vertiefen und die Teilnehmer bei Vers 8 Querverweise zu Kohelet 3:14 und Mose 4:18 anbringen lassen.)
Lesen Sie den Teilnehmern dann diese Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vor:
„In der Art Ehe, die für die Erhöhung erforderlich ist – die ewig Bestand hat und göttliche Züge trägt –, kommt Scheidung nicht in Frage. Im Tempel des Herrn wird ein Paar für alle Ewigkeit getraut. Aber so manche Ehe entwickelt sich nicht auf dieses Ideal hin. ‚Weil [wir] so hartherzig [sind]‘ [Matthäus 19:8], verlangt der Herr derzeit nicht von uns, in letzter Konsequenz nach dem celestialen Maßstab zu leben. Er erlaubt Geschiedenen, erneut zu heiraten, ohne dass sie dann mit dem Makel der Unsittlichkeit behaftet sind, wie es das höhere Gesetz festlegt.“ („Scheidung“, Liahona, Mai 2007, Seite 70.)
Die Teilnehmer sollen sich damit befassen, wie Mann und Frau eine Ehe führen können, die sie für die Erhöhung qualifiziert. Dazu sollen sie in der Proklamation zur Familie den ersten Satz im sechsten Absatz lesen.
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Wozu sind Mann und Frau dem anderen gegenüber verpflichtet? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie dann diesen Satz aus der Proklamation zur Familie an die Tafel: „Mann und Frau tragen die feierliche Verantwortung, einander … zu lieben und zu umsorgen.“)
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Was bedeutet es für Sie, dass ein Ehepaar „die feierliche Verantwortung [trägt], einander … zu lieben und zu umsorgen“?
Die Teilnehmer sollen ihr Verständnis von dieser Lehre vertiefen. Teilen Sie dazu die Klasse in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte soll Lehre und Bündnisse 25:5,13-15 lesen, die andere Lehre und Bündnisse 42:22 und Epheser 5:25,28-31. Die Teilnehmer sollen Grundsätze herausarbeiten, wie man eine Ehe pflegen kann. Schreiben Sie diese an die Tafel. Geben Sie den Teilnehmern genügend Zeit. Dann sollen sie sich einen Punkt heraussuchen und erklären, was er für sie bedeutet.
Lesen Sie dann gemeinsam diese Aussage von Elder L. Whitney Clayton von der Präsidentschaft der Siebziger und bitten Sie die Teilnehmer, ganz besonders darauf zu achten, woran man festhalten und was man aufgeben muss:
„Die glücklichsten Ehen, die ich beobachtet habe, strahlen Gehorsam gegenüber einem der freudigsten Gebote aus: dass wir ‚liebevoll miteinander leben‘ sollen [LuB 42:45]. Der Herr richtete sich an die Ehemänner, als er gebot: ‚Du sollst deine Frau mit deinem ganzen Herzen lieben und sollst an ihr festhalten und an niemandem und nichts sonst.‘ [LuB 42:22.] In einem Handbuch der Kirche lesen wir: ‚Das Wort festhalten in diesem Gebot bedeutet, jemandem vollständig zugetan und treu zu sein. Ein Ehepaar hält an Gott und aneinander fest, indem der eine dem anderen dient und ihn liebt und indem man seine Bündnisse voreinander und vor Gott in völliger Treue einhält.‘ Beide, Mann und Frau, ‚geben … ihr Leben als Alleinstehender auf und machen ihre Ehe [zu ihrer] obersten Priorität. Sie lassen nicht zu, dass ein anderer Mensch oder ein sonstiger Anreiz … einen höheren Rang einnimmt als das Ziel, die Bündnisse einzuhalten, die sie mit Gott und miteinander eingegangen sind.‘ [Die Kirche führen und verwalten, Abschnitt 1.3.1.] Sehen Sie zu und lernen Sie: Ein Paar, das eine gute Ehe führt, ist sich in Liebe vollständig zugetan.“ („Eine gute Ehe führen: zusehen und lernen“, Liahona, Mai 2013, Seite 85.)
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Was müssen Mann und Frau für die Ehe wohl „aufgeben“, und woran müssen sie „festhalten“?
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Wie zeigen Eheleute aus Ihrem Bekanntenkreis dem Partner, dass sie ihn lieben und für ihn da sind?
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Wie können Sie sich jetzt schon darauf vorbereiten, Ihren künftigen Ehepartner selbstlos zu lieben und für ihn da zu sein?
Abraham 5:15-18
Mit dem Ehepartner eins werden
Lassen Sie jemanden Abraham 5:15-18 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was hier über die Beziehung zwischen Mann und Frau ausgesagt wird.
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Auf welches Ziel soll ein Ehepaar gemäß diesen Versen hinarbeiten? („Ein Fleisch“ zu werden.)
Zeichnen Sie dieses Schaubild an die Tafel:
Geben Sie jedem Teilnehmer eine Kopie dieser Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel. Ein Teilnehmer soll den ersten Absatz vorlesen, und die Klasse soll darauf achten, was das Schaubild aussagt:
„Der Herr Jesus Christus ist der zentrale Punkt in einem solchen Ehebund. Bitte beachten Sie, dass der Erretter an der Spitze dieses Dreiecks steht, die Frau an der einen unteren Ecke und der Mann an der anderen unteren Ecke. Überlegen Sie einmal, was in der Beziehung zwischen Mann und Frau geschieht, wenn alle beide beständig zu Christus kommen und danach streben, in ihm vollkommen zu werden (siehe Moroni 10:32). Wegen des Erlösers und durch ihn kommen der Mann und die Frau einander näher.
Wenn beide Ehepartner zum Herrn gezogen werden (siehe 3 Nephi 27:14), wenn sie lernen, einander zu dienen und einander zu schätzen, wenn sie gemeinsame Erfahrungen machen, miteinander wachsen und eins werden, und wenn sie dadurch gesegnet werden, dass sie ihr unverwechselbares Wesen vereinen, dann verwirklichen sie allmählich die Erfüllung, die der himmlische Vater seinen Kindern wünscht. Das allergrößte Glück, was der Vater ja mit seinem Plan erreichen will, erfährt man, wenn man den ewigen Bund der Ehe eingeht und hält.“ („Die Ehe ist in Gottes ewigem Plan von entscheidender Bedeutung“, Liahona, Juni 2006, Seite 54.)
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Wie können Mann und Frau laut Elder Bednar einander näherkommen? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und betonen Sie diesen Grundsatz: Wenn sich Mann und Frau darum bemühen, Christus näherzukommen, werden sie mit ihrem Ehepartner eins.)
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Wie kommt ein Ehepaar einander dadurch näher, dass es Christus näherkommt?
Bitten Sie einen Teilnehmer, den zweiten Absatz von Elder Bednars Aussage vorzulesen. Fragen Sie anschließend:
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Was muss ein Ehepaar tun, damit es das „allergrößte Glück“ erlangen kann, das Gott für es vorgesehen hat?
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Wie haben Paare aus Ihrem Bekanntenkreis diese Einigkeit und Freude im Eheleben erreicht?
Lesen Sie diese Aussage von Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) vor und geben Sie davon Zeugnis:
„Die Ehe selbst muss als heiliger Bund vor Gott betrachtet werden. Die Ehepartner sind nicht nur einander, sondern auch Gott gegenüber verpflichtet. Er hat denjenigen, die diesen Bund in Ehren halten, Segnungen verheißen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, 2014, Seite 205.)
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Inwiefern verhält sich ein Paar wohl anders, wenn es seine Ehe als heiligen Bund betrachtet, den es nicht nur miteinander, sondern auch mit Gott eingegangen ist?
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Wie können Sie sich jetzt schon auf eine Tempelehe vorbereiten?
Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, in ihr Tagebuch zu schreiben, was sie jetzt schon tun und was sie künftig noch tun wollen, um sich auf eine ewige Ehe vorzubereiten.
Lesestoff für die Teilnehmer
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Matthäus 19:3-8; Epheser 5:25,28-31; Lehre und Bündnisse 25:5,13-15; 42:22; Abraham 5:15-18
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L. Whitney Clayton, „Eine gute Ehe führen: zusehen und lernen“, Liahona, Mai 2013, Seite 83ff.