2021
„Schenke mir ein hörendes Herz“ – Online-Veranstaltung zum Weltfrauentag
August 2021


„Schenke mir ein hörendes Herz“ – Online-Veranstaltung zum Weltfrauentag

Dortmund (MS): Anlässlich des Weltfrauentages lud die Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung des Pfahles Dortmund am Sonntag, den 14. März 2021, zu der Online-Veranstaltung „Schenke mir ein hörendes Herz“ ein, an der ungefähr 140 Frauen der neun Kirchengemeinden des Pfahles sowie auswärtige Gäste teilnahmen. Eingebettet in ein musikalisches Programm sorgte auch der Schwesternchor des Pfahles unter der Leitung von Bonnie Tewes für eine besondere Zeit.

Bonnie Peterson aus der Gemeinde Münster sprach darüber, dass wir in der Bibel an vielen Stellen dazu aufgerufen werden, zu hören und zuzuhören. Sie schilderte ebenfalls, dass es ihr persönlich häufig schwerfiele, wirklich zuzuhören.

Als Mutter stellte Anke Stahl (Gemeinde Bad Bentheim) den Unterschied heraus, den man spürt, wenn man nur mit den Ohren anstatt mit dem ganzen Herzen hört. Dank ihrer Kinder hat sie viel über zwischenmenschliche Kommunikation gelernt – über das wirkliche Hören und Zuhören. Wenn sie mit dem Herzen hört, ihr Verstand also wach und das Herz offen ist, konzentriert sie sich auf das, was die Kinder sagen und durch ihr Verhalten vermitteln wollen. So kann sie die Kinder und ihre Bedürfnisse verstehen. Wenn nur die Ohren geöffnet sind, können wir die Worte des anderen zwar hören, aber dennoch kommt es häufig zu Missverständnissen, da die Menschen einander falsch verstehen. Das offene Herz lässt uns die eigentliche Botschaft einer Nachricht erkennen.

Judith Guntermann aus der Gemeinde Essen und Ellen Hiemer aus der Gemeinde Hagen würdigten das Leben und den Verdienst von Frauen, deren Lebensgeschichte sie beeindruckt. Sie berichteten über die bemerkenswerte amerikanische Autorin Helen Keller (1880–1968). Als Keller fast zwei Jahre alt war, erkrankte sie schwer und verlor in der Folge ihr Seh- und Hörvermögen. Wenige Zeit später hörte sie auch mit dem Sprechen auf. Mit Hilfe ihrer Lehrerin Anne Sullivan, die sie ihr ganzes Leben lang begleitete, erhielt Helen Keller neuen Lebensmut. Sie lernte sprechen, absolvierte ein Studium, erlernte mehrere Fremdsprachen, hielt Vorträge und schrieb Bücher. Sie setzte sich gegen viele Ungerechtigkeiten zur Wehr. Blinden half sie, die Brailleschrift zu lernen. Sie setzte sich zudem für Menschen mit Behinderung und für die Rechte Unterdrückter ein, unter anderem für die Rechte der Schwarzen. Der Kampf für Frauenrechte war eine ihrer Prioritäten, ebenso die Arbeit in wohltätigen Organisationen. Trotz ihrer Behinderungen wurde die Taubblinde nicht mutlos, sondern handelte nach ihrem Motto: „Ich bin blind, aber ich sehe; ich bin taub, aber ich höre.“ Damit gab sie vielen Menschen Mut.

Schwester Hiemer berichtete über das erfolgreiche Berufsleben Wendy Nelsons, der glaubensstarken Ehefrau von Präsident Russell M. Nelson. In ihrem Buch „Die Himmel sind offen“ gibt Schwester Nelson einen Einblick in ihren tiefen Glauben. Sie gibt Zeugnis dafür, dass sie reich gesegnet wurde, als sie in einer wichtigen persönlichen Angelegenheit auf ihr Herz gehört und das Gehörte sofort in Tat umgesetzt hatte.

Gastsprecherin Jawairiyah Zinnecker von der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Münster sprach darüber, dass in der Coronakrise ein hörendes Herz aus verschiedenen Gründen hilfreich ist. Sie erinnerte an die Begebenheit zwischen Maria und Marta, von der wir in der Bibel lesen können. Maria wollte nur den Worten Jesu lauschen und setzte sich ihm zu Füßen, während Marta sich um sein leibliches Wohl kümmerte. Frau Zinnecker führte aus, dass jede Frau eine Maria und eine Marta in sich trägt, und ermunterte dazu, diese im Gleichgewicht zu halten, um gesund – seelisch wie körperlich – durch Krisenzeiten zu gelangen. Mit einem hörenden Herzen hören wir auch stille Hilferufe, sehen Gottes Wirken in der Schöpfung, hören Gottes Wort und seine Botschaften, sehen das Gute in den Mitmenschen und die Liebe in ihren Taten. Mit Verweis auf Sure 13:29 („Denen, die da glauben und gute Werke tun, wird Glück und eine treffliche Heimstatt zuteilsein.“) sagte sie, dass gläubige Frauen im Gedenken Gottes Trost finden können.

„Die Bibel berichtet (1 Könige 3:9), dass König Salomo Gott um ein hörendes Herz gebeten hat. Dies ist ihm gewährt worden. Auch wir können darum bitten. Ein hörendes Herz hilft uns zu wissen, wo wir helfen können. Es kann uns helfen, die vielen Informationen, denen wir ausgesetzt sind, nach Wahrheit und falschen Informationen zu unterscheiden“, so die Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung des Pfahles Dortmund, Barbara Hübner, aus der Gemeinde Herne. Das, was unser Herz hört, sollten wir in die Tat umsetzen.