Entscheidungen
Mögen wir stets das Rechte wählen, auch wenn es schwieriger ist, statt das Falsche, selbst wenn das einfacher ist.
Brüder und Schwestern, ehe ich heute mit meiner offiziellen Botschaft beginne, möchte ich vier neue Tempel ankündigen, die in den kommenden Monaten und Jahren an folgenden Orten errichtet werden: Quito in Ecuador, Harare in Simbabwe, Belém in Brasilien sowie ein zweiter Tempel in Lima in Peru.
Als ich 1963 Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel wurde, hatte die Kirche gerade einmal zwölf Tempel in Betrieb. Mit der Weihung des Stadtmitte-Provo-Utah-Tempels vor zwei Wochen sind weltweit nun 150 Tempel in Betrieb. Wie dankbar wir doch für die Segnungen sind, die wir in diesen heiligen Häusern empfangen.
Brüder und Schwestern, ich bin dankbar, dass ich heute Vormittag die Gelegenheit habe, Ihnen einige Gedanken mitzuteilen.
Ich habe in letzter Zeit über Entscheidungen nachgedacht. Man sagt, die Tür der Geschichte hänge in kleinen Angeln, und so ist es auch mit dem Leben des Menschen. Unsere Entscheidungen bestimmen unser Schicksal.
Als wir das vorirdische Dasein verließen und auf die Erde kamen, wurde uns die Entscheidungsfreiheit mitgegeben. Unser Ziel besteht darin, celestiale Herrlichkeit zu erlangen, und unsere Entscheidungen tragen ganz wesentlich dazu bei, ob wir unser Ziel erreichen.
Die meisten von Ihnen kennen Alice aus Lewis Carrolls klassischem Roman Alice im Wunderland. Wie Sie vielleicht wissen, kommt Alice an eine Weggabelung; von dort führen zwei Wege weiter, allerdings in entgegengesetzte Richtungen. Während sie darüber nachdenkt, in welche Richtung sie weitergehen soll, sieht sie die Grinsekatze. Alice fragt die Katze, welchen Weg sie nehmen soll.
Die Katze erwidert: „Das hängt davon ab, wohin du willst. Wenn du nicht weißt, wohin du willst, dann kommt es auch nicht darauf an, welchen Weg du nimmst.“1
Im Gegensatz zu Alice wissen wir, wohin wir wollen, und dass es sehr wohl darauf ankommt, welchen Weg wir gehen, denn der Weg, den wir in diesem Leben beschreiten, führt zu unserem Bestimmungsort im nächsten Leben.
Mögen wir uns dafür entscheiden, großen und machtvollen Glauben zu entwickeln, der unsere wirksamste Verteidigung gegen die Absichten des Widersachers ist – wahren Glauben, die Art von Glauben, die uns stützt und die unseren Wunsch stärkt, das Rechte zu wählen. Ohne einen solchen Glauben gelangen wir nirgendwohin. Mit ihm können wir unsere Ziele erreichen.
Auch wenn es notwendig ist, dass wir kluge Entscheidungen treffen, kommt es manchmal vor, dass wir törichte Entscheidungen treffen. Das Geschenk Umkehr, das wir unserem Erretter verdanken, ermöglicht uns, unseren Kurs zu berichtigen, sodass wir wieder auf den Weg zurückkehren können, der uns zur celestialen Herrlichkeit führt, nach der wir ja streben.
Mögen wir doch den Mut bewahren, nicht zu allem Ja und Amen zu sagen. Mögen wir stets das Rechte wählen, auch wenn es schwieriger ist, statt das Falsche, selbst wenn das einfacher ist.
Tag für Tag denken wir darüber nach, ob wir uns nun für dieses oder jenes entscheiden sollen. Wenn wir uns für Christus entscheiden, liegen wir jedoch immer richtig.
Dass dies stets so sein möge, ist mein aufrichtiges und demütiges Gebet. Im Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Erretters. Amen.