Seminar und Institut
Lektion 22: Ein glückliches Familienleben


Lektion 22

Ein glückliches Familienleben

Einleitung

In der Proklamation zur Familie werden Grundsätze erläutert, die Eltern ihren Kindern vermitteln sollen. In dieser Lektion geht es um die Prinzipien „gegenseitige Achtung, … Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung“, die Eltern ihren Kindern beibringen sollen. Außerdem haben sie die Pflicht, ihre Kinder „zu lehren, dass sie einander lieben und einander dienen, die Gebote Gottes befolgen und gesetzestreue Bürger sein sollen“ (Liahona, November 2010, Umschlag­rückseite). Wenn Eltern diese Grundsätze lehren, trägt dies zu einem glücklichen Familienleben bei.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Grundsätze für ein glückliches Familienleben

Lesen Sie zum Einstieg gemeinsam diese Aussage von Präsident David O. McKay (1873–1970):

Präsident David O. McKay

„Kein anderweitiger Erfolg kann ein Versagen in der Familie wettmachen.“ (Zitiert aus J. E. McCulloch, Home: The Savior of Civilization, 1924, Seite 42; Frühjahrs-Generalkonferenz 1935.)

  • Lassen Sie die bisherigen Lektionen Revue passieren. Welche Grundsätze, die Sie besprochen haben, tragen zu einem glücklichen Familienleben bei?

Lesen Sie auch diese Aussage aus der Proklamation zur Familie:

„Erfolgreiche Ehen und Familien gründen und sichern ihren Bestand auf den Prinzipien Glaube, Gebet, Umkehr, Vergebungsbereitschaft, gegenseitige Achtung, Liebe, Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung.“

Weisen Sie darauf hin, dass Sie die meisten dieser Grundsätze in vorherigen Lektionen bereits besprochen haben. Schreiben Sie die Grundsätze, die noch nicht näher besprochen wurden, an die Tafel:

Gegenseitige Achtung

Mitgefühl

Arbeit

Sinnvolle Freizeitgestaltung

Teilen Sie die Klasse in kleinere Gruppen ein. Jede Gruppe soll sich einem der Punkte widmen und diese Fragen besprechen:

Gegenseitige Achtung

  • Inwiefern wirkt es sich auf die Familie positiv auf, wenn die Eltern ihren Kindern Achtung entgegenbringen? Wodurch zollen Kinder ihren Eltern Respekt? Wie erweisen die Eltern einander Respekt?

  • Wie wird in Ihrer Familie gegenseitige Achtung an den Tag gelegt?

Mitgefühl

  • Auf welche Weise können Eltern ihren Kindern beibringen, in der Familie Mitgefühl zu zeigen?

  • Wie wird in Ihrer Familie oder bei einer Familie aus Ihrem Bekanntenkreis Mitgefühl vermittelt?

Arbeit

  • Weshalb gehört Arbeit zu einem glücklichen Familienleben dazu?

  • Wie können Eltern ihren Kindern helfen, Freude an der Arbeit zu finden und dabei Zufriedenheit zu spüren?

  • Wie haben Sie in Ihrer Familie oder bei einer Familie aus Ihrem Bekanntenkreis schon erlebt, dass Eltern ihren Kindern beibringen zu arbeiten?

Sinnvolle Freizeitgestaltung

Weisen Sie die Gruppe, die sich mit diesem Punkt befasst, darauf hin, dass eine Familie, die nicht sonderlich viel Zeit füreinander hat, besonders gut darauf achten sollte, dass die gemeinsamen Aktivitäten wirklich zielführend sind. Die Gruppe soll diese Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel lesen und anschließend die Fragen beantworten:

Elder Dallin H. Oaks

„Wenn wir zwischen mehreren Entscheidungen abwägen, müssen wir bedenken, dass es nicht ausreicht, wenn etwas gut ist. Andere Entscheidungen sind besser und wieder andere sind am besten. …

Einige unserer wichtigsten Entscheidungen betreffen Unternehmungen mit der Familie. … Bei der Entscheidung, wie wir Zeit als Familie verbringen, müssen wir aufpassen, dass wir die vorhandene Zeit nicht mit dem erschöpfen, was lediglich gut ist, und wenig Zeit für das übrig lassen, was besser oder am besten wäre. Ein Freund von mir machte in den Sommerferien mit seiner Familie eine Reihe von Ausflügen, darunter auch Besuche an denkwürdigen historischen Stätten. Am Ende des Sommers fragte er seinen Sohn im Teenageralter, welche dieser guten Sommeraktivitäten ihm am besten gefallen habe. Die Antwort war dem Vater eine Lehre, wie auch jedem, dem er davon erzählte. ‚Was mir diesen Sommer am besten gefallen hat‘, antwortete der Junge, ‚war der Abend, als wir beide auf dem Rasen lagen, die Sterne betrachteten und uns unterhielten.‘ Aufwändige Familienaktivitäten mögen gut für die Kinder sein, aber sie sind nicht immer besser als die Zeit, die sie allein mit einem Elternteil verbringen, der ihnen Liebe schenkt.“ („Gut, besser, am besten“, Liahona, November 2007, Seite 105.)

  • Wie zeigt diese Begebenheit den Wert sinnvoller Freizeitgestaltung auf?

  • Wie kann eine Familie ihre gemeinsame Freizeit noch sinnvoller gestalten?

Geben Sie den Gruppen genügend Zeit und lassen Sie sie dann der übrigen Klasse berichten, was sie erarbeitet haben.

Lassen Sie am Ende dieses Unterrichtsabschnitts diese Aussage von Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft vorlesen:

Präsident Dieter F. Uchtdorf

„Da kein anderweitiger Erfolg ein Versagen in der Familie wettmachen kann, muss uns unsere Familie sehr wichtig sein. Wir schaffen tiefe und liebevolle Beziehungen in der Familie durch ganz schlichte gemeinsame Erlebnisse – etwa gemeinsame Mahlzeiten, den Familienabend und einfach miteinander Spaß zu haben. In der Beziehung zur Familie wird Liebe in Wirklichkeit so buchstabiert: Z-e-i-t, also Zeit. Sich Zeit füreinander zu nehmen ist der Schlüssel zur Harmonie in der Familie.“ („Was am wichtigsten ist“, Liahona, November 2010, Seite 21.)

  • Wann hat schon Ihr Vater oder Ihre Mutter oder jemand anderes aus der Familie wertvolle Zeit mit Ihnen verbracht?

Fragen Sie, ob jemand berichten oder Zeugnis geben möchte, auf welche Weise die Punkte an der Tafel ein Segen für die Familie sind.

Deuteronomium 6:4-7; Lehre und Bündnisse 134:5,6; 12. Glaubensartikel

Eltern haben die Pflicht, ihre Kinder zu unterweisen

Die Teilnehmer sollen aus dem sechsten Absatz der Proklamation zur Familie herausarbeiten, in welchen Aspekten Eltern ihre Kinder unterweisen müssen. (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und schreiben Sie diese Punkte an die Tafel:

einander zu lieben und einander zu dienen

die Gebote Gottes zu befolgen

gesetzestreue Bürger zu sein

Heben Sie diesen Grundsatz hervor: Eltern haben das Gebot bekommen, ihre Kinder zu lehren, dass sie einander lieben und einander dienen, die Gebote Gottes befolgen und gesetzestreue Bürger sind.

Die Teilnehmer sollen Deuteronomium 6 aufschlagen. Erklären Sie: In diesem Kapitel stehen die Anweisungen des Mose an die Kinder Israel, wie sie die Gebote befolgen sollen. Die Teilnehmer sollen Deuteronomium 6:4-7 für sich lesen. Dort, wo die direkte Anrede verwendet wird, sollen sie ihren eigenen Namen einsetzen.

  • Was ändert sich an der Aussage dieser Verse, wenn Sie den eigenen Namen einsetzen?

  • Wie oft sollen Eltern ihre Kinder laut Vers 7 unterweisen?

Zeigen Sie an der Tafel auf den Punkt „einander zu lieben und einander zu dienen“. Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft und besprechen Sie dann diesen Punkt sowie die nachstehenden Fragen.

Präsident James E. Faust

„Fast jeder Tag bringt uns Gelegenheiten, an anderen selbstlos zu handeln. Die Möglichkeiten, so zu handeln, sind unbegrenzt und können auch einfach in einem freundlichen Wort, einer helfenden Hand oder einem gütigen Lächeln bestehen.“ („Was springt für mich dabei heraus?“, Liahona, November 2002, Seite 21.)

  • Wie oft haben Sie jeden Tag Gelegenheit, Ihrer Familie Ihre Liebe zu erweisen und ihr zu dienen?

  • Wie können Sie es zu einer höheren Priorität machen, für Ihre Familie da zu sein?

Die Teilnehmer sollen sich kurz überlegen, wie sie ihrer Familie besser helfen und ihnen vermehrt Liebe erweisen können.

Deuten Sie dann auf den Punkt „die Gebote Gottes zu befolgen“ an der Tafel und fragen Sie:

  • Warum tragen vor allem die Eltern die Verantwortung, ihren Kindern die Gebote Gottes beizubringen?

Lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Schwester Susan W. Tanner, die als Präsidentin der Jungen Damen tätig war. Erklären Sie, dass Schwester Tanner in dieser Ansprache davon berichtet, was sie einer ihrer Töchter ans Herz gelegt hat, die kurz zuvor geheiratet und eine Familie gegründet hatte:

Susan W. Tanner

„Denk an das, was du bei deinen Großeltern zu Hause gesehen hast. Beide Großelternpaare haben ihre Kinder ‚in Licht und Wahrheit‘ aufgezogen (LuB 93:40). [Das Zuhause, in dem dein Vater aufgewachsen ist,] war ein Haus des Lernens. Bei der Beerdigung seines Vaters sagte er, er habe in den Versammlungen der Kirche niemals einen Evangeliumsgrundsatz gelernt, den er nicht schon zuvor zu Hause gelernt hatte. Die Kirche war eine Ergänzung seiner Familie.“ („Habe ich dir schon gesagt, …?“, Liahona, Mai 2003, Seite 73.)

  • Wie können Sie solch ein Haus des Lernens, von dem Schwester Tanner spricht, einmal für Ihre eigene Familie errichten? Was empfinden Sie bei dem Gedanken, dass Ihre Kinder vielleicht später einmal so über das Zuhause sprechen, in dem sie aufgewachsen sind?

Zeigen Sie an der Tafel auf den Punkt „gesetzestreue Bürger zu sein“. Weisen Sie darauf hin, dass wir in Lehre und Bündnisse 134 eine „Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen und Gesetzen im Allgemeinen“ finden (Überschrift zu Abschnitt 134). Ein Teilnehmer soll die Überschrift vorlesen, damit allen der Zusammenhang klar ist. Anschließend soll jemand Lehre und Bündnisse 134:5,6 vorlesen und ein anderer den 12. Glaubensartikel. Die Klasse soll darauf achten, was der Herr hier über die Landesgesetze sagt.

  • Welche Aussagen über Regierung und Landes­gesetze fallen Ihnen besonders auf? (Fordern Sie die Teilnehmer gegebenenfalls auf, Lehre und Bündnisse 58:21 und 98:4-6 zu lesen und Querverweise herzustellen, um diese Aussagen zu vertiefen.)

  • Warum müssen Kinder vor allem in der Familie lernen, die Landesgesetze zu befolgen?

Lesen Sie gegebenenfalls gemeinsam diese Aussage von Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel:

Elder Neal A. Maxwell

„In dem Maße, wie die elterliche Fürsorge zurückgeht, brauchen wir mehr Polizei. Es gibt immer zu wenig Polizisten, wenn es zu wenig gute Eltern gibt! Ebenso gibt es nicht genug Gefängnisse, wenn es nicht genug gute Familien gibt.“ („Sorge besonders für deine Familie“, Der Stern, Juli 1994, Seite 78.)

  • Wie können Eltern ihren Kindern beibringen, sich an die Gesetze des Landes zu halten?

  • Kennen Sie jemanden, der die Gesetze seines Heimatlandes äußerst gewissenhaft hält und Respekt vor dem Gesetz und der Regierung an den Tag legt? Wie wirkt sich dessen Verhalten auf seine Kinder aus?

Legen Sie den Teilnehmern ans Herz, in den kommenden Tagen über die Grundsätze nachzudenken, die Eltern ihren Kindern vermitteln müssen, um ein glückliches Familienleben zu schaffen. Sie sollen sich überlegen, wie sie diese Grundsätze jetzt schon anwenden und später in ihrer künftigen Familie umsetzen können.

Lesestoff für die Teilnehmer