Freude am Tag des Dienens
Gebäude wurden gereinigt, Böden gewischt, Schüler unterrichtet, Lebensmittel gesammelt, Einwanderern wurde geholfen, Witwen wurden besucht, Grünanlagen wurden von Unkraut befreit, Schulen wurden gestrichen. Dies sind nur einige wenige der vielen Dienstprojekte, die letztes Jahr von Mitgliedern der Kirche durchgeführt wurden, nachdem die Erste Präsidentschaft anlässlich des 75. Jahrestages der Einführung des Wohlfahrtsprogramms zu einem Tag des Dienens aufgerufen hatte. Diese Projekte haben sowohl bei den Helfern als auch bei denjenigen, denen ihr Einsatz zugute kam, tiefen Eindruck hinterlassen. An vielen Orten auf der Welt hat sich etwas zum Besseren verändert.
London, England
Mitglieder der Kirche in London begingen den Jahrestag, indem sie bei einer Reinigungsaktion in Tottenham mithalfen, wo im August 2011 Unruhen eskaliert waren. In einem Park jäteten die freiwilligen Helfer Unkraut, legten Blumenbeete an und sammelten Müll auf.
Andere Mitglieder waren in einem Kinderhospiz im Einsatz, wo sie Gartenwege fegten und die Außenanlagen für die Kinder und ihre Familien verschönerten. Charlotte Illera half bei der Koordinierung des Projekts. „Es war harte Arbeit, aber sie machte auch große Freude“, berichtet sie. „Selbst etwas so Einfaches wie fegen kann sehr hilfreich sein. Man braucht keine großartigen Fähigkeiten. Mit ganz einfachen Sachen kann man anderen eine Freude machen.“
Rudi Champagnie äußert sich dazu, was mit dem Aufruf der Ersten Präsidentschaft zum Tag des Dienens erreicht werden sollte: „Ich glaube, dass diese Offenbarung uns einander näherbringen sollte. Wir sollten hinausgehen in die Gesellschaft und neue Leute kennenlernen.“ Er sagt weiter: „Es ist schön zu sehen, wie die Kirche sich in der Gesellschaft engagiert. Noch schöner ist es, selbst mit dabei zu sein. Mein Zeugnis ist gestärkt worden, und ich habe den Wunsch, noch mehr zu tun.“
Hongkong, China
Die erwachsenen Jugendführer im Pfahl Hongkong forderten das Jugendkomitee auf, selbst ein Dienstprojekt auszusuchen. Nachdem sich die Jugendlichen erkundigt hatten, was vor Ort dringend gebraucht wurde, beschlossen sie, an einer Schule Kurse für Kinder aus einkommensschwachen Familien durchzuführen. Etwa 125 Jugendliche erklärten mehr als 80 Schulkindern, wie man seine Talente entwickelt, gesundes Essen kocht, in der Familie Zeit füreinander findet und gute Freundschaften aufbaut.
„Das war nicht nur eine vorübergehende Episode“, meint Anita Shum, die Pfahl-JD-Leiterin. „Was die Jugendlichen den Kindern beigebracht haben, kann sich nachhaltig auswirken.“ Weiterhin meint sie, dass die Jugendlichen sich gern daran erinnern und Erfahrungen gemacht haben, von denen sie ein Leben lang profitieren werden.
Akkra, Ghana
Mitglieder der Kirche in Akkra in Ghana begingen den Tag des Dienens, indem sie Schulen neu strichen, Straßen und Rinnsteine fegten und die Außenanlagen von Krankenhäusern und Kliniken säuberten.
Emma Owusu Ansah aus dem Pfahl Christiansborg in Akkra war an der Planung der Dienstprojekte beteiligt. „Wenn wir uns als Mitglieder der Kirche zusammenfinden, entsteht mehr Einigkeit, und es fällt uns leichter, einen Grundsatz wie den Dienst am Nächsten zu befolgen“, meint sie. Am Ende des Tages kamen die Mitglieder zusammen, um einander Zeugnis zu geben. Schwester Ansah kommentiert: „Nachdem ich die Zeugnisse gehört hatte, wurde mir bewusst, was wir alles versäumen, wenn wir keinen Dienst am Nächsten leisten.“
Als Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, die Mitglieder zur Teilnahme am Tag des Dienens aufrief, sprach er auch darüber, dass solche Projekte die Verbundenheit stärken: „Ein … Evangeliumsgrundsatz, der mir beim Wohlfahrtswerk als Richtschnur dient, besteht in der Kraft und dem positiven Einfluss von Einigkeit. Wenn wir einander die Hand reichen, um Menschen in Not zu helfen, vereint der Herr uns im Herzen.“1
Córdoba, Argentinien
An einem regnerischen Oktobertag spendeten 1601 Mitglieder der Kirche aus fünf Pfählen in Córdoba einem Pflegeheim insgesamt 10.234 Arbeitsstunden. Sie übergaben außerdem Kleidung, die sie gesammelt hatten, Lebensmittel und Hygienepäckchen. Sie arbeiteten im Garten, strichen Wände und Bänke neu und veranstalteten eine Talentshow. Einige Schwestern boten Haar-, Fuß- oder Handpflege an.
„Dieses Projekt hat bestimmt nicht nur ihnen, sondern auch mir geholfen“, stellt die 14-jährige Rocío B. nach dem Projekt fest. „Ich wusste, dass ich das Richtige tat und dass der Vater im Himmel sich darüber gefreut hat.“
São Paulo, Brasilien
Mitglieder des Pfahles São Paulo fühlten sich dazu inspiriert, Zucker, Speiseöl, Reis und Bohnen zu sammeln und die Lebensmittel zwei wohltätigen Einrichtungen zu spenden. Sie erklärten den Mitarbeitern dieser Einrichtungen auch einfache Grundsätze der Vorratshaltung. Andere Mitglieder führten für die Mitglieder des Pfahles und die Bevölkerung Schulungen zu den Themen Bildung, Finanzen und Erwerbstätigkeit durch. Damit sollte den Teilnehmern geholfen werden, sich Fähigkeiten anzueignen, die man am Arbeitsmarkt braucht.
„Die Menschen, die wir eingeladen hatten, waren sehr angetan von der Arbeit der Kirche. Viele kannten uns vorher nicht, verabschiedeten sich aber mit guten Gefühlen“, berichtet Kátia Ribeiro, ein Mitglied des Pfahles. „Unter den Mitgliedern herrschten Einigkeit und Hilfsbereitschaft, und die Menschen, denen wir halfen, waren von Herzen dankbar.“
Falls Church, Virginia, USA
Mitglieder der Kirche in Falls Church in Virginia hatten Freude an einem Dienstprojekt, das zwei Obdachlosenheimen zugute kam. Adeana Alvarez, die eine Wand abschrubbte, sagte zu einem anderen Mitglied der Gemeinde: „Ich hatte viel Ärger diese Woche, und es tut gut, meinen Ärger an dieser Wand abzureagieren! Jeder braucht selbst einmal Hilfe, und es tut gut, anderen Menschen zu helfen.“
Ein weiteres Mitglied der Gemeinde, Anne Sorensen, meinte: „Man fühlt sich seinen Mitmenschen viel stärker verbunden. Ich weiß jetzt viel mehr darüber, was in einer Einrichtung wie dieser vor sich geht. Jedes Mal, wenn ich jetzt vorbeifahre, denke ich an die Leute, die hier Kurse besuchen, und hoffe, dass unser Einsatz hier für sie spürbar ist und sie das Gefühl haben, dass sie in dem Bestreben, ihr Leben zu verbessern, nicht allein sind.“
Tokorozawa, Japan
In einer Grundschule in Tokorozawa haben Mitglieder der Kirche ein Seminar über Vorratshaltung abgehalten, das von fünfzig Eltern und Lehrern besucht wurde. Wegen des Erdbebens im März 2011 bestand großes Interesse daran, zu erfahren, wie man sich auf Naturkatastrophen vorbereiten kann, und vor allem, wie man einen Langzeitvorrat anlegt.
„Trotz des schweren Erdbebens im Osten Japans habe ich bisher nichts unternommen, um besser vorbereitet zu sein“, sagte ein Teilnehmer. „Ich bin froh über das, was ich hier in Erfahrung bringen konnte. Ich möchte einen Platz finden, wo ich Lebensmittel lagern kann, damit ich meine Familie schützen kann.“
Akihito Suda, der zum Pfahl Musashino in Japan gehört, beobachtete, dass die Menschen vom Licht Christi berührt wurden, als Mitglieder der Kirche erklärten, welche Vorbereitungen sie für den Notfall getroffen hatten. „Jesus Christus ist das Licht der Welt“, sagt er. „Seine Lehren erleuchten die Gesellschaft.“
Tallinn, Estland
Mitglieder der Kirche in Tallinn verbrachten einen Tag damit, Bedürftigen rund um ihr Haus oder ihre Wohnung zur Hand zu gehen. Die einen hackten Holz oder schaufelten Kohlen, andere reinigten Teppiche, brachten neue Gardinen an oder putzten Fenster und Wände.
Maila Chan besuchte mit ihrer Familie eine ältere Frau und hackte Holz für sie. „Ich freue mich als Mutter sehr, dass wir als Familie eine so schöne Erfahrung gemacht haben“, sagt sie. „Man vergisst die eigenen Probleme völlig, wenn man anderen hilft; das ist wirklich gut. Ich weiß, dass wir unserem Gott nur dienen, wenn wir unseren Mitmenschen dienen.“
Margit Timakow meint: „Ich habe meine eigenen Aufgaben zurückgestellt und mich voll und ganz dem Ziel gewidmet, jemand anderem zu helfen. Mir ist klar geworden, welche Kraft darin steckt, dass man Opfer bringt. Wir müssen nicht nach dem Warum fragen oder danach, ob wir etwas anderes hätten tun können. Wir gehen einfach auf andere zu und helfen. Wir helfen, weil sie uns nicht gleichgültig sind. Wir helfen, weil wir dem Beispiel Jesu folgen wollen.“
Die Früchte Ihrer Arbeit
Die Zeugnisse derer, die in aller Welt Dienstprojekte durchgeführt haben, zeigen uns, dass unser Zeugnis wächst und wir zufriedener mit uns sind, wenn wir unseren Mitmenschen helfen. Präsident Eyring hat bekräftigt, dass wir für unseren Dienst am Nächsten gesegnet werden: „Im Namen des Herrn danke ich Ihnen für Ihren Eifer, den Kindern des Vaters im Himmel zu dienen. Er kennt Sie, und er sieht Ihre Bemühungen, Ihren Fleiß und Ihre Opfer. Möge er Sie damit segnen, dass Sie in der Freude derer, denen Sie und mit denen Sie im Auftrag des Herrn geholfen haben, die Früchte Ihrer Arbeit erkennen.“2