Ein Opfer, aber auch eine Freude
Mein Wunsch, auf Mission zu gehen, verflüchtigte sich beinahe, weil ich Gefallen daran fand, Geld zu verdienen.
Als ich sechs war, lernte meine Mutter in Ghana die Missionare kennen und schloss sich der Kirche an. Mein Vater hatte sie mit fünf Kindern im Stich gelassen, aber dank der Lehren der Kirche blieb unsere Familie stark. Wir liebten einander und hatten daheim unseren Frieden. Ich ging gern mit meiner Mutter in die Kirche und besuchte auch gern die PV und später das Seminar.
Als Jugendlicher wurde ich als Gemeindemissionar berufen, und es machte mir Spaß, mit den Missionaren unterwegs zu sein. Mir fiel auch auf, wie junge Männer aus unserer Gemeinde, die auf Mission gingen, sich nach ihrer Rückkehr verändert hatten. Sie waren gebildeter und reifer, körperlich wie geistig. Auch mein älterer Bruder ging auf Mission. Ich bemerkte bei ihm viele positive Verhaltensänderungen, als er wieder da war. Ich fragte mich immer wieder, warum eine Mission die Menschen so zum Positiven veränderte. Ich begeisterte mich dafür, selbst auf Mission zu gehen.
Nach der Highschool arbeitete ich, um Geld für eine Mission zu verdienen. Doch schon bald verflüchtigte sich mein Wunsch, auf Mission zu gehen, beinahe, weil ich Gefallen daran fand, Geld zu verdienen. Auf Mission zu gehen wäre ein Opfer gewesen, weil ich mit meinem Gehalt auch meine Familie unterstützte. Jedes Mal, wenn ich mich daranmachen wollte, die Missionspapiere auszufüllen, dachte ich an das Geld, auf das ich verzichten würde, legte die Papiere wieder beiseite und arbeitete weiter.
Als meine Freunde einer nach dem anderen auf Mission gingen, fühlte ich mich nicht wohl in meiner Haut, weil ich wusste, dass auch ich mich dafür bereitmachen sollte. Also ging ich in mich. Ich überlegte, dass es nicht ausreichte, die Hand zu heben, um den Propheten und die örtlichen Führer der Kirche zu unterstützen. Vielmehr ging es darum, zu tun, was sie sagen, und die Gebote des Vaters im Himmel zu halten.
Jetzt war die Zeit, auf Mission zu gehen, und so übergab ich dem Bischof meine Missionspapiere. Das war der zweitglücklichste Tag meines Lebens. Der glücklichste war der Tag, als der Bischof mich in sein Büro bat und mir einen weißen Umschlag überreichte. Er enthielt meine Berufung in die Nigeria-Mission Ibadan. Ich war voller Freude.
In der Missionarsschule lernte ich die Lehren des Evangeliums noch besser kennen und gewann wunderbare Erkenntnisse. Außerdem empfing ich im Tempel mein Endowment. Ich bin so froh, dass ich mich entschieden habe, auf Mission zu gehen. Ich habe es nie bereut. Auch bin ich auf meiner Mission geistig gewachsen. Das liegt wohl daran, dass ich Menschen helfe, die gleichen Segnungen des Evangeliums zu empfangen, die mir und meiner Familie so viel Freude gebracht haben.