2012
Ist dieses Buch von dir?
Februar 2012


Ist dieses Buch von dir?

Cynthia Ann Lee, Nevada, USA

Ich war gerade 21 geworden und arbeitete in einem Skigebiet in der Nähe als Serviererin in einem Restaurant. An einem Nachmittag hatte ich gerade die Gaststube geputzt, da reichte mir ein Kollege ein Buch und sagte, er wolle es mir schenken. Ich dankte ihm und nahm es entgegen.

Ich betrachtete den Titel: das Buch Mormon. Meine Neugier war geweckt, also beschloss ich, in die Küche zu gehen und einen Blick hineinzuwerfen. Auf der Innenseite hatte mein Kollege ein paar Zeilen an mich geschrieben. Da stand, das Buch Mormon sei ein wahres Buch über das Evangelium Jesu Christi, und er wisse, dass es mich innerlich berühren werde. Ich beschloss, gleich mit dem Lesen anzufangen.

Als ich darin las, umfing mich ein ganz besonderes Gefühl des Friedens. Dieses Gefühl hatte ich bisher nur dann gehabt, wenn ich in der Bibel las. Eigentlich hatte ich nur ein paar Seiten lesen wollen, doch jetzt wurden daraus mehrere Kapitel. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dann las ich 1 Nephi 15:11: „Erinnert ihr euch nicht dessen, was der Herr gesagt hat? – Wenn ihr euer Herz nicht verhärtet und mich im Glauben bittet, im Vertrauen darauf, dass ihr empfangen werdet, mit Eifer im Halten meiner Gebote, so wird euch dies gewisslich kundgetan werden.“

Ich musste einfach wissen, ob dieses Buch wahr ist. Ich wusste nicht, wie ich Gott im Gebet ansprechen sollte, deshalb schaute ich einfach hoch zur Küchendecke und fragte: „Ist dieses Buch von dir?“ Sofort erhielt ich eine klare Antwort: „Ja.“ Ich weiß noch, dass ich tief beeindruckt war. Dieses Buch wollte ich auf jeden Fall zu Ende lesen!

Drei Monate später besuchte ich meinen Vater in Kalifornien. Inzwischen hatte ich das Buch Mormon ganz gelesen. Nicht weit von seinem Haus entfernt kam ich an einem Gebäude vorbei. Auf der Vorderseite war ein Mosaik angebracht, das ich sofort erkannte. Ich bog in den Parkplatz ein. Vor dem Gebäude stand ein Mann.

„Was macht Lehis Vision vom Baum des Lebens auf diesem Gebäude?“, fragte ich. Da stellte er mir die Kirche vor, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Ich holte das Buch Mormon aus dem Auto und stellte ihm Fragen zu all den Schriftstellen, die ich beim Lesen eingekreist hatte. Er nahm mir ein wenig den Wind aus den Segeln, indem er erklärte, dass die Kirche Missionare hatte, die zwei Jahre ihres Lebens damit zubrachten, Fragen wie meine zu beantworten.

Ich gab ihm die Adresse meines Vaters, und später kamen zwei Missionare vorbei. Ich war beeindruckt, dass sie alle meine Fragen so bereitwillig beantworteten. Noch mehr beeindruckte mich, dass die neuen Glaubensgrundsätze, die sie mir vorstellten, mir vorkamen wie etwas Vertrautes, woran ich mich nun wieder erinnerte. Fünf Wochen später ließ ich mich taufen und gehörte nun der Kirche an.

Seither sind 32 Jahre vergangen, und ich lese noch immer jeden Tag im Buch Mormon. Es ist für meine Familie und mich stets eine Quelle des Lichts und der Führung. Ich bin so dankbar für die einstigen Propheten, die Gottes Wort auf goldene Platten graviert haben, für Joseph Smith, der Verfolgung und Prüfungen ertragen hat, um diese Wahrheiten zu übersetzen und zu veröffentlichen, und ich bin dem Kellner dankbar, der den Mut hatte, mir an jenem Tag ein Buch Mormon zu schenken.