Bereitet euch vor und macht euch ans Werk!
Bereitet euch vor und arbeitet im Werk des Herrn. Es wird euer Leben verändern.
Ich war sechs Jahre lang Seminarlehrer. Wir trafen uns jeden Morgen um sechs Uhr bei mir zu Hause in Puerto Rico. Es war mit viel Arbeit verbunden, jeden Tag von Montag bis Freitag den Unterricht vorzubereiten. Es machte mir aber auch viel Freude. Und mir sind die Jugendlichen in der Kirche noch mehr ans Herz gewachsen.
Mir fiel damals auf, dass es stark von der Vorbereitung der Schüler abhängt, welchen Nutzen sie aus dem Seminarunterricht ziehen. Wenn ihr also möglichst viel aus dem Seminarunterricht mitnehmen wollt, empfehle ich euch, euch schon im Voraus mit der Lektion zu befassen und wirklich darüber nachzudenken. Kommt voll Wissensdurst zum Unterricht. Kommt wie ein kleines Kind, das immer lernen will. Bereitet euch vor, damit ihr mitmachen und voneinander lernen könnt. Bringt Fragen mit. Es kann sein, dass eure Fragen von einem anderen Jugendlichen, durch eine Schriftstelle oder vielleicht durch eine Bemerkung des Lehrers beantwortet werden.
In jedem Unterricht und jeder Versammlung der Kirche lernt man dann am meisten, wenn man sich vorbereitet hat und Eingebungen vom Heiligen Geist empfängt, die einem als Gedanken in den Sinn kommen. Schreibt diese Eingebungen auf und handelt danach. Sucht weitere Schriftstellen, Generalkonferenzansprachen oder Artikel aus den Zeitschriften der Kirche zu diesen Gedanken heraus. Denkt über die Eingebungen nach, bewegt sie im Herzen und seid einsatzbereit. Denn sobald ihr eine Erkenntnis verinnerlicht habt, setzt der Herr euch dazu ein, anderen zu helfen.
Später, als ich Missionspräsident war und mir meine liebe Frau dabei zur Seite stand, wurde mir klar, dass das Seminar eine sehr gute Vorbereitung für die Mission ist. Im Laufe der Jahre habe ich beobachtet, wie treue Seminarschüler durch die wunderbare Macht des Evangeliums gesegnet wurden. Sie wandten das, was sie im Unterricht gelernt hatten, in äußerst schwierigen Lebenssituationen an, die sie dann auch bewältigten. Es kam sogar vor, dass jemand, der sich eine Zeit lang von der Kirche zurückgezogen hatte, wieder zurückkam.
Ihr seid dem Herrn sehr wichtig. Ihr seid ihm wirklich wichtig. Ihr Jugendlichen habt die Aufgabe, euch auf die Missionsarbeit vorzubereiten und euch dann ans Werk zu machen. Ihr sollt wissen: Wenn ihr weiterhin Missionsarbeit macht und euch weiterhin vorbereitet, treibt das eure Entwicklung als Missionar des Herrn immer weiter voran. Ihr braucht kein Namensschild, um Missionsarbeit zu machen, weil euch der Name Jesu Christi aufgrund eurer Bündnisse ins Herz geschrieben wurde.
Dasselbe gilt für die Familienforschung und die Tempelarbeit. Im Gebiet Karibik, wo ich tätig bin, haben die Pfähle, die Jugendliche als Berater für Familiengeschichte einsetzen, einen höheren Anteil an Mitgliedern, die Namen für die Tempelarbeit finden und die Tempelarbeit verrichten. In einem Pfahl wurden zwanzig Jugendliche, die noch nicht das Missionsalter erreicht haben, für ein Jahr als Berater für Familiengeschichte berufen. Sie besuchen die Mitglieder zu Hause und zeigen ihnen, wie man Familienforschung betreibt. Und auf dem Weg zu den Mitgliedern sprechen sie Menschen an und unterhalten sich mit ihnen über die Familienforschung und über den Tempel. Das ist Missionsarbeit!
Ich hoffe, dass diese jungen Leute den Heiligen Geist bereits auf machtvolle Weise verspürt haben, bevor sie auf Mission gehen. Hoffentlich haben sie ihn bei sich zu Hause verspürt – aber falls nicht, dann auf jeden Fall bei der Missionsarbeit, bei der Familienforschung und bei der Tempelarbeit. Wenn sie dann zur Missionarsschule gehen, höre ich hoffentlich von keinem von ihnen: „Ich habe hier den Heiligen Geist stärker verspürt als je zuvor.“ Sie sollen seinen Einfluss schon vorher stark verspürt haben.
Der Herr liebt euch. Er wünscht sich, dass die Familienforschung, die Tempelarbeit und die Missionsarbeit von euch vorangetrieben werden. Ihr besitzt die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse. Wenn ihr euch gut vorbereitet, könnt ihr dieses Werk vollbringen. Es wird euer Leben bereichern und verändern.