Ich habe eine Frage
Was kann ich meiner Familie zu Weihnachten schenken, was besser ist als ein gekauftes Geschenk?
Die Antworten sollen Hilfe und Ausblick geben, sind aber nicht als offizielle Lehre der Kirche zu verstehen.
Liahona
Stell dir vor, du bekommst ein Geschenk. Es ist groß. Es sieht toll aus. Es war teuer. Auf der beiliegenden Karte steht: „Fröhliche Weihnachten! Ich hab mir weiter keine Gedanken um das Geschenk gemacht. Ich hab mir auch keine Mühe damit gegeben. Ich hatte halt das Geld, es war also wirklich kein Opfer für mich. Viel Spaß damit!“
So eine Karte wirst du wahrscheinlich nie bekommen. Aber vielleicht so ein Geschenk – etwas, das nach etwas aussieht, dir aber nichts bedeutet.
Wie kannst du sichergehen, dass dein Geschenk dem Empfänger etwas bedeuten wird? Egal, was du verschenkst – entscheidend ist, wie viele Gedanken du dir dabei gemacht hast, wie viel von dir selbst in diesem Geschenk steckt oder welches Opfer es für dich bedeutet.
Beispielsweise bedeutet einem Beschenkten ein persönliches Gedicht, an dem du ein paar Tage lang gearbeitet hast, oder ein Gutschein für einen Abend Babysitting, damit die Eltern etwas unternehmen können, sicher mehr als ein Geschenk, das du in nur fünf Minuten gekauft hast – egal, wie teuer es war.
Der amerikanische Dichter und Philosoph Ralph Waldo Emerson hat geschrieben: „Ringe und Juwelen sind keine Geschenke, sondern nur ein Ersatz dafür. Das einzig [wahre] Geschenk ist ein Teil von dir selbst.“ ( The Complete Writings of Ralph Waldo Emerson, 1929, Seite 286.)
Christus hat uns gelehrt, wie wir schenken sollen. Man hat den Eindruck, dass man die heiligen Schriften irgendwo aufschlagen kann, und schon findet man noch eine Begebenheit, wie der Erretter etwas für andere getan oder etwas von sich selbst geschenkt hat. Er gab von seiner Zeit – beantwortete Fragen. Er schenkte seine Talente – er unterwies die Menschen und tröstete die Kranken. Er schenkte seine Liebe – er diente selbstlos. Auch wir können etwas von uns schenken, indem wir von unserer Zeit, unseren Talenten abgeben, anderen dienen und ihnen Liebe schenken.
Christus hat uns auch das größte aller Geschenke gemacht: Durch sein Sühnopfer hat er für uns ewiges Leben ermöglicht (siehe LuB 14:7). Wie können nicht für andere sühnen, aber unsere Geschenke können etwas mit dem Geschenk Christi zu tun haben. Hier findest du einige Anregungen. Viele stammen von unseren Lesern. Sieh dir auch den Artikel „Weihnachten selbst gemacht“ auf Seite 6 in dieser Ausgabe an.
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Verschenk ein Bild von Jesus, schreib eine Schriftstelle darauf und was du für den Erretter empfindest.
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Verschenk „Hilfe-Gutscheine“ für Arbeiten im Haushalt oder andere Aufgaben.
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Tu etwas, um deiner Familie zu zeigen, dass du sie liebst.
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Vergib jemandem oder bitte jemanden um Verzeihung.
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Schreib einen Brief, um jemandem Mut zu machen.
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Verschenk ein Buch Mormon.
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Verbring etwas Zeit mit jemandem und tut zusammen, was der Betreffende gern tut.
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Mal ein Bild, schreib ein Gedicht, komponiere ein Lied.
Oft dauert es länger, gründlich zu überlegen, was man schenken kann, und dann etwas von sich selbst zu schenken, als einfach in ein Geschäft zu laufen. Fang also rechtzeitig an. Du wirst feststellen, dass sich der größere Aufwand lohnt, und du empfängst im Gegenzug Freude und spürst die Wärme des Geistes.
Präsident David O. McKay (1873– 1970) hat gesagt: „Der Geist der Weihnacht ist der Geist Christi, der unser Herz mit brüderlicher Liebe und Freundschaft erfüllt und uns dazu bewegt, anderen voll Freude zu dienen.“ (Gospel Ideals, 1953, Seite 551.)
Leser
Einige der bedeutendsten Geschenke gibt es in keinem Geschäft. Einige Geschenke, die mehr wert sind als etwas Gekauftes, sind Freundlichkeit, Liebe und Nächstenliebe. Wir ziehen immer den Namen eines Mitglieds der Familie und füllen dann einen kleinen Beutel für den Betreffenden: ein paar aufmunternde Worte, ein Gutschein, was wir für ihn tun wollen, und vielleicht eine kleine Süßigkeit.
Briana Deaver, 14 Jahre, Gemeinde Rocklin 4, Pfahl Rocklin, Kalifornien
Wir haben vieles, was wertvoll ist, aber es ist wichtig, dass man ein Buch Mormon verschenkt – mit dem Zeugnis, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wahr ist. Wenn wir einander mit dankbarem Herzen und aufrichtigem Sinn begegnen, ist es, als sähen wir das liebevolle Gesicht unseres Erretters.
Phyllishena Faamoe Savelio, 19 Jahre, Gemeinde Lalovi, Pfahl Upolu Samoa West
Ich sagte mir, es wäre gut, wenn ich für meinen jüngeren Bruder dieses Mal zu Weihnachten etwas anfertigte. Die Antwort kam durch die Zeitschriften der Kirche. Fast zu jedem Artikel gehört ein Kasten mit einem Zitat und einem Bild. Wenn man das auf Karton klebt und dann mit Geschenkpapier dekoriert, hat man ein tolles Lesezeichen. Außerdem habe ich einen Kasten für die Lesezeichen mit Zitaten beklebt.
Jenny Maynes, 16 Jahre, Gemeinde Geneva, Pfahl Naperville, Illinois
Ich habe vor, etwas zu verschenken, was ich selbst angefertigt habe – vielleicht ein Gedicht oder eine selbst gebastelte Karte, auf der steht, wie sehr ich den Betreffenden mag. Für mich zählt nicht der Preis, sondern der Gedanke.
Carol T. Vallo, 21 Jahre, Zweig Calasiao 2, Distrikt Calasiao, Philippinen
So wie der Erretter können auch wir unseren Mitmenschen ein unbezahlbares Geschenk geben – unsere Liebe. Materielles vergeht im Laufe der Zeit, aber die Freude darüber, dass jemand an mich denkt, ist unbezahlbar und unvergänglich.
Luiz Henrique Keng Quieroz jun., 17 Jahre, Gemeinde Cariacica, Pfahl Vitória, Brasilien
Letztes Jahr zu Weihnachten rief mich ein Freund an. Er gab mir Zeugnis vom Evangelium und vom Erretter. Das hat mich so bewegt, dass ich mich noch immer daran erinnern kann. In diesem Augenblick erkannte ich, dass Schmuck, Kleidung oder Spielsachen nicht die besten Geschenke sind. Das beste Geschenk ist ein Zeugnis davon, dass Christus auf dieser Erde geboren wurde, dass er die Ketten des Todes gesprengt hat und dass er heute lebt.
Jephsey Lorena T. Cardenas, 23 Jahre, Gemeinde Jardim Roberto, Pfahl Parque Pinheiros, São Paulo, Brasilien
„Legen wir doch ein paar Augenblicke lang die Weihnachtskataloge beiseite, in denen so exotische Geschenke dargestellt sind. Denken wir auch nicht mehr an die Blumen für Mutter, den schönen Schlips für Vater, die niedliche Puppe, den Zug, der pfeift, das lang ersehnte Fahrrad – auch die,Star-Trek‘-Bücher und die Videos – und wenden wir uns in Gedanken den gottgegebenen Geschenken zu, die uns auf Dauer bleiben, … [wie] das Geschenk der Liebe.“
Präsident Thomas S. Monson, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft,„Geschenke“, Der Stern , Juli 1993, Seite 58.