2008
Zufriedenheit
April 2008


Von Freund zu Freund

Zufriedenheit

Aus einem Interview mit Elder Alexander A. Odume, Gebietsiebziger im Gebiet Afrika West, das Onyebueze Nmeribe geführt hat

„Seid zufrieden mit dem, was ihr habt.“ (Hebräer 13:5.)

Ich wuchs in einem Dorf im Süden Nigerias auf. Mein Vater verdiente seinen Lebensunterhalt als Landwirt. Er baute Süßkartoffeln, Mais, Maniok, Kochbananen und anderes mehr für den Verkauf an. Meine Eltern lehrten mich durch ihr Vorbild, hart zu arbeiten. Wir arbeiteten alle auf dem Bauernhof, und wir hatten genug zu essen. Mein Vater glaubte, dass einem Menschen, der hart arbeitete und bescheiden lebte, Erfolg beschieden sei.

Meine Eltern gehörten nicht der Kirche an, aber sie glaubten an Gott. Sie lehrten mich, dass Gott lebt und dass Jesus Christus der Erlöser ist.

Mein Vater brachte mir auch bei, diejenigen zu achten, die älter waren als ich – denjenigen zu gehorchen, denen es zustand. Dort, wo ich herkomme, ist es Brauch, diejenigen zu ehren, die älter sind als man selbst.

Als ich noch ein Kind war, brachte uns ein Nachbar während einer Feier etwas zu essen. Wenn meine Familie Essen geschenkt bekommt, ist es bei uns zu Hause üblich, dass mein Vater entscheidet, wann wir es essen. Diesmal war mein Vater nicht zu Hause. Ich wünschte mir so sehr, davon zu essen, dass ich weinte und meine Mutter anbettelte, mir etwas zu geben. Meine Mutter wollte die traditionelle Aufgabe meines Vaters nicht missachten, aber sie wollte auch nicht, dass ich unglücklich war. Sie schnitt etwas ab und gab mir eine Kleinigkeit davon zu essen.

Später, als mein Vater nach Hause kam, war er betrübt über das, was ich getan hatte. Er bat mich in sein Zimmer und sagte mir, dass er enttäuscht war, dass ich mich nicht mit dem zufrieden gezeigt hatte, was ich bereits hatte. Er lehrte mich, dass es Seelenfrieden und ein gutes Leben nur für diejenigen gibt, die mit dem zufrieden sind, was sie haben.

Jahre später besuchte ich viele Kirchen, aber ich fühlte mich nie zu Hause. Eines Tages, als ich von der Arbeit heimkam, sagte mir die Vermieterin, dass meine Frau und ich am kommenden Tag ausziehen müssten. Mir fiel keinerlei Fehlverhalten oder Problem ein, das sie dazu veranlasst haben könnte.

Ich ging zu einem Freund, um ihn um Hilfe dabei zu bitten, rasch eine neue Wohnung zu finden. Dort begegnete ich den Missionaren. Sie stellten sich vor und sagten, sie könnten meine Fragen nach der Lektion beantworten. Als sie über den Propheten Joseph Smith und die Wiederherstellung des Evangeliums sprachen, dachte ich darüber nach, wie ich von einer Kirche zur anderen gegangen war, ohne die Wahrheit zu finden. Ich machte einen Termin mit den Missionaren aus, und meine Frau und ich hörten uns die Lektionen an. Bald ließen wir uns taufen und konfirmieren.

Seit dieser Zeit habe ich etliche Berufungen in der Kirche innegehabt. Ich habe erkannt, dass meine Eltern eine sehr solide Grundlage dafür gelegt hatten, dass ich an Gott glauben und mit dem zufrieden sein konnte, was ich hatte, und dass ich wissen konnte, dass wir durch das Sühnopfer Jesu Christi errettet werden können.

Kinder, hört auf den Rat eurer Eltern, und befolgt das, was euch eure PV-Lehrerinnen und die PV-Leitung beibringen. Ich weiß: Wenn ihr gehorsam seid, wenn ihr das Buch Mormon lest, wenn ihr euer Taufbündnis ehrt – dann wird der Herr euch segnen.