Ein wichtiger Gast
Die Verfasser leben in Daressalam, Tansania, und in Utah, USA.
Wie konnte Ammon seiner Familie helfen, dass sich dieser wichtige Gast wohlfühlen würde?
„Errichtet … ein Haus der Ordnung, ein Haus Gottes.“ (Lehre und Bündnisse 88:119)
Es war Samstagnachmittag. Ammon wollte Spaß haben.
„Mamma!“, rief er. „Darf ich draußen spielen?“
„Zuerst musst du dein Zimmer aufräumen“, erwiderte Mamma.
„Aber Mamma!“, sagte Ammon. „Kann das nicht warten?“
„Wir wollen einen wichtigen Gast einladen“, erklärte Mamma. „Also muss das Haus sauber und aufgeräumt sein.“
„Ein wichtiger Gast?“, fragte Ammon. „Bei uns?“
„Ja, und du kannst auch helfen, ihn einzuladen“, sagte Mamma. „Also räum bitte dein Zimmer auf.“
Ammon war ganz aufgeregt. Er freute sich immer über Gäste! Wer dieser Gast wohl sein konnte? Der Bürgermeister? Die Schuldirektorin? Vielleicht der Bischof!
Ammon lief in sein Zimmer. Auf dem Boden lagen die Socken von gestern. Schnell warf er sie in den Wäschekorb. Dann legte er seine Schulsachen ordentlich auf dem Schreibtisch zurecht. Der Gast sollte ja wissen, dass Ammon in der Schule fleißig war.
Ammons große Schwester Angel kam ins Zimmer. „Was machst du?“, fragte sie.
„Mamma sagt, dass ein wichtiger Gast zu Besuch kommt!“, sagte Ammon. „Ich soll helfen, dass alles für ihn bereit ist.“
Sie schauten auf: Mamma stand an der Zimmertür.
„Was können wir noch tun, damit alles bereit ist?“, fragte Ammon. „Der Gast soll sich doch wohlfühlen!“
„Habt ihr denn Ideen?“, fragte Mamma.
„Wir können karibu sagen!“, schlug Ammon vor. Auf Suaheli bedeutet das: „Du bist hier willkommen! Bitte sprich mit uns!“
„Wir können auch zuhören“, sagte Angel. „Es ist wichtig, dass man zuhört.“
„Das sind tolle Ideen“, sagte Mamma. „Vielleicht hat Baba auch noch Ideen, wenn er heimkommt!“
Eine Stunde später kam Baba, Ammons und Angels Papa, nach Hause.
Ammon wartete schon. „Mamma sagt, dass uns ein besonderer Gast besucht! Wir machen schon alles bereit.“
Baba lächelte. „Das ist schön. Komm her! Setz dich. Wir wollen darüber sprechen. Angel, komm doch auch dazu.“
Schließlich saßen sie alle zusammen. „Mamma und ich haben schon überlegt, wie wir unseren besonderen Gast willkommen heißen können“, erklärte Baba. „Aber zuerst erklär ich euch mal, wer dieser Gast eigentlich ist. Es ist nämlich der Heilige Geist. Er ist der allerwichtigste Gast!“
Ammon und Angel sahen einander an. Damit hatte Ammon nicht gerechnet.
„Und dieser Gast kann immer bei uns sein“, sagte Mamma. „Angel, nach deiner Taufe wurdest du doch konfirmiert. Du hast eine Gabe erhalten. Weißt du noch, was Baba in dem Segen gesagt hat?“
„Er hat gesagt, dass ich den Heiligen Geist empfangen soll.“
„Das stimmt“, sagte Mamma. „Du wurdest aufgefordert, den Heiligen Geist zu empfangen. „Ammon, überleg mal. Ich hab doch gesagt, dass du auch helfen kannst, ihn einzuladen. Was hab ich denn damit gemeint?“
Ammon dachte nach. Eigentlich hatte er eine schriftliche Einladung für den Gast basteln wollen. Aber eine Einladung für den Heiligen Geist? Wie sollte das denn gehen? „Hmm, ich lade ihn ein, wenn ich mich so verhalte, dass er sich wohlfühlt“, antwortete Ammon.
„Genau!“, rief Baba. „Wir können ihn zum Beispiel einladen, indem wir unser Zuhause immer ordentlich und sauber halten.“
„Ach so, hat Mamma uns deshalb gebeten, unsere Zimmer aufzuräumen?“, fragte Ammon.
„Richtig!“, sagte Mamma. „Was können wir noch tun, damit er bei uns sein kann?“
„Wir können beten“, sagte Ammon. „Und in den heiligen Schriften lesen.“
„Wir können gute Musik hören“, schlug Angel vor. „Und zusammen Kirchenlieder singen.“
„Wir können freundlich sein und nicht streiten“, meinte Ammon.
„Das stimmt“, sagte Baba. „Wenn wir tun, was Jesus gesagt hat, laden wir den Heiligen Geist ein, bei uns zu sein. Er trägt dann dazu bei, dass unser Zuhause ein Ort ist, wo wir Liebe und Frieden spüren können.“
Ammon dachte kurz nach. „Du hast recht, Baba. Der Heilige Geist ist wirklich der allerwichtigste Gast!“
Illustrationen von Mark Jarman