Kraft, anderen zu dienen

Kann ich dienen, auch wenn ich ziemlich schüchtern bin?

Jessica Anne Lawrence

Zeitschriften der Kirche

Der Erretter kann uns stärken, auch wenn es uns schwerfällt, auf Menschen zuzugehen

Eine Jugendliche geht die Straße entlang

In der Highschool dachte ich stets, dass ich als Jüngerin Jesu Christi nicht so brauchbar sei, weil es mir schwerfiel, mit Menschen zu reden. Ich war nicht einfach nur zurückhaltend, sondern extrem schüchtern! Ich war so schüchtern, dass es mir schwerfiel, Freundschaften zu schließen und vor meinen Mitschülern in der Schule und in der Kirche mein wahres Ich zu zeigen.

Aus diesem Grund lehnte ich Berufungen bei den Jungen Damen ab und hatte das Gefühl, nicht so geistig sein zu können wie die anderen, die doch so viel gesprächiger und geselliger waren als ich.

Als ich nach dem Schulabschluss dann auf Mission gehen wollte, hatte ich große Angst!

Ich spürte, dass Gott wollte, dass ich das tue, aber mein erster Gedanke war: „Warum will Gott, dass jemand wie ich denn eine Mission erfüllt? Ich kann doch nicht mit Menschen reden!“

Aber obwohl ich so viel Angst hatte, beschloss ich doch, Gott zu vertrauen und auf Mission zu gehen.

Sich auf die Stärke Christi verlassen

Auf Mission fiel mir alles zunächst sehr schwer, aber ich strengte mich weiter an (und ließ auch Fehler zu), bis ich feststellte, dass mir der Herr Kraft gab, die Arbeit zu tun, die er von mir erwartete.

Im Buch Mormon sagt uns der Herr: „Wenn Menschen zu mir kommen, so zeige ich ihnen ihre Schwäche. Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.“ (Ether 12:27.)

Auf Mission habe ich erkannt, dass Jesus Christus mit mir Wunderbares vollbringen kann – jedoch nicht wegen meiner Kraft, sondern wegen seiner. Und ich erkannte auch, dass ich seine Kraft nicht nur deswegen erhielt, weil ich Missionarin war, sondern dass ich auch schon an der Highschool dazu Zugang gehabt hätte.

Das Wundervolle an Jesus Christus ist, dass wir weder einen Studienabschluss noch einen eindrucksvollen Lebenslauf brauchen, um in seinem Reich dienen und starke Jünger sein zu können. Wenn wir demütig und aufrichtig den Wunsch hegen zu dienen, holt uns Jesus Christus genau von da ab, wo wir sind und wie wir sind, und gibt uns die notwendige Hilfe und Kraft, ihm dienen zu können.

Er stärkt dich, wenn du anderen dienst

„Der Herr bereitet ganz in Ihrer Nähe Möglichkeiten für Sie, seine Liebe zu spüren und an andere weiterzugeben. … Sie werden Gottes Liebe für sich selbst und für denjenigen, dem Sie an seiner Stelle dienen, spüren. Wenn Sie den Kindern Gottes in ihren Schwierigkeiten beistehen, werden Ihnen Ihre eigenen leichter erscheinen. Ihr Glaube und Ihre Hoffnung werden gestärkt.“

Präsident Henry B. Eyring, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, „Wie Jesus“, Herbst-Generalkonferenz 2018, Liahona, November 2018, Seite 92

Eine Jugendliche

„Gottes Liebe hängt nicht davon ab, ob wir gern auf andere zugehen oder ob wir mehr Freunde haben als andere, sondern davon, was wir in unserem Herzen haben. Mit seiner Hilfe – und wenn wir demütig und respektvoll sind – können wir unseren Mitmenschen die Wahrheit vermitteln. Ich möchte treu sein, damit ich weitergeben kann, was Gott von mir erwartet.“

Jocelyn R., 13

In der App Das Evangelium leben findest du diesen Monat weitere Tipps von Jessica und anderen, die schüchtern und in Gesellschaft anderer gehemmt sind.