2016
Für meinen Dienst gesegnet
September 2016


Dienst in der Kirche

Für meinen Dienst gesegnet

Der Verfasser lebt in Westaustralien.

Der Herr hat Freude daran, uns zu segnen. Ich habe festgestellt, dass ich immer in seiner Schuld bleibe, wie sehr ich mich auch in seinem Werk einsetze.

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Vor kurzem sollte ich eine Ansprache halten. Der Leiter der Versammlung erwähnte höflich einige meiner früheren, etwas augenfälligeren Berufungen wie etwa Bischof, Missionspräsident oder Mitglied der Pfahlpräsidentschaft. Es war nett gemeint, aber ich fragte mich in dem Augenblick, weshalb ich nicht einfach als Gemeindemissionsleiter – meine derzeitige Berufung – oder mit einem Verweis auf meine weniger öffentlichkeitswirksamen Berufungen vorgestellt wurde.

Ich kann nämlich ehrlich sagen, dass ich bei allen Berufungen gleichermaßen die Führung des Heiligen Geistes gespürt habe und jede Berufung lohnend war. In allen meinen Berufungen habe ich mich stets um die Führung des Herrn bemüht, und er hat mich nie im Stich gelassen. Daraus schließe ich, dass der Herr Freude daran hat, uns zu segnen – unabhängig von unserer Aufgabe.

Ich glaube, dass wir nicht wegen irgendwelcher markanten Berufungen „eine Krone der Unsterblichkeit … und ewiges Leben“ (LuB 81:6) empfangen werden, sondern weil wir dem Herrn voller Demut gedient haben, und zwar ganz gleich, in welcher Berufung. Der Erretter hat gesagt:

„Lasst das Haupt nicht zu den Füßen sagen, es habe die Füße nicht nötig; denn wie soll der Leib ohne die Füße imstande sein zu stehen?

Auch hat der Leib jedes Glied nötig, damit alle miteinander erbaut werden, damit das geordnete Gefüge vollkommen erhalten bleibe.“ (LuB 84:109,110.)

Ich habe mich im Laufe meines Lebens vor manchen Berufungen in der Kirche gefürchtet. Sobald mir wegen einer möglichen Berufung solche Befürchtungen kamen, konnte ich darauf wetten, dass ich sie bald erhielt. Diese Berufung dann anzunehmen erforderte Glauben und das Vertrauen auf Verheißungen, die in den heiligen Schriften zu finden sind.

Nephi sagt: „Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat; denn ich weiß, der Herr gibt den Menschenkindern keine Gebote, ohne ihnen einen Weg zu bereiten, damit sie das vollbringen können, was er ihnen gebietet.“ (1 Nephi 3:7.) Paulus verkündet: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Timotheus 1:7.)

Zuweilen meinen wir vielleicht, wir hätten das Recht, eine Berufung abzulehnen, wenn wir uns davor fürchten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Führer der Kirche darüber beten, wer eine bestimmte Berufung erhalten soll.

Wenn wir eine Berufung ablehnen, erhält ein anderer diese Aufgabe und damit auch die Chance, daran zu wachsen und für seinen Dienst gesegnet zu werden (siehe LuB 58:32).

Der Herr hat Freude daran, uns zu segnen. Ich habe festgestellt, dass ich immer in seiner Schuld bleibe, wie sehr ich mich auch in seinem Werk einsetze. Ja, er hat mich und meine Familie für unseren Dienst in seinem Reich mehr gesegnet, als ich es mir je erträumt hätte.