Dankbarkeit
„Gehe mit Heiligem nicht leichtfertig um.
Liebe Brüder und Schwestern und Freunde, dies ist der letzte Auftrag, den ich als Generalautorität erfülle, und dieser Abschnitt meines Dienstes geht dem Ende zu. Ich bin von tiefer Dankbarkeit für die vielen Segnungen erfüllt, die meine Familie und ich in dieser Zeit erhalten haben. Ich möchte meiner Frau meine aufrichtige Liebe und Wertschätzung dafür bekunden, daß sie mich in all diesen Jahren unterstützt hat. Dank ihrer Unterstützung und ihres guten Einflusses sind mir alle Aufträge eine große Freude gewesen. Welche Berufung und welche Aufgabe ich auch zu erfüllen hatte, sie war immer da und hat mich unterstützt und mir geholfen. Die neuen Aufgaben waren ihr immer ein Herzensanliegen, und sie hat sie mit Interesse aufgenommen.
Ich möchte auch unseren Kindern danken, daß sie uns in den vielen Jahren, in denen unsere Aufgaben es erforderlich gemacht haben, daß wir nicht in ihrer Nähe wohnten, so liebevoll unterstützt haben. Ohne ihre Unterstützung wäre es mir sehr schwer gefallen, in dieser Arbeit inneren Frieden und Freude zu finden. Es war eine großartige Erfahrung, die verschiedenen Berufungen wahrzunehmen, und jede Aufgabe hat ihre volle Unterstützung gefunden.
Ich möchte auch den vielen Generalautoritäten und Freunden danken, die uns im Laufe der Jahre auf so vielfältige Weise geholfen haben. Wir sind dankbar für die Freundlichkeit, die sie uns erwiesen haben, und für ihre Bemühungen um uns und unser Wohlergehen.
Sie können sich vorstellen, daß mir heute viele Gedanken in den Sinn kommen, wo ich auf unsere Erfahrungen zurückblicke und mich bemühe, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. In dem Bemühen, sie zu ordnen, möchte ich den Gedanken der Wertschätzung für meine Familie und meine Freunde noch weiterverfolgen und eine Ermahnung erwähnen, die der Herr im April 1829 in Harmony, Pennsylvania, dem Propheten Joseph Smith und Oliver Cowdery gegeben hat. Für uns heute gilt sie genauso - und vielleicht noch mehr als für die Menschen im Jahre 1829. Sie steht in Lehre und Bündnisse, Abschnitt 6, Vers 12, und lautet: „Gehe mit Heiligem nicht leichtfertig um.”
Es gibt im Evangelium vieles, was heilig ist, aber mit zum Heiligsten gehören die Bündnisse, die wir im heiligen Tempel schließen. Die Wörter „leichtfertig” und „Heiliges” bilden einen wichtigen Teil dieser Ermahnung, die uns sagt, daß wir die überaus heiligen Segnungen, die wir empfangen haben, nicht als selbstverständlich betrachten oder auf die leichte Schulter nehmen dürfen.
Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist heilig, und wir dürfen auch mit diesem großen Segen niemals leichtfertig umgehen. Viele Paare gehen eine Ehe ein, ohne sich der Ermahnung bewußt zu sein, daß sie mit Heiligem nicht leichtfertig umgehen dürfen, und oft ist die Scheidung die Folge. Auch in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern müssen wir uns an diese Ermahnung halten. Wir dürfen unsere Kinder niemals als selbstverständlich betrachten und müssen unsere Beziehung immer heilig und in Ehren halten.
Präsident Ezra Taft Benson, unser Prophet, hat 1986 in der Priestertumsversammlung der Konferenz den Männern der Kirche die folgenden Weisungen gegeben. Er hat sich zwar ausdrücklich an die jungen Priestertumsträger gewandt, aber seine Worte lassen sich auch auf die Jungen Damen beziehen. Er hat gesagt:
„Meine jungen Brüder [und Schwestern]: Ich rate euch, bleibt eurer Mutter sehr nahe! Achtet sie! Ehrt sie! Nehmt ihre Ratschläge an, denn sie liebt euch und belehrt euch in rechtschaffener Weise. Und erweist eurem Vater Ehre und Gehorsam, denn er ist das Haupt der Familie; nehmt euch ein Beispiel an seinen Mannestugenden.
Junge Männer [und junge Damen]: der Familienverband ist für immer da, und ihr müßt alles tun, um diesen Verband zu stärken. In eurer Familie sollt ihr darauf dringen, daß es den Familienabend gibt, und selbst aktiv daran teilnehmen. Besteht auf dem Familiengebet, und kniet euch mit eurer Familie zu diesem heiligen Kreis nieder. Tut euer Teil, um die wahre Einigkeit und Solidarität in der Familie herbeizuführen. Dann wird es bei euch keine Kluft zwischen den Generationen geben.” (Der Stern, Bericht von der 156. Frühjahrs-Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Seite 41.)
Ich bin dankbar, daß ich in den Jahren, die ich der Kirche gedient habe, so häufig Gelegenheit hatte, den vielen Menschen in vielen Teilen der Welt Zeugnis davon zu geben, daß das Evangelium wahr ist. Wir haben jetzt in verschiedenen Teilen der Welt viele Freunde und Bekannte, und ihre Freundschaft ist uns heilig und teuer. Freundschaft ist etwas, was man für Geld nicht kaufen kann. Man bemüht sich darum, man ehrt sie, und sie wird einem wichtig und heilig. Noch einmal gebe ich Ihnen Zeugnis davon, daß ich weiß, das Evangelium Jesu Christi ist in seiner Fülle wiederhergestellt worden. Unser liebender himmlischer Vater hat seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt, damit er uns klarmache, was Opferbereitschaft und Segnungen sind. Durch die Auferstehung wurde der Stachel des Todes beseitigt, und Jesus Christus wurde der erste, der auferstanden ist und uns gezeigt hat, daß es ein Leben nach dem Tod gibt.
Wir wollen alle die Gebote des Herrn eifrig und gehorsam befolgen, damit wir würdig sind, die Segnungen zu empfangen, die er für die Glaubenstreuen bereithält. Darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.