1990–1999
Der Geist des Elija
Oktober 1994


Der Geist des Elija

Der gemeinsame Dienst im Tempel ist etwas sehr Erhebendes für die ganze Familie. Die Motivation dafür und die Bestätigung, daß dieses einzigartige Werk wahr ist, entsteht immer wieder aus der Arbeit selbst.

Im letzten Jahr haben vier unserer lieben Brüder aus den Reihen der Generalautoritäten ihre irdische Mission beendet. Den Angehörigen von Präsident Ezra Taft Benson, Elder Marvin J. Ashton, Elder Sterling W. Sill und Elder Clinton L. Cutler ist in reichem Maß Liebe und Anteilnahme gezeigt worden. Das Hinscheiden dieser Brüder hat unterstrichen, was gemäß der Schrift auf der anderen Seite des Schleiers vor sich geht, nämlich „daß die getreuen Ältesten unserer Evangeliumszeit nach ihrem Hinscheiden aus dem irdischen Leben mit ihrer Arbeit fortfahren, indem sie das Evangelium … in der großen Welt der Totengeister [verkündigen]”.1

Präsident Spencer W. Kimball hat gelehrt, daß „unser bedeutender Anteil an dieser Art von Missionsarbeit der ist, daß wir hier auf Erden die heiligen Handlungen vollziehen, die für diejenigen, die das Evangelium dort annehmen, erforderlich sind”.2

Diese Gedanken, verbunden mit der Tatsache, daß nächsten Monat die Genealogische Gesellschaft von Utah ihr einhundert] ähriges Bestehen feiern kann, unterstreichen die große Bedeutung und den Einfluß des „Geistes des Elija”.3 Dazu trifft das Datum dieses hundertjährigen Jubiläums noch fast auf den Geburtstag von Präsident Howard W. Hunter, der einmal über diese Gesellschaft präsidierte und der uns heute aufruft, ins Haus des Herrn zu gehen.

Die Taufe ist notwendig,um in das Reich Gottes zu kommen

Grundlegend für die Erkenntnis des Christen ist die zeitlose Aussage von Jesus: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.”4

Nach der Kreuzigung diente Jesus in der Geisterwelt, wo er das Missionswerk unter denjenigen, die gestorben waren, ohne vom Evangelium gehört zu haben, in Gang brachte.5

Natürlich wird auch von diesen Seelen die Taufe erwartet. Doch nur ein Vers im Neuen Testament bezieht sich direkt auf diese Notwendigkeit: „Wie kämen sonst einige dazu, sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum läßt man sich dann taufen für sie?”6

Diese Fragen des Apostels Paulus würden ohne neuzeitliche Offenbarung ein Rätsel bleiben. Aber durch neuzeitliche Offenbarung wird ihr Sinn klar. Die Klärung dieser Frage begann, als der Prophet Joseph Smith vom Engel Moroni7 unterwiesen wurde, der sagte:„Ich will euch durch den Propheten Elija das Priestertum offenbaren, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.

Und er wird die Verheißungen, die den Vätern gemacht worden sind, den Kindern ins Herz pflanzen, und das Herz der Kinder wird sich ihren Vätern zuwenden.8

Wenn es nicht so wäre, würde die ganze Erde bei seinem Kommen völlig verwüstet werden.”9

Joseph Smith verglich Moronis Belehrung mit einer ähnlichen Prophezeiung von Maleachi, nämlich daß Elija wiederkommen werde.10 Wir wissen, daß Elija seit Maleachis Verheißung in der Tat wiedergekommen ist, mindestens zweimal. Bei der Verklärung Jesu auf dem Berg erschien Elija dem Petrus, Jakobus und Johannes.11 Am 3. April 1836 erschien Elija im Kirtland-Tempel dem Propheten Joseph Smith und Oliver Cowdery und sagte: „Die Schlüssel dieser Ausschüttung [sind] euch in die Hand übertragen.”12

Der Prophet Joseph Smith war dazu erwählt, die Kirche wiederherzustellen, Priestertumsvollmacht zu erhalten und auszuüben sowie klare und kostbare Wahrheiten zu offenbaren, die der Menschheit verlorengegangen waren.13

Eine dieser Lehren war die Lehre von der Errettung der Toten, ein ganz wesentlicher Teil der verheißenen „Wiederherstellung von allem”.14

Vor einigen Jahren hat Präsident Howard W. Hunter gesagt: „Wäre es denn vernünftig, wenn die Menschen, die auf der Erde gelebt haben und nicht die Möglichkeit hatten, getauft zu werden, in alle Ewigkeit dieses Rechtes beraubt wären? Ist denn irgend etwas Unvernünftiges dabei, wenn die Lebenden die Taufe für die Toten vollziehen? Das vielleicht größte Beispiel für die stellvertretende Arbeit für die Verstorbenen ist der Meister selbst. Er hat sein Leben als stellvertretendes Sühnopfer gegeben, damit alle, die sterben, wiederum das Leben haben, immerwährendes Leben. Er hat für uns getan, was wir selbst nicht für uns tun konnten. In ähnlicher Weise können wir heilige Handlungen für diejenigen vollziehen, die nicht die Möglichkeit hatten, sie im Lauf ihres Lebens zu empfangen.”

Präsident Hunter fügte hinzu: „Nicht nur die Taufe kann für die Toten vollzogen werden, sondern auch die Begabung; ebenso die Siegelung, durch die die Frau zur ewigen Gefährtin ihres Mannes wird und die Kinder an die Familie gesiegelt werden. Die Siegelung von Familien kann so lange fortgeführt werden, bis die Familie Gottes vollkommen gemacht ist. Das ist das große Werk der Evangeliumszeit der Fülle. … Das Vereinigen und Erlösen der Familie Gottes war der göttliche Plan noch vor Grundlegung der Welt.”15

Präsident Hunters wichtige Aussage unterstreicht die Bedeutung der Tempelarbeit für unsere eigene Familie und hilft uns, die Prophezeiung im Alten Testament zu verstehen, daß „Befreier auf den Berg Zion [ziehen]”.16

Dieser erhebende Dienst für andere, die wir nicht sehen können, ist eine der edelsten Taten menschlicher Güte.

Die Tempelarbeit in alter und neuer Zeit

Von den Tagen Adams bis zur Mitte der Zeit wurden heilige Handlungen im Tempel nur für Lebende vollzogen. Verordnungen für die Toten konnte es erst nach dem Sühnopfer und nach dem Wirken des Erretters im Anschluß an seinen Tod geben.17

Die Taufe für die Toten war nicht vorgesehen, als der Kirtland-Tempel gebaut wurde. Doch diente er einem wichtigen Zweck, nämlich der Vorbereitung. Eine Woche nach der Weihung erschien der Herr selbst im Tempel, um ihn anzunehmen.18 Dann stellten Mose, Elias und Elija unter seiner Anweisung bestimmte Schlüsselgewalten des Priestertums wieder her.19

Fünf Jahre danach befanden sich die Heiligen in Nauvoo in Illinois. Wiederum gebot der Herr ihnen, einen Tempel zu bauen — diesmal mit zusätzlichen Einrichtungen -, denn, so sagte er, „auf der Erde gibt es kein Taufbecken, wo meine Heiligen für diejenigen getauft werden könnten, die tot sind denn diese Verordnung gehört in mein Haus”.20

Um sicherzugehen, daß es kein Mißverständnis gab, sprach er noch eine ernste Warnung aus: „Wenn ihr … dies nicht tut [die Taufen für die Toten], werdet ihr als Kirche samt euren Toten verworfen werden.”21

Obwohl der Tempel in Nauvoo durch Feuer zerstört wurde, erfüllte er seinen heiligen Zweck.22

Genealogische Aufzeichnungen für den Tempel

Auf der ganzen Welt bereiten Mitglieder der Kirche Familienaufzeichnungen vor, die in unseren vielen Tempeln gebraucht werden. Wenn die heiligen Handlungen vollzogen worden sind, werden weitere Aufzeichnungen geführt, denn der Herr hat gesagt:

„Wenn jemand von euch für eure Toten getauft wird, so soll es einen Berichtführer geben, und er soll Augenzeuge eurer Taufen sein; … damit das, was ihr aufzeichnet, auch im Himmel aufgezeichnet werde, damit das, was ihr auf Erden bindet, auch im Himmel gebunden sei, damit das, was ihr auf Erden löst, auch im Himmel gelöst sei.”23

Diese bedeutsame Lehre ging dem Propheten Joseph Smith nicht mehr aus dem Sinn.24 Seine Gedanken waren mit denen früherer Propheten im Gleichklang. Er schrieb: „Johannes der Offenbarer [hatte] eben dieses Thema hinsichtlich der Toten im Sinn, als er sagte: … Ich sah die Toten … vor Gott stehen, und die Bücher wurden aufgeschlagen. … Und die Toten wurden gemäß ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war.”25

Dann fügte der Prophet Joseph Smith hinzu: „Was ihr auf Erden nicht aufzeichnet, wird auch im Himmel nicht aufgezeichnet sein; denn eure Toten werden aus den Büchern gerichtet werden.”26

Elija und die Schlüssel der Priestertumsvollmacht

1844 stellte Joseph Smith die Frage: „Worin besteht dieses Amt und diese Arbeit des Elija?” Der Prophet beantwortete seine Frage gleich selbst: „Das ist eines der bedeutendsten und wichtigsten Themen, die Gott offenbart hat. …

Das ist der Geist des Elija, daß wir nämlich unsere Toten erlösen und eine Verbindung schaffen zwischen uns und unseren Vätern, die im Himmel sind. Das also ist die Macht des Elija und sind die Schlüssel des Reiches Jehovas.”27

Manche von uns haben immer noch nicht den Geist des Elija, noch seine Macht verspürt. Doch sind wir an folgende Warnung gebunden:

„Es [handelt] sich hier um Grundsätze hinsichtlich der Toten und der Lebenden, die man nicht leichthin übergehen kann. … Denn deren Errettung ist für unsere eigene Errettung notwendig und wesentlich; … sie [werden] nicht ohne uns vollkommen gemacht -, und auch wir können ohne unsere Toten nicht vollkommen gemacht werden.”28

Joseph Smith hatte die Aufgabe, für dieses große Werk „den Grund zu legen”29. Wichtige Einzelheiten sollten später noch offenbart werden. Auf der Frühjahrs-Generalkonferenz 1894 verkündete Präsident Wilford Woodruff folgende Offenbarung: „Wir möchten, daß die Heiligen der Letzten Tage von jetzt an ihre Abstammung so weit wie möglich zurückverfolgen und an ihre Väter und Mütter gesiegelt werden. Siegelt die Kinder an ihre Eltern und setzt diese Kette so weit wie möglich fort. … Das ist der Wille des Herrn für sein Volk.”30

Hundertjähriges Jubiläum der Genealogischen Gesellschaft von Utah

Diese im April verkündete Offenbarung führte zur Gründung der Genealogischen Gesellschaft von Utah am 13. November 1894. Ihr Ziel war es, „eine genealogische Bibliothek aufzubauen und zu bewahren … ; die Mitglieder zu lehren, wie sie Angaben über ihre Familie auf die richtige Weise zusammentragen und ihren Stammbaum zurückverfolgen können, und die Tempelarbeit zu fördern”.31 Seit den Ereignissen in diesem historischen Jahr werden in der Kirche die genealogische Forschung und der Dienst im Tempel als eine Arbeit betrachtet.

In dem Jahrhundert, das seither vergangen ist, wurde viel erreicht. Mehr und mehr Menschen begeistern sich dafür, ihre Abstammung zurückzuverfolgen, und die Kirche tut ihr Bestes, um ihnen dabei zu helfen. Auf der ganzen Welt sind 2150 Genealogie-Forschungsstellen errichtet worden, die emsig und wirkungsvoll arbeiten. Das FamilySearch®-Center im Joseph-Smith-Memorial-Building beispielsweise hat bereits Hunderttausenden Besuchern behilflich sein können, und mindestens zwei Drittel von ihnen haben in der Computerdatei etwas über ihre Vorfahren gefunden.

Über dreihunderttausend Exemplare von Personal Ancestral File®, einem Computerprogramm der Kirche, werden von vielen Hunderttausenden in den Forschungsstellen und auch zu Hause genutzt. Unser Programm FamilySearch® wird von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, die genealogische Forschung betreiben, genutzt, und die meisten von ihnen sind keine Mitglieder der Kirche. TempleReady™ ermöglicht es uns, auf einem PC Namen für die Tempelverordnungen ganz bequem und auch sehr rasch vorzubereiten, was bisher viel Zeit und Mühe erfordert hat.

Meine Frau, unsere Kinder und ich haben die Namen unserer Vorfahren im Tempel eingereicht und die heiligen Handlungen für sie vollzogen. Da wir das Glück haben, in der Nähe eines Tempels zu wohnen, kommen wir dort gern früh am Morgen zusammen. In weniger als einer Stunde sind die Vorverordnungen durchgeführt, die Jugendlichen werden zur Schule gebracht, die Mütter kehren nach Hause zurück und die Väter gehen zur Arbeit - pünktlich! Wenn wir Begabungen oder Siegelungen vollziehen, treffen sich die Erwachsenen, die teilnehmen können, lieber am frühen Abend, um diese kostbare Zeit gemeinsam zu erleben. Im Anschluß daran treffen wir uns bei uns zu Hause, um die Aufzeichnungen auf den neuesten Stand zu bringen und einige der von meiner Frau selbstgemachten Naschereien zu genießen.

Wir verrichten auch die Tempelarbeit für die Vorfahren eines neubekehrten russischen Mitglieds der Kirche, das selbst nicht zu einem Tempel reisen kann. Als unser Sohn in Rußland auf Mission war, vertraute ihm dieses treue Mitglied seine Aufzeichnungen über seine Verwandten an, mit der Bitte, die Tempelarbeit für sie zu tun. Wenn unsere Kinder und Enkel in den Tempel gehen, um die heiligen Handlungen zu vollziehen, brauchen wir zuvor die Hilfe unseres Sohnes, um die Namen richtig auszusprechen, doch nicht, um die Freude zu empfinden, die alle Beteiligten erfahren.

Der gemeinsame Dienst im Tempel ist für die ganze Familie etwas sehr Erhebendes. Die Motivation dafür und die Bestätigung, daß dieses einzigartige Werk wahr ist, entsteht immer wieder aus der Arbeit selbst.

Das Recht der eigenen Entscheidung und Verantwortung und das Persönlichkeitsrecht

Für wen wird die Tempelarbeit wirksam sein? Der Grundsatz der freien Entscheidung gilt auf beiden Seiten des Schleiers. In dem Reich jenseits des Todes sind die eigene Entscheidung und Verantwortung von höchster Bedeutung.32 Nicht alle werden die Verordnungen annehmen. Nicht alle, die sie gern annehmen würden, sind würdig genug, sie zu empfangen. Die Schrift sagt aus, daß der Glaube33, die Umkehr34 und der Gehorsam35 des einzelnen für die Vollendung dieser stellvertretenden Arbeit erforderlich sind.

Hier, auf dieser Seite des Schleiers, gibt es Einschränkungen, was die verfügbare Zeit und die Anzahl der Tempel angeht. Das bedeutet, daß es unsere höchste Priorität sein muß, unsere eigenen Vorfahren ausfindig zu machen und die heiligen Handlungen für sie zu vollziehen. Der Geist des Elija wird die einzelnen Mitglieder der Kirche dazu inspirieren, die Generationen ihrer eigenen Vorfahren zu verbinden, anstatt Listen von Leuten oder bekannten Persönlichkeiten einzureichen, mit denen sie nicht verwandt sind.36

Wir denken aber auch an diejenigen, die nicht unserem Glauben angehören und besorgt sind oder sogar Anstoß daran nehmen, daß wir die Tempelverordnungen für die Toten vollziehen. Ihnen sagen wir, dass der himmlische Vater die Wiederherstellung der Schlüsselgewalten des Priestertums angeordnet, aber sicherlich nicht beabsichtigt hat, irgendeines seiner Kinder zu verärgern. Ganz im Gegenteil. Es war seine Absicht, sie zu segnen. Diese Lehre und die dazugehörigen Verordnungen sind erfüllt von Liebe und sollen die schönste aller Beziehungen, die der Familie, für immer bewahren.

Doch verschließt die Kirche die Augen nicht vor solchen Bedenken. Die Erste Präsidentschaft hat darum gebeten, daß das Persönlichkeitsrecht des einzelnen so weit wie möglich gewahrt bleibt. 1972 hat die Erste Präsidentschaft geschrieben: „Wer Namen von Personen einreicht, die keine direkten Vorfahren sind, soll die Genehmigung des nächsten lebenden Verwandten des Verstorbenen einholen, ehe er die Daten einer Person, die innerhalb der letzten fünfundneunzig Jahre verstorben ist, einreicht.”37 Darüber hinaus wird auch in den Computerprogrammen bei jeder Benutzung auf die Rechte des nächsten lebenden Verwandten und das Persönlichkeitsrecht hingewiesen.

Inzwischen stellen die Führer der Kirche - als Geste ihrer Großzügigkeit und ihres guten Willens - ihre genealogischen Einrichtungen weiterhin jedem zur Verfügung, der daran interessiert ist, unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit und ohne Gebühren zu verlangen! Alle Benutzer werden aber eingeladen, der stetig wachsenden Datei mit genealogischen Angaben aus aller Welt wertvolle Beiträge zu liefern.

Möglichkeiten zu dienen

Präsident Howard W. Hunter hat kürzlich folgendes erklärt: „Ich wünsche mir, daß wir Mitglieder der Kirche den Tempel besuchen und den Tempel lieben. Eilen wir … zum Tempel, … nicht nur für unsere verstorbenen Vorfahren …, sondern auch um des Segens [willen], der mit dem Gottesdienst im Tempel verbunden ist.”38

Präsident Hunters Aufforderung erinnert uns daran, daß wir die Namen der Vorfahren einreichen können, deren Angaben leicht ausfindig zu machen sind, und die heiligen Handlungen für sie verrichten können, und daß wir, wenn möglich, den Tempel regelmäßig besuchen. Was und wieviel wir tun, hängt von unseren Umständen und Fähigkeiten ab, von den Anweisungen der Führer der Kirche und von der Führung durch den Geist. Unser ganzes Leben lang können wir etwas Bedeutendes beitragen.

Ich möchte noch hinzufügen: Wenn wir in der Familie täglich glückliche Erinnerungen schaffen, ist das auch ein wichtiger Beitrag dazu, unsere Familiengeschichte zu etwas Erfreulichem zu machen. Jeden Tag können wir ein Stückchen Himmel auf die Erde bringen.

Viele sind auf ihrem Lebensweg ohne Gefährten. Auch sie werden von ihrer Familie auf beiden Seiten des Schleiers gebraucht. Andere können vielleicht ihr ganzes Leben lang nie einen Tempel besuchen. Die Treuen schöpfen Trost aus der Erkenntnis, daß keinem, der den Herrn liebt und ernsthaft danach trachtet, seine Gebote zu halten, irgendwelche Segnungen vorenthalten werden.39 Wir werden gemäß unseren Werken und gemäß den Wünschen unseres Herzens gerichtet - auf die barmherzige Weise des Herrn und zu der von ihm bestimmten Zeit.40

Kein sterblicher Verstand hätte sich dieses göttliche Werk ausdenken können. Es ist ein Beweis für die Wiederherstellung des Evangeliums in seiner Fülle und wird vom Geist des Elija angeregt. „Darum laßt uns - als Kirche und als Volk … - dem Herrn Opfer darbringen in Rechtschaffenheit; laßt uns … in seinem heiligen Tempel ein Buch mit den Aufzeichnungen über unsere Toten darbringen, das aller Annahme wert ist.”41 Dann werden wir als Befreier auf dem Berg Zion andere segnen und selbst gesegnet sein. Das bezeuge ich im Namen Jesu Christi. Amen.

  1. LuB 138:57.

  2. Ensign, Januar 1977, Seite 3.

  3. Siehe 2 Könige 2:15.

  4. Johannes 3:5. Siehe auch Markus 16:16; LuB 5:16; Mose 6:59. Jesus selbst wurde getauft, um „die Gerechtigkeit ganz [zu] erfüllen” (Matthäus 3:15; 2 Nephi 31:5,6).

  5. Siehe l Petrus 4:6; LuB 138:10-37.

  6. l Korinther 15:29; siehe auch Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 182f.

  7. Vor allem zwischen 1823 und 1827.

  8. Später sagte Joseph Smith: „Das Wort zuwenden sollte eigentlich mit binden oder siegeln wiedergegeben werden.” (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 337.)

  9. LuB 2:1-3.

  10. Siehe Maleachi 3:23,24.

  11. Siehe Matthäus 17:3. Mose hatte die Schlüssel der Sammlung Israels und der Sammlung der zehn Stämme inne. Elija hatte die Schlüssel der Siegelungsvollmacht inne. Das sind die Schlüssel, die sie Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg übertrugen. Auf die Siegelungsvollmacht wird auch in Matthäus 16:18,19 sowie LuB 128:10 und 138:45-48 Bezug genommen.

  12. LuB 110:16.

  13. Siehe l Nephi 13:26,28,29,32,34,35,40.

  14. Apostelgeschichte 3:21.

  15. Ensign, Dezember 1971, Seite 71f.

  16. Obadia 1:21.

  17. Siehe LuB 138:18-37.

  18. Siehe LuB 110:1-4,7.

  19. Siehe LuB 110:7-16; siehe auch LuB 2:1-3.

  20. LuB 124:29,30.

  21. LuB 124:32; Hervorhebung hinzugefügt.

  22. Am 8. November 1841 wurde das Taufbecken „von Brigham Young geweiht. Zwei Wochen später wurde es das erstemal genutzt, als Eider Brigham Young, Eider Heber C. Kimball und Eider John Taylor vierzig Taufen für Verstorbene vollzogen.” (Church History in the Fulness of Times, Salt Lake City, 1989, Seite 252.)

  23. LuB 127:6,7.

  24. Siehe LuB 128:1.

  25. LuB 128:6.

  26. LuB 128:8.

  27. Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 345.

  28. LuB 128:15; siehe auch Vers 18.

  29. LuB 1:30; 21:2; 124:118.

  30. In: Messages ofthe First Presidency, Hg. James R. Clark, 6 Bände, Salt Lake City, 1965-75, 3:256-57. Siehe auch Deseret Semi-Weekly News, 17. April 1894, Seite 1.

  31. Archibald F. Bennett, „The Genealogical Society of Utah”, Improvement Era, April 1935, Seite 225.

  32. Präsident Ezra Taft Benson und seine Ratgeber gaben folgende Erklärung ab: „Was die Verordnungen für die Verstorbenen betrifft, so dürfen wir nicht versuchen zu entscheiden, ob der Betreffende würdig ist, ob die Verordnung auch angenommen wird oder ob die vorgesehene Verordnung vermutlich Auswirkungen auf die Gefühle anderer Verstorbener hat. … All das muß notwendigerweise auf der anderen Seite des Schleiers entschieden werden.” (Brief der Ersten Präsidentschaft, 8. Dezember 1988.)

  33. Siehe Alma 19:13; Ether 3:14; Mose 5:9.

  34. Siehe LuB 138:58.

  35. Ibd.

  36. Präsident Joseph Fielding Smith hat geschrieben: „Wir werden nicht für jeden Tempelarbeit leisten, denn sie betrifft nicht jeden. Wir verrichten sie nur für diejenigen, die wegen ihres Glaubens und ihrer Umkehr dazu berechtigt sind, ins celestiale Reich einzugehen. … Ich weiß nicht, wer würdig ist und wer nicht. Der Herr gestattet uns, diese Arbeit für alle unsere Verwandten auszuführen.” (Lehren der Erlösung, Band II, Hg. Bruce R. McConkie, Frankfurt am Main, 1982, Seite 185.)

  37. Records Submission Manual, 4. Aufl., Salt Lake City, 1973, Seite 16.

  38. Der Stern, August 1994, Informationen und Nachrichten, Seite 4.

  39. Siehe Joseph Fielding Smith, Lehren der Erlösung, Band II, Hg. Bruce R. McConkie, Frankfurt am Main, 1982, Seite 79f.; Bruce R. McConkie, The Mortal Messiah, 4 Bände, Salt Lake City, 1979-81, 3:188.

  40. Siehe 2 Nephi 9:41; Alma 41:3; LuB 137:9.

  41. LuB 128:24.