„Der Weg von Betlehem an“, Für eine starke Jugend, Dezember 2023
Der Weg von Betlehem an
Jesus Christus, jenes kleine Kind von Betlehem, bringt uns auf den Weg der Bündnisse, der zum Tempel und zurück in die Gegenwart des himmlischen Vaters führt.
Letzten Dezember waren meine Frau und ich in Betlehem. Als ich so über die Stadt schaute und durch die Straßen ging, sang ich in Gedanken das Lied „Du kleines Städtchen Betlehem“ (Gesangbuch, Nr. 137). Ich dachte an die Zeit vor mehr als 2000 Jahren zurück, als Maria und Josef dorthin aufbrachen, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Ich musste an Maria denken, die als Schwangere diese Reise unternahm und ihr Kind in einem Stall zur Welt brachte.
Wir besuchten das felsige palästinensische Hügelland in der Nähe, wo die Hirten ihre Herden hüteten. Ich dachte an den Engel, der ihnen erschienen war und eine große Freude verkündete, „die dem ganzen Volk zuteilwerden“ solle (siehe Lukas 2:10), und der ihnen sagte, sie würden in einer Krippe ein Kind finden. Wir sahen grottenartige Stallungen wie die, in der Jesus möglicherweise geboren worden war, und steinerne Krippen wie jene, in die er vielleicht gelegt worden war.
Wir besichtigten auch die Stätten, wo Jesus wandelte, lehrte, litt, starb und von den Toten auferstand – also beispielsweise Jerusalem, den Tempelberg, den Ölberg, den Garten Getsemani, Golgota und das Gartengrab. Wir folgten dem Lebensweg Jesu – angefangen von Prophezeiungen über ihn bis hin zu seiner Geburt, seinem Tod und seiner Auferstehung.
Es war wunderbar, diese Orte zu besuchen, aber man muss nicht dorthin reisen, um das Kind von Betlehem und den Erretter auf Golgota zu verstehen und sich mit ihm verbunden zu fühlen. Durch die Macht des Heiligen Geistes weiß ich – und ihr könnt es ebenfalls wissen –, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und der Erretter der Welt ist.
Und gerade aufgrund dieses Zeugnisses denkt ihr an die Geburt des Erretters und an seinen Lebensweg und fragt euch vielleicht: Was ist denn mein Weg? Wie kann ich in seine Fußstapfen treten?
Wie man heute zum Erretter kommt
Um zum Erretter zu kommen, müsst ihr nicht dort wandeln, wo Jesus gewandelt ist. Ihr müsst euch bemühen, so zu wandeln wie er – also seinem Beispiel zu folgen.
Heute wenden wir uns nicht nach Betlehem hin, um den Erretter zu suchen. Wir wenden uns zu den heiligen Schriften und den Führern der Kirche hin. Wer nicht unserem Glauben angehört, wendet sich zu Missionaren und Bekannten hin, die der Kirche angehören. Wir wenden uns zum Taufbecken und zum Abendmahlsgottesdienst hin. Wir wenden uns zum Tempel hin. Mit anderen Worten: Wir schließen heilige Bündnisse und halten sie.
Der kleine Knabe von Betlehem ist der Grund, weshalb wir vom Abendmahl nehmen. Er ist der Grund, warum wir in den Tempel gehen. Dank ihm gelangen wir auf den Weg der Bündnisse und bleiben auch auf diesem Weg, der durch den Tempel und schließlich in die Gegenwart des himmlischen Vaters zurückführt. Er ist der Grund, weshalb wir das Werk der Errettung und Erhöhung verrichten wollen.
Wie wir dieses Jahr Weihnachten feiern können
Dieses heilige Kind Jesus (siehe Moroni 8:3) ist auch der Grund, weshalb wir Weihnachten feiern. Sein Friede, der nicht von dieser Welt ist, ist der Grund, weshalb wir gemeinsam mit anderen auf der Welt der ganzen Menschheit „Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lukas 2:14) wünschen.
Die tiefe Bedeutung, die Weihnachten für euch und mich als Nachfolger Jesu in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat, entstammt unserer Bündnisbeziehung zum Erretter und zum Vater im Himmel. Sie findet sich ein, wenn wir die Rolle verstehen, die Jesus Christus in unserem Leben einnehmen kann.
Nehmt euch dieses Jahr zu Weihnachten Zeit, über jenes Wunder nachzudenken, das sich vor all den Jahren im Stall zu Betlehem ereignet hat. Und hört hin, wenn der Geist euch bezeugt, dass das Kind in der Krippe derjenige ist, der für euch, für mich und für die ganze Menschheit gesühnt hat. Denkt dann daran, wozu er uns auffordert und was er uns verheißt. Behalten wir unsere Bündnisse im Auge.
Sorgt dafür, dass alles, was ihr zur Weihnachtszeit tut, euren Glauben an Jesus Christus und euer Vertrauen in ihn stärkt. Strebt danach, das zu tun, was auch er tun würde. Geht liebevoll auf andere zu. Seid ein Vorbild und weist die Menschen auf jenes immerwährende Licht hin, das die dunklen Gassen des kleinen Städtchens Betlehem erleuchtet hat.