1990–1999
Fest im Glauben stehen
Oktober 1994


Fest im Glauben stehen

Wir bitten Sie sehr; verrichten Sie mit Ihrem machtvollen guten Einfluß einen geistlichen Dienst, indem Sie die Familie, die Kirche und das Gemeinwesen starken.

Meine lieben Schwestern, ich an empfehle Ihnen die Ratschläge die Sie heute abend von der FHV Präsidentschaft erhalten haben. Ich grüße Sie voll Liebe und Achtung, denn ich weiß daß Sie Tochter unseres himmlischen Vater! sind, und ich weiß, was jede von Ihnen wer den kann.

Im Namen der Generalbeamten der Kirche danke ich Ihnen für den Dienst, den Sie für die Kirche, für Ihre Familie, Ihre Nachbarschaft und Ihr Gemeinwesen leisten. Mir ist bewußt daß viele Ihrer selbstlosen und liebevollen Taten nicht bekannt sind, nicht verkündet werden und daß man Ihnen manchmal dafür nicht einmal dankt. Doch der Herr weiß, was Sie tun.

Wir beten für Ihr Wohlergehen. Wir danken Gott für den läuternden Einfluß, den Sie auf unsere Welt ausüben - durch Ihrer Dienst, Ihre Opferbereitschaft, Ihre Nächstenliebe und Ihr Streben nach allem, was schön und erhebend ist.

Danke, daß Sie durch das, was Sie sind unser Leben so viel schöner machen. Ihr beständiges Beispiel an Rechtschaffenheit steht im Kontrast zu dem, was die Welt tut. Heutzutage haben viele mit den Herausforderungen des Lebens zu kämpfen. Mit all der Verwirrung und Unruhe, all dem Bösen das um uns ist, ist es ganz natürlich, daß wir nach jemandem suchen, der uns helfen kann. Manche Frauen sehnen sich nach der Inspiration, die das Herz trösten, die Wunden verbinden und genügend Erkenntnis vermitteln kann, um den richtigen Weg zu weisen, wenn es keinen verläßlichen Weg mehr zu geben scheint. Doch wir sind nicht in einer trostlosen Lage! Wir haben die heilige Schrift, die die unvergänglichen Worte eines liebenden Vaters im Himmel enthält, der uns sagt, daß wir bei ihm an erster Stelle stehen. Er sagt:, ,Denn siehe, es ist mein Werk und meine Herrlichkeit, die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.” (Mose 1:39.) Zusätzlich zu diesen Worten eines lieben den Vaters im Himmel haben wir den Erretter, von dem Alma berichtet:, ,Und er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden;. und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf daß sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei gemäß dem Fleische, damit er gemäß dem Fleische wisse wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen.” (Alma 7:11,12.) Es muß für Sie, meine lieben Schwestern in seiner Kirche, ein Trost sein zu wissen, daß dieser selbe Jesus, der durch das Sühnopfer unser Erretter ist, den Frauen seiner Zeit seine Liebe und seine Sorge um sie gezeigt hat. Er ehrte die arme Witwe, die zwei kleine Münzen gab. Er belehrte die samaritische Frau und offenbarte ihr, daß er der Messias war. Aus Maria aus Magdala trieb er sieben Dämonen aus und vergab der Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Er heilte die Tochter der Syrophönizierin, er heilte die Frau, die seit achtzehn Jahren einen verkrümmten Rücken hatte,

und er heilte die Schwiegermutter des Petrus, als sie hohes Fieber hatte. Er gab der Mutter ihren Sohn zurück, der tot gewesen war, ebenso die Tochter des Jairus ihren Eltern und Lazarus seinen trauernden Schwestern, die er zu seinen engsten Freunden zählte. Als er am Kreuz hing, sorgte er sich um seine Mutter und vertraute sie der Fürsorge seines geliebten Jüngers Johannes an. Frauen bereiteten seinen Leichnam für die Bestattung von Es war Maria, der er zuerst als der auferstandene Herr erschien, und ihr vertraute er die Aufgabe an, seinen Jüngern die herrliche Botschaft von seiner Auferstehung zu verkünden. Gibt es irgendeinen Grund anzunehmen, er würde sich heute weniger um die Frauen kümmern? Vor seiner Auffahrt in den Himmel verhieß er seinen Jüngern:, ,Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben. … ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen.” (Johannes 14:16,18.) Als Töchter des himmlischen Vaters genießen auch Sie den Vorzug, diesen anderen Beistand erhalten zu haben, nämlich die Gabe des Heiligen Geistes. Wie unser Herr und Erretter sich von den Frauen zu seiner Zeit eine tröstende Hand, ein zuhörendes Ohr, ein gläubiges Herz, einen freundlichen Blick, ein aufmunterndes Wort, Treue selbst in den Stunden der Demütigungen, der Seelenpein und des Todes - erhoffte, so scheint es mir absolut notwendig zu sein, daß sich die Frauen der heutigen Kirche vereinigen, um mit und für die Brüder einzutreten, um gegen die Welle des Bösen anzukämpfen, die uns umgibt, und um das Werk des Erretters vorwärtszubringen. Gemeinsam müssen wir fest im Glauben stehen und uns gegen eine immer größere Anzahl Andersdenkender behaupten. Nephi sagt:, ,Darum müßt ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom Glanz der Hoffnung und indem ihr Liebe habt zu Gott und zu allen Menschen.” (2 Nephi 31:20.) Wenn wir Gott gehorchen, sind wir eine Mehrheit. Doch nur gemeinsam können wir das Werk vollbringen, das er uns aufgetragen hat, und uns für den Tag bereitmachen, an dem wir ihn sehen werden.

Wir bemühen uns mit aller Kraft dort zu helfen, wo wir gebraucht werden, und zwar

auf dieselbe liebevolle Weise, wie der Herr es für die Frauen zu seiner Zeit getan hat; und wir bitten Sie sehr, verrichten Sie mit Ihrem machtvollen guten Einfluß einen geistlichen Dienst, indem Sie die Familie, die Kirche und das Gemeinwesen stärken. Wenn Sie sich voll Eifer einer guten Sache widmen, können Sie anderen zeigen, daß auch sie, wenn sie Christus in ihr Leben herein nehmen und das Evangelium mit seinen errettenden Verordnungen und Bündnissen akzeptieren, in diesem Leben und im Jenseits ihr wahres Selbst erreichen können.

Wer Christus nachfolgt, ist bemüht, seinem Beispiel zu folgen. Daß er für unsere Sünden, Unzulänglichkeiten, Leiden und Krankheiten gelitten hat, muß uns der Beweggrund sein, daß wir uns ebenso voller Nächstenliebe und Mitgefühl um unsere Mitmenschen kümmern. Es ist sehr passend, daß der Wahlspruch der am längsten bestehenden Frauenorganisation der Welt der Frauenhilfsvereinigung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - lautet:, ,Die Liebe hört niemals auf.”

In einer früheren FHV - Versammlung der Kirche hat Präsident Spencer W. Kimball den Rat gegeben:

,,Bedenken Sie, liebe Schwestern, die ewigen Segnungen, die Ihnen durch die Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zuteil werden, sind weitaus bedeutender als jede andere Segnung, die Sie irgendwo erlangen können. In dieser Welt kann Ihnen keine größere Anerkennung zufallen, als daß man von Ihnen weiß, daß Sie als Frau ihr Leben auf Gott ausgerichtet haben.”

Sie sind erwählt glaubenstreue Frauen Gottes in unserer Zeit zu sein und erhaben zu sein über Kleinlichkeit, Klatsch, Egoismus, Unzüchtigkeit und alles andere, was ungöttlich ist.

Erkennen Sie Ihr göttliches Geburtsrecht als Töchter unseres himmlischen Vaters. Seien Sie jemand, der mit seinen Worten und mit seinen Händen heut. Trachten Sie danach, in Ihrem Leben den Willen des Herrn zu erfahren, und sagen Sie dann wie Maria, die Mutter von Jesus, die ein so wunderbares Vorbild ist:, ,Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.” (Lukas 1:38.)

Meine lieben Schwestern, ich weiß, daß Gott lebt, daß Jesus sein einziggezeugter Sohn und der Erretter der Welt ist. Ich weiß, daß dies die Kirche Jesu Christi ist. Er steht an der Spitze der Kirche. Er offenbart seinen Willen seinen Propheten. Ich bezeuge auch, daß Ihre ehrenhafte Stellung als Frau der Wahrheit entspricht und etwas Ewiges ist.

Möge der Herr Sie in Ihrem Bemühen, fest im Glauben zu stehen, segnen. Das erbitte ich demütig im Namen Jesu Christi. Amen.