Tortillas und Amigas
Die Verfasserinnen leben in Utah.
„Ich will meinen Nächsten lieben, lern, Freunden zu dienen gern.“ (Liederbuch für Kinder, Seite 40)
Adriana war langweilig. Sie wollte mit ihrer Zwillingsschwester Diana spielen. Aber Diana war mit Mama zum Markt gegangen, um Essen zu kaufen. Adriana seufzte. Das Haus kam ihr sehr leer vor. Sie wünschte, sie wäre mitgegangen.
Adriana beschloss, ihre Nachbarin Margarita zu besuchen. Margaritas Kinder waren alle schon groß, und Margarita war für Adriana wie eine Oma. Sie hatten immer jede Menge Spaß zusammen.
Adriana ging hinaus. Als sie zu Margaritas Haus lief, schien die heiße Sonne auf sie herab. Sie steckte den Kopf zur Tür herein. „Margarita, bist du zu Hause?“
„Sí, ich bin in der Küche“, rief Margarita. Sie saß mit gesenktem Kopf am Küchentisch. Als Adriana hereinkam, blickte Margarita auf.
„Hallo, Adriana“, sagte Margarita. Sie lächelte ein wenig. Aber sie sah traurig aus.
„Stimmt was nicht?“, fragte Adriana.
Margarita seufzte. „Mach du dir mal keine Sorgen.“
Was kann ich nur tun, damit es ihr besser geht?, fragte sich Adriana. Wenn sie zusammen kochten, schien Margarita immer glücklich. „Darf ich dir helfen, Tortillas zu machen?“
„Ich habe gerade welche gemacht“, entgegnete Margarita. Sie hob eine Stoffserviette hoch, unter der ein Stapel Tortillas lag.
„Darf ich dir dann helfen, Tortillas zu essen?“, fragte Adriana mit einem breiten Grinsen.
Margarita lachte. „Aber natürlich. Ich mache ein bisschen Bohnenmus dazu warm.“
Adriana stand neben Margarita am Herd und rührte schwarzes Bohnenmus in einem Topf. Als das Mus fertig war, trug sie es zum Tisch. Margarita brachte die Tortillas und den Käse.
Adriana nahm eine warme Tortilla und bestrich sie mit Bohnenmus. Dann streute sie den Käse darüber. Es sah lecker aus! Adriana konnte es kaum erwarten, das erste Stück abzubeißen. Aber zuerst wollte sie etwas anderes machen.
„Darf ich bitte ein Gebet sprechen?“, fragte Adriana Margarita.
„Natürlich!“
Adriana schloss die Augen und verschränkte die Arme. „Lieber Vater im Himmel, wir danken dir für dieses Essen. Bitte segne es, damit es uns gesund und stark macht. Und bitte segne Margarita mit allem, was sie braucht. Ich bin froh, dass sie meine Freundin ist. Im Namen Jesu Christi. Amen.“
Adriana öffnete die Augen. Margarita strahlte übers ganze Gesicht – und dieses Mal war das Lächeln echt. Während sie aßen, redeten sie über die Schule, über Sport und über Bücher. Adriana unterhielt sich sehr gerne mit Margarita.
Als sie fertig gegessen hatten, umarmte Adriana Margarita ganz fest. „Danke für das Essen. Es war sehr schön hier!“
Margarita umarmte Adriana auch. „Ich danke dir, Adriana. Ich habe heute eine Freundin gebraucht.“
Adriana strahlte. „Ich bin froh, dass wir amigas sind.“
„Ich bin auch froh, dass wir Freundinnen sind!“, sagte Margarita. „Warum nimmst du die restlichen Tortillas nicht mit nach Hause? Ich bin bis oben hin voll!“
Adriana hüpfte den ganzen Weg zurück nach Hause. Sie war auch voll, und das nicht nur wegen der Tortillas: Ihr Herz war ganz voll, weil Margarita ihre Freundin war.
Freundschaftstortillas
Diese einfachen Maistortillas eignen sich super dazu, sie mit Freunden zu machen und zu essen! Lass dir dabei aber von einem Erwachsenen helfen.
2 Tassen Maismehl
1 1/2 Tassen heißes Wasser
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Verrühre das Maismehl mit dem heißen Wasser. Knete den Teig, bis er weich ist.
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Forme aus dem Teig kleine Kugeln. Leg eine Kugel zwischen zwei Blätter Backpapier.
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Drück mit einem Teller oder einer Pfanne mehrmals fest auf die Kugel.
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Backe die Tortilla bei mittlerer Hitze in einer Bratpfanne. Wenn die obere Seite etwas dunkler wird, wendest du die Tortilla, um die andere Seite zu backen.
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Zum Schluss gibst du Bohnenmus und Käse darauf und rollst sie etwas zusammen. Guten Appetit!