2016
Der Aufbau des Gottesreiches in Australien
September 2016


Junge Erwachsene im Porträt

Der Aufbau des Gottesreiches in Australien

Der Verfasser lebt in Utah.

Dieser junge Erwachsene lässt sich weder durch Rückschläge noch durch einen Gehörschaden davon abhalten, das Werk des Herrn in Australien zu beschleunigen.

young adult in Australia

Die Sonne geht über dem Mount Baw Baw auf, und Callan Brooks geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach: bauen. Lächelnd passt er ein weiteres Kantholz ein und freut sich an der gelungenen Arbeit.

Sieht man Callan bei der Arbeit zu, würde man nie darauf kommen, dass er hörgeschädigt ist – und schließlich hat ihn das auch noch nie aufgehalten. Callan hat das Gefühl, dass ihm das Bauen im Blut liegt. Das ist gut möglich: Seit fünf Generationen gibt es in seiner Familie Baufachleute.

„Mit 15 habe ich mit der Schule aufgehört und eine Lehre begonnen“, erzählt er. „Wenn man eine Lehrstelle findet, die einem gefällt, hört man in Australien für gewöhnlich mit der Schule auf und lässt sich ganztags ausbilden.“ Seitdem hat Callan immer gebaut. Ob er nun Häuser baut, sein Zeugnis vertieft oder seine Berufung großmacht: Callan bemüht sich stets, das Reich Gottes aufzubauen.

Der Gehörverlust hat ihn nicht davon abgehalten, im Baugewerbe zu arbeiten, auch hat er nichts an seinem Wunsch geändert, das Evangelium besser kennenzulernen und es zu verkünden.

„Schon als Kind verstand ich kaum zehn Prozent von dem, was vorn am Rednerpult gesagt wurde“, so Callan. Er wollte eine Vollzeitmission erfüllen, konnte das aber wegen seines mangelnden Hörvermögens nicht. Dennoch betete er und vertraute darauf, dass der Wille des Herrn geschehen würde. Dann geschah etwas Unerwartetes: Callans Hörvermögen verschlechterte sich.

„Mit 18 war ich sechs Monate lang völlig taub. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor. Dennoch ging ich in die Kirche – einfach wegen dem, was ich dort verspürte. Das war alles, was ich davon hatte“, erklärt er.

Während dieser Zeit vertiefte Callan sein Zeugnis und verließ sich auf den Heiligen Geist. Was zunächst wie eine große Prüfung erschien, entpuppte sich schließlich als Antwort auf seine Gebete. Weil sich sein Hörvermögen so plötzlich verschlechtert hatte, hatte er nämlich Anspruch auf ein Cochlea-Implantat. Dadurch verbesserte sich sein Hörvermögen so weit, dass er auf Mission gehen konnte. Schon bald machte sich Callan nach Perth auf, um seine Mission anzutreten.

Mittlerweile ist er wieder zu Hause in Moe, einer Kleinstadt im australischen Bundesstaat Victoria. In seiner Gemeinde ist er in der JM-Leitung tätig. Er hilft zehn Jungen Männern dabei, trotz besonders schwieriger Umstände im Evangelium stark zu bleiben. Dabei betont er, wie wichtig der Heilige Geist ist, wenn man sich wirklich bekehren möchte.

„Wir helfen den Jungs so gut es geht dabei, sich dadurch zu bekehren, dass sie im Buch Mormon lesen und an den Programmen der Kirche teilnehmen“, erklärt er.

Callans Einfluss zeigt sich deutlich – an seiner Arbeit als Baufachmann in der fünften Generation, an seinem Zeugnis vom Evangelium und daran, wie engagiert er die Jungen Männer in seiner Gemeinde betreut.