2012
Weltweit folgen die Mitglieder dem Aufruf der Propheten und veranstalten einen Tag des Dienens.
Februar 2012


Weltweit folgen die Mitglieder dem Aufruf der Propheten und veranstalten einen Tag des Dienens.

Im April 2011 rief Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, die Einheiten der Kirche in aller Welt dazu auf, sich anlässlich des 75. Jahrestages der Einführung des Wohlfahrtsprogramms zu einem Tag des Dienens zusammenzufinden. Diese Einladung wurde allen Einheiten der Kirche offiziell in einem Schreiben der Ersten Präsidentschaft übermittelt. Präsident Eyring sprach anschließend über vier Grundsätze, von denen er sich, wie er ausführte, leiten ließ, wenn er „auf die Weise des Herrn helfen wollte oder wenn [ihm] geholfen wurde” (siehe „Gelegenheiten, Gutes zu tun“, Liahona, Mai 2011, Seite 22).

In den darauffolgenden Monaten des Jahres 2011 folgten Mitglieder in aller Welt dem prophetischen Aufruf und setzten in ihren Dienstprojekten die Grundsätze um, auf die Präsident Eyring hingewiesen hatte.

1. Grundsatz: „Alle Menschen [sind] glücklicher und haben mehr Selbstachtung, wenn sie sich und ihre Familie versorgen und sich dann darüber hinaus noch um andere kümmern können.“

Zu den ersten Pfählen, die dem Aufruf der Ersten Präsidentschaft zum Tag des Dienens folgten, zählte der Pfahl David in Panama, der eine Messeveranstaltung unter dem Motto „Bereit sein“ für die interessierte Allgemeinheit organisierte. Diese Veranstaltung fand im April statt und wurde von mehreren öffentlichen Stellen mitgetragen. Es gab Workshops und praktische Beispiele zu Themen wie Vorratshaltung in der Familie, Familienfinanzen, Vorbereitung auf Notfälle und Gesundheit.

Es reiche nicht aus, diese Grundsätze selbst zu kennen, sagt Itzel Valdez Gonzalez, die am Tag des Dienens teilgenommen hat. Es sei auch wichtig, sie weiterzugeben und somit anderen zu dienen.

„Der Dienst am Mitmenschen ist ein wichtiges Merkmal eines Nachfolgers Jesu Christi“, meint sie. „Diese Veranstaltung hat den Mitgliedern der Kirche die Gelegenheit geboten, ihre Zeit und ihre Talente zur Verfügung zu stellen, um ihren Mitmenschen Gutes zu tun.“

2. Grundsatz: „Wenn wir einander die Hand reichen, … vereint der Herr uns im Herzen.“

Mitglieder aus dem Zweig Arusha in Tansania beschlossen, ehrenamtlich im Shanga House mitzuarbeiten – einer Einrichtung, die Behinderten eine Berufsausbildung ermöglicht und ihnen zeigt, wie sie für sich und ihre Familie den Lebensunterhalt bestreiten können.

Am 20. August 2011 arbeiteten 35 Helfer – Erwachsene, Jugendliche und Kinder, sowohl Mitglieder als auch Freunde der Kirche und Missionare – Seite an Seite mit den Behinderten. Sie stellten Handwerksarbeiten und Schmuckgegenstände für den späteren Verkauf her. Die ehrenamtlichen Helfer beteiligten sich auch an der Hausarbeit – sie putzten und fegten.

Gegen Ende der Aktion baten die Verantwortlichen des Heims die Helfer, sich alle zusammenzufinden, damit die Leute, denen sie Gutes getan hatten, ihnen die Hand geben und sich bei ihnen bedanken konnten. „Das war so ergreifend“, be-richtet Schwester Sandra Rydalch, die mit ihrem Mann, Elder Rich Rydalch, dort eine Mission erfüllt. Und wenn seither jemand aus dem Shanga House in der Stadt ein Mitglied trifft, „erkennen sie uns gleich und winken uns zu und bleiben stehen und plaudern mit uns“, erzählt Schwester Rydalch.

Laut Patience Rwiza, der auf Weisung der Priestertumsführer dieses Dienstprojekt des Zweiges ins Leben gerufen hatte, brachte es nicht nur den Menschen aus dem Shanga House Vorteile, sondern auch den Helfenden. „Die Mitglieder wurden durch das Dienen liebevoller, und wir haben einiges dazugelernt, was uns vorher nicht so bewusst gewesen ist“, sagt er. „Mein Zeugnis ist stärker geworden durch das, was ich getan und erlebt habe, sowohl aufgrund des Einsatzes der Mitglieder als auch durch die Zusammenarbeit aller in unserem Gemeinwesen.“

3. Grundsatz: „Beziehen Sie die Mitglieder Ihrer Familie in die Arbeit ein, damit sie lernen, so füreinander da zu sein, wie sie es für andere sind.“

Den Mitgliedern des Pfahls Coimbra in Portugal ist bewusst, dass Dienen keine einmalige Sache ist. Jedes Jahr beteiligt sich nämlich der Pfahl unter der Schirmherrschaft der Mormon Helping Hands an mehreren Aktionen. Zu den Dienstprojekten im vergangenen Jahr zählten die Säuberung eines Parks und ein Besuch der PV-Kinder in einem Waisenhaus. Bei all diesen Projekten ist es laut Anabela Jordão Ferreira, der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit im Pfahl Coimbra, ganz wichtig, dass die gesamte Familie mit einbezogen wird.

„Manchmal heißt es sogar, dass alle zwischen acht Monaten und 88 Jahren beim Dienstprojekt mitmachen können“, schmunzelt Schwester Jordão. „Und das stimmt wirklich. Da kommen Mütter mit ihrem Baby oder Großväter, die schon nicht mehr gut gehen können, aber sie alle haben ein starkes Zeugnis und den Wunsch, dem Herrn zu dienen.“

4. Grundsatz: „Der Herr [sendet] den Heiligen Geist, damit sich der Grundsatz ‚sucht, dann werdet ihr findenʻ erfüllt; ob es nun darum geht, den Armen zu helfen oder die Wahrheit herauszufinden.“

Als Folge des Aufrufs von Präsident Eyring erhielt Michael Hatch vom Hoherat des Pfahles Farmington in New Mexico den Auftrag, einen Pfahltag des Dienens zu organisieren, und er fragte sich, woher er eine gute Idee nehmen solle, wie man den Menschen in seinem Gebiet dienen könne. Er beriet sich mit seinem Komitee, und es und die übrigen Führungsbeamten im Pfahl baten die Mitglieder, Ideen für Dienstprojekte im Gemeinwesen beizusteuern.

Roberta Rogers, die als Ansprechpartnerin für Öffentlichkeitsarbeit in einem Krankenhaus tätig ist, wusste, dass einige Organisationen in der Gegend, darunter auch das Krankenhaus, Bedarf an bestimmten Kleidungsstücken hatten. Bei den Altkleidersammlungen wurden zwar oft nützliche Sachen wie Hosen, Hemden, Schuhe oder Mäntel gespendet, doch vielen gemeinnützigen Organisationen mangelte es an Kleidungsstücken, die neu gekauft werden müssen – etwa Socken, Unterwäsche oder Pyjamas. Schwester Rogers schlug vor, der Pfahl solle solche Gegenstände spenden.

Am 15. Oktober verteilten die Mitglieder 1000 Türhänger aus Karton als Werbeträger; darauf standen nähere Angaben zum Dienstprojekt mit der Bitte um Unterstützung und einer Aufstellung der benötigten Artikel. Eine Woche später holten die Mitglieder die gespendeten Kleidungsstücke ab und brachten sie ins Pfahlzentrum, wo sie sortiert und zehn gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt wurden.

Laut Schwester Rogers hat dieses gemeinsame Vorgehen einen dringenden Bedarf im Gemeinwesen gedeckt. „Es war mal was anderes, und wir haben vielen einen Dienst erwiesen. Da es ja nicht so teure Artikel waren, konnte jede Familie mit ein paar Dollar jemandem wirklich helfen.“

Wie die Erste Präsidentschaft dazu aufgerufen hat, haben Mitglieder in aller Welt Dienstprojekte vor Ort auf die Beine gestellt.

© 2011 ronald k. nielsen