Lektion 2
Die Propheten und Apostel verkünden feierlich
Einleitung
Am Anfang der Proklamation zur Familie steht diese Aussage: „Wir, die Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, verkünden feierlich …“ (Liahona, November 2010, Umschlagrückseite.) In jeder Evangeliumszeit haben die Propheten die Aufgabe, den Willen des Herrn zu verkünden und vor den Folgen der Sünde zu warnen. In dieser Lektion besprechen Sie mit den Teilnehmern, dass die Propheten Wächter sind, die uns vor Unheil warnen, das sie vorhersehen können.
Zusätzlicher Lesestoff
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M. Russell Ballard, „Bleiben Sie im Boot und halten Sie sich gut fest!“, Liahona, November 2014, Seite 89–92
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Henry B. Eyring, „Rat annehmen und sicher sein“, Der Stern, Juli 1997, Seite 23ff.
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Carol F. McConkie, „Nach den Worten der Propheten leben“, Liahona, November 2014, Seite 77ff.
Anregungen für den Unterricht
Ezechiel 33:1-7; Lehre und Bündnisse 1:4,5,11,14
Wächter auf dem Turm
Zeigen Sie das Bild eines Wachturms. Fragen Sie die Teilnehmer, ob sie erkennen können, um welche Art Gebäude es sich handelt. Erklären Sie, dass hier die Nachbildung eines altertümlichen Wachturms zu sehen ist. (Alternativ können Sie auch die erste Minute des Videos „Wächter auf dem Turm“ zeigen, verfügbar unter lds.org/media-library.) Fragen Sie, wonach ein Wächter Ausschau hält und weshalb es wichtig ist, dass er seine Aufgabe ernst nimmt.
Die Teilnehmer sollen aus Ezechiel 33:1-3 eine Aufgabe von Wächtern herausarbeiten.
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Welche Aufgaben hat ein Wächter? (Er warnt das Volk vor drohender Gefahr.)
Ein Teilnehmer soll Ezechiel 33:4-7 vorlesen.
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Welche Aufgabe übertrug der Herr hier Ezechiel?
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Inwiefern sind Propheten wie Wächter auf einem Turm? (Lassen Sie die Teilnehmer gegebenenfalls Lehre und Bündnisse 1:4,5,11,14 durchgehen, damit ihnen klar wird, dass die neuzeitlichen Propheten als Wächter fungieren. Sie können auch einen Querverweis zu Ezechiel 33:4-7 herstellen. Weisen Sie gegebenenfalls auf diese Aussage von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hin: „Als Apostel des Herrn Jesus Christus sind wir verpflichtet, Wächter auf dem Turm zu sein.“ [„Hütet euch vor falschen Propheten und falschen Lehrern“, Der Stern, Januar 2000, Seite 73.])
Geben Sie von dieser Lehre Zeugnis: Der Vater im Himmel hat in der heutigen Zeit Propheten berufen, damit sie uns vor drohender Gefahr warnen.
Vertiefen Sie diese Lehre und bitten Sie einen Teilnehmer, diese Aussage von Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft vorzulesen:
„Das Verlangen des Erretters, uns in Sicherheit zu bringen, ist anscheinend grenzenlos. Und in der Art, wie er uns den Weg zeigt, ist Beständigkeit. Er ruft auf mehr als eine Weise, damit diejenigen, die bereit sind, die Hilfe anzunehmen, ihn auch hören. Und dazu gehört immer auch, dass er die Botschaft durch den Mund seiner Propheten verkündet, wann immer die Menschen für würdig befunden worden sind, die Propheten Gottes mit sich zu haben. Diese bevollmächtigten Diener haben immer den Auftrag, die Menschen zu warnen und ihnen den Weg zur Sicherheit zu weisen.“ („Rat annehmen und sicher sein“, Der Stern, Juli 1997, Seite 23.)
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Inwiefern sind Sie schon behütet worden, weil Sie den Rat eines Propheten beherzigt haben?
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Welcher Rat unserer neuzeitlichen Apostel und Propheten kann die Familie geistig schützen?
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Auf welche Weise ist die Proklamation zur Familie ein Warnruf des himmlischen Vaters?
Amos 3:6,7
Die Propheten und Apostel vermitteln uns, wie der Herr die Familie sieht
Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel. Die Teilnehmer sollen darauf achten, dass die Propheten die Gefahren in der heutigen Welt erkennen.
„Ich habe mir sagen lassen, dass einige glauben, die Führer der Kirche lebten in einem Elfenbeinturm. Sie vergessen dabei, dass wir Männer und Frauen mit Erfahrung sind, die an vielen verschiedenen Orten gelebt haben und mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammengekommen sind. Unsere jeweiligen Aufgaben führen uns buchstäblich rund um den Erdball, und wir begegnen den Führern der Welt in Politik, Religion, Wirtschaft und im humanitären Bereich. Obgleich wir schon [Führungskräfte im Weißen] Haus in Washington und die Führer von Nationen [und Religionen] aus der ganzen Welt besucht haben, sind wir doch auch [bei] den [einfachsten Familien und Menschen] gewesen, die es auf Erden gibt. …
Wenn Sie einmal gründlich über unser Leben und Wirken nachdenken, werden Sie ganz bestimmt zustimmen, dass wir die Welt auf eine Art und Weise sehen und erleben wie kaum jemand sonst. Sie werden erkennen, dass wir weniger in einem Elfenbeinturm leben als die meisten anderen Menschen. …
Doch wenn Sie die geballte Weisheit der [Führer der Kirche] und die jedes einzelnen von ihnen betrachten, sollte Sie eines ein wenig tröstlich stimmen. Wir haben schon eine Menge miterlebt, darunter auch die Folgen unterschiedlicher Rechtssysteme und -vorschriften, Enttäuschungen, Tragödien und Todesfälle in der Familie. Wir haben den Kontakt zu Ihrem Leben keineswegs verloren.“ („Bleiben Sie im Boot und halten Sie sich gut fest!“, Liahona, November 2014, Seite 90f.)
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Inwiefern tragen die vielen Erfahrungen, die die Führer der Kirche gesammelt haben, dazu bei, dass sie ihre Aufgabe als Wächter erfüllen können?
Erklären Sie, dass die Propheten – abgesehen von ihrer Lebenserfahrung – auch Zugriff auf etwas weitaus Wichtigeres haben, um ihrem göttlichen Auftrag nachkommen zu können. Bitten Sie einen Teilnehmer, Amos 3:6,7 vorzulesen.
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Was erfahren wir in Amos 3:6,7 über Propheten?
Lesen Sie gemeinsam diese Definition: Ein Prophet ist „jemand, der von Gott berufen ist und für ihn spricht. Als Bote Gottes empfängt ein Prophet Gebote, Prophezeiungen und Offenbarungen von Gott. … Ein Prophet prangert Sünde an und sagt ihre Folgen vorher.“ (Schriftenführer, „Prophet“, https://www.lds.org/scriptures/gs?lang=deu.)
Übertragen Sie dieses Schaubild an die Tafel:
Die Teilnehmer sollen kurz darüber nachdenken und das Schaubild dann gemeinsam besprechen. Weisen Sie gegebenenfalls darauf hin, wie hier aufgezeigt wird, dass Gott die Familie sowohl aus dem vorirdischen, dem irdischen als auch dem nachirdischen Blickwinkel sieht. Den Propheten wird durch Offenbarung der Blickwinkel erweitert, und sie wiederum können dann auch unseren Blickwinkel und unser Verständnis erweitern.
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Inwiefern zeigt das Schaubild auf, dass es klug ist, sich mit der Proklamation zur Familie zu befassen? (Schreiben Sie diesen Satz an die Tafel: Wenn wir uns mit der Proklamation zur Familie befassen, erfahren wir, wie der Vater im Himmel die Familie sieht.)
Die Teilnehmer sollen ihr Exemplar der Proklamation hervorholen. Weisen Sie auf den ersten Satz hin: „Wir, die Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, verkünden feierlich …“ Die Teilnehmer sollen sich ein paar Minuten lang mit der Proklamation befassen und herausarbeiten, inwiefern sich Gottes Sichtweise von der Ehe und der Familie von der der Welt unterscheidet. Die Teilnehmer sollen berichten, was ihnen auffällt. Schreiben Sie ihre Antworten an die Tafel.
Lehre und Bündnisse 90:1-5
Wir sind auf der sicheren Seite, wenn wir den prophetischen Rat in der Proklamation befolgen
Die Teilnehmer sollen Lehre und Bündnisse 90:1-3 für sich lesen und darauf achten, was der Herr dem Propheten Joseph Smith gab.
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Was empfing Joseph Smith vom Herrn? (Die Schlüssel des Reiches, also die Rechte der Präsidentschaft oder die Macht, die Gott dem Menschen gegeben hat, um sein Reich auf Erden zu führen.)
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Wer hält diese Schlüssel heutzutage inne? (Jedes Mitglied der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel.)
Bitten Sie einen Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 90:4,5 vorzulesen. Die anderen sollen darauf achten, was die Kirche durch den Propheten empfangen sollte. (Der Herr sagte, die Kirche werde „Aussprüche“ empfangen, also Offenbarungen.)
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Wovor warnt der Herr die Heiligen in Vers 5?
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Welchen Grundsatz können wir dieser Warnung entnehmen? (Aus den Antworten soll hervorgehen, dass die Teilnehmer dies verstanden haben: Wir stolpern und fallen, wenn wir mit den Offenbarungen, die uns Gott durch seine Propheten gibt, leichtfertig umgehen. Schreiben Sie diesen Grundsatz gegebenenfalls an die Tafel.)
Lesen Sie gemeinsam die Aussagen von Schwester Carol F. McConkie von der JD-Präsidentschaft und von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel:
„Wir können uns dafür entscheiden, die Worte Christi, die von seinen ordinierten Dienern gesprochen werden, nicht zu beachten, leichtfertig mit ihnen umzugehen, sie mit Füßen zu treten oder uns gegen sie aufzulehnen. Der Heiland hat jedoch deutlich gemacht, dass jemand, der sich so verhält, aus seinem Bundesvolk ausgestoßen wird [siehe 3 Nephi 20:23].“ (Carol F. McConkie, „Nach den Worten der Propheten leben“, Liahona, November 2014, Seite 79.)
„Ich habe in meiner Amtszeit beobachtet, dass die Menschen, die verloren gehen [und] sich beirren lassen, üblicherweise diejenigen sind, die … vergessen haben, dass es die Stimme des Herrn selbst ist, wenn die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel mit vereinter Stimme sprechen. Der Herr ermahnt uns: ‚Sei es durch meine eigene Stimme oder durch die Stimme meiner Knechte, das ist dasselbe.‘ [LuB 1:38.]“ (M. Russell Ballard, „Bleiben Sie im Boot und halten Sie sich gut fest!“, Seite 90.)
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Woran zeigt sich, dass jemand mit dem Rat in der Proklamation leichtfertig umgeht?
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Wie sind Sie oder andere schon gesegnet worden, weil Sie den Rat in der Proklamation beherzigt haben?
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Was empfinden Sie für die neuzeitlichen Propheten?
Geben Sie Zeugnis, dass die Proklamation zur Familie eine inspirierte Erklärung ist, die fünfzehn Propheten, Seher und Offenbarer mit vereinter Stimme kundgetan haben. Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, die Chance zu ergreifen und im Rahmen dieses Kurses darum zu beten, ein festeres Zeugnis von den Grundsätzen zu erlangen, die in der Proklamation verankert sind.
Lesestoff für die Teilnehmer
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Ezechiel 33:1-7; Amos 3:6,7; Lehre und Bündnisse 1:4,5,11,14,37,38; 90:1-5; 124:125,126
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Henry B. Eyring, „Rat annehmen und sicher sein“, Der Stern, Juli 1997, Seite 23ff.