2016
Arbeitssuche: Viel Glaube und kaum Möbel
August 2016


Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Arbeitssuche: Viel Glaube und kaum Möbel

Lenine Santiago Duarte Nazareno, Salvador, Bahia, Brasilien

sparsley furnished apartment

Illustration von Allen Garns

Als meine Frau und ich heirateten, war ich arbeitslos. Wir besaßen nur wenige Möbelstücke, hatten jedoch dafür viel Liebe und viel Glauben.

Als ich endlich Arbeit fand, musste ich sonntagnachmittags arbeiten. Ich hatte dem Herrn versprochen, dass ich an seinem Tag nicht arbeiten würde. Aber ich hatte auch die Verantwortung, für meine Familie zu sorgen. Trotzdem wollte mir das Versprechen, das ich gemacht hatte, nicht aus dem Kopf gehen.

Ich erhielt meine Antwort am darauffolgenden Sonntag, als ich das Lied „Sei willkommen, Sonntagmorgen“ (Gesangbuch, Nr. 187) sang und mir bewusst wurde, wie wichtig der Sabbat ist. Als ich herausfand, dass ich über meine Arbeitszeit nicht verhandeln konnte, kündigte ich. Das Leben ging weiter und wir vertrauten darauf, dass der Herr sich unserer annehmen würde. Meine Frau ging arbeiten, um uns zu versorgen, und unsere älteste Tochter, Saria, kam zur Welt. In der Zwischenzeit belegte ich einen Kurs in Elektromechanik und nutzte dafür den Ständigen Ausbildungsfonds. Dennoch fand ich keine Arbeit.

Meine Frau musste drei Monate nach Sarias Geburt wieder arbeiten gehen, doch Saria vermisste sie sehr. Wir beteten, weil wir nicht wussten, was wir machen sollten, und beschlossen, dass sie ihre Arbeit aufgeben sollte. Dieser Entschluss schien unklug, doch wir hatten das Gefühl, dass es das Richtige war. Wir hatten Anspruch auf vier Monate Arbeitslosengeld, während ich mich nach Arbeit umsah. Schließlich fand ich genau zur richtigen Zeit eine Anstellung, die allerdings zeitlich begrenzt war.

Als unsere zweite Tochter, Amanda, geboren wurde, fand ich endlich eine Lehrstelle für die Ausbildung zum Techniker, doch unsere Situation war noch immer nicht einfach. Wir hatten noch immer kaum Möbel und keine sichere Arbeit. Zweimal absolvierte ich den Kurs für berufliche Eigenständigkeit, den die Kirche anbietet. Ich gab mein Bestes, doch mein geringes Einkommen deckte kaum unsere Grundbedürfnisse.

Fünfzehn Monate nach Beginn meiner Lehre bekam ich meine derzeitige Arbeitsstelle. Ich bin jetzt Energieelektroniker in einem großen Einkaufszentrum. Ich arbeite nur von Montag bis Freitag, was ich in dieser Branche als ein Wunder betrachte. Alle meine Kollegen müssen auch samstags und sonntags arbeiten. Wir sind jetzt krankenversichert und haben Möbel! Ich weiß, dass ich das alles dem Herrn und dem Ständigen Ausbildungsfonds zu verdanken habe. Ich weiß: Wenn wir unseren Teil tun, dann tut der Herrn stets den seinen. Auf diese Weise können wir eigenständig bleiben.