2012
Warum brauchen wir Propheten?
März 2012


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Warum brauchen wir Propheten?

Präsident Dieter F. Uchtdorf

Da der Vater im Himmel seine Kinder liebt, lässt er sie dieses irdische Leben nicht ohne Führung und Anleitung durchlaufen. Die Lehren unseres himmlischen Vaters sind nicht die gewöhnlichen, vorhersehbaren Nullachtfünfzehn-Ratschläge, die man sich in Form eines Taschenbuchs in der nächsten Buchhandlung holen kann. Sie sind die Weisheit eines allmächtigen, allwissenden celestialen Wesens, das seine Kinder liebt. Gottes Wort birgt das Geheimnis aller Zeitalter: den Schlüssel zum Glücklichsein in diesem Leben und in der künftigen Welt.

Der Vater im Himmel offenbart seinen Kindern auf der Erde seine Weisheit durch seine Knechte, die Propheten (siehe Amos 3:7). Von den Tagen Adams an hat Gott zu seinen Kindern gesprochen – durch die von ihm bestimmten Sprachrohre, die beauftragt sind, seinen Willen und Ratschlag kundzutun. Propheten sind inspirierte Lehrer, und sie sind stets besondere Zeugen Jesu Christi (siehe LuB 107:23). Propheten sprechen nicht nur zu den Menschen ihrer Zeit, sondern zu den Menschen in allen Zeitaltern. Ihre Stimme klingt als Zeugnis vom Willen Gottes für seine Kinder über Jahrhunderte nach.

Die heutige Zeit unterscheidet sich nicht von vergangenen Zeitaltern. Der Herr liebt die Menschen in unserer Zeit nicht weniger als die in früheren Zeiten. Zu den herrlichen Botschaften der Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi gehört, dass Gott immer noch zu seinen Kindern spricht! Er ist nicht im Himmel verborgen, sondern spricht heute, wie er vor alters gesprochen hat.

Vieles von dem, was der Herr seinen Propheten offenbart, dient dazu, uns als Einzelne wie als Gesellschaft vor Kummer zu bewahren. Gott spricht, um seine Kinder zu lehren, zu inspirieren, zu läutern und zu warnen. Wenn Einzelne und die Gesellschaft die Weisungen des Vaters im Himmel in den Wind schlagen, nehmen sie Prüfungen, Leid und Mühsal in Kauf.

Gott liebt alle seine Kinder. Deshalb dringt er so inständig durch seine Propheten auf uns ein. So wie wir für unsere Familie das Beste wollen, wünscht sich der Vater im Himmel das Beste für uns. Deshalb sind seine Weisungen so entscheidend und manchmal auch so dringlich. Deshalb hat er uns auch heute nicht allein gelassen, sondern offenbart uns weiterhin seinen Willen durch seine Propheten. Unser Schicksal und das Schicksal unserer Welt hängen davon ab, ob wir Gottes Wort, das seinen Kindern offenbart wird, hören und beachten.

Wir finden Gottes kostbare Weisungen für die Menschheit in der Bibel, im Buch Mormon, im Buch Lehre und Bündnisse und in der Köstlichen Perle. Darüber hinaus spricht der Herr durch seine Diener zu uns, wie er es auch bei der kommenden Generalkonferenz wieder tun wird.

Alle, die sich fragen, ob das wirklich sein kann – die sich wundern, ob es möglich ist, dass Gott heute zu uns spricht –, lade ich von ganzem Herzen ein: „Kommt und seht!“ (siehe Johannes 1:46). Lesen Sie das Wort Gottes in den heiligen Schriften. Hören Sie bei der Generalkonferenz mit dem Wunsch zu, die Stimme Gottes durch seine neuzeitlichen Propheten zu vernehmen. Kommen Sie, hören Sie, und sehen Sie mit dem Herzen! Denn wenn „ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird [Gott] euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun, dass es wahr ist“ (Moroni 10:4). Durch diese Macht weiß ich, dass Jesus Christus lebt und seine Kirche durch einen lebenden Propheten führt, nämlich Präsident Thomas S. Monson.

Brüder und Schwestern, Gott spricht heute zu uns. Und er wünscht sich, dass alle seine Kinder zuhören und seiner Stimme Beachtung schenken. Wenn wir das tun, wird uns der Herr reich segnen und stützen, sowohl in diesem Leben als auch in künftigen Welten.

Noach wird für seine Worte verhöhnt, Gemälde von Harry Anderson © IRI; Abinadi vor König Noa, Gemälde von Arnold Friberg © 1951 IRI; Johannes der Täufer predigt, Gemälde von Del Parson © 1984 IRI