Ereignisse rund um Christi Geburt
Die Geburt Jesu Christi wird jedes Jahr gefeiert: Wir singen Weihnachtslieder, wir genießen unsere Familientraditionen und wir halten die Weihnachtsgeschichte in Ehren und denken damit an den Herrn. Aber welche Einzelheiten über die Geburt Christi erfahren wir eigentlich aus den heiligen Schriften?
Christi Geburt wird prophezeit |
Altes Jerusalem und altes Amerika |
Genesis 49:10; Jesaja 7:14; 9:1-7; Micha 5:1; Mosia 3:8; Alma 7:10; Helaman 14:2-5 |
Schon Jahre vor der Geburt des Erretters haben Propheten Offenbarung über Jesus Christus empfangen. Die Propheten im Alten Testament sprachen von einem König aus der Linie König Davids, der in Betlehem geboren werden sollte: ein Messias. Nach jüdischer Auslegung sollte dieser Messias ein König sein, der sein Volk, die Juden, von politischer Unterdrückung befreit und mit Gerechtigkeit über die Erde herrscht. Was die Juden damals nicht erwarteten, war ein König, der sein Volk von geistigerUnterdrückung befreit. Statt einer zeitlichen Errettung und einem irdischen Reich bot Jesus Christus ewige Errettung und das Reich seines Vaters. |
Der Engel Gabriel erscheint den Eltern von Johannes dem Täufer |
Judäa |
Matthäus 17:12,13;Lukas 1:5-25 (besonders Vers 17); Lehre und Bündnisse 27:7; Schriftenführer, „Elias“ |
Johannes der Täufer war ein Elias (oder Vorläufer) für Christus. Der Engel Gabriel verkündete Zacharias, dem Vater des Johannes, dass seine Frau Elisabet ein Kind gebären werde, das den Namen Johannes tragen solle. Zacharias reagierte mit Zweifeln, woraufhin er mit Taubheit und Stummheit geschlagen wurde. |
Der Engel Gabriel erscheint Maria |
Nazaret und Galiläa |
Gabriel erschien Maria, der Cousine von Elisabet, sechs Monate später. Er verkündete Maria, die noch Jungfrau war, dass sie durch die Macht des Heiligen Geistes ein Kind empfangen sollte, nämlich Jesus Christus. Demütig nahm Maria ihre Berufung an, die Mutter des Sohnes Gottes zu sein. Der Engel sagte ihr auch, dass ihre Cousine Elisabet ebenfalls ein Kind erwartete. | |
Maria besucht Elisabet |
Judäa |
Nach der Verkündung des Engels verließ Maria Nazaret, um ihre Cousine Elisabet in Judäa zu besuchen und drei Monate lang bei ihr zu bleiben. Als Maria dort war, empfing Elisabet durch den Heiligen Geist das Zeugnis, dass Marias Kind der Sohn Gottes war. Maria gab auch selbst Zeugnis für Gott. | |
Johannes der Täufer wird geboren |
Judäa |
Als Johannes der Täufer geboren wurde, nahm jeder an, er würde – nach seinem Vater – den Namen Zacharias erhalten. Elisabet lehnte diesen Namen ab und erklärte ihren Freunden und Nachbarn, dass er Johannes heißen solle. Als die Freunde und Nachbarn Zacharias deshalb befragten, stimmte er Elisabet zu. Weil er die Anweisung Gabriels hinsichtlich der Namensgebung seines Sohnes befolgt hatte, löste sich Zacharias’ Zunge. Er konnte wieder hören und sprechen und fing sofort an, Gott zu preisen. | |
Der Engel Gabriel erscheint Josef |
Nazaret |
Als Josef, Marias Verlobter, bei ihrer Rückkehr nach Nazaret sah, dass sie ein Kind erwartete, beschloss er, „sich in aller Stille von ihr zu trennen“. Bevor er das tun konnte, erschien ihm jedoch der Engel Gabriel in einem Traum und bezeugte, dass Marias Kind durch den Heiligen Geist empfangen worden war und dass dieses Kind sein Volk von dessen Sünden erlösen werde. Statt sich von Maria zu trennen, beschloss Josef, sie zu heiraten. | |
Die Volkszählung im Römischen Reich |
Römisches Reich |
Lukas 2:1-4; James E. Talmage, Jesus der Christus, 1977, Seite 75f. |
Die von den Römern eingeführte Volkszählung diente auch dazu, Steuerlisten zu erstellen. Bei den Römern war es üblich, Menschen nach ihrem derzeitigen Wohnort einzutragen, aber nach jüdischem Brauch zählte der Herkunftsort der Vorfahren. Deshalb war Betlehem, der Ort, aus dem Josefs Vorfahren stammten, überfüllt, und alle Herbergen waren belegt. |
Jesus Christus wird geboren |
Nazaret, Betlehem und Judäa Betlehem bedeutet „Haus des Brotes“ und war nach der Prophezeiung der Geburtsort des Messias. |
Josef und Maria reisten nach Betlehem, um sich dort in die Steuerlisten eintragen zu lassen. Als Jesus geboren wurde, legte Maria Jesus in eine Futterkrippe; einen anderen Schlafplatz gab es nicht. Es wird nicht erwähnt, dass Tieredabei gewesen wären. | |
Auf dem amerikanischen Kontinent erscheinen die prophezeiten Zeichen |
Amerikanischer Kontinent |
Wie vorausgesagt, war es auf dem amerikanischen Kontinent am Tag der Geburt Christi einen Tag, eine Nacht und einen weiteren Tag lang ununterbrochen hell. Ein neuer Stern erschien am Himmel. | |
Die Hirten erfahren von der Geburt Christi |
Nahe Betlehem |
Zu dieser Jahreszeit hüteten die Hirten ihre Herden Tag und Nacht im Freien. Dort waren sie auch, als ihnen ein Engel erschien und ihnen die Geburt des Erretters verkündete. Sobald der Engel seine Botschaft überbracht hatte, erschien eine Schar von Engeln, die Gott lobten und priesen. Daraufhin eilten die Hirten nach Betlehem, um Jesus zu sehen. Nachdem sie ihn gesehen hatten, verließen sie Josef und Maria und bezeugten anderen, was sie erlebt hatten. | |
Jesus wird beschnitten, erhält seinen Namen und wird im Tempel vorgestellt |
Betlehem |
Lukas 2:21-38; James E. Talmage, Jesus der Christus, Seite 78f. |
Dem jüdischen Brauch entsprechend wurde Christus nach acht Tagen beschnitten. Außerdem wurde ihm der Name Jesus (oder „Jeschua“) gegeben, der auf Hebräisch „Erretter“ bedeutet. Nach jüdischem Brauch muss eine Frau nach der Entbindung 40 Tage warten, ehe sie den Tempel betreten darf. Als die 40 Tage vorüber waren, wurde Jesus von Maria und Josef zum Tempel gebracht, um vorgestellt zu werden. Dort trafen sie Simeon, dem verheißen worden war, dass er vor seinem Lebensende Christus sehen werde. Er erkannte Christus, hielt ihn in den Armen und lobte Gott. Er prophezeite außerdem von der Mission Christi auf Erden. Auch Hanna, eine Prophetin, sah Christus am Tempel und legte Zeugnis für seine Mission ab. |
Sterndeuter fragen Herodes nach Christus |
Jerusalem |
Sterndeuter „aus dem Osten“ kamen auf der Suche nach Christus nach Jerusalem. Es wird nicht erwähnt, wie viele es waren. Sie hatten einen neuen Stern am Himmel gesehen, ein Zeichen für die Geburt des Messias. Sie fragten König Herodes, den von den Römern ernannten König von Judäa, wo sie das Kind finden könnten. Herodes fühlte sich bedroht. Möglicherweise wollte ein neuer König, der Messias, ihm sein Reich nehmen. Ohne seine Befürchtungen zu erwähnen, bat er die Sterndeuter, ihm zu berichten, wo Christus zu finden sei. Herodes hatte vor, ihn zu töten. | |
Die Sterndeuter finden Christus und beschenken ihn |
Betlehem |
Die Sterndeuter fanden Christus. Matthäus beschreibt, dass sie Jesus in seinem Haus als ein „Kind“ vorfanden, was nahelegt, dass sie mindestens ein Jahr nach der Geburt Christi ankamen. Sie beschenkten ihn mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Mit diesen wertvollen Gaben erkannten sie den königlichen Stand Jesu an. In einem Traum wurde den Sterndeutern geboten, Herodes nicht zu berichten. | |
Joseph wird gewarnt und soll nach Ägypten fliehen |
Betlehem, Ägypten und Nazaret |
Da Herodes keinen Bericht von den Sterndeutern empfangen hatte, ließ er „in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten“. Josef war in einem Traum gewarnt worden und hatte Maria und Jesus nach Ägypten gebracht. Dort blieben sie bis zum Tod des Herodes. Ein Engel erschien Josef, als Herodes gestorben war, und sagte ihm, dass er nun wieder nach Israel zurückkehren könne. Weil aber der Sohn des Herodes inzwischen der Herrscher war, brachte Josef seine Familie nach Galiläa und nicht nach Judäa. So begann das Leben Christi als Jesus von Nazaret. Viele Jahre später ließ er sich taufen, wirkte Wunder und vollbrachte sein wunderbares, ewiges Sühnopfer. |