2012
Fonds macht Tempelsegnungen den Mitgliedern in aller Welt zugänglich
März 2012


Fonds macht Tempelsegnungen den Mitgliedern in aller Welt zugänglich

Seit Riaz Gill aus Pakistan im Juli 2001, unmittelbar vor seiner Mission in Singapur, den Manila-Tempel in den Philippinen besucht hatte, war er entschlossen, zum Tempel zurückzukehren, damit seine Familie ewig bestehen könne.

Seine Frau Farah ließ sich 2007 taufen, aber weil die finanziellen Mittel knapp waren, wussten sie nicht, wann sie in der Lage sein würden, zum Tempel zu fahren, der über 5700 km entfernt war. Als ihr Sohn Ammon Phinehas 2009 geboren wurde, wurde ihr Wunsch, im Tempel gesiegelt zu werden, noch stärker, und Ende des Jahres 2010 wurden ihre Gebete dank des Allgemeinen Fonds zur Unterstützung von Tempelbesuchern erhört.

„Weil ich mit meiner Familie in den Tempel gehen konnte, ist mein Zeugnis stärker geworden“, erzählt Bruder Gill. „Nach unserem Besuch im Tempel habe ich das Gefühl, dass ich dem Herrn noch viel mehr geben kann. … Der Tempelbesuch war so schön und glaubensstärkend, dass ich es kaum in Worte kleiden kann.“

Als er dort war, hatte Bruder Gill auch die Gelegenheit, heilige Handlungen für seinen Vater, Großvater und Schwiegervater, die alle bereits verstorben sind, zu verrichten. Auch ließ er die Arbeit für seine Mutter erledigen und konnte so an seine Eltern gesiegelt werden.

„Es war ein großer Vorzug für meine Familie und mich, den Tempel besuchen zu können“, sagt Bruder Gill. „Ich möchte mich aus tiefstem Herzen mit vielen Gebeten bei den Führern der Kirche bedanken, die uns die Reise zum Tempel ermöglicht haben.“

Seit 1992 kommt dieser Fonds, der zu 100% durch Spenden der Mitglieder unterhalten wird, für einen einmaligen Tempelbesuch auf, und zwar für Mitglieder, die außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas leben und eine solche Reise anderweitig nicht bestreiten könnten. Mitglieder, die gerne an diesen Fonds spenden möchten, vermerken einfach „Tempelbesucher-Fonds“ unter „Sonstiges“ auf dem regulären Spendenzettel. Auch kann man dem Fonds über LDS Philanthropies Spenden zukommen lassen.

Bei der Generalkonferenz im Oktober 2011 forderte Präsident Thomas S. Monson die Mitglieder auf, zum Allgemeinen Fonds zur Unterstützung von Tempelbesuchern etwas beizusteuern. Er sagte: „Es gibt noch immer Gegenden in der Welt, wo der Tempel so weit von den Mitgliedern entfernt ist, dass sie sich die Fahrt dorthin nicht leisten können. Somit können sie also nicht an den heiligen und ewigen Segnungen teilhaben, die man im Tempel bekommen kann.“ („Da wir uns nun wiedersehen“, Liahona, November 2011, Seite 5.)

„Zweck dieses Fonds ist es, speziell jene zu unterstützen, die in Ländern leben, wo es wesentlich schwieriger ist, zum Tempel zu fahren“, erläutert William R. Walker, Direktor der Hauptabteilung Tempel. „Diese Leistung, die einmalig gewährt wird, ermöglicht es Mitgliedern, heilige Handlungen zu empfangen.“

Elder Walker zufolge liegt besonders großer Bedarf in Afrika sowie im pazifischen und asiatischen Raum vor. Die Pfahl- und Missionspräsidenten geben ihre Empfehlung an die Gebietspräsidentschaft weiter, die den Fonds für das jeweilige Land verwaltet.

2009 und 2010 kam der Fonds etwa 4000 Mitgliedern zugute, die das erste – und vielleicht letzte – Mal zum Tempel fahren konnten.

Damit so viele wie möglich in den Genuss dieser Segnungen kommen, so Elder Walker, „prüfen wir, welcher Tempel mit den günstigsten Flügen erreicht werden kann. Es geht also nicht unbedingt darum, zum nächstgelegenen Tempel zu kommen oder zu einem Tempel im Gebiet des Betreffenden.“

Es wird erwartet, dass jedes Mitglied, das aus dem Fonds unterstützt wird, auch ein Opfer bringt oder einen Beitrag leistet.

„Mancherorts ist es schon teuer und sehr schwierig, überhaupt einen Reisepass zu bekommen“, erklärt Elder Walker. „Also müssen die Mitglieder in den Gebieten, wo ein Tempelbesuch nur im Ausland möglich ist, für ihren Reisepass selbst aufkommen, um vom Fonds profitieren zu können. In anderen Ländern bringen die Empfänger zumindest einen Teil des Geldes auf. Das mag manchen nicht viel erscheinen, aber für diejenigen ist das vielleicht alles, was sie in sechs Monaten zusammensparen konnten.“

Elder Walker stellt fest, dass alle, die sich daran beteiligen, ihr Ziel zu erreichen, es viel mehr zu schätzen wissen. „In fast jedem Fall haben die Empfänger ihr Bestes gegeben, um sich zu beteiligen, und wurden reich gesegnet. Sie haben es überhaupt nicht als selbstverständlich angesehen“, berichtet er.

Abgesehen von der Fahrt zum Tempel kommt der Fonds auch für sieben Garnituren Garments pro Person auf, damit man seine Bündnisse auch in Ehren halten kann, wenn man nach Hause zurückgekehrt ist.

Es war Präsident Monson, der in seiner Konferenzansprache zum ersten Mal von einem Podium aus auf diesen Fonds aufmerksam machte. Diese Tatsache werde, zusammen mit der wachsenden Nachfrage in Hinblick auf den Fonds, höchstwahrscheinlich dazu führen, dass jetzt mehr Spenden zusammenkommen, meint Elder Walker.

„Es kommen ja immer noch neue Mitglieder hinzu, und in vielen Gebieten haben wir dem Bedarf bislang bei weitem nicht entsprochen“, erklärt er. Anschließend zitiert er Präsident Howard W. Hunter (1907–1995), der 1994 allen würdigen Mitgliedern ans Herz legte, einen Tempelschein zu besitzen (siehe „The Great Symbol of Our Membership“, Ensign, Oktober 1994, Seite 2): „Es gibt viele glaubenstreue Mitglieder in der Kirche, die einen gültigen Tempelschein besitzen, aber noch nicht im Tempel waren und momentan auch keine Aussicht darauf haben, den Tempel besuchen zu können.“

Präsident Monsons Bekanntgabe des Fonds rühre, so Elder Walker, von seiner Liebe zum Tempel her und weil er sich so gut in die Heiligen einfühlen könne, denen der Fonds in erster Linie zugute kommt.

„Wenn man diese abgelegenen Orte besucht, bekommt man ein Gespür für die Menschen und ihre Herausforderungen“, meint Elder Walker. „Dieser Fonds wird vielen Menschen Segnungen ermöglichen.“

Riaz Gill, seine Frau Farah und ihr Sohn Ammon Phinehas konnten 2010 dank des Allgemeinen Fonds zur Unterstützung von Tempelbesuchern den Manila-Tempel in den Philippinen besuchen und als Familie gesiegelt werden.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Riaz Gill

Der Manila-Tempel in den Philippinen

© IRI